Beiträge von bpaspi

    Zitat

    Original von Corv


    Ging mir hier im Norden auch so. Als der Motor noch im Wagen war, meinte der lokale Motorenbauer um die Ecke "bring den Wagen mal rum, kriegen wir schon hin". Also ich dann ein wenig später meinte "So, ich hab den jetzt hier fertig ausgebaut - kann ich den Motor rumbringen?" hieß es dann "Nein, das ist ein HONDA-Motor, weißt du eigentlich, was das bedeutet? Da muss man auf den Tausendstel Millimeter genau arbeiten..." bla bla bla. "Wie macht ihr das denn sonst?" dachte ich mir im Stillen und bin weitergezogen :roll:


    Der Motorenbauer hat das Problem schon ziemlich genau umrissen. Der F20C Motor ist nicht umsonst so hochdrehzahlfest - eben weil alle Komponenten genau aufeinander abgestimmt sind und man beim Zusammenbauen sehr genau messen muß.
    Das ist Spezialistenarbeit und muß bezahlt werden. Nun ist das aber meistens so das irgendwer kommt der nicht viel Kohle hat und rumjammert das alles zu viel kostet und man nur ein Budget von 2 bis 3 t€ hat. Dann nimmt man halt jemanden der woanders spart.
    Ein vernünftige Motorrevision ist ab 6 t€ aufwärts anzusetzen! Und das Klientel ist bei diesem Wagen halt nicht da.


    Ich geb' mal ein Beispiel:
    hier wurde beschrieben das der Motor "blueprinted" wird, d.h. genau ausgemessen und die Teile aufeinander abgestimmt werden. Dann wird aber aufgelistet dass statt der OEM Lagerschalen (wohl zu teuer) die ACL Lagerschalen verwendet werden.
    Diese ACL Bearings sind ganz gut, hab sie selber schon in 2 Motoren verbaut. Aber wenn man bedenkt das Honda die Lagerschalen in verschiedene Größenklassen einteilt (Farbklassifizierung) und man durch Ausmessen der Pleuelbohrungen und Lagerzapfen die richtigen Farbzuordnungen der einzelnen Lagerschalen ermitteln muß, könnte man sich fragen warum Honda diesen Aufwand treibt wenn die Standard ACL Bearings ja auch gehen.


    Also jedem sollte klar sein das dieser Motor nicht kostengünstig revidiert werden kann. Irgendwo wird immer gespart.

    Zitat

    Original von Los Eblos


    Sehe ich genau so. Aber ich schrieb ja dazu...



    Dann ist da unter der Last ja irgendwas verbrannt/verkokt?


    Die Bindemittel im Öl nehmen die Rußanteile vom Blowby auf. Es handelt sich bei den dunklen, schwarzen Teilen also um Ruß von der Verbrennung des Kraftstoffs. Ich hatte mal gelesen, dass Rennöle extra mehr solcher Zusätze haben, da diese Motoren auch eher fetter laufen und höheren Vollgasanteil haben.
    Wenn ein Öl also nach Belastung immer noch aussieht wie neu sind diese Bindezusätze nicht oder nur gering enthalten und die Rußanteile setzen sich dann innen an den Teilen ab. Die werden dann richtig schwarz, das Öl ist aber sauber.

    Zitat

    Original von Los Eblos
    ...
    Dass Du nicht spülen wollen würdest, wundert mich jetzt schon. Das Tunap Zeug ist ja kein Kind von Traurigkeit. Was willl ich mit Resten davon in meinem Öl?


    Naja in dem Reingerzusatz sind hauptsächlich Detergenzien und Dispersanten. Umgangssprachlich Reiniger und Bindekram.
    Davon sind in den Ölen sowieso 2 bis 5% schon drin.


    Wenn im Motor ca. 5l Öl drin ist und man 'ne 250ml Dose Reiniger reinkippt, sind da 5% zusätzlich drin.
    Wenn man dann das Öl ablässt und meinetwegen noch 'n halber Liter Altöl+Zusatz drin bleibt ist darin 0,025l Zusatz enthalten.


    Das neue Öl mit 4,5L hat dann zusätzlich diese 0,025l Reinger dabei. Na und?


    edit: sind 400ml statt 250ml in der Dose - OK. Dann halt ein wenig mehr...

    Zitat

    Original von Los Eblos
    Gern. Aber dran denken, das Zeug muss komplett wieder raus. Also ein billiges Spülöl zwischendurch reinkippen, bevor das neue öl rein kommt. Du machst da also besser nen doppelten Ölwechsel.


    Nein. Bitte kein billiges Öl zum "Spülen" verwenden.
    Wozu soll das gut sein erst den Motor zu reinigen um danach mit billiger Brühe wieder aufzufüllen?
    Man muss nicht spülen.

