Fahrwerk: Der Stabilisator im S2000

  • Hi Leute ich habe in unserer neuen 'Bibel' einen interesanten Satz gefunden den ich mit euch gerne mal genauer durchleuchten möchte.


    Zitat

    Fahrdynamik in Perfektion / Wolfgang Weber - S:83
    ...
    An der Hinterachse sind sie meistens etwas dünner, also mit weniger Federhärte als vorne, um das Auto leicht untersteuernd zu halten, aber es gibt auch Ausnahmen wie den viel zitierten Honda S2000. Hier gab es anscheinend ein paar Abstimmungsproblemchen ab Werk, auf jeden Fall ist der hintere Stabi beim S2000 wirklich ein Monstrum! Man kann auch in einschlägigen Foren sehr viel über das etwas kritische Fahrverhalten des serienmäßigen S2000 nachlesen.


    Ich habe mir daraufhin mal die Werte der einzelnen Stabies die im S verbaut wurden rausgesucht:



    Die Zahlen hab ich aus den Honda US-Prospekten und anderen Quellen herausgesucht. Leider hat Honda selber (sogar inerhalb eines Prospekt) wiedersprüchliche Daten sodas die Angaben nicht als 100%ig sicher anpreisen möchte.


    Interesant ist für mich dabei das der S in den für uns als friedlicheren Jahrgängen das Verhältnis noch 'schlimmer' abgestimmt war. Heist das Fahrwerk hatte Honda noch schlechter im griff? Erst 2008 und beim CR gab es dann ein besser ausgeglichenes Fahrwerk?


    So nun gilt es an euch, bin gespann was ihr dazu zu sagen habt! :)


    Und damit es besser geht gleich noch die Federraten hinterher. Auch wenn man das nicht alles überbewerten sollte gibt es viellecht raum für Spekulationen die uns dann vielleicht etwas weiter bringen.



    Die Zeiten wurden alle auf der gleichen Rennstrecke am gleichen Tag gestopt. Allerdings sind diese nicht 100%ig vergleichbar da die S2000 außer den Fahrwerken teilweise weitere veränderungen hatten.


    Grüße Oliver :)




    Grüße Oliver :)

  • Wenn man den CR als Referenz nimmt ( für die OEM Fahrwerke ) müßte es passen.
    Dann brauch ich hinten nen anderen Stabi :?


    Vorne ist wieder ein fahraktiver Stabi eingebaut, der CR sollte halt kein Übersteuerer werden.


    Uwe

  • Da gab's aber während der Jahre noch 'ne Menge anderer Modifikationen, so dass man nie nur den Stabilisator betrachten sollte.
    Auf keinen Fall sollte man den Rückschluss ziehen, wenn man den CR Stabi nimmt, dann hab ich auch das Fahrverhalten vom CR, Uwe.


    Das Rollzentrum spielt hierbei eine ganz entscheidene Rolle. Das hat Honda nämlich geändert - soviel ich weiss, 2 mal...

  • Grundsätzlich ist ein Stabi erst mal schlecht, weil er Traktion verringert, aber man kann damit ein Ungleichheit der Traktion fördern, sprich Untersteuern, und Übersteuern.
    Untersteuert ein Auto, kann man hinten einen härteren Stabi benutzen, um das Auto Richtung neutral zu bekommen.
    ABER das wird erreicht in dem die Traktion auf der HA verschlechtert wird.
    Umgekehrt ist es genau gleich von Übersteuern, macht am die Stabi hinten weicher, und erhöht die Traktion.
    Wenn aber hohe Geschwindigkeiten gefahren werden, geht die Bedeutung der Traktion zurück.
    Da ist es besser, dass sich das Auto nicht aufschaukelt, hier ist der Stabi wieder GUT.
    Der Stabi nur ein Stellrad um das Auto abzustimmen, wichtiger ist die Feder Dämpfer Abstimmung, wird man mit dieser alleine der Abstimmung nicht her, dann kommt der Stabi zum Einsatz.

    Das ist jetzt alles etwas schwarz weiß, beschrieben, aber wer da genauer bescheid wissen will, sollte man eben das Buch vom Wolfgang Weber lesen, sehr wahrscheinlich auch öfters *gg*

  • Was ist eure Meinung, warum haben die "Hondaleute" sich beim ersten S 2000 so eine Abstimmung zusammengestellt ?


