neues Motorenkonzept

  • Ohne mich jetzt tiefer eingelesen zu haben fallen mir folgende Dinge auf.

    Dieses Konzept wird in erster Linie durch fachfremde und entsprechend unwissende Medien verbreitet. FTD, Spiegel, Sueddeutsche etc.
    SChon nach 5min hab ich nur noch Widersprueche im Kopf: max. Leistung bereits knapp ueber Leerlauf, mit Serienblock moeglich aber versetzte Hubzapfen, was ist mit Massenausgleich usw. Usw.

    Was soll die Aussage, der normale Hubkolbenmotor haette so einen schlechten Wirkungsgrad, weil er vor OT zuendet und der Kolben damit gegen den Verbrennungsdruck arbeiten muss...(Wenn es so waere sollte man dann nicht vielleicht spaeter zuenden.....)

    Lauter Schwachsinnsgelaber was mich dazu bringt gar nicht laenger dran zu denken.

  • Also ich hab' auch schon bessere Konzepte für einen Alternativ-Antrieb gesehen.
    Vorrangiges Ziel von diesem "Scuderi"-Konzept ist doch, den Wirkungsgrad deutlich zu verbessern.
    Hmh, dem entgegen steht aber schon mal die Tatsache, dass extra ein Zylinder nur dafür da ist, um für den eigendlichen "Arbeitszylinder" das Gemisch vor zu komprimieren.
    Das ist für mich nicht schlüssig, weil jeder Zylinder ein hohes Maß an Reibleistung aufbringt, die erst mal überwunden werden muss.
    Dazu kommt noch, dass das Gemisch über einen "Übergangskanal" in den Arbeitszylinder geleitet wird.
    Dieser Kanal erzeugt nochmals Strömungsverluste.
    Und all das nur um später (also weiter nach OT) verbrennen zu können??
    Das ist für mich nicht schlüssig.
    Beim konventionellen Hubkolbenmotor wird der höchste Verbrennungsdruck kurz nach OT (der höchsten Position des Kolbens) erreicht.
    So erreicht man auch den besten Wirkungsgrad.
    Klar, kurz nach OT ist die Umsetzung des Zyl.drucks in Drehmoment physikalisch nicht so günstig, weil ja kurz nach OT der "Hebelarm" an der Kurbelwelle relativ klein ist.
    Aber: 90° nach OT, wenn man den größten Hebelarm hätte ist auch die Kolbengeschwindigkeit am größten.
    Das bedeutet, die Volumenvergrößerung ist hier zu groß um einen vernünftigen Verbrennungsdruck erzeugen zu können.

    Kurzfassung: Ich zweifle an dem Konzept.

    Gruß

    Markus

    BJ '05
    Moonrock &
    schwarz/rote Innereien

  • Zitat

    Original von S-enna_2000
    Vorrangiges Ziel von diesem "Scuderi"-Konzept ist doch, den Wirkungsgrad deutlich zu verbessern.
    Hmh, dem entgegen steht aber schon mal die Tatsache, dass extra ein Zylinder nur dafür da ist, um für den eigendlichen "Arbeitszylinder" das Gemisch vor zu komprimieren.
    Das ist für mich nicht schlüssig, weil jeder Zylinder ein hohes Maß an Reibleistung aufbringt, die erst mal überwunden werden muss.
    Dazu kommt noch, dass das Gemisch über einen "Übergangskanal" in den Arbeitszylinder geleitet wird.
    Dieser Kanal erzeugt nochmals Strömungsverluste.


    Das ergibt Sinn!
    Soweit ich das im Text herauslesen konnte scheint der Vorteil oder die Einschränkung zu sein dass der Motor ab Leerlauf 90% der Leistung hat und demnach auch nicht sehr viel höher drehen muss/kann.
    Niedrige Drehzahl, heisst natürlich auch weniger Reibung -> höherer Wirkungsgrad.
    Da bräuchte man wahrscheinlich ein Stufenloses Getriebe um ein Auto ordentlich zu beschleunigen. Diese haben aber einen sehr schlechten Wirkungsgrad.

    Also, auf dem Papier kann man viel vorrechnen, aber ob der Motor wirklich die Zukunft im Atuomobilbau ist bezweifele ich auch erst mal. Wäre aber möglich dass er als stationärer Motor(z.b.Stromgenerator) effizienter wäre.

    Das einzig clevere ist imho dieses Airhybrid System. Man nutzt den Motor im Teillastbetrieb um einen Druckluftbehälter zu füllen und bei Bedarf treibt die Druckluft den Motor an um Emissionsfrei zu fahren...
    soweit ich das verstanden habe.

    ...Ermessen Sie nach eigenem Verfahren...

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk1997 (4. September 2010 um 23:11)

  • Bei den 90% der max. Leistung knapp oberhalb Leerlaufdrehzahl ist entweder Leistung und Drehmoment verwechselt worden oder dieser Scuderi ist tatsächlich kaum fahrbar.
    Das würde ja bedeuten, dass der aus eigener Kraft kaum 2000/min. erreicht.
    Sollte Drehmoment knapp oberhalb LL gemeint sein: Das können moderne Turbo geladenen Down-Size-Motoren aber auch.
    Der "Luft-Hybrid" ist ja eine ganz originelle Idee. Aber wie lange hat man was davon?
    Ich meine, so furchtbar viel Luft kann man doch gar nicht komprimieren um davon nennenswert lange leben zu können, oder?

    Bei aller Skepsis um die Technik muss ich sagen, dass das ganze Projekt einen gewissen, für mich typisch amerikanischen, Charme hat: Die haben eine Idee und ohne lange zu fackeln wird das Ganze umgesetzt.
    Bei uns in D wird erst groß überlegt ob das funktionieren kann (sehe ich bei mir selbst).
    Die Amis aber leben frei nach Nike-Motto "Just do it!"
    Finde ich cool.

    Gruß

    Markus

    BJ '05
    Moonrock &
    schwarz/rote Innereien