Sammel-Thread: Motor-Öl-Wissen

  • So ist es, pauschale Aussagen sind einfach (in den meisten) Fällen falsch...was aber richtig wäre, als Beispiel: Wenn du der Empfehlung von Honda nachgehst und deren Genuine Öl benutzt oder Öle nimmst, die ein offizielles Approval haben, dann machst du im ersten Schritt nichts falsch.
    Diese Öle haben diverse Testprogramme (u.a. Motorenprüfläufe) gesehen, die teilweise bis zu 1.000.000€ kosten und hätten nicht die Freigabe erhalten, wenn sie nicht funktionieren würden - ist bestimmt allen klar...!
    Das ist aber wiederum kein KO-Kriterium für Öle die kein offizielles Approval haben. Es steckt auch viel Politik, Marketing und Strategie bei den OEMs und Ölherstellern dahinter, welche Öle sie vermarkten wollen, wer deren Erstbefüller ist usw...


    Alle kennen mittlerweile auch API, ACEA und JASO, diese Spezifikationen können teilweise als Minimumanforderungen für generelle Motorenölfreigaben angesehen werden und unter anderem aber auch für spezifische Motorenentwicklungen die Vorläuferteste ausmachen...wobei am Ende die Entwicklungsmotorenteste auch bestanden werden müssen.


    Wichtig zu erwähnen wäre auch das (bei den meisten) Motoren der OEMs ein breites Spektrum an Bedingungen und Märkte abdeckt und daher immer Kompromisse eingegangen werden müssen.
    Auch nichts Neues denke ich...


    Ich persönlich habe immer (ab Kauf mit 18.000km) ein Mobil 1 5W-50 benutzt. Es hätte gerne auch ein 10W-40/50 sein können (Kälte sieht mein S nie), aber dann hätte ich auf Spezialitäten-Produkte greifen müssen, die nicht notwendig wären bzw. andere Probleme mit sich bringen (Ester, Durability etc...)
    Wichtig war mir die HTHS, ohne dass die Wärmeviskosität all zu hoch ist und beim S das Risiko birgt zu verschlammen/verkoken (auch kein Phänomen, was nur viskositätsbedingt ist) und das VTEC-System bedient und nicht strapaziert (schert relativ gesehen schnell ab und ist ein stabiles 40er Öl).
    Ich habe viele Ölanalysen mit dem Öl in meinem S gemacht und ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen, z.b. Metallabrieb, Additivabbau usw.


    Nagut, ich muss sagen, dass ich immer jede Saison das Öl wechsle - aber nicht müsste - mache es nur wegen der längeren Lagerung...


    Ihr seht, man kann viel erzählen... ^^

    The value of life can be measured by how many times your soul has been deeply stirred -


    Soichiro Honda

    2 Mal editiert, zuletzt von berzcheft ()

  • Ich persönlich habe immer (ab Kauf mit 18.000km) ein Mobil 1 5W-50 benutzt. Es hätte gerne auch ein 10W-40/50 sein können (Kälte sieht mein S nie), aber dann hätte ich auf Spezialitäten-Produkte greifen müssen, die nicht notwendig wären bzw. andere Probleme mit sich bringen (Ester, Durability etc...)

    Hallo berzcheft,


    Ich bin ja schon ganz beruhigt, dass du auch nicht Falsches darin siehst 5W-50 im S zu benutzen.
    Welche Probleme bringen aber Ester mit sich? Und sind diese Probleme auch beim Motul Sport 5W50 Ester (was ich gerade eingefüllt habe) im S2000 zu erwarten?


