Da frank_l mir den Tipp mit dem Pisenclub gegeben hat, habe ich mich spontan zum Sportfahrer & Drifttraining in Bitburg angemeldet. Weitere Infos gibt es unter http://www.pistenclub.de
Da es noch freie Plätze gibt und ich bisher der einzige S2000 bin, wäre es klasse, wenn noch Jemand von Euch kurz entschlossen am Samstag mitmacht. Die Kosten belaufen sich auf 190 Euro.
Beiträge von marco_w
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Hi Nick,
da Du den Zetti schon im März gefahren bist, war es vielleicht noch ein Prototyp
Geschmäcker und Eindrücke sind immer unterschiedlich und ziehen herrlich kontroverse Diskussionen nach sich. Ich habe selbst erlebt, dass Jemand den Z4 schön fand, einfach unglaublich, hat der denn keine Brille ...?
Aber eigentlich sind wir uns ja doch einig, der S2000 ist das sportlichste, was man für einen fairen Preis bekommen kann, immer noch. -
Na klar!
Es ist nur dann nicht normal, wenn Du NIE den VTEC benutzt hast... -
Meine Finger glühen noch.... Viel Spaß beim Lesen
Design-Katastrophe mit neuster Technik
Der bereits achte ausführliche Testbericht aus unserer Roadster-Studie zeigt, ob der Z3 Nachfolger ähnlich erfolgreich sein kann wie sein Vorgänger. Die folgenden Beurteilungen beziehen sich aus Erfahrungen durch ausführliche Tests von Honda S2000, Porsche Boxster, BWM Z3, Toyota MR2, Alfa Spider, Smart Roadster und MG-TF. Diese Fahrzeuge fuhren wir teilweise mehrmals und besitzen selbst einen S2000.
Ich muss schon zugeben, dass ich das äußere Erscheinungsbild des Z4 nicht für besonders gelungen halte, na ja, zumindest aber sehr gewöhnungsbedürftig. Seine aufgeblasene und wuchtige Front ist auch während der Fahrt als unschöner Buckel deutlich zu sehen, zumindest, wenn man über und nicht durch das Lenkrad schaut. Sein kantiges Heck sieht für mich irgendwie unfertig und so nach getarntem Erlkönig aus. Die seitlichen geschwungenen Linien und die Unterbringung des Seitenblinkers im BMW-Emblem gefallen mir allerdings wieder.
Leider konnten wir nur den 192 PS schwachen 2.5i testen, der sich zum cruisen oder flottem Fahren eignet, aber aus dem Z4 keinen Sportwagen macht. Der Innenraum ist gar nicht mehr BMW-typisch zum Fahrer geneigt, sondern flach und langweilig. Bevor ich genau hinsah, entdeckte ich zumindest bei der grauen Innenausstattung gewisse Ähnlichkeiten zum spartanischen Cockpit des Opel Speedster. So schlecht ist das Cockpit aber nun auch nicht, nun also eine genauere Betrachtung.
Ok, der BMW soll wohl nur eine Fahrmaschine ohne viel Schnickschnack sein. Und ein bisschen mehr als eine AC Cobra, die nur Motor. Lenkrad und 4 Räder besitzt, hat der BMW ja schon. Da ein Fahrer aber seine Schaltzentrale nun mal häufiger sieht, als das Außendesign des Wagens, finde ich das Interieur schon wichtig.
Einmal in den sehr guten Ledersitzen Platz genommen, blickt man auf zwei große Rundinstrumente. Leider musste ich den Sitz aber bei meinen 178cm fast an die Höchstgrenze einstellen, damit die Anzeigen von Wassertemperatur nicht abgeschnitten waren. Auch die leider nur einzeilige Anzeige des Bordcomputers unterhalb des Tachos war vorher nicht zu sehen. Wer sich das Aktuelle Prospekt vom Z4 besorgt und auf die Seite der Cockpitansicht blättert, wird sich wundern, dass dort genau der von mir beschriebene Effekt auftaucht. Den Fotografen hätte ich gefeuert, denn ein Prospekt sollte sicher keine Schwächen des Z4 zeigen.
Das Lenkrad ist jedoch mit Abstand das schönste und griffigste, was mir bisher untergekommen ist. Dagegen wirkt das Porsche Lenkrad geradezu wie ein hässliches Entlein. Das Lederlenkrad des Z4 hat drei aluminiumfarbene Speichen, wovon die untere als Doppelspeiche ausgelegt ist. Der Pralltopf über dem Airbag ist auch gelungen und wird natürlich durch den BMW Propeller verziert. Ich würde in der Aufpreisliste aber trotzdem das 36er Sportlenkrad wählen, dann ist es perfekt und würde die Höchstpunktzahl bekommen, die je ein Roadster Lenkrad erhalten hat, Kompliment BMW!
