Skunk2-Ansaugbrücke

  • Gemäss Skunk2-Katalog gibt es eine Skunk2 Composite-Ansaugbrücke für den S2000. Leider finde ich dazu keine Infos und Erfahrungen im Web.


    Was haltet ihr davon? Ich habe nur Erfahrung bei der B-Serie mit anderen Ansaugbrücken wo teilweise mit der Edelbrock Performer-X oder bei B16-Motoren auch mit der Brücke von Skunk2 recht gute Resultate erziehlt werden konnten.


    Den Katalog gibts H I E R, dann auf "Engine" klicken und Download abwarten (pdf).


    Danke für eure Inputs!

  • Hoi Sam,


    Auf dem Katalog haben die Ansaugbrücken und Fuel Rails aus Composite noch gar keine Part-Nummer. Vielleicht gibt es die ja noch gar nicht zu kaufen.


    Klingt aber interessant. In Verbindung mit der DK vielleicht ein Überlegung wert.


    Gruss Pierre

  • Na dann los:


    http://www.theoldone.com/compo…_fabricated_manifolds.htm


    Kurze Zusammenfassung:


    Untersuchung von ENDYN zwischen einem Composite-Ansaugkrümmer und einem umgeschweissten Alu-OEM-Krümmer. Etwas über 300PS bei 9.000rpm - als Sauger! Natürlich mit begleitenden Maßnahmen.


    Die Tests wurden in 35-Minuten gefahren wobei der Motor bei ca. 0,87 Lambda gehalten wurde.


    Interessant war, das mit dem Kohlefaser-Teil der Zündzeitpunkt auf 24° Vorzündung für die beste Leistung zurückgefahren werden konnte


    Mit dem umgeschweissten Ansaugkrümmer von ENDYN konnten sie noch mehr Leistung bei nochmals reduzierter Vorzündung (17°)erreichen - bei reduziertem Spritverbrauch. Dies kam dadurch zustande, dass der Verbrennungsvorgang im Zylinder effizienter ablief als mit dem Kohlefaserteil, bzw. dem OEM-Ansaugkrümmer.


    Ich hab auch von ENDYN erfahren, das der OEM Ansaugkrümmer ab 8.600rpm die Luft einschnürt. Das Volumen in der Ansaugkammer ist zu klein...

  • Zitat

    Original von Rox>S2k
    ...
    Kurze Frage:


    "We've placed all vacuum ports on the bottom of the plenum, and we've also configured the manifold to utilize our remote-mount idle control plate to minimize coolant heating."


    Was heißt das genau ?


    Warum sie die Unterdruckanschlüsse alle nach unten verlegt haben kann ich Dir nicht sagen. Wahrscheinlich wegen der Optik.
    Der 2.Teil beschreibt die Verlegung des Leerlaufreglers vom Ansaugkrümmer weg an eine andere Stelle. Der Leerlaufregler ist vom Kühlwasser umströmt. Bei heissem Kühlwasser heizt das Teil die Umgebung unnötig auf. Daher haben sie den Leerlaufregler verlegt.

  • Zitat

    Original von bpaspi


    Warum sie die Unterdruckanschlüsse alle nach unten verlegt haben kann ich Dir nicht sagen. Wahrscheinlich wegen der Optik.
    Der 2.Teil beschreibt die Verlegung des Leerlaufreglers vom Ansaugkrümmer weg an eine andere Stelle. Der Leerlaufregler ist vom Kühlwasser umströmt. Bei heissem Kühlwasser heizt das Teil die Umgebung unnötig auf. Daher haben sie den Leerlaufregler verlegt.


    Aha, danke Bernd.


    Die haben aber nur den "Sammler" verändert oder ?
    Wahrscheinlich Volumen vergrößert, weil du sagtest, der Oem Ansaugkrümmer bringt ab 8.600 weniger Leistung.


    Warum verändert das Volumen vor dem eigentlichem Krümmer die Leistung. Bei den hohen Drehzahlen peitscht doch die Luft sowie mit einer sehr hohen Geschwindigkeit dadurch.
    Ich hab mal gehört je kürzer die Ansaugwege, desto weiter nach oben verschiebt sich die Leistungskurve, damit die Leistung.


    Welche Wirkung hat diese Sammelkammer den dann ? Warum nicht gleich eine kurze Einzeldrosselklappenanlage ?


    mfg Rox

  • Das wird jetzt eine längere Abhandlung, denn diese Fragen gehen in's "Eingemachte" ;)


    OK, also ich hab mal eine Prinzipskizze beigefügt. Darin ist ein Ansaugkrümmer und die einzelnen Ansaugtrichter der Zylinder 1 - 4 zu sehen. Ausserdem die Drosselklappe.
    Die Druckwellen sind schematisch dargestellt (blaue Wellenlinien). Ausserdem zur Übersicht der Druckverlauf innerhalb eines kurzen Moments. Das Ganze ist ja dynamisch, d.h. die Über- und Unterdruckwellen laufen mit Schallgeschwindigkeit.


    Diese Druckwellen entstehen:
    a) durch Ventilstellungen der einzelnen Zylinder, bzw. durch Gasschwingungen im Zylinder durch die Überschneidung der Steuerzeiten.
    b) durch die Drosselklappenöffnung, weil sich dort die Druckwellen reflektieren
    c) durch die Rückwand an der die Druckwellen reflektiert werden
    d) durch die Form des Sammlers.


    Das Volumen und die Form des Sammlers spielen eine große Rolle in der Wellenausbreitung. Ideal ist eine Welle, die so läuft, dass der jeweilige Zylinder der grad ansaugt im Bereich seines Ansaugtrichters eine Überdruckwelle im Sammler hat. Dann gibt es einen Stauaufladeeffekt.