    JagoBlitz

    Navy Blue Pearl, Baujahr 2005, Billman250 GenX Kettenspanner, Spoon Ölwanne, Öltemperaturanzeige, Ölfiltersicherung, Koyo-Wasserkühler, Stahlflex, Subframe und Steering Collars, SKEED Brace, Ultra Racing Rear Lower Brace, Ultra Racing Domstrebe, Ingalls Motordämpfer, Öhlins Road & Track 10k/10k mit Sakebomb Low-Profile Mounting Forks, J's Racing RCAs vorne und hinten, Bridgestone Potenza Sport (17 Zoll OEM), Stoffverdeck, Rick's Headrest Wind Blockers, Recaro PP, Alpine CDE-183BT, Eton Pro 170.2

  • Wie gesagt, wenn man nicht gerade ein Öl hat was gar nicht passt von den Eckdaten, dann hängt es stark davon, was man mit seinem Motor vor hat, z.B. Track, Racing, Brötchen holen, Sommer und Winterbetrieb, Teillast, oder permanent VTEC usw...


    Ich kenne natürlich nicht jede Formulierung da draußen und Rohstoffe wie Ester gibt es in zig-verschiedenen Konfigurationen und Eigenschaften. Grundsätzlich gilt, Ester lassen Elastomere anschwellen und diese Eigenschaft wird gezielt sogar manchmal verwendet - als Beimischung bis zu 15%. Ester neigen zur Hydrolyse (wenn die richtigen Bedingungen vorherrschen), dann spaltet sich das Molekül in Säure und Alkohol Spezies' wieder auf und kann ungünstige Dinge anrichten...alles nur Beispiele und gibt jede Menge davon.


    Aber wenn du nun ein Voll-Ester Öl hast, dann sollte man hoffen, dass die Motorenentwickler solche Fälle auch abdecken, tun Sie aber nicht, außer sie entwickeln um so ein Öl herum. Was aber auch sinnfrei ist, weil die Entwicklungskosten und Logistik dafür nicht im Verhältnis stehen für eine Massenproduktion - jeder Cent zählt! Meist entwickeln die OEMs ihre Motoren mit einem (maximal 2) Ölhersteller in der Endphase der Entwicklung, weil es kostentechnisch und aufgrund Komplexität gar nicht anders geht.


    Ester haben aber Ihre Daseinsberechtigung auch als Grundöle, z.B. in Turbinenöle...dort herrschen aber andere thermische und mechanische Verhältnisse als in einem Motor.


    Auch hier keine s/w Antwort, weil es diese nicht gibt...


    Viele schwören auf Motul im Rennsport und benutzen es, mag ja auch klappen, aber ich habe Motul Öle nie auseinander genommen und analysiert. Ich würde ohne technische/chemische Analyse keine Aussage über Langlebigkeit des Öls und des Motors machen wollen...Fakten zählen!


    Für meine Anwendung reicht das M1 5W-50, ob ich auf die Rennstrecke gehen würde damit, müsste ich erarbeiten.

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    Soichiro Honda

  • Leider hat sich die Formulierung vom Mobil1 Peak Life 5W50 geändert. Es heißt jetzt FS 5W50. HTHS geringer etc.
    Die Motul Ester Core Öle enthalten einigen Analysen zu Folge nicht viel Ester, wie auch viele Mobil1 Öle ~3%.


    Ester fällt ja in die Gruppe 5, meist ist davon eh nur wenig in den ölen drin, da teuer. Das Grundöl darf aber schon gerne PAO sein.
    Am besten ist vor allem nach dem umölen ein paarmal Ölanalysen zu erstellen, dann kann man ableiten ob das Öl gut zum Fahrprofil und Motor passt.

  • Was heißt leider? Ich arbeite daran, dass ich zur nächsten Saison umsteige...:)
    Woher hast du die Info bzgl. HTHS, laut oilclub steht da noch 4,4 wobei der Mobil Link nicht mehr geht.


    Bei den Analysen würde ich vorsichtig sein, kann man analysieren, aber die Peaks lassen nicht 1%-Punkte so leicht differenzieren (quantitativ)...ich sprach eigentlich von den Voll-Ester Ölen von Motul, dachte du spielst darauf ab.


    Bis zu 10% Ester haben (noch) fast alle "Performance" Öle, gibt auch gute Gründe dafür: Löslichkeit der Additive im unpolaren Grundöl, Schmierfilmdicke etc...


    Heutige Additive sind so gut, dass auch Gruppe III seinen Job sehr gut tut, aber zunächst bleibe ich Gruppe IV/V für den S. Bei so wenig KM/Jahr lohnt sich es nicht zu sparen...