    Bis auf die Federraten könnte man ja die zusätzlichen Infos, was die Stabis angeht, vernachlässigen..............



    In meiner Betrachtung müßte doch eine bessere Performance entstehen, wenn man die Federraten der Stabis für die Federn genommen hätte und Andersherum.
    Also 1:1 tauschen :?


    Uwe

  • so schön wie diskussionen sein können, sehe ich die hier als im Endeffekt "nutzlos".


    Das liegt einfach daran, das wir nicht alle Daten (Spur und Sturz Werte im Einsatz, und wie die sich auswirken, wo ist das Rollzentrum beim ein- ausfedern etc.etc) haben.


    Und selbst wenn wir die hätte, müssten wir erst mal lernen die zu interpretieren, das übersteigt zumindest meinen Horizont bei weiten.


    Wir können bestimmt einige Theorien aufstellen, aber ob die dann fundiert sind, bezweifle ich aber doch.

  • Jimmy Macht aber Spaß


    Bernd


    Wand in mm und Durchmesser ist ja egal, die Federrate macht den Stabi


    Der 99 ziger S 2000 hat eine Federrate der Stabis von 61,6 und 73 N /mm
    und eine Federrate des Federbeins von 38,15 und 50,93


    Wärs nicht sinniger, die Ing. der Fahrwerksentwicklung hätte die Werte getauscht ?


    Also einen weichen Stabi und harte Federn...................

  • Dann hast Du aber ein Problem mit der Federung allgemein. Harte Federn brauchen immer auch harte Dämpfer.


    Ich denke mal Honda ist da so rangegangen (reine Spekulation von mir):


    1999: weiche Federn vorn, harte Federn hinten, Stabi hinten härter als vorn.
    Grund: hat Mugen schon geschrieben, dass hinten eine höhere Federrate besser ist, weil die Spurweite und die Räder hinten größer sind. Selbst heute empfehlen eigentlich alle man soll hinten härtere Federn fahren als vorn.


    Dann 2002 die erste Änderung -> vorne die Federn härter, hinten weicher, Stabis leicht geändert.
    Wahrscheinlich haben sie gemerkt das der S2000 hinten sehr nervös wird und Traktionsprobleme beim Fahren auf nasser Strasse bekommt. Also wird die Hinterachse weicher gemacht, damit die Räder bessere Traktion kriegen.


    2003 dann nur der vordere Stabi weicher. Wahrscheinlich war zuviel Untersteuern drin.


    2004 die große Änderung mit dem ersten Facelift. Da wurde dann hinten das Rollzentrum angehoben indem man die Querlenkeraufnahmen leicht verschoben hat (meine Info, aber noch nicht gesichert).
    Gleichzeitig kamen die 17" Räder hinzu. Also neues Spiel, neues Glück: Federn vorn härter, Federn hinten weicher, Stabi hinten auch. Das geht, weil das Rollzentrum näher an den Schwerpunkt gerückt ist. Daher wankt der Aufbau nicht mehr so stark - man muss dem also nicht mehr so stark durch harte Federn, Dämpfer und Stabis entgegenwirken. Allerdings bedingt das Anheben des Rollzentrum gleichzeitig ein stärkeres Wandern desselben während des Ein- und Ausfederns. Dadurch ändern sich die Radlasten stark während des Federvorgangs - Nicht gut!


    2006 kam dann das VSA als Notanker für die Hinterachse


    2008 ist die Federrate insgesamt nur wenig angehoben worden - Aber der vordere Stabi ist sehr stark verstärkt worden. Damit hat man dem Wagen ein starkes Untersteuern anerziehen wollen um die Hinterachse endgültig zu entschärfen.


    Beim CR sind ausser der erneuten Überarbeitung des Fahrwerks auch neue spezielle Reifen dazugekommen. Den kann man also nicht richtig beurteilen.




    Zum Schluss: Jimmy hat schon recht, die Diskussion bringt hier nichts.
    Ich hab mich letztes Jahr sehr intensiv mit der Hinterachse und der Geometrie auseinandergesetzt und hab an meinem S2000 ein paar Modifikationen durchgeführt die ich testen möchte sobald der Wagen wieder aufgebaut ist. Man kann ja viel theoretisieren, aber erst die Praxis zeigt wie was funktioniert.