Hallo zusammen!
Ich habe ja schon sehr lange nichts mehr von mir hören/lesen lassen, aber mich gibts tatsächlich noch!
Aus gegebenem Anlaß hier mal ein kleiner Reisebericht:
Ich machte die letzten sechs Tage eine Vater/Sohn Tour in die Alpen, um mal wieder etwas Querbeschleunigung zu spüren.
Umweltfreundlich wie wir sind, fand das Ganze mit zwei Autos statt. Jan in seinem Subaru BRZ Tracktool und ich im S.
Das versprach anstrengend zu werden, aber ich freute mich schon seit ein paar Wochen total darauf. Ist halt mal wieder etwas ganz anderes als im Pickup über den Dingen zu thronen. Ich liebe die Zwiebackfräse und es war Zeit, sie mal wieder artgerecht zu bewegen.
Mit von der Partie war unser Sohn Jan (21) mit seinem Subaru BRZ, Bj. 2015, mit einem leicht modifizierten 2-Liter 4-Zylinder Saugboxer und ca. 220 PS und komplett umgestricktem Fahrwerk und Bremsanlage.
Ich im absoluten Stock-S aus 2003. Bereifung: Dunlop Sport Maxx RT. Die haben bei nach und nach herausgefundenen 2,25 bar warm, übrigens hervorragend funktioniert. Auch wenn ich den Reifen im Vergleich mit dem S02 immer noch ablehne.
Gute fünf Tage Kurvenhetzerei und Moppedärgern liegen jetzt hinter uns.
Unter der Woche war auf den vielen Pässen der Hochalpenroute nahezu kein Verkehr. Und wenn, waren wir schneller B) Und ohne Quatsch: Bis auf ein paar ganz wenige (hirnlose?) Hardcoremoppetisten und einheimische Streckenkenner haben wir auch den Großteil der Motorräder überholt und hinter uns gelassen. Die Moppeds mußten dann schon anfangen, die Kurven zu schneiden und das geht auf die Dauer nicht gut.
Hilfreich waren auch unsere LPD-Funken, mit denen der Vordermann dem Hintermann freie Fahrt (oder auch nicht) durchgeben konnte. Dadurch war es möglich, an Stellen zu überholen, die dem Überholten als absolutes Harakiri erscheinen mußten. Zum Beispiel Rechtskurven um enge Felsecken herum...
Ein kurzer Abriss der gefahrenen Pässe:
Tag eins:
Fahrt von Alzenau bis an den Genfer See
Tag zwei:
Abfahrt von Evian les Bains am Genfer See
Col les Gets
Höhenrücken »Faucigny«
Col de la Colombière (1613m)
Col des Aravis (1487m)
Col des Saisies (1650m)
Col de Méraillet (1605m)
Cormet de Roselend (1968m)
Danach eine Abkürzung über die Autobahn, weil uns die Zeit für mehr gefehlt hat.
Übernachtung in Beaune auf knapp 1800 Metern.
Tag drei:
Col du Télégraphe (1570m)
Col du Galibier (2645m)
Col du Lautaret (2058m)
Von dort sollte es eigentlich über Briancon über den Col d'Izoard gehen. Auf halber Strecke auf dem Pass plötzlich eine Sperrung wegen der Tour de France auf der anderen Seite des Passes. Na super. Ein Schild in Briancon wäre nicht schlecht gewesen. Also wieder zurück und über Briancon nach Guillestre. Ab da stimmte die Richtung wieder, leider ging uns dadurch eine gute Stunde verloren.
Immer noch Tag drei:
Col de Vars (2107m)
Col de la Madeleine - Grenze nach Italien (1996m)
Das Ziel an diesem Tag war Saluzzo, etwas unterhalb von Turin.
Tag vier:
Heute war nur Kilometerfressen angesagt. Also ab auf die Autostrada und über Turin, Mailand, Monza und Lecco unser Ziel bei Tirano, etwas unterhalb vom Stilfser Joch angesteuert.
Tag fünf:
Stilfser Joch (2757m)
Ofenpass (2149m)
Über Silvaplana (1805m) die Julierstraße mit Julierpass (2.284 m) nach Chur und dort dann auf die Autobahn in Richtung Bodensee mit der letzten Übernachtung bei Friedrichshafen.
Die ganze Zeit hatten wir nur Bombenwetter.
Am letzten Tag, pünktlich zur letzten Etappe, fing es dann zu regnen an. Wir haben uns dann aber auf der A7 in Höhe von Bad Mergentheim doch entschieden, den Rest über Landstraße zu fahren. Das ist in diesen Autos einfach angenehmer als Autobahn.
Montag nachmittag waren wir dann wieder zuhause in Alzenau.
Ganz besonders krass war es, wieder in meinem "Daily Driver" Isuzu D-Max zu sitzen. Heute morgen beim Starten den Schlüssel auf Zündung gestellt und dann links den Startknopf nicht gefunden. Der linke Fuß hat ständig die Kupplung und die rechte Hand den Schaltknüppel gesucht. Vom allgemeinen Fahrverhalten eines hohen Pickups will ich mal gar nicht reden.
Für Pickups sind diese Strecken nur bedingt geeignet, alleine schon wegen der engen Kehren. Für die gibt es aber in den Alpen andere Strecken, über die wir mit dem S nicht einmal nachzudenken brauchen. Das werde ich auch noch irgendwann machen.
Ich habe online auch noch ein paar Bilder gefunden, die von einigen Fotografen geschossen werden, die an verschiedenen Stellen der Strecken sitzen und knipsen. Die Bilder gibts dann gegen Geld aus dem Internet. Ich habe investiert... Sobald die Downloads da sind, stelle ich sie hier rein. Unterwegs hatten wir keine Zeit für eigene Bilder. Wir mußten/wollten ja fahren!
Viele Grüße, Jörg
PS.: Bitte keine emotionalen Diskussionen in Sachen PKW vs. Mopped, wobei ich die eher in meinem Pickup-Forum erwarte. Hier wissen wir, wovon wir reden und erzählen kein Stammtischgeschwätz. Das mit dem Moppeds ärgern funktioniert ohne Probleme, wenn beide Parteien aufeinander aufpassen. Da merkt man nach ein zwei Kurven ganz schnell, wie der andere drauf ist. Bei mir macht es die Erfahrung und bei Jan das Fahrkönnen und die Reaktionsgeschwindigkeit als Rennfahrer aus.
Nach so einer Bergaufhatz gab es oben von den überholten Motorrädern eigentlich IMMER einen Daumen oder ein rausgestelltes Bin. Bergab waren wir sowieso schneller.