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    Soichiro Honda

  • Auch wenn es um 0,3 abgesenkt wäre, ist es bei unserem S überhaupt nicht dramatisch - genug Puffer!


    Höher motorisierte High Performance Motoren könnten da allergischer reagieren - aber wie gesagt, auch hier sind 0,3 nahe an der Messgenauigkeit.

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    Soichiro Honda

  • Was ist denn deiner Meinung nach der Temperaturbereich, den man bei Vollast bei den aktuellen Motorölen einhalten sollte? Wann kann man Vollgas geben und ab welcher Temperatur sollte man lieber vom Gas gehen? Fährst du einen Ölkühler?

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  • ...ich sprach eigentlich von den Voll-Ester Ölen von Motul, dachte du spielst darauf ab.



    Bis zu 10% Ester haben (noch) fast alle "Performance" Öle, gibt auch gute Gründe dafür: Löslichkeit der Additive im unpolaren Grundöl, Schmierfilmdicke etc...

    Hmm selbst die 300V Motul Öle sind keine Voll-Ester Öle. Ich hab gelesen das angeblich um die 20-25% davon auf Ester-Basis sind.

    "Revvin' up your engine, listen to her howlin' roar, metal under tension, beggin' you to touch and go..."

    Mods: Mugen Intake/Header/Exhaust/Active Gate Rotors, Hondata FlashPro, Invidia 60mm Testpipe, Endless MX-72, KW V3, 17" CE28N, Michelin PS4, Spoon Gusset Plate, Spoon Rigid Collars, J's STB & ETD, Beatrush Braces, Fender Braces, Stahlbus Bleeder Valves, Radium '06 OCC, Vibra Technics Engine Mounts, Hasport 62A Diff. Mounts, Koyo Radiator, Fluidampr, CR-Sway Bars.

  • Die Fragen kann man so nicht "einfach" beantworten...


    Hätte ich mit Honda ein Öl für den S2000 entwickelt, dann würde ich das Lastkollektiv kennen und auch die Grenzen des Motors und meines Öles...so ist es zunächst ein Vergleich nüchterner Parameter, die vielleicht bei Motor A funktionieren und bei Motor B an Grenzen stößen. Natürlich auch konstruktionstechnisch, z.B. ein gut/robust entwickelter Motor, kommt auch mit weniger guten Ölen zurecht.


    Ihr müsst euch merken, dass einer der wichtigsten Parameter der HTHS Wert ist, meist gemessen bei 150degC und einer Frequenz von 10^-6. Zwar ist es beruhigender einen hohen HTHS zu haben, aber nicht um jeden Preis heißt das, dass das Öl nicht vorher aufgrund anderer Eigenschaften in die Knie geht, z.B. auf deine Frage der Temperatur, ist es immer besser in einem angemessenen Bereich zu fahren.
    Nicht zu niedrig (90degC), aber auch dauerhaft nicht über 120degC. Kurze Peak Temperaturen verkraftet das Öl ohne weiteres...


    Auch wenn ich ungern harte Zahlen hinschreibe, aber aus persönlicher Erfahrung, im Bereich Getriebe- und Motoröle, war das bis jetzt eine gute Daumenregel.


    Um es nochmal zu verdeutlichen, auch wenn eine robuste HTHS vorliegt, ein Öl geht auch durch thermische Belastung zugrunde und die Faustregel lautet delta 10degC beschleunigen/verlangsam die chemischen Vorgänge (hier: thermische Oxidation) im Öl. Kurz: man kann durch falsche Rahmenbedingungen das Öl leicht zerstören, ohne es eigentlich einem hartem Lastkollektiv ausgesetzt zu haben. Also ist es schon ein Unterschied, ob du ständig 120 oder 110 fährst.


    Was für ein Appetit der S2000 hat bzw. wo seine Grenzen liegen, konnte ich "leider" noch nicht austesten und werde ich auch nicht tun, denn dafür müsste ich mind. einen Motor verbraten. Als Entwickler würde mich das aber sehr stark interessieren...


