Kennlinie OEM Lambdasonde

  • Moin,


    ich bin da gerade an was Neuem dran, ich bräuchte dazu die Kennlinie der OEM Lambdasonde, Typ ist OHC 501-H5 .
    Leider ist der dumme Google da nicht wirklich hilfreich.


    Eventuell gibt es nämlich eine Möglichkeit AFR mit der Sprungsonde - also ohne zusätzliche Widebandsonde - auszulesen,
    aber dazu brauche ich eben die genaue Kennlinie.


    Ich hoffe ihr könnt mir helfen. :)

  • Naja, ist eigentlich ein relativ einfaches Prinzip. Auch die Sprungsonde macht die Umschaltung nicht unendlich schnell. Es ist nur relativ schwierig hinreichend genau zu messen. Aber nicht unmöglich. Vor allem wenn man einen Microprozessor verwendet. Der kann das Ganze wieder relativ linear rechnen. Das wird dann aber trotzdem vielleicht einige Prozent daneben liegen, aber das ist eben der Preis wenn man keine zweite Sonde einsetzen möchte.
    Ich denke das System wird nicht geeignet sein eine Motorabstimmung zu machen aber zumindest wird man Tendenzen erkennen können. Genaueres kann ich erst sagen wenn ich die Kennlinie habe.



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  • Es wird schwer eine Kennlinie für eine Sprungsonde zu finden, schließlich ist sie nicht dafür gebaut so ausgewertet zu werden.
    Eine gute Sonde charakterisiert ja grade der möglichst steile (sprunghaftige) Spannungsabfall bei Lambda 1, der nach einer Stromverstärkung im Steuergerät ganz einfach mit einem Zweipunktregler ausgewertet werden kann.
    Ob das Gemisch nur etwas zu Fett ist oder viel zu Fett ist, ist dabei nicht interessant. Es wird einfach solange geregelt bis die Spannung von der Sonde immer um genau Lambda 1 schwingt.
    Und zwar auch nur im Teillastbereich beim cruisen. Grade wo es interessant für uns wird, also bei hohen Drehzahlen und Lastzuständen mit AFR-Werten von 10-13 schaltet sich diese Regelung aus und das Steuergerät läuft im open loop. Also es wird nichts mehr geregelt sondern nur gesteuert nach Tabelle.
    Ein Abmagern durch einen anderen Kat o.ä. bei WOT wird daher gar nicht von Steuergerät wahrgenommen. Zumal man durch den Zweipunktregler ohnehin nicht auswerten kann ob nun 720mV oder 700mV anliegen.


    Aber das weißt du ja sicher schon wenn du dich mit dem Thema beschäftigst.


    Jedenfalls denke ich nicht, dass der Hersteller für eine Sprungsonde überhaupt eine genaue Funktion oder graphische Kennlinie bereitstellt, da nicht dafür konstruiert.
    Ansonsten würden die Automobilhersteller wohl kaum Breitbandlambdasonden einbauen wenn die billigen Sprungsonden das gleiche können.



    Es wäre jedenfalls möglich auf dem Prüfstand oder erstmal auf der Straße in einer Versuchreihe Spannungen einer Breitbandlambdasonde mit der einer Sprungsonde zu vergleichen, dann Wertepaare zu nehmen und zu Interpolieren um sich etwas zusammenzubasteln.
    Nur Vorsicht da die Werte einer Sprungsonde nach der Nernst-Gleichung [Blockierte Grafik: https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/a747da5316b8ddad24d396c00169e1d813627c31]Temperaturabhängig sind und man so eventuell in der dritten Dimension landet :D


    Falls du sowas vorhast schau mal nach einem LM9044. Mit dem " Lambda Sensor Interface Amp" von TI sollte sich das schwache Signal der Sonde auswerten lassen.


    Andernfalls können dir vielleicht die Hersteller helfen die bei Ihren Breitbandsonden eine Sprungsondenemulation anbieten.
    Obwohl wenn ich genauer nachdenke werden sie auch nur drei Zustände emulieren wie zum Beispiel 0,1V, 0,45V sowie 0,9V. Das reicht dem Steuergerät ja bereits aus um vernünftig zu regeln und alles andere wäre Unfug und würde Kosten verursachen.
    Fragen kostet aber nichts.


    Wünsche viel Erfolg bei deinem Unterfangen und halt uns auf dem Laufenden.
    Sollte es klappen muss sich Bosch aber warm anziehen weil sie dann kein teueren Breitbandlambdasonden mehr verkaufen können :thumbsup:

  • Ich bin nicht der erste dem die Idee gekommen ist, hab ich allerdings erst nach etwas Recherche im Web gefunden.


    Die Kennlinie einer typischen Narrowband Lambdasonde sieht so aus:


    Wie man sieht gibt es sehr wohl einen Übergangsbereich der ausgewertet werden kann,
    allerdings ist die Änderung in den Bereichen abseits Lambda 1 extrem gering.
    Die Schwierigkeit liegt nun darin, z.B. unter den 0.99 hinreichend genau zu messen.
    Die Frage ist eben, wie genau braucht man es überhaupt in diesem Bereich?
    Für ein Motormanagement sehr genau, für eine Trendanzeige wohl eher nicht.


    Um die Ungenauigkeit der Messung in diesem Bereich zu minimieren, kann man
    zudem die Restwelligkeit der Regeloszillation messen, diese ist analog zum Lambdawert.
    Ähnlich wie hier beschrieben: http://www.google.com.na/patents/EP2013464B1?cl=de



    Um das mal auszuprobieren brauche ich eben die Kennlinie...

