min. 10 Tote bei Massenpanik an Loveparade

  • entschuldige, aber ich glaube nicht dass man das nicht-rationale Verhalten von über 1 Mio. Menschen einkalkulieren kann
    viel mehr wie grobe Schätzungen können das nicht werden

    und wenn sich jemand mit Akl und Drogen (sicher nicht alle, aber viele) zudröhnt und mich dann in eine Mega-Menschenmenge stürze und glaube mir kann nix passieren weil der Veranstalter ja auf alles vorbereitet sein muss, dann ist das nicht nur blauäugig sondern leichtsinnig
    die allermeisten sind erwachsene Menschen die auch ein wenig ihr Gehirn einschalten könnten anstatt blindlings einfach der Horde nachzulaufen

    wenigstens ist es jetzt vorbei mit dem Schwachsinn - irgendwann wäre man noch auf die idee gekommen eine Party für 1 Mrd. menschen zu machen - die spinnen doch alle :thumbdown:

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Den Teilnehmern oder gar den Toten und Verletzten vorwerfen zu wollen, sie hätten falsch gehandelt oder nicht genügend Eigenverantwortung gezeigt, ist falsch.
    In diese Situation hätte jeder von uns geraten können.
    Auch ich wäre ganz naiv davon ausgegangen, dass so ein Event abgenommen und genehmigt wurde und da nix passieren kann :?
    Sobald Du merkst, dass es gefährlich eng wird ist es ja schon zu spät.

    Gruß

    Markus

    BJ '05
    Moonrock &
    schwarz/rote Innereien

  • Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. 1 Mio. Menschen kann man nicht 100% beherrschen, deren Verhalten planen und kanalisieren, aber man kann zumindest für eine Party mit 1 Mio. Menschen auch ein Gelände nehmen, dass für 1 Mio. Menschen passt, mit vielen Zugängen, ohne Tunnel und der jederzeitigen Möglichkeit Platz zu schaffen. Wenn es soviel Platz nicht gibt, dann darf man so eine große Veranstaltung halt auch nicht machen.

    Ob man als Teilnehmer an einer sicheren Stelle sehen konnte, wie voll es schon war, kann ich nicht sagen, würde es aber auch nicht ausschließen. Wäre aber auch gar nicht nötig gewesen, wenn die Location besser gepasst hätte.

  • man sieht bei dem spiegel video auch szenen von VOR dem tunnel (auch zeitlich, bevor was passiert ist), wo sie (die polizei) keinen mehr reinlassen wollen, weil voll - aus sicherheitsgründen ...

    resultat: massiv schlechte stimmung, der "zu spät gekommenen" und am ende brechen sie doch durch die barrieren und lassen sich "kontrolle" nicht gefallen ...

    ich glaube nicht, daß man es diesem menschenauflauf hätte recht machen können ...

    möglicherweise hat die polizei einfach resigniert ala "macht doch was ihr wollt" statt hart zu bleiben und die leute >mit allen mitteln< vom weitergehen abzuhalten ...

    geht mehr so in die richtung "party-ANIMALS" ... genug bier hatten sie jedenfalls auf den bildern dabei/in der hand ...

    das einzige, was dieser party geholfen hätte wäre schlecht wetter gewesen ...

  • genau, was bringen Absperrungen wenn sie letzlich ignoriert bzw. "überlaufen" werden
    Die Polizisten sind so oder so die Buhmänner, wenn sie keinen mehr reinlassen sind sie die Arschlöcher, wenn dann was passiert (weil eben zuviele reingekommen sind) fragt man: wieso haben die das nicht verhindert?
    solche Mega-Event sind halt auch mit Risiko verbunden - spätestens jetzt sollte das JEDER wissen

    ich kann auch nicht erwarten dass ich mit 100%-iger garantie heil von einer Canyoning- oder Rafting-Tour heimkomme
    Volle Kanne Spassgesellschaft, aber keinerlei Eigenverantwortung - so gehts eben leider nicht

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • vllt. sollte man die loveparade (oder vergleichbares - falls es irgendwie weitergehen soll) zukünftig so aufziehen wie karneval / rosenmontagszüge ...

    selbes wochenende, verschiedene städte ... so richtig viel unterschied sehe ich zwischen den veranstaltungen eh nicht ...

    und von ca. 1mio. leuten auf "einer" area hat eh keiner was :P ... oder schüttel ich da allen mal die hand? eben nicht ...

    das wäre ne maßnahme gewesen ->
    - berlin
    - frankfurt
    - hamburg
    - ruhrgebiet
    - stuttgart / wasn
    - münchen / wiesn

    was in der art ...