    Ölkühler wäre schon sinnvoll wenn man mit dem S öfters an diese T-Grenzen geht und früherer Ölwechsel ist auch gut!


    Sorry, dass ich hier nicht ja oder nein antworten kann, aber es wäre einfach naiv...

  • Kein Problem, ich weiß schon wie ich das zu interpretieren habe.
    Autobahnfahrten lassen die Temperatur beim S gerne über 120°C steigen. Da das aber nicht so oft bei mir vorkommt, hat der jährliche Ölwechsel allerdings immer gereicht.

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  • Hmm selbst die 300V Motul Öle sind keine Voll-Ester Öle. Ich hab gelesen das angeblich um die 20-25% davon auf Ester-Basis sind.

    Mag sogar sein, wie gesagt, Motul ist nicht unbedingt Benchmark für uns und man kann nicht zu 100% die Analytik heranziehen. Ein guter Analytikspezialist könnte aber einiges herausfinden, ich habe die Öle aber noch nicht auseinander genommen. Ich versuche mal in unsere Datenbank zu gucken...


    Hab die Motul Jungs mal auf einem Seminar gefragt, aber jeder ist so professionell sich nicht in die Karten gucken zu lassen. Reine Ester-Öle sind auch schweineteuer.

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    Soichiro Honda

  • Verständlich das sich keiner in die Karten schauen lässt :D . Was ist denn der Benchmark wenn man fragen darf?

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  • @Corv: Finger weg!!!


    @eddy_s2k: War gar nicht negativ oder herabwertend ggü. Motul gemeint, sondern verglichen mit einem Ölmulti ist Motul eher eine Nische. Ich persönlich kenne kaum Leute, die Motul Öle als ständigen Begleiter haben, auch wenn die "Standard"-Öle anbieten...sie tauchen nicht wirklich als Competitor auf, auch wenn es wie gesagt nichts über deren Performance/Qualität aussagt.


    Die üblichen Verdächtigen sind Marktanteilkonkurrenten inklusive ein großer deutscher Mittelstand.
    Hier aber wohl gemerkt Martkanteil, nicht Performance Benchmark ;)

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    Soichiro Honda

  • @berzcheft
    Hab ich auch nicht so wahrgenommen, letztendlich kippt doch eh jeder das rein was Ihm ein besseres Gewissen beschert :lol: . Die Frage war rein aus Neugier gestellt :) .

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  • so ein Gefühl hatte ich auch schon... Wird schon seinen Grund haben, dass das kaum einer macht.
    Bin aber erstaunt, dass das Teflon Thema immer Mal wieder auftaucht, gerade wenn ich mit älteren Mechanikern spreche.


    Mein Vater schüttet sich das Zeug ins Getriebe seiner NSU Max
    oder: jemand anderes hatte mir gestern mal erzählt, wie sie zwei gleiche Motoren (30-40 Jahre alte Opel Modelle) einmal mit einmal ohne Teflon laufen lassen haben und im Betrieb dann das Öl abgelassen haben. Der ohne war schnell kaputt. Den mit haben sie dann nach 8 Stunden ohne Öl abgestellt, weil der nich aufhören wollte.


    Nun sind das natürlich alles keine vergleichbaren Motoren oder Getriebe.


    ... Aber wenn sowas hört, macht das natürlich neugierig darauf zu verstehen, was da eigentlich passiert ;)

  • @berzcheft Das ist ja mal ein tolles Angebot das du uns hier bietest :) Und ein sehr interessanter Arbeitsbereich den du dir da ausgesucht hast !


    Ich hätte dazu gleich mal einige Fragen:


    1. Kann man dich auch bzgl. Öle für Hydraulikfahrwerke befragen (Citroen Hydroactive) ?


    2. Kann man dich auch bzgl. Öle für andere Motoren befragen (Citroen HDI165) ?


    3. In meinem S2000 (und auch in vielen anderen hier im Forum) ist das Liquy Moly Synthoil High Tec 5w-40. Es ist übrigens das von Honda Österreich empfohlene und verwendete Öl für den S2000. Darum nehme ich einmal an ,dass es bestimmt kein schlechtes Öl ist?
    Im Produktdatenblatt wird es mit einem HSTS größer gleich 3.5 angegeben. Kann man sagen dass es sich hier nun um max. 3.6 handelt oder könnte der Wert tatsächlich auch irgendwo bei 4.0 liegen?


