Leides Thema RASER: Schweizer Polizei ermittlet via Internet

  • ... und ich kann es nicht mehr hören! Raser hier, Raser da... zum Brechen! :x
    Und wer sind letztendlich die Leidtragenden? Die verantwortungsbewussten Fahrer mit Hang zum engagierten Fahrstil, zu denen ich mich bekenne. Denn ich brettere nicht mit Hundertirgendwas durch Ortschaften und riskiere in beträchtlichem Masse Menschenleben. Ich bremse vor Zebrastreifen und winke lieb den Kindern zu!
    Aber das muss ich ja hier nicht erklären...


    Nur ist durch diese Hetzkampagne das Feinbild geschaffen und die nächste Lichthupe und der obligate Stinkefinger vorprogrammiert, wenn man auf übersichtlicher Strecke gottesfürchtige 79-kmh-Spiesser hinter sich lassen will. Und der Rückhalt in der Bevölkerung ist gegeben, wenn die Polizei ihre indirekten Verkehrssteuern am Sonntagnachmittag auf übersichtlichen Ausserortsstrecken eintreiben geht.


    Also passt gut auf, welche Videos oder Fotos ihr postet: Die Stasi ...äh Polizei liest emsig mit, da sie offenbar auf der Strasse zu wenig beschäftigt ist.
    :x

  • wie kommst Du drauf dass die hier mitlesen?
    wenn das so ist, ist das eine echte Schweinerei :thumbdown:


    das mit den 79 km/h-Spiessern sch... mich auch immer an
    wennst solche Deppen überholst kommt wirklich sehr oft die Lichthupe :x
    Aber man überholt sie ja nicht weil man "rasen" will, sondern weil ich durch die nächste Kurve halt nicht mit 45 rumschleichen will
    Dieses offensichtliche Schleichen provoziert das "rasen" ja förmlich, deshalb sollte es genauso hart bestraft werden.
    Warum macht man das nicht - da kann man doppelt kassieren- ist doch cool

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Zitat

    Original von patrick_S
    Warum macht man das nicht - da kann man doppelt kassieren- ist doch cool


    :] ich sehe, Du bist echt kreativ! Dass die noch nicht auf die Idee gekommen sind?


    Wegen dem mitlesen: Ob die hier mitlesen weiss ich nicht. Auch wenn: Es gibt ja einige Polizisten, die privat voll OK sind und sich auch im Forum rum treiben.


    Aber gestern war es ja gross in den Medien: Raser an Hand von online Videos überführt. Ich würde aufpassen, welche Videos oder Photos ich poste. Aus Prinzip. Es scheint ein paar ganz scharfe Hunde zu geben. Könnte mir auch vorstellen, dass es Roadcrosstypen gibt, die das Internet nach hinweisen durchsuchen.
    Schau dir mal die gestrige Sendung vom 10vor10 an: http://www.sf.tv/sf1/10vor10/index.php

  • Ich denke die Leute die mit über 100Km/h durch die Ortschaften bretten darf man auch via Internet verfolgen. Es kann nicht sein das solche Idioten da durchkommen, aber diese Leute werden ja auch auf der Strasse mal erwischt...


    Habe auch ein paar Filme in Internet, würde nie was reinstellen was illegal wär (Obwohl, darf ich sinnlos rumfahren;-) ? )


    http://www.youtube.com/results…000++swiss2k&search_type=

  • das stimmt ja, aber diese notorischen Raser werden nicht gescheiter, egal wie hoch die Bussen sind
    so einen musst den Zettel auf lebenszeit abnehmen
    Leider werden die die normal fahren aber ab und zu auch mal überlands 100 drauf haben, dann ebenso als Raser gehandelt
    da stimmt einfach die Verhältnismässigkeit nicht.


    Toleranzgrenzen abhängig vom Verkehrsaufkommen wäre mal eine Lösung

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Ich würde nicht gleich Paranoia schieben nur weil die Medien das Thema wieder einmal aufgreifen. Wer sowas macht, filmt und dann auch noch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, muss damit rechnen, dass das Konsequenzen haben wird. Der Fahrstil und das Veröffentlichen des Materials sagt ja genug über die entsprechende Person aus. :D


    Schlimmer finde ich, dass es Kantone gibt die heuchlerisch im Dienste der Verkehrssicherheit Autofahrer systematisch kriminalisieren und Abzocken um den Staatshaushalt zu optimieren. Im Kanton Aargau hat man eine grössere Kontrolldichte als in Bagdad und oftmals sieht man die Cops fast sabbern, weil sie das Gefühl haben auch nur eine kleine Unregelmässigkeit festgestellt zu haben.