Zwischen den Schaltvorgängen legt man den rechten Arm auf der mit Leder gepolsterten Mittelkonsole ab. Auch die Handbremse ist weich mit Leder abgepolstert (aufpreispflichtig), außerdem ist sie versenkt und stört nicht den Bewegungsbereich des Armes wie im Boxster. Relaxter liegt der rechte Arm nur noch im S2000 mit seinem sehr hohen und breiten Mitteltunnel.
Am vorderen Teil der Mittelkonsole befinden sich mehrere lieblose Drucktaster für Sitzheizung, Sportprogramm, Fahrhilfen, Verdecksteuerung und Reifendruchkontrolle. Ok, sie funktionieren einwandfrei und passen zum restlichen nüchternen Ambiente des Interieurs.
Richtet man den Blick weiter nach oben landet man bei der Klimasteuerung, die keinerlei Erklärung bedarf und keinerlei Display oder sonstige Spielerei enthält, sondern sehr nüchtern funktionsorientiert ist. Der linke Drehschalter für die Luftverteilung war bei unserem Testwagen an einer Stelle extrem hakelig, was unseren Qualitätseindruck schmälerte. Alle andere Knöpfe und Taster der Klimasteuerung sind ebenfalls quadratisch, praktisch,... erinnern aber in keinster Weise an die Oberklasse des automobilen Roadsterbaus.
Kommen wir zum Radio unterhalb der mittleren Luftaustrittsdüsen und mitten im breiten und gelungenen Aluminiumprofil (auch aufpreispflichtig), welches sich quer durch die Armaturentafel zieht. Hier macht es BMW einem nahezu unmöglich, ein eigenes Radio von einem Fremdhersteller einzubauen. Die Aussparung ist keineswegs ein DIN-Schacht, sondern ist breiter und an den Aussenkanten abgerundet. Selbst wenn es hierfür einen Adapter gäbe, wäre kein optisch ansprechender Einbau zum Beispiel eines MP3 Players möglich. Zur Ehrenrettung von BMW sei gesagt, das sich das Radio ab Werk aber designtechnisch so ganz gut integriert.
Die Bedienung des Radios ist (wie soll es auch anders sein) konsequent einfach und kaum fehl-bedienbar. Dafür reicht dann auch ein einzeiliges Display. Die Unterbringung eines CD-Wechslers erfolgt im Ablagefach am Ende der Mittelkonsole, die über einen erfreulich großen 8 Liter Stauraum und Beleuchtung verfügt. Auch das separate Laufwerk für die Navigations-CD findet hier Platz. Dann allerdings bleibt nur noch das obere Fach des Stauraumes für CDs und Sonnenbrillen. Eine praktische Lösung hat BMW in der Klappe eingebaut. So befindet sich eine gummierte Handymulde mit Klettband und ein Halter für einen Kugelschreiber in der Innenseite. Komisch, das kein anderer Hersteller vorher auf so eine gute Idee kam.
Aber was ist eigentlich das wichtigste an einem Radio, na klar, der Sound. Wohlwissend, das der Motor mit seinem Klangbild sehr zurückhaltend ist, kann man bei BMW das HiFi System professional bestellen. Mit 430 Watt und 10 Lautsprechern bietet es einen Hammersound der wirklich keine Wünsche offen lässt und persönliche Nachbesserungen überflüssig macht. Die Lautsprecher sind klangtechnisch günstig in den Spiegeldreiecken, vor den Tür-Airbags und hinter den Sitzen installiert. Bestnote aller getesteten Roadster! Somit ist alles Negative, was ich zuvor über das Radio geschrieben habe wieder ausgemerzt.
So, bevor der Bericht zu langweilig wird, fahren wir erst mal. Der Klang des 6-Zylinders ist leider noch leiser, als der des Boxsters, hoffentlich kann Schnitzer hier mit einem Sportauspuff nachbessern. Die Schaltung ist nach dem S2000 die beste und leichtgängigste mit Schaltwegen, die kurz genug sind, um die Pausen bei den Gangwechseln nicht zu lang werden zu lassen. Der Motor läuft sehr geschmeidig und sanft. Die Lenkung ist präzise und leichtgängig und verdient ebenfalls Bestnoten da sie auf S2000 Niveau liegt und somit ca. 2 Klassen besser als die von Porsche. In Verbindung mit dem besten Lenkrad ergibt sich also eine perfekte Kombination.
