Ventiltrieb - herrliches Kunstwerk

  • Ich weiß, es ist nichts Neues.
    Viele von Euch kennen es bereits.
    Ich selbst konnte schon ein, zwei mal an einem offenen "F20C", unserem S2000-Motor, Hand anlegen.
    Aber heute, zur 45tkm-Insp. habe ich zum Ventilspieleinstellen die Zyl.kopfhaube abgenommen.
    Und das, was sich da gezeigt hat, ist einfach wunderbare technische Ästhetik :)
    Der tief heruntergezogene Ventildeckel legt praktisch den gesamten Ventiltrieb frei, inklusive der geteilten, "verschränkten" NW-Räder.
    Das ist im Detail alles so herrlich gemacht :o
    Zum Glück hatte ich eine Digi-Cam greifbar.


    Gruß


    Markus

  • hai
    ich musste schmunzeln markus ;) als ich diesen fred hier öffnete. kann dich aber verstehen :nod::nod:


    lassen sich die ventile gut einstellen ? ich nehme an das du nicht viel oder gar nicht einstellen musstest .

    Gruß Alexander G
    04.06.2002 - 28.01.2006 Silverstone Schwarz Rot
    28.01.2006 - 04.09.2019 Moonrock Bi Color Schwarz Rot


    Leave Me Alone,
    I Know What
    I´M Doing ! ;)
    K.Raikkonen

  • Zitat

    Original von Alexander G
    hai
    ich musste schmunzeln markus ;) als ich diesen fred hier öffnete. kann dich aber verstehen :nod::nod:


    lassen sich die ventile gut einstellen ? ich nehme an das du nicht viel oder gar nicht einstellen musstest .


    :D Schmunzeln, weil die Ventile so einen Trieb haben? :lol:


    Zum Einstellen:
    Streng genommen hätte ich alle Ventilspiele nur prüfen müssen.
    Aber die Auslaßseite lag fast durchweg bei 0,25 ("stramm").
    Ich wollte aber gerade die Aus-Seite lieber an der oberen Grenze (0,30) haben.
    Die Einlaßseite wollte ich nahe der 0,20 stellen. Insgesamt musste/wollte ich also mehr als die Hälfte der Ventile nachstellen.
    Mechanisch geht das extrem gut.
    Problematisch sind aber die Platzverhältnisse wenn der Motor eingebaut ist: Zyl. 3 und 4 sind mit der Fühlerlehre seeehr schlecht zugänglich.
    Erfordert viel Geduld.


    Gruß


    Markus

  • Einfach schön anzuschauen :)
    Als ich bei meinem das erste mal den Deckel abgeschraubt habe, habe ich auch erst mal ein paar Minuten nur davor gestanden und gestaunt :)
    Ist wirklich ein herrliches Kunstwerk.


    Das Einstellen des Ventilspiels ist bei den hinteren Ventilen tatsächlich etwas kniffelig, da sollte man genug Zeit mitbringen um das in aller Ruhe machen zu können. Aber es ist irgendwie auch eine schöne Arbeit :D

  • Mal ne Zwischenfrage:
    Warum wurde der F20C so konstruiert, dass man ein einstellbares Ventilspiel hat ?
    Liegt es daran, dass Hydro-Stößel mit den hohen Drehzahlen nicht klar kommen ?

    "Wenn man schon eine Zeitmaschine in einen Wagen einbaut, dann bitteschön mit Stil"
    Dr. Emmett Brown

  • Zitat

    Original von sculdheizo
    Mal ne Zwischenfrage:
    Warum wurde der F20C so konstruiert, dass man ein einstellbares Ventilspiel hat ?
    Liegt es daran, dass Hydro-Stößel mit den hohen Drehzahlen nicht klar kommen ?


    Die einstellbaren Ventile haben bei Honda ja schon Tradition.
    Mit den hohen Drehzahlen müssten die Hydros klar kommen, wären ja in dem Fall nicht beweglich, sondern statisch am Ende der Schlepphebel montiert.
    Vielleicht verspricht sich Honda etwas weniger Reibung, weil die Hydros ja dauerhaft den Abnehmer an den Grundkreis drücken.


