Bei den noch in Betrieb befindlichen Reaktoren gibt es ein gestaffeltes Energieversorgungssystem. Bei einem Blackout kleiner 47,2Hz wird die Anlage automatisch vom Netz getrennt. Hierbei muss man sagen, dass gerade Kernkraftwerke mit ihren großen Turbosätzen und der damit verbunden rotierenden Masse das Netz am besten gegen Frequenzschwankungen und damit gegen einen Blackout schützen.
Nach einer erfolgten Netztrennung fängt sich die Anlage im sogenannten Lastabwurf auf Eigenbedarf, das bedeutet das zwar die Leistungsschalter im 400KV Bereich aufgegangen sind aber die Generatorschalter noch eingelegt sind und somit die Anlage ihren eigenen Strombedarf von ca. 70MW erzeugt. Dieser Zustand kann mehr als eine Woche gehalten werden. Das Problem hierbei besteht in der Turbinendehnung bzw. Gehäuseschrumpfung bei Schwachlast, so dass eventuell ein anstreifen der Turbine ans Gehäuse zu befürchten gilt. Vom Kernkraftwerk aus kann wieder eine Inselversorgung in der näheren Umgebung aufgebaut werden und somit immer mehr Verbraucher zugeschaltet werden (Netzwiederaufbau). Sowas ist mit Wind und Solar niemals möglich.
Scheitert der Lastabwurf auf Eigenbedarf und die Generatorschalter sind aufgegangen, dann erkennt das Reaktorschutzsystem das die Anlage im Notstromfall gelandet ist und startet automatisch 4x 5MW Diesel die die wichtigsten Systeme wieder mit Strom versorgen. Versagen diese Diesel aus einem unwahrscheinlichen Grund komplett, so wird auch dieser Fall vom Reaktorschutzsystem erkannt und startet 4x 1MW Notspeisenotstromdiesel die nur die Notsysteme versorgen können. Alle Systeme sind räumlich voneinander getrennt, redundant 4x50% aufgebaut und sind gegen Erdbeben und Flugzeugabsturz geschützt. In Isar 2 besteht sogar die Möglichkeit auf eine 20KV 6MW Wasserturbine zurückzugreifen. Diese Wasserturbine ist für das Kraftwerk reserviert und ist schwarzstartfähig, damit kann das Kraftwerk bzw. das Reaktorkühlsystem versorgt werden.
Selbst wenn es einigen Kritikern immer noch nicht reicht, stehen noch zwei weitere mobile Diesel auf der Anlage zur Spannungsversorgung. Dazu müssen aber alle anderen 8 Diesel+Lastabwurf auf Eigenbedarf+Wasserkraft+110KW Fremdnetz komplett versagt haben. Auch wenn diese Diesel also insgesamt 10 (Diversitär sowie Redundant) nicht funktionieren, kann man den Reaktor mit einer normalen Feuerwehrtragkraftspritze (ca. 40PS) kühlen und hat alle Zeit der Welt sich um die Stromversorgung zu kümmern. In Isar2 gibt es insgesamt 2 dieser Feuerwehrpumpen, sowie mehrere Feuerwehrfahrzeuge die ebenfalls diese Pumpe verbaut haben.