Unsere kurvige und wellige Teststrecke in der Elfringhauser Schweiz bei Langenberg offenbart aber die zu weiche Abstimmung des Fahrwerks. Nicht umsonst hat BMW hier ein M-Fahrwerk mit 10mm Tieferlegung im Programm. So kann man sowohl Cruiser als auch sportliche Fahrer zufrieden stellen. Mit dem Serienfahrwerk macht sich aber sehr früh ausgeprägtes Untersteuern bemerkbar, was den Wagen schnell aus der Kurve heraus treibt. In dieser Disziplin hat bisher keiner das kurvengeile Fahrwerk des S2000 erreicht. Ich vermute allerdings, dass kaum Jemand, der sich die 192PS schwache Variante des Z4 bestellt, den Wagen hier so bewegen würde, wie ich es getan habe. Diese Motorvariante ist eher für den gemütlichen Fahrer, der es bisweilen auch mal flotter angehen lassen will.
Auf der Autobahn macht sich die fehlende Leistung und das geringste Drehzahlband aller Roadster bemerkbar. Bei 6500 Undrehungen ist schon Schluss. Wenn man nun bei 120 km/h vom 4. Gang in den 3. herunterschaltet, kommt leider nichts mehr dabei heraus, da man sich schon fast im Begrenzer befindet. Die Bestnote erhält der Z4 allerdings bei den sehr günstigen Luftverwirbelungen im Fahrgastraum. So hat kommt der Wind eher von vorne als von hinten, und das ohne Windschott, welches im Prospekt zwar schon existiert aber unverständlicher Weise noch nicht erhältlich ist. Gerade Personen mit längeren Haaren werden positiv überrascht sein, das die Haare nicht so ins Gesicht peitschen wie im S2000.
Kommen wir zum Thema Fahrhilfen welche den Fahrer im Z3 ungewöhnlich schnell bevormundet haben. Der Drehzahlbegrenzer ist mit Abstand der sanfteste, der mir bisher untergekommen ist. Ich hatte aufgrund des geringen Drehzahlbandes ja auch oft genug Gelegenheit, ihn zu spüren. Jedenfalls hat man im Z4 nicht den Eindruck eine Vollbremsung hinzulegen, wenn man an die Drehzahlgrenze des Motors stößt. Im Slalomtest bewiesen die aktiven Fahrhilfen wie ABS und DSC, dass sie, wenn überhaupt, nur sehr spät und sanft reagieren, was den Fahrspaß deutlich erhöht. Auch das Handling und die Kontrolle waren beim Slalom sehr gutmütig, allerdings war die erreichte Geschwindigkeit aufgrund der geringen Motorleistung und des zu weichen Fahrwerks nicht besonders hoch.
Der Z4 ist wirklich ein extremes Auto, entweder bringe ich Kritik an oder ich lobe. Irgendwie finde ich Nichts, was im Z4 mittelmäßig ist. Auch die Dachkonstruktion ist die derzeit beste auf dem Markt. Das Stoffdach ist sowohl im offenen und geschlossenen Zustand aerodynamischer als das Negativbeispiel S2000, der allerdings in 6 Sekunden öffnet oder schließt. Der BMW braucht dafür ca. 10 Sekunden, benötigt aber keine vorherige mechanische Entriegelung, sondern funktioniert voll automatisch. Eine Persenning ist nicht notwenig, da das Dach erfreulich flach mit der Karosserie abschließt.
Eine Funktion, die ich auch sofort lieb gewonnen habe ist die vollautomatische Betätigung von Verdeck und Seitenscheiben über das Türschloss. So kann man bei aufgeheiztem Wagen den Schlüssel im Schloss einfach nach links gedreht halten und nach 3 Sekunden setzt sich das Dach in Bewegung. Danach versenken sich die Scheiben automatisch. Das Ganze funktioniert natürlich auch beim Abschließen des Wagens. Angeblich geht dies auch über die Fernbedienung, aber der Verkäufer hat es auch nicht hin bekommen.
Der per Fernbedienung entriegelbare Kofferraum zählt mit 240 zusammenhängenden Litern auch zum größten, was im Roadsterbau machbar ist. Wenn das Verdeck geschlossen ist, kann man sogar noch 20 Liter dazu gewinnen. Mit 2 Personen kann man so schon mal auf eine längere Reise gehen. Der große Stauraum wird erreicht durch den totalen Verzicht auf ein Notrad, da der Z4 als erster mit pannensicheren Reifen ausgestattet ist, die eine Weiterfahrt bis zu 150km ermöglichen. Erreicht wird dies durch stabilere Reifenflanken, was den Reifen bei einem Druckabfall nicht völlig zusammensinken lässt.