  • Zitat

    Original von orca
    Im Kanton Aargau hat man eine grössere Kontrolldichte als in Bagdad...


    :lol:


    So ist es! Manchmal hat man das Gefühl, es habe mehr Bullen als Einwohner. Ausser, wenn es mal eine Schlägerei oder Messerstecherei gibt: Dann fehlt es plötzlich an Verstärkung. Und der Herr Polizeikomandant (Name der Redaktion bekannt... ;)) flennt vor Verzweiflung, weil es scheinbar an Personal mangelt. Kein Wunder: Wenn ich umsatzbeteiligt wäre, würde ich auch eher rasende Broker lasern, als prügelnde Jugendliche einkerkern.


    Was mich aber vor allem betrübt, ist die schwindende Akzeptanz des Motorists in der Öffentlichkeit. Vor allem den Medien sei Dank! Schon mal aufgefallen, welche Blicke man erntet, wenn man mit dem "getiunten" Auto vorfährt? Rasen ist eines, sportlich Fahren etwas anderes. Die breite Masse kann jedoch nicht Differenzieren. Für die ist jeder mit einem flachen Auto ein Roadkiller, dem präventiv das Permit eingezogen gehört.


    Anerkennung und Bewunderung für das individualisierte Fahrzeug oder fahrerisches Geschick sind vollkommen undenkbar. Umso erstaunter reagiert man, wenn man am Wochenende in Italien unterwegs ist und an jeder Ecke angelabert und bewundert wird. Nicht nur von Teenies, sondern von Familienvätern! Es ginge eigentlich auch anders...

  • ich denke das liegt an der extremen Auslegung des Strassenverkehrsrechts in der Schweiz
    das so eine Härte irgendwann gar nix mehr bringt sieht niemand
    Es wird einem vorgegaukelt dass das so alles viel sicherer ist, das führt dann dazu dass viele gar nicht mehr viel aufpassen und dann passieren erst Unfälle
    Nicht durch Rasen, sonder durch Unachtsamkeiten


    ich muss hier noch eines loswerden:
    ich lebe seit nun 3 Jahren in der Schweiz und finde dass hier nahezu alles sehr gut läuft (im Vergl. zu A) und verstehe nun auch besser warum die Schweiz eben so ist wie sie ist.
    Aber eines werde ich niemals verstehen:
    Wie kann man eine Abstimmung über Tempo 100/130 (überland/Autobahn) so dermassen ABLEHNEN????? 8o
    (geschehen irgedwann in den 90ern)
    Wer ist denn da abstimmen gegangen?

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Wahrscheinlich diejenigen, die am Sonntagmorgen früh wach sind, wenn die Urnen noch offen sind: die Pensionisten! :D
    Spass bei Seite: ich bin auch gerne hier und obwohl ich mich an ein paar wenigen Dingen nerve, merke ich erst im Ausland, wie schweizerisch ich bin und denke.
    Das Verhältnis des Schweizers zum Automobil und zum gesamten Thema Individualverkehr ist in meinen Augen leider ein ganz schizophrenes. Auf der einen Seite wird das Grünsein propagiert und Auto verteufelt, auf der andern gibt es kaum ein Land mit einer dermassen hohen Dichte an potenten Fahrzeugen. Irgendwie passt das nicht zusammen. Als würde ich ernsthaft behaupten, ich lese das Playboy der interessanten Artikel wegen. :D

  • jo, wahrscheinlich haben genau die die sich über die Raser beschweren selbst den Porsche oder Ferrari zuhause in der Garage - muss ja irgendwie so sein :?

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Gemäss der aktuellen Weltwoche können 40% der Starftäter von leichten bis mittleren Delikten (Einbruchdiebstal etc.) nicht belangt werden, weil sie mittellos sind, da sind Autofahrer natürlich lukrativer.