    4. Mein S2000 wird nur im Sommer bei Schönwetter bewegt. Dann aber auch gerne mal 70-80km auf der Autobahn bei durchgehend ~150km/h (bis man eben endlich die schöneren Gebiete/Orte erreicht hat). Sollte ich hier evtl. ein anderes Öl als das Liquy Moly Snythoil High Tec 5w-40 in betracht ziehen? Gewechselt wird es nach jeder Saison. Eine Saison hat bei mir zwischen 2.000 und max. 10.000km. Das Altöl sieht allerdings immer fast so aus als wäre es neu. Beim Neuöl habe ich übrigens immer Probleme den Ölstand richtig zu lesen... wird mal Zeit dass das Zeug im Motor dünkler wird (zwecks der Lesbarkeit :P).


    5. Hast du allgemein irgendwelche Empfehlungen die jeder sofort umsetzen könnte/sollte? Z.b. ein bestimmtes Getriebe/Differential Öl welches man in jedem Fall eher verwenden sollte als eines mit dem standart Spezifikationen?


    6. Kann man beim Ölkauf über das Internet leicht an Fälschungen geraten? Also, denkst du dass bei Öl genauso oft Fälschungen verkauft werden wie z.B. bei Kleidung/Sonnenbrillen/... ? Dann würde sich der teurere Kauf im Fachgeschäft doch eher auszahlen.


    7. Wenn der S2000 einen ganzen Winter steht -> Ist beim ersten Start noch ein Ölfilm an den Bauteilen im Motor vorhanden? Sollte man vl. erst einen Schluck neues Öl nachfüllen? Oder lieber den Trick mit der "Sicherung der Benzinpumpe entfernen" und ein paar mal den Motor drehen lassen?


    8. Ich hoffe mir fällt nicht noch etwas ein lol !


    Vielen Dank im Voraus !

    New Formula Red - 2004 Facelift - 44.000km
    K&N FIPK + AEM DryFlow | HJS 200 Kat | Supersprint Catback | ProECU-K-S2000 | KW V3+
    Premium Fußmatten | OEM Titanium Shift Knob | Ferodo DS Performance | Spoon Rigid Collars
    Mobil1 5W50 | Castrol Syntrans FE 75W | Castrol Syntrax 75W90 | Michelin PS4


    Details: www.s2000.wiki

    Einmal editiert, zuletzt von Sneida ()

  • @Corv:
    Funktionelle Chemie gibt es an allen Ecken und von jedem Hersteller und sicherlich kann/soll diese Chemie etwas können.


    Das tut es wahrscheinlich auch, aber die Frage ist ...

    • Wo ist die Baseline?
    • Wie hat der Hersteller diese Additive hergestellt und welchen Allgemeinfall (Motorenöl + Motor) hat er zugrunde gelegt?
    • Was für eine Abtestung hat er durchgeführt und wie quantifiziert/interpretiert er die Ergebnisse?
    • Deckt sein Additiv ein breites Anwendungsspektrum verlässlich ab?


    Wie groß und solvent ist diese Firma, um diese Teste mit echten Ergebnissen zu belegen? Ich hatte ja bereits gesagt, dass stinknormale Motoröl-Programme bei uns locker 1€ mio kosten können und es kann auch schon mal vorkommen, dass man 10% der Motorenteste nicht besteht und im schlimmsten Fall von vorne anfängt.


    Und so eine Firma vertreibt ja keine fertigen Öle, sondern nur die Additive für den Aftermarket.


