Ich denke auch, da hat jeder so seine eigenen Vorlieben.
Ich steht z.B. gar nicht auf Show'n'shine und finde z.B. sehr starke Tieferlegung mit gezwungenermaßen viel Sturz und dann womöglich noch großen Felgen inzwischen regelrecht furchtbar. Man steckt da nicht zu knapp Geld hinein, und erntet fahrdynamische Nachteile. WTF. <<< Wer nun aber auf solche Optik steht, und die Fahrdynamik sowieso gar nicht voll ausnutzt... für den ist das wieder eine clevere Maßnahme. Was will man sagen.
Originalzustand wäre mir dabei auch lieber, aus Zuneigung zur Ingenieursleistung, mit allen Vor- und Nachteilen, die die gebotene Technik Ende der 90er da mit sich bringt.
Besonders gruselig finde ich es meistens, wenn jemand den S2000 noch nicht mal gekauft hat, oder gerade erst erworben hat, und schon gleich alles ändern will, des reinen Ändernwollens wegen. Ich muss mich immer wieder einbremsen und mir ins Gewissen reden: Wenn andere da Lust zu haben, why not. Ist ja nicht mein S.
Meiner ist aber auch schon lange nicht mehr OEM.
225/255 (immerhin) auf den 17" OEM Felgen, ein KW Gewindefahrwerk und kürzlich eine ganz andere Achsgeometrie haben die Eigenschaften meines S2000 am eklatantesten verändert. Was ich noch geändert habe, fällt mir erstmal gar nicht ein. Ach doch... ich habe das Radio gegen ein moderneres Gerät getauscht und auch die Lautsprecher in den Türen gegen viel bessere geändert. Das sind ja aber relativ unsichtbare Maßnahmen. Und sonst... hm... Als die Achsbuchsen vorn kaputt gingen, bin ich auf nicht Honda Produkte ausgewichen. Ach und das Ölthermometer... das sitzt ja als kleine Digitalanzeige in der Beifahrerfußraum-Seitenverkleidung... minimalinvasiver gehts nicht. All dies würde ich wieder so machen, weil alles einen deutlichen und gewünschten Nutzen mit sich brachte... weswegen ich die Modifikationen ja überhaupt gemacht hab.
Ich würde heute dennoch gern nochmal einen fully OEM S2000 MY2005 fahren, um mal im A-B Vergleich zu erfahren, was genau ich da angestellt/erreicht habe.
Rudi, ihr bewegt den S2000 genussvoll und alltäglich, aber weit weg von den Möglichkeiten, die schon der Werkszustand zulässt. In diesen Bereichen vermisst man z.B. Fahrwerksmodifikationen noch nicht. Es wäre gerecht, im Einzelfall darauf zu schauen, was jemand mit dem Fahrzeug so anstellt. Und hier macht ja schon irgendwie jeder seinen eigenen Schuh, auf gewisse Art und Weise.
Ein Beispiel:
Das KW Fahrwerk brachte mir z.B. im Alltag etwas mehr Komfort bei Geschwindigkeiten >50km/h, dafür aber unterhalb von 50km/h etwas mehr Härte, als das Serienfahrwerk... im Grunde aber im Alltag ohne Gaskrieg keine nennenswerten fahrdynamischen Unterschiede. Für normales Gefahre schlicht nicht notwendig. Doch diese Modifikation lohnt sich richtig, wenn man mit hohem Tempo über Unebenheiten drüber muss/will. Da gewinnt man mit dem KW gegenüber dem Serienfahrwerk viel Sicherheitsgefühl und Grip. So Kerbs verschwinden stillschweigend unterm Auto. Auch auf sehr schnell gefahrenen, sehr unebenen Straßen, was ich persönlich besonders gern mag, da bietet das hochwertige Nachrüstfahrwerk deutlich mehr Grip, Souveränität und Kontrolle. Und damit noch mehr Spaß.
Das Serienfahrwerk liegt im Keller. Sollte ich mal wieder Urzustand herstellen wollen, so ist der Weg nicht verbaut. Und derweil habe ich mit dem anderen Fahrwerk einfach noch mehr Freude am Auto. Das ists, was für mich persönlich zählt. Einen Verkauf kann ich mir aktuell noch gar nicht vorstellen. Momentan auch nicht so wirklich lukrativ, denn mit 140.000km gehört meiner zu den doch schon echt viel gefahrenen Gebrauchtwagen am Markt. Hätte er nur 40.000km, würde das finanziell schon spannender aussehen. Aber dann würden mir satte 100.000km Freude im Petto fehlen. NEIN!