  • Es bestätigt sich genau mein Bild was ich vom OB bei der PK hatte. :?

    http://www.zeit.de/gesellschaft/z…tzungsprotokoll

    http://www.derwesten.de/staedte/duisbu…-id3291767.html

    Einer der Kommentare unter dem unteren Artikel trifft den Nagel auf den Kopf:

    2 Mal editiert, zuletzt von Maggo#13 (27. Juli 2010 um 14:52)

  • Gut ausgedrückt. Und klar, hinterher ist man immer schlauer.

    Ich weiß schon warum ich solche Veranstaltungen mit derartigen Menschenmassen nicht mag. Ob Loveparade oder Fussball-public-viewing Aktionen. Da war ja dieses Jahr auch einiges geboten.

    Schlimm das youtube video, da sieht man schon, wie man da als einzelner feststeckt. Da krieg ich ein ganz merkwürdiges Gefühl bei.

    Aber das hilft hier auch nicht weiter. :cry:

    Wer mal erlebt hat, wenn die Menge so eine Eigendynamik bekommt und man selbst nichts mehr steuern kann als bestenfalls nur noch mitzuschwimmen, kann diese Beklemmung nachvollziehen. Ich fühle mich bei sowas einfach extrem unwohl. Wenn ich mir dann noch anschaue, wie es nach solchen Veranstaltungen meistens aussieht, vergeht's mir zweimal. Spricht irgendwie alles nicht grad für die Menschheit...Und irgendwie gings primär ja wieder mal nur um die Kohle.

    Und mich würde es nicht wundern, wenn es jetzt bei zu üblen Ausschreitungen kommen würde, bei denen sich die letzten Chaoten auch noch "Gehör verschaffen" und Dampf ablassen.

    Genesis: There's too many men, too many people
    Making too many problems...

    Einmal editiert, zuletzt von juha (27. Juli 2010 um 18:56)

  • Klar ist man nachher schlauer. Aber bei einigen hier hört sich das so an wie, das war halt Schicksal, kann man nichts machen.

    Jetzt mal als Analogie: bei Ayrton Senna war die Lenksäule unterdimensioniert. Da hat sich jemand verkalkuliert oder einfach mal "pi mal Daumen" das wird schon klappen gedacht und dann stirbt jemand.

    Ich würde aber drauf wetten dass man (empirisch ermittelte) Formeln hat mit denen man ausrechnen kann wie gross Zugänge sein sollen um gewisse Menschenmassen durchzulassen. In Fussballstadien klappt das doch auch, und dort wollen bis zu 70t Menschen gleichzeitig raus.
    Natürlich ist das keine Garantie, aber man ist "auf der sicheren Seite".

    Es hätte in Duisburg auch gut gehen können, darauf hatten wohl auch die Leute mit bedenken insgeheim gehofft, aber wie es ausging wissen wir ja jetzt.

    ...Ermessen Sie nach eigenem Verfahren...

  • es gibt kein Schicksal - das wäre auch nur eine easy Ausrede

    klar hätte es hier gutgehen können, es hätte aber auch schon bei vielen Massenveranstaltungen vor dieser Loveparade schiefgehen können

    Nochmal: solche Menschenmassen die noch dazu in Partystimmung mit allem was dazugehört sind, sind durch niemanden kontrollierbar, was sollen schon eine Handvoll Polizisten gegen sowas machen? Absperrungen werden überrannt, ich als Polizei hätte es wahrscheinlich auch aufgegeben

    ich hoffe dass spätestens jetzt einige umdenken und sich solche Massenaufläufe sparen, dann wird alles wieder viel sicherer werden

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Zitat

    Original von patrick_S
    klar hätte es hier gutgehen können, es hätte aber auch schon bei vielen Massenveranstaltungen vor dieser Loveparade schiefgehen können

    Nochmal: solche Menschenmassen die noch dazu in Partystimmung mit allem was dazugehört sind, sind durch niemanden kontrollierbar, was sollen schon eine Handvoll Polizisten gegen sowas machen? Absperrungen werden überrannt, ich als Polizei hätte es wahrscheinlich auch aufgegeben

    Wäre deine Schlussfolgerung jetzt man soll Alkohol bei Masseveranstaltungen verbieten weil Menschen in "Partystimmung" unberechenbar sind?