Einen groben Ergonomiefehler haben die BMW Ingeniere allerdings begangen, der alle positiven Eigenschaften wieder in den Hintergrund stellt. Der Z4 ist der einzige Roadster, bei dem das Gurtband an Hals entlang läuft! Obwohl meine Frau (158cm) und ich (178cm) 20 Zentimeter Unterschied in der Körpergröße aufweisen, scheuerte der Gurt sehr unangenehm am Hals. Da wir sommerliche Temperaturen hatten, trugen wir entsprechende Kleidung mit freiem Hals. Der Verlauf des Gurtbandes ist derart ungünstig, das auch die Höhenverstellung der Sitze keine Besserung brachte. Hier muss BMW eindeutig nachbessern, um die Kundschaft nicht unnötig zu verärgern! Unser Verkäufer war überrascht, da er den Z4 immer im Hemd gefahren ist und er so seinen Hals immer durch seinen Kragen geschützt hatte.
Zum Qualitätseindruck lässt sich nur Gutes sagen. Nichts quietscht und klappert, keine scharfen Kanten oder sonstige Mängel. Die einzige Beanstandung war, das sich bereits die verchromte Umrandung der rechten BMW Niere in der Frontpartie löste und sich auch nicht wieder einrasten lies. Da gibt es wohl noch Probleme mit der Passgenauigkeit.
Die Sicherheitsausstattung ist auf dem neusten Stand. Seiten-Airbags und ein im Ernstfall abgesprengtes Batteriekabel sind Besonderheiten in dieser Klasse, ebenso wie die Runflat-Reifen.
Nun, der Z4 wäre der beste Roadster bis 50.000 Euro, wenn er doch nur nicht so hässlich wäre. Ich werde aber auf jeden Fall bei nächster Gelegenheit den 3.0i mit Sportfahrwerk fahren, da dies meinem Fahrstil eher entgegenkommt. Auch BMW reiht sich in die typisch deutsche saftige Aufpreispolitik ein und hat eine eher spärliche Grundausstattung, die mit einem relativ günstigen Basispreis von 32.500€ täuscht. Wer sich mit den designtechnischen Eigenheiten des Z4 anfreunden kann, sollte ihn in jedem Fall mal testen.
Ciao Marco -
TÜV-Papiere ???
Meine Supersprint war eintragungsfrei, weil dort irgend eine KBA-Nummer oder sowas eigestanzt war. Jedenfalls war ich beim TÜV zur Eintragung und die haben gesagt, das dies bei der Anlage überflüssig sei. -
Super Seiten! Jede Menge Aufwand und Flash. Eine der besten S2000, die ich bisher gesehen habe. Ich bastle gerade auch an meiner. Sie wird aber nicht andeutungsweise so gut wie deine
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Hi Olli,
ich hatte ungefähr den gleichen Eindruck wie Du vom Z4. Alles weitere wird in Kürze folgen. Ich schreibe nämlich gerade am einem Bericht ähnlich dem, im Boxster-Stil.
Kein schlechter Wagen, aber der Spaß hält sich in Grenzen. -
Man, jetzt hab ich mir so ne Mühe gegeben und möchte, dass dieser Beitrag in den Wissenspool zum Vergleich mit anderen Roadstern kommt *mitdemzaunpfahlwink*
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Ab und zu machen wir uns den Spaß und fahren andere Roadster, aber lest doch selbst
Die Perfektion trübt das Fahrvergnügen
Man kann ein Auto auch zu perfekt bauen und damit über das gut gemeinte Ziel hinaus schießen. Ohne Zweifel steht der Porsche Boxster ganz oben auf der Liste der besten Roadster auf unseren Straßen. Diese Position bekleidet Porsche nicht nur mit den Fahrleistungen und Ausstattungsmöglichkeiten, sondern natürlich auch mit den hohen Preisen.
Da wir zum Spaß bisher so ziemlich alle offenen Zweisitzer bis 50.000 Euro Basispreis gefahren sind und einen Honda S2000 besitzen, durfte der Boxster als Sahnehäubchen natürlich nicht fehlen. Dass man sich bei Porsche auf einem besonderen Niveau bewegt, wurde uns auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise klar, als wir das Porsche Zentrum in Essen betraten.
Es standen hauptsächlich Gebrauchtfahrzeuge im mittelgroßen Ladenlokal mit einer Preisspanne von 30.000 bis 50.000 €. Merkwürdiger weise mussten wir feststellen, dass man es mit der Pflege in diesem Laden nicht so genau nimmt. So waren alle Fahrzeuge deutlich verstaubt und nicht regelmäßig gepflegt. Scheiben waren verschmiert und die Stoffdächer teilweise sandig. Die Krönung der Nachlässigkeit war ein auf dem Kopf eingebauter Kassettenhalter in einem Boxster. Darüber hinaus habe ich nicht ein sauberes Endrohr bei den Fahrzeugen gesehen, welches mal in den Genuss von Chrompolitur kam. Hmm, sollten in Essen die Putzfrauen unbezahlbar sein, oder legt die Kundschaft mit dem nötigen Kleingeld für einen Porsche keinen Wert auf Pflege und Sauberkeit. ?!?