    Wenn denn eine Ölfirma mit solchen Additiven von der Pike auf eine Formulierung entwickelt und auf Tauglichkeit prüft, dann sieht die Sache schon anders. Und auch hier bitte darauf achten, dass seriöse Firmen das Spektrum der Spezifikationen ganz genau kontrollieren, d.h. niemals schreiben würden "Freigabe nach OEM xyz", wenn es diese Freigabe nicht hat (abgesehen von juristischen Problemen mit dem OEM).
    Es gibt immer noch viele Firmen (auch die vermeintlich seriösen), die diese Information auf der Ölflasche recht dehnbar auslegen um den Verbraucher für sich zu gewinnen.


    Manche Firmen machen sich aber auch die Mühe und fahren wenigstens einen Field Trial über 120.000km (z.B.) von einem bestimmten Motor/Getriebe-Konzept und schreiben dann auf Ihre Gebinde "Empfohlen" oder "Suitable for Use" etc. - eine Freigabe ist es am Ende nicht, ist aber mit Testdaten belegt und juristisch/ethisch gesehen absolut vertretbar. Das Endrisiko liegt aber meistens beim Verbraucher.


    Es kann also sein, dass das Additiv in dem Opel Fall funktioniert, aber auch hier ist die Einschätzung, ob etwas funktioniert oder nicht, nicht basierend auf Fakten bzw. es besteht so kein kausaler Zusammenhang:


    • Waren die Motoren beide beim Test im gleichen Zustand? Eher nicht, weil Oldies...
    • Wurden die im Stand gefahren, oder einem Lastkollektiv ausgesetzt, der wiederholbar ist usw.?
    • Hat man die Öle und Motoren danach untersucht? usw...

    Ich will die Antworten gar nicht haben, sondern möchte, dass man sich diese Fragen stellt.


    Und so Fancy Namen wie Teflon sind wirklich nur Marketing-Wörter, chemisch ist es vielleicht ein ZDTP/ZDDP (Zinkdithiophosphate) oder EP (Extreme Pressure) Additiv...all diese Substanzen befinden sich (je nach Stand der Technik) bereits in einem guten Motorenöl und viel hilft nicht viel - also der Schuss kann nach hinten losgehen, auch schon bei geringen Überdosierungen.


    Ich hoffe, das hilft.


    @zakazak: Dich knüpfe ich mir später von Zuhause aus vor, muss ja noch parallel Öle entwickeln... ^^

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    Soichiro Honda

  • @zakazak:


    Grundsätzlich könnt ihr mich alles ölrlevante Fragen, aber natürlich habe ich nicht zu allem eine Antwort...


    1. Ich habe nur für Getriebe hydraulikähnliche Öle formuliert, aber klassische hydraulik nie angefassst.
    Kannst mich fragen, aber passe dann, wenn ich keine Ahnung habe.


    2. Kenne den Motor nicht, aber frag gerne was...vielleicht kann ich die Ölseite ja beantworten.


    3. Also die SAE J300 Norm schreibt klar vor, dass HTHS min. 3.5 bei 0/5/10W -40 und min. 3.7 bei 15/20/25W -40 sein muss...sprich du kannst sicherlich auch eine 4.0 erreichen für ein 0/5/10W Öl...esta klaro?


    Zu LM komme ich am Ende zurück.


    4. Am Ende


    5. Beim Getriebe ist Honda tatsächlich sehr gutmütig, sprich die Getriebe und Achsen sind robust gebaut. Honda hatte früher eine einfache Motoröl 10W-40 Empfehlung für Handschalter und tatsächlich ist das MTF-III ein Motoröl-Paket und in der Viskosität zum MTF-II einfach herabgesetzt.
    In der Tat ist Honda in Sachen Getriebe/Ach- Öl lange Jahre, sagen wir unspektakulär unterwegs gewesen und es liegt auch an deren Haus und Hof Lieferanten aus Japan - Honda hat nicht links und rechts geguckt, um ggf. das Thema Öl besser zu beleuchten. So, aber das ist eigentlich ein Lob an die Hardwareentwickler, die die Bauteile so gut ausgelegt haben, dass man fast jede Suppe reinkippen konnte und das sicherlich bewusst so, aufgrund der globalen Präsenz und verschiedenen Märkte.