    Zitat

    Original von Freestyler
    ...Das Einstellen des Ventilspiels ist bei den hinteren Ventilen tatsächlich etwas kniffelig, da sollte man genug Zeit mitbringen um das in aller Ruhe machen zu können. Aber es ist irgendwie auch eine schöne Arbeit :D


    Genau, Freestyler, Zeit ist das Stichwort.
    Ich weiß jetzt nicht, wie viel Zeit dem Mechaniker hierfür gegeben wird, aber ich hab' - mit Prüfen der Kerzen, Kompression messen und Fotos machen - gut drei Stunden gebraucht.
    Gut, jetzt mit bisschen Erfahrung bräuchte ich 2,5 Std. wenn ich's penibel mache.
    Ich bin fast sicher, dass das in der Honda-WS nicht in der Akribie gemacht werden kann.


    Gruß


    Markus

  • Zitat


    ...Das Einstellen des Ventilspiels ist bei den hinteren Ventilen tatsächlich etwas kniffelig, da sollte man genug Zeit mitbringen um das in aller Ruhe machen zu können.


    10-er Steckschlüssel, darüber passender Ringschlüssel, langer Schlitzschraubenzieher darin, abgebogene Fühlerlehren von der Mitte aus einsetzen und fertig ist die Hütte.

  • Zitat

    Original von S-enna_2000
    Die einstellbaren Ventile haben bei Honda ja schon Tradition.
    Mit den hohen Drehzahlen müssten die Hydros klar kommen, wären ja in dem Fall nicht beweglich, sondern statisch am Ende der Schlepphebel montiert.
    Vielleicht verspricht sich Honda etwas weniger Reibung, weil die Hydros ja dauerhaft den Abnehmer an den Grundkreis drücken.


    Ich dachte der S hat Tassenstössel?

  • Zitat

    Original von El Barto


    Ich dachte der S hat Tassenstössel?



    nein hat er nicht .


    vau weh baut sowas ein . oder hat es früher eingebaut

    Gruß Alexander G
    04.06.2002 - 28.01.2006 Silverstone Schwarz Rot
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    K.Raikkonen

    Einmal editiert, zuletzt von Alexander G ()

  • Neeeeee, mit Tassenstößeln wäre doch VTEC gar nicht möglich :idea:
    Sieht man doch auch auf den Bildern ganz gut.


    Noch ein Tipp zum Einstellen: Die Plastikabdeckung über den Einspritzventilen sollte abgenommen werden. Danach kommt man mit der Fühlerlehre besser an die Ventile.


    Gruß


    Markus

  • Zitat

    Original von S-enna_2000
    Neeeeee, mit Tassenstößeln wäre doch VTEC gar nicht möglich :idea:


    Hast Recht der S hat wirklich Schlepphebel :)


    Aber möglich wäre das imho schon, in meinem Kopf funktioniert das Einwandfrei :D


    Also bei youtube sieht das ja so aus.
    Man stelle sich vor die Welle mit den Schlepphebeln wäre weg. Dann würde man die Nockenwelle direkt über die Ventile setzen. Dann bräuchte man noch eine Platte in 3 Teilen welche die verschiebbaren Splinte aufnimmt, unterhalb der 3 Hubzapfen.
    Zwischen den Ventilen läuft der dritte Hubzapfen dann frei bis die Splinte in der Platte schliessen und der grosse mittlere Hubzapfen beide Ventile betätigt.
    Ich nenne es V-TECH


    Ich hoffe das ist :idea: und nicht :blush:
    ;)

  • Rollen gelagerte Schlepphebel sind besser als Tassenstößel, da weniger Masse bewegt werden muss und weniger Reibung entsteht.
    Waren auch 'ne Zeitlang bei BMW im F1 Motor drin.
    Allerdings sind Tassenstößel steifer und vertragen höhere Beschleunigungen, bzw. Kräfte.