Einen ebenfalls bis dahin nie erfahrenen Eindruck machte der souveräne Verkäufer bei der kurzen und knackigen Beratung. Unglaublich aber wahr, er ging überhaupt nicht auf technische Details des Boxsters ein und wiegelte meine Fragen mehrmals mit seiner überheblichen Art ab. „Der Boxster hat mit 12 Sekunden das schnellste Dach der Welt!“. Stimmt nicht, denn mein Honda S2000 öffnet oder schließt in 6 Sekunden! Vermutlich aus Angst vor meinen weiteren Fragen, bot er uns schon nach ca. 3 Minuten Gesprächslänge eine Probefahrt an. „Wir wissen ja, dass Porsche der beste Wagen ist!“, sagte er. Ich strahlte und stieg sofort aus dem extra für uns aufgeschlossenen Fahrzeug aus. Denn alle Fahrzeuge sind dort verschlossen und vor dem Befingern der Laufkundschaft geschützt.
Dann folgte das unglaubliche: Der Verkäufer bot meiner Frau und mir an, sofort einen Boxster mit zu nehmen und den darauffolgenden Tag um 12 Uhr zurück zu bringen. Unser S2000 sollte dann über Nacht in der Werkstatt abgestellt werden. Da wir Urlaub hatten, sagten wir sofort zu, denn wer kann dazu schon nein sagen? Zudem erhielt ich ein Porsche Logbuch und die aktuellen Preislisten. Nein, es war keines dieser üblichen DIN A4 Prospekte mit ein paar Schlagzeilen, Fotos, Infos und schlechten Farbtabellen. Es war ein richtiges gebundenes Buch mit allen Gründen warum der Boxster ist wie er ist und mit einer exzellenten Druckqualität. Ja, so mag ich es! Ich glaube bei Amazon hätte das Buch 19,90€ gekostet Es folgte eine 300km lange und ausgiebige Probefahrt ins südliche Ruhrgebiet.
Ok, genug der Laberei und zum Fahrzeugtest. Das äußere Erscheinungsbild ist porsche-typisch sportlich und wurde ja schon vom Toyota mit dem MR2 (dritte Generation) kopiert. Von vorne ist er nur durch Experten vom 911er Modell zu unterscheiden, was ihn sicher noch zusätzlich aufwertet. Das Heck ist ähnlich geformt wie die Front und hat als Besonderheit ein in der Mitte liegendes Doppel-Endrohr und eine bei 80km/h automatisch herausfahrende Abrisskante hinter der Heckklappe.
Der Motor, ach ja, fast hätte ich ihn vergessen, denn man kann ihn nicht sehen! Unter der vorderen Klappe finden sich nämlich nur die Batterie und ein Einfüllstutzen für die Scheibenwasch-Flüssigkeit. Auch nach dem Öffnen der Heckklappe lässt sich der Motor nicht blicken, sondern nur ein kleiner Servicebereich mit Ölstab, Öldeckel und Kühlflüssigkeits-Öffnung. Also nichts zu sehen vom angeblichen Mittelmotor, aber wir sind uns sicher, dass er da irgendwo ist!
Die Aufteilung der Stauräume ist spitze, denn jeder Kubikzentimeter ist optisch ansprechend gestylt und perfekt ausgenutzt. So sind unter der Front-und Heckklappe jeweils 130 Liter Stauraum. Vorne tief und schmal für die Unterbringung eines Koffers und hinten flach und lang für sonstige Utensilien. Im Immenraum gibt es ein 5 Liter fassendes Handschuhfach und mit Lederdeckeln versehende praktische und tiefe Ablagen für Sonnenbrillen und Handies in den Türen. Am hinteren Ende des Mitteltunnels ist eine abschließbare Mittelarmlehne. Unter dem Windschott ist eine flache, aber tiefe, mit Schiebetüren versehene Ablage, die aber bei Bestellung des Bose Sound Systems entfällt, da dieser Raum sonst für die Basslautsprecher benutzt wird. Alles in allem ist der Boxster der einzige Roadster ohne Stauraumprobleme!