  • Die sind ein Schnäppchen im Vergleich zur OEM-Sonde. ;)


    ... für 380€.


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    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

  • trotz der Sprungcharakteristik kann es aber möglich sein die AFR Werte mit den einfachen Lambdasonden zu ermitteln.
    Der Regelkreis des Steuergeräts kann das durch kurzfristige Änderungen der Einspritzmengen. Man benutzt dazu die kurzfristigen Einspritzkorrekturen und liest dann das Ergebnis der Lambdasonde aus.
    Beispiel:
    Motor läuft über Lambda 1 – also zu mager. Dann korrigiert das Steuergerät die Einspritzmenge in Richtung fett. Wenn die Sprungsonde gleich umspringt war das Gemisch nicht sehr stark fett und über die Änderung der Einspritzmenge kann das Delta ermittelt werden.
    Man nutzt das quasi digitale Ausgangssignal der Sprungsonde mehrmal kurz hintereinander um dann einen analogen Wert zu ermitteln.

  • Ja, denke das dürfte dem entsprechen.
    Du musst also nur die Einspritzänderungen mit messen und in die Berechnung einfliessen lassen.
    Aber im WOT geht das Ganze natürlich nicht, obwohl ich immer noch rätsel ob die Korrekturwerte auch bei open Loop adaptiert werden.

  • Dass die Hondasonde 380 Euro kostet hat aber mehr mit der Ersatzteilpolitik zu tun wie alles andere.
    Letzens ist mir der Klopfsensor beim Motorausbau abgerissen, (es war meine Dummheit das ich nicht aufgepasst habe obwohl ich weiß wie empfindlich das Teil ist) 200 Euro oder mehr wollten die bei Honda haben.
    Fährt aber bei gutem Sprit auch ohne Klopfregelung ganz gut :whistling:
    Haben wir auf dem Prüfstand mit Kopfhörer bei niedriger Drehzahl und viel Last getestet. Bei hoher Drehzahl ist die Regelung sowieso nicht nötig. (meine Meinung)


    Zum Thema zurück: Bosch verkauft die Sprungsonde LSF für 40€ und die Breitbandsonde LSU für rund 150€ und das für den Endverbaucher.


    Daher falls die Originale Hondasonde den Geist aufgibt, einfach eine LSU mit Controller einbauen der eine Sprungsondenemulation hat und fertig.
    Für ein Bruchteil des Preises hat man dann die Funktion der OEM Sonde und kann trotzdem einfach AFR-Werte auslesen. Mein Motor würde damit problemlos laufen wenn ich Ihm nicht gesagt hätte, dass er die ganze Zeit im open loop Bereich agieren soll.


    Zitat

    [...] ist das vergleichbar mit ner PWM?


    Die Einspirtkorrektur hat nichts mit PWM zu tun.
    Pulsweitenmodulation wird benötigt um eine Leistung zu dosieren.


    Ganz einfach wenn du ein Lüfter mit einem Microcontroller anstatt mit voller Drehzahl nur mit halber Drehzahl laufen lassen willst wird das starke Signal bei konstanter Frequenz mit einer anderen Pulsbreite ausgegeben.


    Meinen CO2 Chinalaser für zu Hause habe ich z.B. per Arduino auf PWM-Steuerung umgebaut.
    Die Laserröhre springt erst bei 7mA richtig an. Für eine feine Gravur ist das bei 40kV schon viel zu viel Power.


    Daher wird das Signal mit der Stärke von 7mA mit einer Frequenz von 40kHz in Ihrer Dauer moduliert und ermöglicht so feinste schattierte Gravuren.


    So etwas wird auch bei großen Anlagen gemacht um die Schnittleistung zu erhöhen und den Stahl verdampfen zu lassen ohne die Laserröhre zu überhitzen, da sie schließlich immer an und aus geht.


    Zitat

    Aber im WOT geht das Ganze natürlich nicht, obwohl ich immer noch rätsel ob die Korrekturwerte auch bei open Loop adaptiert werden.


    Das habe ich mich damals auch gefragt und nie so richtig eine Antwort gefunden obwohl das eigentlich ja nicht funktionieren kann. Ein Korrekturwert kann nur genommen werden wenn, wie ich in meinem ersten Post oben geschrieben habe, der Lambdawert um 1 rum schwingt.


    Sobald das Steuergerät bei WOT in den open loop geht ist man aber eigentlich von der Stöchiometrie immer zu Fett unterwegs. Bis 8000RPM ca AFR 13 und darüber noch fetter wenn ich mich richtig erinnere.
    Wie kann da der Regelkreis einer Schmalbandsonde funktionieren um eine Korrektur vorzunehmen ?


    Nicht umsonst sind bei neuen Motoren, um auch bei WOT Sprit zu sparen, Breitbandsonden verbaut.
    Diese erkennen messtechnisch direkt den AFR Wert und lassen so Korrekturen zu.

  • Die Korrekturwerte werden im Speicher abgelegt und könnten somit auch die Kennlinienwerte bei WOT beeinflussen.
    Wenn man das Steuergerät eine Zeitlang stromlos macht werden diese gespeicherten Werte gelöscht.
    Die kurzfristige Korrektur wird alle paar Sekunden überschrieben.

  • Ja aber wie kann das Steuergerät denn bei AFR<14,7 überhaupt zuverlässige Korrekturwerte ermitteln wenn eine Sprungsonde mit Zweipunktregler dranhängt ?


    Oder meinst du damit, dass der alte Korrekturwert aus dem closed loop auch weiterhin bei WOT im open loop benutzt wird und damit die Gemischzusammensetzung geändert wird ?
    Möglich wäre es.