    Bei unserem Torsen ist die Sache ganz einfach (für mich), ich habe das Castrol SYNTRAX LONGLIFE 75W-90 drin...hab das Honda Öl analysiert, Altöl Werte ermittelt und Vergleich zum Castrol Produkt gemacht.
    Ich habe für Castrol (Getriebeölentwicklung) gearbeitet und kenne die Formulierung halt auch.


    Aus anderen Projekten weiß ich, dass dieses Öl auch förderlich sein kann, die Temperatur in einer Achse abzusenken. Das ist bei diesen Applikationen sehr gewünscht.


    Ob ihr damit auf den Track könnt und "gib ihm" macht und alles ist Safe, kann ich natürlich nicht sagen...dafür ist es vielleicht nicht abgetestet, als es damals entwickelt worden ist.


    Fürs MT habe ich ein richtiges Getriebeöl verwendet, welches in millionenfacher-weise im Einsatz ist für einen namhaften Getriebehersteller und Carbon Synchronisierungen bedient. Das Visk-Profil hat annähernd zum MTF-III gepasst und ich habe mir die Freiheit genommen dies in meinen S einzufüllen. Außerdem ärgerte mich das Kaltschaltverhalten im 1./3. Gang (was bei allen meinen Hondas der Fall war), u.a. weil m.E. das MTF einfach nicht gut ist...ich benutze Castrol BOT 350 M3


    6. Ja! Das Geschäft mit falschem Öl boomt und es werden Millionen gemacht...in Russland wurde vor geraumer Zeit eine richtige Industrie ausgehebelt, die so professionell aufgebaut war, dass man aus allen Wolken gefallen ist. Aber das Geschäft mit Öl ist lukrativ - nicht nur für (Welt)Kriege!


    Aber pauschal zu sagen, dass es nur im namhaften Fachhandel sicher ist, stimmt nicht. Sicherlich vertreibt Amazon wohl direkt seine Öle von den Herstellern, aber auch andere kleinere Kanäle erwerben echte Ware über Ihre Distributoren.


    7. Sehr gute Frage, die ich selbst für mich erörtert hatte in letzter Zeit.


    Kurz zu deiner Situation: Bei einer Winterpause ist es absolut unbedenklich und neben der physikalischen Schutzschicht (Ölfilm-Benetzung), gibt es ja die chemische Bindung der Additive auf den Bauteilen. Diese Bindung geht in mü-Meter/nm Schichten in die Bauteiloberfläche und kann meistens nur durch Lösungsmittel abgewaschen werden. Auch wenn optisch all das Öl abgetropft ist, hast du dort wirksame Additive. Daher, keine Bedenken deswegen, ABER ich wechsle mein Öl vorm einlagern, so dass es frisches Öl ist und überwintert. Danach starte ich es ohne Bedenken (nachdem ich 2. mal die Zündung drehe, aber nicht starte) und gut ist...manchmal mache ich noch einen Ölwechsel bei Inbetriebnahme - hört sich verrückt an, aber ich sage euch, am Ölwechsel sollte man bei so einem feinen Motor nicht sparen, 50€?!


    Zu meinem Fall: Ich habe 2 Jahre in China gelebt und der Wagen war 3. Saisons im Winterschlaf.
    Da war ich ein bisschen paranoid und habe folgendes für mein Gewissen gemacht...


    • Es war theoretisch frisches Öl bereits drin, halt nur 3,5 Jahre gestanden
    • 1L Frisches Öl eingefüllt, so dass von oben durch Schwerkraft Neues überall rüberlauft
    • Kurbelwelle manuell, langsam über 2x 360 Grad gedreht. Ich wollte verhindern, dass der erste Kontakt mit Verbrennungsdruck vorliegt.
    • Gesamtes Öl abgelassen
    • Frisches Öl rein - fertig

    Hört sich Crazy an, aber hey so sind wir S-fizierten :saint:
    Das mache ich aber nicht jedes Mal, 3 Jahre waren aber lang.


    Ich bin müde, zu Liqui Moly und den offenen Punkten schreibe ich morgen in aller Frische und suche Fehler... :lol:


    :sleeping:

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