Das Boxster Cockpit ist auf den Fahrer zugeschnitten und bietet optische wie technische Leckerbissen, die man bei andere Hersteller vergeblich sucht und auch nicht für Aufpreis bekommt. Die drei-geteilten großen analogen Rundinstrumente sind gut ablesbar und beinhalten darüber hinaus noch digitale Informationen über LED- und ein Punktmatrixdisplay. Die für einen Sportwagen wichtigste Fahrerinformation ist die Motordrehzahl, welche übergroß in der Mitte sichtbar ist. Deutlich kleiner wird links daneben die Geschwindigkeit analog und digital angezeigt. Rechts finden sich die Anzeigen für Wassertemperatur und Tankinhalt. Wir lernen nun, das der Tank bei Porsche nicht halbleer, sondern noch zu Zweit Vierteln voll ist, aha! Die unten im Drehzahlmesser angezeigten Informationen des Bordcomputers lassen sich über einen Lenkstockhebel variieren, den ich anfangs öfter versehentlich anstelle des Blinkerhebels betätigte. Somit ein kleiner ergonomischer Minuspunkt.
Alle Schalter, Anzeigen und die Verarbeitung machen einen hervorragenden Eindruck, sowohl qualitativ als auch optisch. Hier haben die Ingenieure wirklich genug Zeit, Geld und Freiheiten bekommen. Mir kommt ins Gedächtnis, dass es selbst Telefone im Design von F.A. Porsche gibt.
Ich stecke den Zündschlüssel (wie bei Porsche üblich) links vom Lenkrad in das Zündschloss und schalte die Zündung ein. Ein erstes Erstaunen macht sich breit, als der Bordcomputer den Ölstand elektronisch misst und beruhigend maximalen Ölstand mitteilt. Gott sei Dank wissen wir auch sofort, dass im Scheibenwaschwasser-Behälter noch genügend Flüssigkeit vorhanden ist und wir den Sicherheitsgurt noch nicht angelegt haben.
Ein sonorer, leicht brabbelnder und wohltuender Klang ertönt, als das 6-Zylinder Triebwerk läuft. Nach der Entriegelung eines zentralen Hebels am Dach kann das Stoffverdeck hinter die Kopfstützen elektrisch versenkt werden. Der Vorgang dauert so ca. 12 Sekunden und ist damit zwar doppelt so schnell wie beim Mercedes SLK aber auch doppelt so langsam wie beim Honda S2000. Beim Einlegen des ersten Gangs bemerke ich die für einen Sportwagen ungünstig langen Schaltwege, einer der wirklich wenigen Minuspunkte. Die Kupplung lässt sich leichter Betätigen als ich es vom Hörensagen von einer Porsche Kupplung erwartet hätte. Obwohl sich 2700ccm Hubraum im Mittelmotor befinden, braucht der Boxster eine etwas erhöhte Drehzahl zum Anfahren, sonst würgt man ihn ab.
Die Lenkung ist für meinen Geschmack zu schwergängig und fühlt sich an, als ob die Reifen zu wenig Luftdruck hätten. Dies macht sich besonders ungünstig in engen Kurven bemerkbar, die der 1400kg schwere Porsche nur schwerfällig meistert. Anders ist es bei schnellen Kurven und der Autobahnfahrt. Hier empfinde ich die etwas schwerere Lenkung durchaus als angenehm. Leider kann ich mir wieder den Vergleich zum (nur 35.000€ teuren) Honda S2000 nicht verkneifen, da dieser das Problem durch eine geschwindigkeits-abhängige Servolenkung vorbildlich löst.
Der drehmomentstarke Motor macht besonders bis 5000 U/min Spaß und verführt zu schaltfaulen Fahren was zwar ganz entspannend ist, aber auch langweilig sein kann. Beim Ampelstart schießt er wie ein Pfeil mit leicht pfeifenden Gummis davon, was man der fest zupackenden Kupplung und dem kräftigen Durchzug des Triebwerks zuschreiben kann. Besonders angetan hat es mir, aus dem Stand direkt in eine Kurve zu fahren und den ersten Gang bis 7500 Touren auszudrehen, KLASSE! Schade nur, das der Motorsound nicht etwas lauter ist, der Klang stimmt jedenfalls.
Auch Navigationssystem und Bordcomputer funktionieren perfekt miteinander. Der Bordcomputer informiert über den Durchschnittsverbrauch (bei mir 12-14 Liter), Durchschnittsgeschwindigkeit, Außentemperatur und warnt vor dem Überschreiten einer zuvor festgelegten Maximalgeschwindigkeit. Dies ist auf ausländischen Autobahnen von Vorteil, da man im Porsche die Geschwindigkeit nicht so sehr spürt, wie bei anderen Fahrzeugen. Vermisst habe ich allerdings die Anzeige der Öltemperatur, da sie auch zuverlässig anzeigt, wann der Motor warmgefahren ist. Möglicherweise ist dies bei Porsche mit der Trockensumpfschmierung nicht nötig, kann ich selbst aus technischer Sicht aber nicht beurteilen.