    Zitat

    Original von Freestyler
    .Bei Automotoren geht die Entwicklung in die andere Richtung. Mehr und mehr HC-Öle mit großen Viskositätsspannen und abgesenkten HTHS..


    Ja, kein Wunder. Wegen der Spritspar-Zwänge, oder auf neudeutsch: CO2 Footprint.


    Ein hoher HTHS Wert hat mehr innere Reibung, genauso die die höhere Grundviskosität der "Leichtlauföle".

    Ja Danke.
    In den Datenblättern steht halt kein HTHS Wert drin. Bei den Mobil Ölen schon.


    Und 5er Öl kommt in meinen S2000 nicht rein. 10er Öle vollsynthetisch sind selten. Bin für Vorschläge offen, muß aber vollsynthetisch sein!

    Zitat

    Original von AndyAP1
    ...Die FRM Laufbahn ist so ultrahart, das ich wette der Block hält bei gutem ÖL und regelmässigem Wechsel ewig...


    Jein. Die FRM Verstärkung ist wirklich total hart. Ich weiß noch wie mein Zylinderschleifer geflucht hat beim Aufbohren :D
    Allerdings hat die harte Oberfläche den Nachteil, dass das weiche Grundmaterial (Alu) diese harte Grundschicht nicht ausreichend stützt. Und dann gibt's Risse - so wie bei edddy im anderen Thread.


    Zitat

    Original von AndyAP1
    Wie gesagt, ich habe ein eBay Pleuel mit Kolben und Bolzen mit rund 90.000 km - das Ding sieht völlig neuwertig aus. .


    Mach' mal 'ne Rissprüfung an dem Pleuel bitte. Um festzustellen ob sich da schon kleine Risse an der Oberfläche gebildet haben.

    Ich hatte Dich von irgendeinem früheren Bild noch mit langer Haarmatte in Erinnerung. So sieht's ja richtig ordentlich aus :D


    Schönes Paar.

    Zitat

    Original von AndyAP1
    ...Mir geht es aber hauptsächlich um die Kolben + Zylinderbeschichtungen und deren Tod.


    Mit den Messwerten sollte das Thema ja nun durch sein.


    Übrigens Andy, ich messe den Verschleiß der Zylinder mit Hilfe der Kolbenringe. Du brauchst nicht unbedingt die Meßuhr.
    Ich stecke die Ringe in die Zylinder und messe mit der Fühlerlehre den Ringspalt. Und das an den 3 üblichen Messstellen, also OT, UT und 2/3 oben


    Sind wir uns nun einig dass die Passung und die Materialpaarung oben am Pleuelauge kritisch ausgelegt wurde?

    Die Kombination Stahlbuchsen in Aluzylindern funktioniert sehr gut wie grade Porsche früher bei den luftgekühlten Motoren bewiesen hat. Man muß allerdings die richtigen Laufspiele, Kolbenringe und Materialpaarungen einsetzen.


    Im Rennsport haben sich Stahlbuchsen bewährt, da Stahl einfach eine 3x geringere Ausdehnung unter Belastung hat als Alu (E-Modul googlen).
    Durch die hohen Zylinderdrücke beult der Aluzylinder grade oben stark aus und das führt dann wohl zum Verschleiss.
    Porsche und Honda verstärken daher das Alumaterial mit einer Matrix (Porsche Silicium , Honda Kohlefasern) um die erhöhte Verformung aufzufangen.


    Bei Stahlbuchsen trägt das Material viel höhere Lasten und verformt sich nicht so sehr.


    http://www.theimann-motorengmb…x.php/problembeschreibung

    Das Problem ist immer wieder dieses Theoretisieren!
    Ich habe gelesen... ich habe gehört.... da steht aber....


    Und dann kommt so 'ne Urban Legend raus. "Im s2k Forum stand das Stahlbuchsen nicht mit Alukolben funktionieren". Deshalb muß man die Blöcke wegwerfen. Und zack - wieder einer weniger. Stand ja schliesslich im Forum.


    Generell ein Problem mit dem Internet. Leider viele Statements die nicht auf Erfahrung beruhen, sondern aus Schwarmwissen des www.


    Zu Deiner Frage Andi: Die Pleuellagerschalen haben eine oberste Schicht aus Weißmetall. Zinn oder so. Diese Schicht soll kleinste Abriebteile einbetten um keine Riefen in den Zapfen zu verursachen. Nur diese Schicht ist anscheinend weg bei Lars' Motor an 2 Pleueln only.


    Diese weiche Schicht ist ratzfatz weg wenn kein Schmierfilm vorhanden ist und (!) hohe Belastungen auftreten. Da reichen dann 2 oder 3 Umdrehungen. Wahrscheinlich ist beim Motorplatzer an den Lagerstellen 2 und 3 das Öl zuerst weggewesen.