Hallo Andreas,
grade bei hohen Drehzahlen ist die Zündung immer vor dem oberen Totpunkt des Kolbens.
Die Flammenfront braucht etwas Zeit (wir bewegen uns im Millisekundenbereich) um das Gemisch komplett durchzubrennen. Wenn die Zündung zu spät erfolgt, ist der Druckanstieg etwas hinter dem zurückgehenden Kolben hinterher. Dann hat man weniger Kraft auf dem Kolben und mehr Wärme (wie ein Brenner).
Der Zündzeitpunkt wird immer in Relation zum OT angegeben und zwar in Grad Kurbelwelle (°KW). Dieser beträgt so zwischen 0° (genau im OT) und 40° (Rennmotoren mit hoher Drehzahl und hoher Füllung).
Wie gesagt bei hoher Drehzahl muss die Zündung mehr vorgestellt werden, da die Zeit für die Verbrennung ja kürzer wird. Ausserdem muss die Zündung dann weiter vorgestellt werden, wenn mehr Gemisch (Füllung) im Zylinder ist. Da braucht die Flamme ja etwas länger um das ganze durchzubrennen.
Mein alter Käfer ist da ein gutes Anschauungsobjekt:
Der hatte serienmäßig einen Verteiler nur mit Unterdruckverstellung. Normal war die Zündung genau auf OT eingestellt. Kiste lief mit Normalbenzin, Verdichtung 7:1 und max. Drehzahl 4.500 U/min.
Nun hat man damals im Zubehör einen Bosch Verteiler (BOSCH 004, alte Hasen kennen den) mit Fliehkraftverstellung bekommen, der ausser der Unterdruckverstellung (Füllungsgrad) auch die Drehzahlverstellung hatte. Wenn man dazu noch die Grundeinstellung etwas vorverlegte und Super tankte, hatte man ein viel besseres Ansprechverhalten (ob Mehrleistung lasse ich mal dahingestellt...)
Andreas,
deine Abstimmung des Steuergeräts ist doch auf dem Prüfstand durchgeführt worden. Hat man da die Zündungsfelder abgestimmt oder eine Grundeinstellung übernommen? Ich würde mir vorstellen, dass auf dem Prüfstand die beiden Parameter Drehzahl und Last (Füllung) aufgenommen wurden und mit einem Klopfsensor die maximale Vorzündung ermittelt wurde.
Gruß
Bernd
P.S: bin grade von einer Tour bei uns zu Hause zurück und muss Euch einfach ein Bild (HandyCam) mitgeben...