Kommen wir zum sehr guten und auch bei Sonnenlicht gut ablesbaren Navigationssystem. Kinderleicht zu bedienen, schnell und präzise. Gut für die Verkehrssicherheit ist, das die wichtigsten Informationen nochmals unterhalb des Drehzahlmessers angezeigt werden und über eine wahlweise männliche oder weibliche Stimmen zusätzlich angesagt werden. Als sich der Kraftstoffvorrat unweigerlich dem Ende näherte, entdeckten wird die überaus nützliche Möglichkeit zum Navigieren zur nächstgelegenen Tankstelle. Dass diese tatsächlich nur 600 Meter entfernt war, nahmen wir schmunzelnd zur Kenntnis, da wir ohne diese Hilfe in die falsche Richtung abgebogen wären. Auch die Stauinformationen deckten sich mit den aktuellen Radiodurchsagen, was uns vor ungeliebten Wartezeiten in Blechschlangen bewahrte.
Bei zügiger Fahrt stören mich die langen Schaltwege, da der Gangwechsel bis zum weiteren Vortrieb für meinen Geschmack zu lange dauerten. Dies ist bei Honda, Mercedes, BMW und sogar Toyota und Mazda besser gelöst als bei Porsche. Mir fehlt auch eine Ablagemöglichkeit für meinen rechten Ellenbogen der irgendwie immer auf dem zum Glück mit Leder verkleideten Handbremshebel landete. Warum der Handbremshebel nicht wie bei Honda nach rechts versetzt wurde und somit aus dem Bewegungsbereich des rechten Armes verschwindet bleibt mir unklar, zumindest bei dieser Preisklasse.
Weitere Kritikpunkte bei diesen nur zu 90% perfekten Flitzer ist, das ab 150km/h vibrierende und klappernde Plexiglas-Windschott. Auch löste sich bereits ein Teil des aufgespritzten Lederimitats am Türgriff der Beifahrerseite. Und dies bei einem Fahrzeug, dass erst 9600 Kilometer gelaufen hatte. Ok, es ist halt ein stark malträtierter Vorführwagen, dessen warmgefahrenen Bremsen in der Stadt bei halb getretenem Bremspedal nervend quietschten. Ich denke trotzdem, das dies gerade bei Porsche mit seinen ständig hochgelobten Bremsen nicht sein darf. Hatte ich schon erwähnt, das der Boxster über Nacht einen circa 20 Zentimeter großen Ölfleck in unserer Garage hinterlies? Nein, ich will nicht undankbar für diese tolle Probefahrt sein, sondern nur darauf aufmerksam machen, das auch bei Porsche nur Menschen arbeiten und es bei keinem Produkt perfekte Qualität geben kann. Tatsache ist aber, dass uns diese Mängel bei Roadstern der unteren Preisklassen, wie zum Beispiel MG-TF, Mazda MX-5 oder Toyota MR2 nicht vorgekommen sind. Allenfalls der Smart Roadster hatte ähnliche Qualitätsmängel bei unserer Probefahrt.
Einer von keinem anderen Hersteller auch nur annähernd ereichter Punkt ist die mögliche Individualisierung des Fahrzeugs. So ist es möglich, vollelektrische Sitze zu bestellen, bei denen das System anhand der Erkennung des Zündschlüssels automatisch auf die vorher abgespeicherten Positionen fährt und das inklusive Außenspiegelposition! Somit haben auch zwei unterschiedliche große Personen sofort ihre richtige Sitzposition beim Einsteigen in den Wagen. Auch die Innenraumgestaltung lässt wirklich keine Wünsche offen. Wer also Wert auf eingeprägte Porschewappen in den Kopfstützen legt, kann dieses Extra für 150 Euro auch haben. Sieht gut aus und spielt in dieser Preisklasse auch keine finanzielle Rolle mehr, wenn man sich die andere Ausstattungen mal vor Augen führt. Oder sollte man doch besser auf die aluminiumfarbenen Zifferblätter für 450€ zugreifen?
Wer sich einen Porsche leistet, gibt sich sicher auch nicht mit der Basisversion zufrieden. So steht auch noch der überarbeitete Boxster S mit einem um 7000€ höheren Grundpreis von 49764€ zur Wahl dessen Triebwerk 260 statt 228 PS und ein höheres Drehmoment, sowie eine etwas bessere Grundausstattung beinhaltet. Wenn dann noch eine Klimaanlage, Navigationssystem, das Bose-Soundsystem, 18-Zoll Räder und die eine oder andere Nettigkeit dazu kommen, sind 20.000€ an Zusatzausstattung schnell erreicht und noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. So kann allein die Zusatzausstattung oder Individualisierung locker ein Drittel des Gesamt-Fahrzeugpreises ausmachen.
