Zentralalpen-Pässetour - ein Bericht

  • 11,2l / 100km auf einer Strecke von 250km


    Was so passiert ist und warum ich die Strecke zum ersten und zum letzten Mal so gefahren bin:


    Sonntag, der 11.08.2013, um 06:55 Uhr läutet der Wecker und voller Vorfreude steht der Morgenmuffel auf und macht sich frisch. Nach rekordverdächtigen 20 Minuten steht er bereits in der Garage und macht sich bereit.
    Die Autofahrer-Handschuhe aus dem Tchibo sind billig aber super bequem und bieten einen tollen Halt am Lenkrad. Das Halstuch in passender Farbe war bei 10°C mehr als ein Accessoire. Die neuen Schuhe wurden am Vortag sorgfältig auf Bequemheit geprüft und für geeignet (leicht, schmal und guter Halt) befunden. Es konnte also losgehen.


    Da sich keine Begleitung um die Tageszeit aufraffen wollte, wurde dem Luftfilter der Deckel abgezogen, um für etwas mehr "Kommunikation" zu sorgen.



    Kurze Zeit später weht der kühle Morgenwind durchs Haar und die Open-Top-Heizung wärmt die Beinchen.
    Wiederum kurze Zeit später biegt der Morgenmuffel von der Autobahn ab und kehrt um. :roll:


    Daheim zieht er sich einen Pullover über und überlegt sich bereits, ob er das vielleicht besser für sich behalten sollte. Dann holt er sich eine Flasche Wasser und zwei Snickers aus der Küche und zieht wieder von dannen.
    Die Flasche, Kameraausrüstung, Snickers und ein paar CDs legt er in den Beifahrer-Fussraum, wo alles von der Sonne geschützt sein sollte.


    Mit dem Pullover gestaltet sich die Fahrt nach Innertkirchen schon viel angenehmer, aber inzwischen ist leider auch schon nach 8 Uhr und die Sorge um "Konkurrenz" wächst.



    Zwischenfazit:
    Die Musik aus den OEM-Speakern ist gerade noch brauchbar, bei 80km/h im 6. Gang. (OEM-AGA)
    Diese Thematik soll aber in einem anderen Thread besprochen werden.


    Und der S fährt sich auf der Autobahn/-strasse sehr angenehm und unspektakulär und die paar kurzen Tunnels steckt man locker weg. (Den Gotthard kann man ja zum Glück auch überfahren.)



    In Innertkirchen angekommen fällt die Entscheidung zugunsten der Grimsel, in der Annahme, dass alle Spätaufsteher auch diese Reihenfolge wählen würden und dadurch am Schluss weniger Gegnverkehr aufkommen sollte.


    Der Morgenmuffel beschliesst, dass das Getriebe viel zu kompliziert ist und entledigt sich der Einfachheit halber der höheren Gänge. Für die nächsten 120 kilometer gibt es nur noch den 2. Gang und bei Bedarf wird der 1. bemüht, wenn das Pferd halten musste.
    Hie und da wird geschaut, ob der 3. Gang noch da ist, falls man ihn in Zukunft mal wieder brauchen sollte.



    Kurz nach Innertkirchen folgt schon die erste Schrecksekunde. Eine Harley und eine Familienkutsche bremsen den Fahrspass aus und sollen überholt werden.
    Beim Überholen merkt der Muffel, dass die kalkulierte Strecke etwas knapp werden könnte und drückt daher das lange Pedal gegen das Metal(l). Auf Höhe der Harley der Schock, oder eher der Stock? Jedenfalls stockte der Motor plötzlich und ein Blick auf den Tacho verriet sogleich, dass der Begrenzer erreicht war und auch, dass bereits 105 Kilometer Strassenbelag pro Stunde unter die Räder kam. Zum Glück war da der 3. Gang noch vorhanden und so konnte das Überholmanöver abgeschlossen werden.


    Der Aufstieg gestaltete sich grandios mit sehr wenig Verkehr und einigen schönen Überholmanövern, abgesehen von einem Postauto, das partout nicht Platz machen wollte.
    Der S meisterte aber auch diese Aufgabe bravourös, als sich endlich ein Abschnitt darbot, der weit genug freie Sicht bot.


    oben angekommen, gönnte man sich einen Schluck Wasser und griff zur Kamera, um die Aussicht für die Nachwelt zu verewigen:
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    Und das Pferd sollte natürlich auch sein Bild bekommen
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    Die Weiterfahrt wurde umgehend in Angriff genommen, um nicht wieder hinter den lahmen Kisten hertuckern zu müssen.
    Der Abstieg gestaltete sich sehr schön, ohne Zwischenfälle und Spassbremsen, dafür mit einigen Mopeds als Kameraden.


    Kurze Zeit später war auch schon der Furkapass erklommen und erneut wurde die Kamera ausgepackt.
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    Der Abstieg vom Furkapass ist denn auch der Grund, warum diese Route in der Form nicht mehr in Frage kommt.
    Der Belag lässt viel zu wünschen übrig und die Strasse ist selten breit genug, als dass zwei Autos kreuzen könnten. Daran ändert auch die schöne Landschaft wenig.
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    Hinunter durch die Teufelsschlucht und über die Teufelsbrücke nach Andermatt wurden dann die Bremsen gequält und in Andermatt kurzerhand falsch abgebogen.
    Ein Blick auf die Google-App wies dem Morgenmuffel den rechten Weg und er machte sich fortan ohne Pullover und Top-Down-Heizung auf die Weiterfahrt.



