Meinen Checks zufolge hat der F20C Motor 3 neuralgische Stellen bei der Motormechanik:
- der Bereich der Kolbenringe, hier besonders die Ölrückflußbohrungen in den Kolbenringnuten. Spätere Motoren haben dort größere Bohrungen.
- der Schmierbereich im oberen Pleuelauge, wo der Kolbenbolzen gern mal festgeht. Mangelnde Schmierung führt dort relativ schnell zum Motortod durch Pleuelbruch. Hatten die ersten Motoren relativ oft, später hat Honda da auch die Passung geändert. Wenn aber dort oben zuwenig, oder zu schlechtes Öl (auch durch Alterung) ankommt, frisst der Kolbenbolzen.
- die Öldüsen, die erst ab einem bestimmten Öldruck öffnen sollen damit der Öldruck bei niedrigen Drehzahlen an den wichtigen Schmierstellen ankommt. Wenn das Öl dort verkokt, sind die Öffnungsventile dauernd auf. Der Leerlauföldruck fällt auf 1 bar oder sogar knapp darunter und der Kettenspanner fängt an zu klappern. Andere Schmierstellen (besonders im Nockenwellenbereich) kriegen dann zuwenig Öldruck.
Ich rate bei Motoren mit hoher Laufleistung (ca. 100.000km) von 5er Öl ab, da dies zu dünn ist. Aber das muß jeder selbst wissen.
Bleiben nur noch 10er und 15er Öle - aber selbstverständlich vollsysnthetisch! Nicht so'n teilsynthetisches oder irgendein anderes quasi-synthetisches Gelaber! Das ist wie schwanger oder nicht. Teil-schwanger gibt's meines Wissens nach nicht.
Ich habe generell eine Aversion gegenüber hochlegierten Ölen, da die Legierungszusätze schnell mal bei hohen Temperaturen verbrennen. Ich rede da nicht von den allgem. Öltemps (max. 120°C), sondern von den Peaks an den problematischen Stellen (siehe oben).
Man kann mich gern vom 10W-60 überzeugen wenn ich einen aufgemachten F20C sehe der damit mindestens 2 Ölwechselintervalle gelaufen hat. Bis dahin bin ich da skeptisch.
Ich habe auch noch keine Langzeiterfahrungen mit dem Motul 300V. Ich nutze das nun 2 Jahre (erst das 10er, jetzt das 15er) - habe aber den Motor bei meinem noch nicht gecheckt.