Als Fazit lässt sich sagen, das Porsche meiner Meinung nach zu sehr nach Perfektion strebt und den Fahrer zu viel abnimmt. So gibt es kaum Wank- und Nickbewegungen in schnellen oder welligen Kurven, denn das Fahrwerk bügelt alles aus. In so fern braucht es kein besonderes fahrerisches Können, um den Boxster schnell zu bewegen. Dies ist zwar auf die hohe Ingenieurskunst bei Porsche zurückzuführen, ist aber nicht ganz mein Geschmack. Ich selbst hatte beim Herantasten an die Grenzbereiche bei meinem S2000 deutlich mehr Respekt vor dem Wagen, als ich es beim Boxster hatte. Und genau dies stört mich, denn Fahrfehler sollten auch bestraft werden, sonst fehlt der berühmte Lerneffekt.
Wahrscheinlich denke ich aber anders, wenn ich 20 Jahre älter bin und meine Sehkraft und meine Reflexe nachlassen. Momentan kommt der Boxster für mich jedenfalls vom Spaßfaktor und natürlich dem hohen Preis nicht in Frage. Die einzige Relativierung des Preises ergibt sich, wenn man sich den extrem guten Wiederverkaufswert von Boxstern auch nach Jahren ansieht, so gesehen ist der Porsche schon fast eine Wertanlage.
Auch wenn ich mir in der Porsche Fraktion mit meinem kritischen Bericht sicher keine Freunde gemacht habe, denke ich, dass ich einigermaßen objektiv geurteilt habe.
Ciao Marco -
Warum sind die Türen als einzige Teile nicht gepanzert...?
AU weia -
Ok, funzt wieder, ich sehe nix mehr! War wohl nur vorübergehend
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Frage mich, warum die Cruiser keinen MX-5 fahren, der ist doch auch schön
Und die Heizer treiben unsere Versicherungsprämien doch hoffentlich nich noch weiter in die Höhe...
Und Poser gibt es überall, sind aber die Ausnahme, wie man zumindest bei uns sieht. -
Oh, schön dass ich auch wieder freigeschaltet bin. Ich werde es Euch mit sinnvollen Beiträgen danken.
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Wie schon von Vorstand angekündigt, ist zumindest bei mir ab jetzt die Rubrik "Internes" nicht mehr sichtbar. Dies scheint jetzt wohl der erste Schritt in die richtige Richtung zu sein, das zahlende Mitglieder mehr Informationen bekommen, als nicht-zahlende. Bin zwar momentan selber betroffen, da ich nach dem ersten jahr meine Mitgliedschaft bisher noch nicht verlängert habe, aber diese Diskussion habe ich ja zum Teil selbst angeregt
Fragt sich nur, wie man jetzt feststellen kann, was einem entgeht, wenn man nicht zahlt. Wäre wohl cleverer, zumindest die Überschriften der Beiträge sichtbar zu lassen und somit einen Anreiz für den Beitritt in den Club zu schaffen ?!?
Ich rechne jedenfalls damit, das noch weitere Einschränkungen folgen werden. In meine M-Page komme ich jedenfalls noch rein, ich befürchte aber nicht mehr lange. So könnte ich als Nicht-Zahler auch keine Bilder und Infos aus diese Weise über meinen Wagen zusammenstellen, sondern nur über die normalen Beiträge.
Ich werde mal ein paar Tage darüber nachdenken, ob ich jetzt die 66 Teuro Jahresbeitrag investiere, oder nicht.
Wie siehts bei Euch aus? -
Wie erklärt sich eigentlich, das sich ein sauberer S besser fährt, als ein dreckiger. Ich hab es hundert mal probiert und bin mir ganz sicher
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Hey, was seit Ihr denn für Fahrer/innen ?
Ich oute mich als Sportler, manchmal auch Raser, aber nie komplett hirnlos, allenfalls extrem begeistert. Halte meine Drehzahl eigentlich immer zwischen 3000-4000 Touren um jederzeit gut beschleunigen zu können und keine lange Wartezeit zum VTEC zu haben. -
Hi Andreas,
das Dynatech pleite ist, hast Du ja sicher schon mitbekommen.
Habe 12 Wochen gewartet und nix bekommen, ich war echt begeistert -
SAUBER!
Ab mit dem Beitrag in den Wissenspool
Sehr gute und ausführliche Beschreibung, Klasse! -
Oh je, eine weitere elektronische Bevormundung. Evtl. wird dies dazu führen, das wir noch unkonzentrierter fahren, das der Wagen ja von selbst einen Auffahrunfall verhindert, wenn wir am Radio spielen und das Handy am Ohr haben.
Neeeeee, will ich nicht! -
Klappt die Kofferraum-Entriegelung auch noch bei voll gepackten Taschen und montiertem Honda Heckspoiler, oder ist der Deckel dann zu schwer...?