    Ich würde ja eher sagen man sollte ein Gesetz erlassen nach dem Massenveranstaltungen von Sachverständigen auf die Grösse der Zugänge etc geprüft werden.

    ...Ermessen Sie nach eigenem Verfahren...

  • ich bin grundsätzlich kein Fan von Verboten
    alles was ich sagen will ist, dass man generell "Massenveranstaltungen" in kleineren Rahmen halten sollte
    aber selbstverständlich muss alles mega-giga-tera-gross sein und nachher Katzenjammer wenn was passiert
    selbst auf freiem Gelände sind 1.4 Mio. Menschen kein Pappenstiel - da kommst nicht "einfach schnell mal raus" wenn Dir z.B. übel wird

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Zitat

    Original von patrick_S
    alles was ich sagen will ist, dass man generell "Massenveranstaltungen" in kleineren Rahmen halten sollte

    will heissen, man streicht jetzt das Sächsilüüte in Zürich, den Morgenstraich in Basel, das Oktoberfest in München, den Karneval, in Rio die Silvesterpary am Times Square und nicht auszudenken von all den Konzerten, Fussballspielen etc. wo viele Leute auf einen Platz kommen.... :_?

    Patrick ich respektiere deine Meinung, aber glaubst du nicht auch, dass all diese Veranstallter ein gewisses Mass an Verantwortung haben, welche Sie wahrnehmen müssen?
    Sowohl Zürich, Basel, München, Rio, New York etc. als Stadt, wie auch jeder Konzert- oder Fussball-Veranstallter muss doch gewisse Infrastruktur bieten, um sagen zu können "ja, wir können diese Veranstalltung durchführen".. ?
    Ich bin auch der Meinung, das jeder Mensch und Teilnehmer eine Eigenverantwortung zu tragen hat.. aber in diesem Fall der Loveparade ist es mein (jetziger) Eindruck, dass die Veranstalter aufgrund Ihrer dargebotenen Infrastruktur grobe Fehler gemacht haben und an diesem Ort und mit dieser Gelände-Planung diese Veranstaltung nicht hätte durchgeführt werden dürfen..

    Kleine Zwischendenkfrage: Wenn ich an eine Veranstaltung gehe (egal ob Party, Konzert, Nachtessen oder sonst was), kann ich dann nicht verlangen, dass es genügend Notausgänge hat?
    Oder bin ich selbst schuld, wenn in einem Restaurant, einem Konzertsaal oder in einem Fussballstadion etwas passiert (egal was) und ich infolge fehlender Fluchtmöglichkeiten sterbe?


    (nicht dass mich jemand falsch versteht: ich will hier niemanden angreifen, nur diskutieren und die Meinung anderer Leute verstehen. Vieleicht könnt Ihr mich ja überzeugen, meine Meinung zu ändern ;) )


    PS: neue Meldung soeben auf Spiegel.de gelesen: alle 20 Opfer sind an Brustquetschungen gestorben. Keiner durch Stürze o.Ä.

    Klar komm ich in die Hölle! Sogar mit VIP-Bändchen und Freigetränk!

    Einmal editiert, zuletzt von sina2000 (27. Juli 2010 um 20:02)

  • Zitat

    Original von sina2000
    ...
    Vielleicht könnt Ihr mich ja überzeugen, meine Meinung zu ändern ;) )


    Nö, warum? Ich teile Deine Ansicht. :nod:

    Wenn man mal die Analyse auf Spiegel Online liest, relativiert sich die Zahl der Teilnehmer inzwischen. So wie's aussieht waren keine 200.000 Leute auf dem Gelände. Dafür war's auch freigegeben.
    Das Problem war dann wohl nur, dass es einen Engpass beim Betreten des Geländes gab, hinten durch den Tunnel immer mehr Menschen nachkamen und die Ausweichmöglichkeiten versperrt waren.
    Hätte man vor den beiden Tunneln rigoros abgesperrt und nur eine begrenzte Anzahl an Menschen in diese Tunnel gelassen (+ Sicherheitsmarge um notfalls Rettungswege freizumachen), dann wäre der Engpass auf der Rampe wohl nicht entstanden.
    Deshalb stellen sich mir 2 Fragen:
    1) Warum wurden die Tunnel und die Rampe im Vornherein nicht als Engpass erkannt? (Hier kommt der berüchtigte Panik- und Stauforscher in's Spiel der ja vorher alles so toll berechnet und begutachtet hat).
    2) Warum wurden die Zugänge zu den Tunneln nicht knallhart abgeriegelt und der Zustrom geregelt?