    Das Problem ist, dass die Bussglder budgetiert sind. Das erklärt die verstärkten Kontrollen gegen Ende Jahr an Stellen wo gemäss Statistik viele zu schnell sind, aber dennoch keine erhöhte Unfallgefahr besteht. Ich kann mich z.B. nicht erinnern je von einem Unfall bei der Verzweigung Härkingen (Richtung Zürich), vor der Ausfahrt Wangen a.A. (Richtung Zürich) oder vor der Ausfahrt Oftringen/Zofingen (Richtung Bern) gehört zu haben, dennoch stand der Blitzer in Wangen im Dezember vier mal, zwei Mal in der gleichen Woche, in Härkingen ebenfalls zwei mal und das sind nur die, die ich beim vorbeifahren gesehen habe und ich fahre die Strecke nicht jeden Tag. Im Dezember wurde ich vor Zofingen von Freitag auf Samstag morgens um 04:00 geblitzt, klar, die Strecke ist schurgerade, sehr breit, hat einen sehr guten Flüsterbelag und ein ordentliches Gefälle - da lässt sich Geld verdienen.


    Die Beobachtungen von Simonini kann ich nicht unbedingt bestätigen. Von Leuten die sich für Autos interessieren erhält man normalerweise ein positives Feedback und die, die sich nicht dafür interessieren registrieren einen gar nicht. Klar, als ich neulich den 350Z von meinem Bruder Probe gefahren bin und etwas zügig von einer Überlandstarasse daher kam und vor dem Ortseingang runtergebremst habe, hat ein alternativ anmutender Radfahrer auch gemeint er müsse mir den Vogel zeigen, das sind aber auch die Leute, die Unterschriften sammeln, weil das neue Einkaufszentrum zu viele Parkplätze hat und die Leute vermehrt den öffentlichen Verkehr nutzen sollen - macht ja auch extrem viel Sinn mit Zug und Bus zu Obi oder IKEA zu fahren :roll:


    Die Schweiz, wie auch andere Staaten, hat einfach das Problem, dass die Linken und die noch linkeren zu grossen Einfluss haben. Ihre auf den ersten Blick positiv anmutenden Parolen schaden oft mehr als sie nützen und/oder sie sind schlichtweg utopisch. Das Volk bedenkt leider viel zu selten die Folgen und will auch moralisch nicht anecken, deshalb werden die linken Anliegen unterstützt. Auf der anderen Seite sind die rechten Parteien wie z.B. die SVP zu sehr mit Polmik und Selbstdarstellung/bemitleidung beschäftigt. Vorstösse sind oft schlecht geplant, zu extrem und bewusst nicht konsensfähig, weil das ja dann wieder ihre Opferrolle besser spielen lässt. Die Rechte hat es sich offenbar hierzulande zum Motto gemacht, viel Reden, viel Streiten aber wenig Liefern (vor allem der Zürcher Flügel). Was bleibt ist eine Mitte, die meist so sehr eingespannt ist einen Ausgleich zu finden, eine Art Puffer zu sein, weil sie die einzigen sind, die realitätsnah agieren, dass sie einzelne Gruppen (wie z.B. die Autofahrer) gar nicht mehr angemessen berücksichtigen können. Das und die fehlende Autolobby tragen sicher dazu bei, dass die Situation ist wie sie ist.

  • Natürlich gibt es auch bei uns viele Motorenmenschen. Nur: wie salonfähig ist das? Ist dein Hobby Tauchen? Spannend! Gehst du Reisen? Interessant! Bist du ein Snowboarder? Huere cool! Aber wenn du dich mit Autos beschäftigst, dann gehörst du zur Cervelat-Fraktion und bist bedingt salonfähig. Natürlich kann man sich durch differenzierte Denke vom Image des Titten-Tuning-Rasers distanzieren. Doch bleibt ein schaler Nachgeschmack, den wir hierzulande wohl auch der gottlob seeligen Autopartei zu verdanken haben (mis Auto fahrt au ohni Bäum). Und wie Orca schreibt, gibt es keine nationale Lobby und auch keine Motorsportgeschichte und damit keine Selbstidentifikation in der breiten Bevölkervng.

