@Corv:
Funktionelle Chemie gibt es an allen Ecken und von jedem Hersteller und sicherlich kann/soll diese Chemie etwas können.
Das tut es wahrscheinlich auch, aber die Frage ist ...
- Wo ist die Baseline?
- Wie hat der Hersteller diese Additive hergestellt und welchen Allgemeinfall (Motorenöl + Motor) hat er zugrunde gelegt?
- Was für eine Abtestung hat er durchgeführt und wie quantifiziert/interpretiert er die Ergebnisse?
- Deckt sein Additiv ein breites Anwendungsspektrum verlässlich ab?
Wie groß und solvent ist diese Firma, um diese Teste mit echten Ergebnissen zu belegen? Ich hatte ja bereits gesagt, dass stinknormale Motoröl-Programme bei uns locker 1€ mio kosten können und es kann auch schon mal vorkommen, dass man 10% der Motorenteste nicht besteht und im schlimmsten Fall von vorne anfängt.
Und so eine Firma vertreibt ja keine fertigen Öle, sondern nur die Additive für den Aftermarket.
Wenn denn eine Ölfirma mit solchen Additiven von der Pike auf eine Formulierung entwickelt und auf Tauglichkeit prüft, dann sieht die Sache schon anders. Und auch hier bitte darauf achten, dass seriöse Firmen das Spektrum der Spezifikationen ganz genau kontrollieren, d.h. niemals schreiben würden "Freigabe nach OEM xyz", wenn es diese Freigabe nicht hat (abgesehen von juristischen Problemen mit dem OEM).
Es gibt immer noch viele Firmen (auch die vermeintlich seriösen), die diese Information auf der Ölflasche recht dehnbar auslegen um den Verbraucher für sich zu gewinnen.
Manche Firmen machen sich aber auch die Mühe und fahren wenigstens einen Field Trial über 120.000km (z.B.) von einem bestimmten Motor/Getriebe-Konzept und schreiben dann auf Ihre Gebinde "Empfohlen" oder "Suitable for Use" etc. - eine Freigabe ist es am Ende nicht, ist aber mit Testdaten belegt und juristisch/ethisch gesehen absolut vertretbar. Das Endrisiko liegt aber meistens beim Verbraucher.
Es kann also sein, dass das Additiv in dem Opel Fall funktioniert, aber auch hier ist die Einschätzung, ob etwas funktioniert oder nicht, nicht basierend auf Fakten bzw. es besteht so kein kausaler Zusammenhang:
- Waren die Motoren beide beim Test im gleichen Zustand? Eher nicht, weil Oldies...
- Wurden die im Stand gefahren, oder einem Lastkollektiv ausgesetzt, der wiederholbar ist usw.?
- Hat man die Öle und Motoren danach untersucht? usw...
Ich will die Antworten gar nicht haben, sondern möchte, dass man sich diese Fragen stellt.
Und so Fancy Namen wie Teflon sind wirklich nur Marketing-Wörter, chemisch ist es vielleicht ein ZDTP/ZDDP (Zinkdithiophosphate) oder EP (Extreme Pressure) Additiv...all diese Substanzen befinden sich (je nach Stand der Technik) bereits in einem guten Motorenöl und viel hilft nicht viel - also der Schuss kann nach hinten losgehen, auch schon bei geringen Überdosierungen.
Ich hoffe, das hilft.
@zakazak: Dich knüpfe ich mir später von Zuhause aus vor, muss ja noch parallel Öle entwickeln... 