    Der 4.Zylinder ist in einer besonderen Position, da dort die Welle an der Rückwand des Sammlers reflektiert wird. Wenn die Wand zu dicht an der Einlassöffnung ist, dann überlagern sich die Druckwellen aus dem Einlasstrichter und an der Reflektionswand, so dass dort ungünstige Bedingungen zusammenkommen können.
    Bei zu kleinem Volumen des Sammlers kann ausserdem nicht genügend Luft nachströmen. Da ist dann auch wieder der 4.Zylinder der "gekniffene", denn der muss die Luft nehmen die dahinten noch ankommt.


    Zu den Einzeldrosselklappenanlagen:
    Wenn man einen Ansaugbereich so auslegt, das mit einem Sammler die Druckwellen einen Aufladeeffekt erzeugen, dann ist das Saugrohr besser. Man kann damit mehr Leistung erzielen als mit Einzeldrosseln die alle für sich separat Druckwellen erzeugen.
    Allerdings haben Einzeldrosseln einen Riesenvorteil was das Ansprechverhalten angeht. Wenn ich bei niedrigen Geschwindigkeiten (kleiner Gang und niedrige Drehzahl) auf's Gas trete, dann muss möglichst viel Luft möglichst schnell in den Zylinder. Ein Sammler ist da nur hinderlich, da durch den schnellen Drehzahlanstieg sich sowieso keine stehende Druckwelle ausbilden kann. Die Verhältnisse ändern sich so schnell dass der Sammler da nichts bringt.

  • Nur mal für mich zum Verständnis...


    Die stehenden Wellen und so weiter leuchten ein, Druckmaximum am Ventil wenn dieses öffnet ist auch klar.


    Allerdings ändert sich ja die Wellenlänge mit der Frequenz in dem Fall Drehzahl. Das bedeutet, der Sammler kann auch nur auf einige wenige Drehzahlen abgestimmt werden, sprich, wenn er in Resonanz ist wirkt er leistungssteigernd, bei den Zwischendrehzahlen u.U. sogar leistungsmindernd.


    Ähnlich wie ein Intake, welcher eben nur bei einer und deren Vielfachen Frequenz (z.B. 1.000, 2.000, 4.000 usw.) in Resonanz ist.


    Jetzt ist so eine Ansaugbrücke aber ja auch eine Ansammlung verschiedener Längen und Querschnitte. Wenn man die richtig aucheinander abstimmt sollten sich die Löcher die zwischen den Resonanzen entstehen gegenseitig ausgleichen. Oder, wenn man sie nahe zueinander legt hätte man ein relativ breites Band wo tatsächlich eine Leistungssteigerung stattfinden könnte.
    Ein kniffliges Thema mit viel Potential!

  • Das ist allerding ein Thema mit viel Potenzial.


    Da dieser Sammler der Stauaufladung dient erinnert mich es an den Zweitakter.
    Das Frischgas wird durch ein besonders abgestimmten Resonanzsbereich im Auspuff durch die gegenläufige Druckwelle zurück in den Zylinder gedrückt.


    Zur Veranschaulichung :


    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/52/Arbeitsweise_Zweitakt.gif]


    Zu meiner Theorie:


    Jetzt hat man ja die Druckwelle die vom Einlassventil ausgeht, wegen der Überschneidung der Steuerzeiten. Die ist wahrscheinlich wesentlich kleiner als die Druckwelle eines Zweitakters, aber trotzdem vorhanden.
    Würde man die Saugrohre aufbauen wie eine Zweitaktbirne, wäre es nicht einfacher die Wellenausbreitung auf die Zylinder Füllung abzustimmen ?


    So könnte man am Ende der Saugrohre die Drosselklappen anbringen und damit das gute Ansprechverhalten der EDKA zusammen mit der Staudruckaufladung nutzen.


    Ist die Theorie etwas oder hab ich einige große Denkfehler gemacht was die Druckwellen betrifft.


    mfg Rox

  • Mit "Zweitaktbirne" meinst Du die Auspuff-Form beim 2-Takter, oder Kevin? Muss ich erstmal wieder rauskramen, meine wilde Moppedzeit ist etwas her und damals gab's andere Tuningmöglichkeiten ;)


    Anyway, beim Ansaugtrakt ist der Sammler des Ansaugrohrs so etwas wie die "Zweitaktbirne" in Deinem Bild. D.h. die Druckwelle in den einzelnen Trichtern wird am Sammler reflektiert und erzeugt damit wieder den Effekt dass Frischluft in den Zylinder gedrückt wird. Das ist ein Spiel zwischen Schallgeschwindigkeit (die abhängig von der Temperatur ist), der Länge der Trichter und natürlich der Frequenz -sprich Drehzahl.


    Wenn ich Dich richtig verstanden habe willst Du die Drosselklappen der "EDKA" (dabei fällt mir ein, ich muss noch einkaufen..) an's Ende der Trichter setzen damit die Druckwellen dort dann an den Drosselklappen reflektiert werden?
    Das würde kaum Mehrleistung bringen, denn erstens sind die Drosselklappen voll geöffnet für max. Leistung und zweitens fehlt die Reflektionswelle der Sammlerwand.
    Aus diesem Graund haben EDKA's auch meist einen großen Sammler, damit darin dann die Druckwellen für einen zusätzlichen RAM Effekt sorgen. Dieser Sammler muss aber sorgfältig abgestimmt sein. Sehr aufwändig....