    In Wassen verpasste man dann beinahe den Abzweiger zum Sustenpass und kam mit quietschenden Reifen zum Stillstand.
    Der Aufstieg auf den Susten machte den Frust vom Furka wieder wett: Perfekte Strassen, kaum Verkehr, wunderschöne Kurven, V-TEC!!!


    Und oben angekommen das bereits bekannte Ritual:
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    Die Snickers waren inzwischen geschmolzen, weil die Pausen schlicht zu kurz ausfielen, um daran zu denken. Die Diva kam denn auch erst daheim zum Vorschein, als die Tour vorbei war.


    Die Fahrt vom Susten runter liess nochmals die Bremsen rauchen (wurde nicht visuell bestätigt) und dem Morgenmuffel kaum mehr Platz auf dem Gesicht, so gross waren Staunen und Grinsen festgefahren. Der Verkehr hielt sich auch in Grenzen, nur der Gegenverkehr an Opas im SLK hatte stark zugenommen.


    Zwei Bilder zum Abschluss, als eine kleine Fotopause eingelegt wurde, um daheim zu melden, dass noch alles heil ist.
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    Fazit:
    Der Tag/Morgen war ein voller Erfolg, das Auto hat keinen Moment Unsicherheit erweckt und mich nie im Stich gelassen.
    Die paar Problemchen beim Bergauf-Überholen sind nichts im Vergleich zu den Freuden, die das Kurvenheizen mit sich bringt.


    - Der Sustenpass hat mir am besten gefallen, mit dem tollen Strassenbelag, den zahlreichen schönen Kurven und der wunderschönen Landschaft.
    - Die Grimsel steht dagegen im krassen Gegensatz, viele enge Haarnadeln und karge Landschaft, aber dennoch sehr toll und anspruchsvoll zu fahren.
    - An der Furka hatte ich kaum Freude, weil die Strasse dringend eine Restauration nötig hat und viel zu schmal ist, für zwei Spuren. Hier war auch der Gegenverkehr ein Problem.



    Die 120km über die Pässe zehrten weniger an meiner Energie, als die Anfahrt über Thun-Spiez-Interlaken-Brienz.


    Nächstes Jahr im Frühling werde ich vermutlich die grosse Touri-Route fahren, via Grimsel, Nufenen, Gotthard und zum Schluss wieder den Susten.
    Dann muss der Morgenmuffel aber noch früher raus!


    Aus Zeitmangel war dies leider sowohl die erste als auch bereits die letzte grössere Tour in diesem Jahr. Die nächsten 6 Wochen bleibt keine Zeit mehr und dann ist auch schon wieder Oktober.




    Wir waren schon vor ein paar Wochen mal auf der Grimsel, Strasse und Verkehr auskundschaften und schauen, wie's von den Temperaturen her passt, in der Höhe.
    Damals war der Wagen noch nicht gepützt.. (Die letzte Reinigung muss fast 2 Jahre zurückgelegen haben :? Aber auch dazu in einem anderen Thread zu einem späteren Zeitpunkt mehr.)
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    Infos zum Auto:
    2003er
    KW v3
    17" Allegerita HLT in OEM-Dimensionen
    Continental Sportcontact 5 in OEM-Dimensionen (rundum 2,1 Bar, kalt)

  • Ihr Schweizer habt schon echt Glück mit Eurer Landschaft!!! Ein wunderschönes Land, nicht nur (aber auch) fürs Roadster-Fahren. :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Das einzige, was zur Perfektion noch fehlt, sind etwas großzügigere Tempolimits. Kann man da nichts machen, von wegen direkter Demokratie und so?

  • Danke fürs Feedback!


    Freut mich, dass der kleine Bericht einige ansprechen konnte.


    Die nächste Tour werde ich sicher auch hier präsentieren und hoffe natürlich, dass ich auch andere dazu animieren konnte, hier ihre Erfahrungen preiszugeben.


    liebe Grüsse

  • Habe gerade diesen Bericht von jalopnik gefunden.


    Offenbar teilt da jemand meine Meinung über Grimsel, Furka und Susten, mit der Ausnahme, dass bei mir die Grimsel voll von lahmen Touristen war. :lol:


    Meine nächste Tour (Grimsel-Nufenen-Gotthard-Susten) werde ich mit der Tanabe unterm Hintern machen und dann vermutlich an einem Montag Morgen sündhaft früh raus, um den Verkehr zu vermeiden. :twisted:


    Wenn ich dran denke, werde ich diese Tour dann auch mit dem OBDLink und GPS loggen, um zu schauen, welche Touren und Geschwindigkeiten auf der Route so gefahren wurden.
    (Das Map-Logging dient angeblich der Überwachung vom Verbrauch.. aber wen kümmert sowas schon?!)


    Und die Gopro werde ich auch mal mitnehmen, schliesslich bietet die Strecke auch hammergeile Landschaft, wo man auch mal 5 Minuten Video schaut 8)