    Nochwas zu Patrick's Beitrag: ich finde solche Veranstaltungen gut und schön. Nur sollten sie gut gemanaged werden, dann funktionieren sie auch. Viele Beispiele wo's immer gut ging zeigen das ja.
    Hier waren keine Million unterwegs, nicht mal ne' halbe. Trotzdem kam's zum Unglück, aber nur weil in der Planung haarsträubende Fehler gemacht wurden. Aber jedes Unglück schärft auch die Verantwortung bei den nächsten Events und die Sorgfalt lässt dadurch nicht nach.

    Einmal editiert, zuletzt von bpaspi (27. Juli 2010 um 20:24)

  • Bettina, "ja, wir können diese Veranstaltung durchführen" und "ja, wir können garantieren dass niemandem etwas zustösst" sind leider zwei paar Schuhe

    ich weiss ja nicht alle Details aber in vielen Videos wurden Absperrungen einfach "überrannt"
    die einzige Möglichkeit wirklich rigoros abzusperren hätte wohl die Armee gehabt, nur möchte ich dann gerne das Gemaule hören wenn eine Mauer von Leopard-Panzer aufgestellt wird

    ich versuche hier ja nicht die Stadt oder die Veranstalter von jeglicher Schuld freizusprechen (falls das so verstanden wurde), jedoch kann man denen allein nicht die Schuld dafür in die Schuhe schieben

    zurückkommen auf das Kommentar von juha mit dem gottseidank keine 38°:
    was wenns so heiss ist und ein paar den Hitzetod sterben (was ja durchaus auch im Bereich des Möglichen ist)
    ist dann auch der Veranstalter schuld? weil bei dieser Hitze dürfte man das Event nicht durchführen?

    "Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen." Walter Röhrl

  • Zitat

    Original von Yoda@s2k
    Wer hat denn bei MacFit in Vorkasse bezahlt?? :roll:

    Hmmm, meinste das interessiert jemanden? McFit wird durch den Vorfall nur geringe Umsatzverluste verzeichnen.

    Bei Aral wird ja auch noch getankt und Castol verkauft auch noch so viel Öl wie vorher. Ich glaube das interessiert in Deutschland keinen. Das Konsumverhalten wird vom Preis beeinflusst, nicht von Schreckensmeldungen.

  • Vorneweg, ich weiss, dass ich da ne andere Sicht auf die Dinge habe und ja, die Veranstalter hätten da vielleicht im Voraus was anders machen müssen, ich hätte zum Beispiel auch nie diesen Ort dafür ausgesucht.

    Man kennt aber die genauen Umstände nicht, ich denke sogar, die kennt keiner hier. In der Zeitung steht so viel... Wer liest, liest mist, oder wie ging das Sprichwort nochmals? :D

    Mit über 10'000 Besuchern veranstalten wir an mehreren Abenden im August den grössten Anlass in der Region. Dies tun wir seit 5 Jahren, jedes Jahr passiert irgend ne Scheisse, wo man sich an den Kopf fasst und denkt, das hätte jetz nicht sein müssen. Jedes Jahr bereitet man sich neu darauf vor, versucht alles ab zu decken. Letztes Jahr der Supergau, im Nachbardorf wurde einer abgestochen, nachdem er an unserem Anlass war. Klar, wir tragen keine Schuld, unser Sicherheitskonzept wurde von allen Seiten in den Himmel gelobt, aber Schlussendlich stand halt in der Presse, dass es an/nach unserem Anlass geschah.. Wir waren für die Anwohner die Idioten, die wussten aber nicht, was genau ablief. Man sollte sich mit Meinungsbildungen ein wenig Zeit nehmen.

    Ich möchte auch darauf hinweisen, dass es in wohl jedem Nachtclub tote geben würde, wenn da zuvorderst irgendwo einer mit nem Maschinengewehr in die Luft schiesst. Nicht weil einer von nem Stück der Decke getroffen wird, sondern weil sofort alle nach hinten rennen und 100 prozentig einige zerquetscht würden..

    Scheisse passiert, man kann so gut wie möglich vorsorgen, aber man kanns nie ganz verhindern. Man kann vieles abdecken, aber es wird immer wieder was passieren, wer denkt, er lebt in einer sicheren Welt, ...

    Es tut mir leid für die Angehörigen, für die Leben, die sicherlich noch viel vor sich hatten und ich hoffe, dass wieder was für die zukünftige Planung von Events gelernt wurde.