  • die Schweiz ist doch das einzige wirkliche demokratische Land in Europa
    warum ist es dann nicht möglich dass z.B. TCS und ACS so eine Kampagne zu einer Abstimmung starten, damit diese Abzockerei und Kriminalisierung von "Rasern" zu beenden?
    die sollten doch genügend Mitglieder haben um die nötige Stimmenanzahl zusammenzubringen
    und danach die Menschen, vor allem die jüngeren, ordentlich mobilisieren


    wenn hier so etwas nicht klappt, wo dann?

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Zitat


    Hallo Michi,



    interessante Videos hast Du da. Hast Du auch den Besitzer des Kompressors S gefragt, ob Du sein Fahrzeug mit Kennzeichen ins Internet stellen darfst, dazu noch mit PS Angabe?


    Andreas

  • Hier noch eine Polizeimitteilung von dieser Woche:


    Dienstag, 08. April, 2008


    Auto-Raserei gefilmt und im Internet präsentiert


    Liesberg/Kanton BL. Die Polizei Basel-Landschaft hat eine massive Raserei ermittelt, welche per Handy gefilmt und anschliessend im Internet veröffentlicht wurde.


    Durch eine Drittperson hatte die Polizei einen Hinweis erhalten, dass auf einer einschlägigen Internetseite ein mittels Handy erstellter Film mit einer massiven Geschwindigkeitsübertretung zu sehen sei. Aufwändige Ermittlungen durch die Polizei Basel-Landschaft ergaben, dass diese Raserei mit 160 bis 170 Kilometer pro Stunde statt der dort erlaubten 80 im Jahre 2006 auf der Delsbergerstrasse in Liesberg BL in Fahrtrichtung Liesberg-Dorf stattgefunden hatte und durch den Beifahrer per Handy gefilmt worden war. Der entsprechende Film wurde kurz darauf auf die Internetseite hochgeladen. Durch die Polizei Basel-Landschaft konnten sowohl der Lenker wie auch sein Beifahrer ermittelt werden. Es handelt sich um zwei in der Region wohnhafte Schweizer im Alter von (heute) 19 und 20 Jahren. Lenker war der 20-Jährige. Beide sind geständig. Das Statthalteramt Laufen hat gegen die beiden jungen Männer entsprechende Strafverfahren eröffnet. Die Polizei Basel-Landschaft wartet den Ausgang des strafrechtlichen Verfahrens ab und wird im Falle einer Verurteilung über die zu treffenden Administrativmassnahmen entscheiden. Der Beifahrer hatte zum Zeitpunkt der Tat noch keinen Führerausweis.


    Kapo BL

  • Zitat

    Original von patrick_S
    die Schweiz ist doch das einzige wirkliche demokratische Land in Europa
    warum ist es dann nicht möglich dass z.B. TCS und ACS so eine Kampagne zu einer Abstimmung starten, damit diese Abzockerei und Kriminalisierung von "Rasern" zu beenden?


    Der TCS vertritt die Interessen des schweizer Automobilisten. Und das ist fast die gesamte Bevölkerung. 90% davon sind völlig unambitionierte Fahrer. Wie die bei der Initiative 100/130 entschieden haben, weißt Du ja. ;)
    Die Mehrheit der Bevölkerung ist damit völlig einverstanden, wie es derzeit läuft. Einen Gegentrend zu lancieren ist meiner Meinung nach aussichtslos.


    Andreas: hast Du Angst, dass die schweizer Beamten ihre Kollegen von BND informieren? Vielleicht bezahlen diese ja wieder einen Informanten... :D

  • Hehe... in Duisburg kann man alles eintragen :lol:


    Der TCS setzt sich schon für die Automobilisten ein, aber hier kämpft David gegen Goliat, da es wesentlich mehr Sozis und scheinheilige Öko-Fuzzis gibt. Wenn man bedenkt, dass der VCS immer und überall gegen den Individualverkehr schiesst und möglichst alles tut, dass auch ja nichts mehr geht, da kann sich der TCS nur auf's nötigste konzetrieren. Der TCS hat auch andere Aufgaben als politische Kampagnen zu führen, das ist nur ein unbedeutende Nebenschauplatz.