    Wozu brauchen wir Hydrostößel wenn der Ventiltrieb so wenig Verschleiß hat. War 'ne vernünftige Entscheidung von Honda :nod:


  • Bedaure, El Barto, aber ich fürchte, das würde nicht funktionieren.
    Aus Platzgründen wären doch nur zwei Tassen möglich.
    Und die "Platten", die müssten doch miteinander verbunden und betätigt werden. Wie denn?


    Schlepphebel hat Honda so lange wie möglich auch in der F1 verwendet.
    Die glorreichen 1,5l-V6-Turbo hatten die.
    Beim V10 Sauger weiß ich's nicht.
    Aber ab dem V12 sind sie auf Tassen umgestiegen.


    Übrigens bin ich heilfroh, dass unser S keine Tassen hat: Da müssten zum Einstellen natürlich die Nockenwellen ausgebaut werden...


    Gruß


    Markus

  • Zitat

    Original von S-enna_2000
    Bedaure, El Barto, aber ich fürchte, das würde nicht funktionieren.
    Aus Platzgründen wären doch nur zwei Tassen möglich.
    Und die "Platten", die müssten doch miteinander verbunden und betätigt werden. Wie denn?
    Markus


    hm, hast recht, da fehlt noch ein bisschen was damit das funktionieren würde.. aber lassen wir das.
    Ich hatte echt Jahrelang im Kopf der S hätte Tassenstössel weil das eigentlich das beste für Hohe Drehzahlen ist. Aber 9tUpm ist wohl noch nicht wirklich "hoch" genug.

  • Zitat

    Original von El Barto
    ...Tassenstössel weil das eigentlich das beste für Hohe Drehzahlen ist. Aber 9tUpm ist wohl noch nicht wirklich "hoch" genug.


    Früher waren tatsächlich Kipp- und Schlepphebel zu elastisch für hohe Drehzahlen.
    Tassen sind natürlich die steifste Lösung, aber hier sind ja die bewegten Massen relativ groß. Und nicht zu vergessen die Reibung.


    Schlepphebel sind inzwischen selbst in der Formel 1 die erste Wahl.
    Vor ein paar Jahren konnte ich mal einen Schlepphebel des Mercedes V10 in Händen halten: Das war wie im Science-Fiction-Film.
    Enorm filigran und vom Gewicht so leicht wie aus Carbon, aber eindeutig metallisch. So dunkel schimmernd - keine Ahnung was das war.


    Gruß


    Markus

  • Zitat

    Original von S-enna_2000
    Vor ein paar Jahren konnte ich mal einen Schlepphebel des Mercedes V10 in Händen halten: Das war wie im Science-Fiction-Film.
    Enorm filigran und vom Gewicht so leicht wie aus Carbon, aber eindeutig metallisch. So dunkel schimmernd - keine Ahnung was das war.


    Gruß


    Markus


    Vielleicht das berühmte Beryllium... :roll::_?

  • Zitat

    Original von walter_s
    ...Vielleicht das berühmte Beryllium... :roll::_?


    An der Stelle eher nicht.
    In der F3 haben wir das Ende der 90er für Ventilsitze und -führungen verwendet um Wärme abzuleiten, was tatsächlich etwas gebracht hat.
    Das Schwierigste war damals schon, einen Lieferanten zu finden, weil die (spanende) Verarbeitung giftig ist.
    Mercedes hat Beryllium dann ja auch verboten bekommen.


    Gruß


    Markus

  • Ist glaub ich wie bei allen Sachen die man noch nicht live gesehen hat. Man stellt sich das immer alles furchtbar kompliziert und "gefährlich" vor. Man könnte ja was kaputt machen. Was ja auch stimmt. Aber wenn ein Auskenner dabei ist und man auf teuer trial&error verzichten kann, dann ist das bestimmt eine gut selbst zu bewerkstelligende Sache. :)


    Markus, ich freu mich schon drauf! :thumbup: