Sperrdiff und Schnee...

  • fisherspoon schrieb am Tue, 01 March 2005 21:28

    Zusätzliche Frage:

    Ist zwar unwahrsche4inlich, aber kann jemand beurteilen ob der Effekt stärker ist, unter Last (beschleunigen) oder bei konstanter Geschw.?



    Meinst du den Effekt daß der S auf gerader Strecke plötzlich ausbricht ?

    oliver_f schrieb am Tue, 01 March 2005 13:44



    Fahrwerksdaten von HONDA:

    Sturz Vorne -0°30' +/- 30'
    Sturz Hinten -1°30' +/- 30'
    Nachlauf Vorne 6°00' +/- 45'
    Gesamtspur Vorne 0 +/- 2
    Gesamtspur Hinten IN 6,0 +/- 2
    Vorderraddrehwinkel Innenliegendes Rad 34°00' +/- 2'
    Vorderraddrehwinkel Aussenliegendes Rad 29°00' (Referenz)



    Sind das die Daten von sämtlichen S-Modellen (1999 - 2005) oder von einem bestimmten MY ?

  • Lenkrollradius negativ vorne ist beim heutigen Stand der Technik grundsätzlich Standard, wegen Lenkrückstellkräften, Spurstabilisierung bzw. eigenständiges "gegenlenken" bei bremsen wobei eines der Beiden Räder auf untergrund mit unterschiedlichem Reibbeiwert zum anderen ist, bei positiver Spur vorne.

    ich ahbe es ANGENOMMEN

    Eben entdeckt dank posten der Werte fürs Fahrwerk, der S hat vorne Spur null.

    kann zum Lenkrollradius jemand konkretes sagen?

  • Also das soll jetzt nicht dumm oder naiv klingen und vielleicht wurde das schon probiert, aber wieso versucht nicht irgendjemand sich direkt an Honda zu wenden (muss ja nicht gleich Japan sein...reicht ja Honda Deutschland), sich nicht von irgendwelchen Kundenservice-Heinis abwimmeln zu lassen und halt wirklich zu einem kompetenten Honda-Techniker zu kommen. Ich bin mir sicher, dass die Leute dort auch schon von solchen Problemen gehört haben und da die ja direkt an der Quelle sitzen, werden die schon wissen, wie sie euch weiterhelfen können.


    mfg Hubi

  • Jetzt nochmal zur Sicherheit:

    Wenn der S mit der rechten Seite auf rutschigem Untergrund ist, bricht das heck nach links aus richtig?Rolling EyesQuestion

    denn bei positiver Spur hinten(linkes Rad ist leicht nach rechts gedreht;"eingelenkt"), müsste er genau andersrum wegbrechen!

    Deshalb dachte ich auch , das Walter S sich vertippt hätte.
    Denn das hätte zur Nachspur gepasst

    Langsam wirds undurchsichtig Very Happy

  • @fisherspoon

    Bei positiver Spur an der HA dürfte das Auto gar nicht ausbrechen, da sich das Auto leichter "ziehen" als "drücken" lässt (siehe 1. Beitrag dieses Threads: Wieso kommt man im Schnee besser Rückwärts den Berg rauf als Vorwärts). Ein Auto das mit "geschlossener" Spur an der HA ist ein sichereches Auto, bricht also sehr spät äus, wenn überhaupt, da es kräftig über die Vorderräder schiebt. "Öffnet" man jedoch die Spur hinten, so wird das Auto stets immer agiler sprich kurvenwilliger, aber auch umso giftiger und neigt zum plötzlichen und/oder unkontrollierten Ausbrechen. So sieht meine Erfahrung aus, jedoch auf einem Fronttriebler, keine Heckschleuder.

    Kleines Beispiel: Letzten Winter konnte ich mit besagtem Auto locker und sicher (ohne Scherz) mit über 100 km/h auf verschneiter Straße fahren (5-10 cm Schnee) ohne Angst zu haben die Kontrolle über das Auto zu verlieren, ebenso wenig waren Spurwechsel ein Problem. Diesen Winter jedoch schwenkt das Auto (auf Schnee und Eis) mit dem Hintern nur noch hin und her, aber auf trockener Straße macht sich die höhere Kurvengeschwindigkeit deutlich bemerkbar, da das Auto viel weniger über die VA schiebt als vorher.

  • bei positiver Spur ......
    stimmt
    wobei ziehen und drücken eher hier nicht pass, da der S unabhängig von seiner Spur an der HA
    von hinten gedrückt wird LaughingLaughing speziell von einem Lotus elli-chassis
    Very Happy Twisted Evil
    back to topic!
    wie gesagt,
    bildhaft gesprochen lenkt das linke Hinterrad nach rechts und das rechte nach links, da die Räder unter der Spur einen Schräglaufwinkel aufweisen und somit Seitenführungskräfte aufbauen.

    gibt es jetzt eine gewuichtsverlagerung nach einer dieser beiden seiten, so hat dieses eine Umverteilung des Betrages der Seitenführungskräfte LI/RE zu Folge und das Heck wird tendenziell nach innen gelenkt (mitlenken der HA)
    Je nach Abstimmung, kann dies ein neutrales, oder mit zunehmendem positivem Betrag der Spur Untersteuuerndes Fahrverhalten ergeben (abhängig von der Abstimmung der VA kann es natürlich trotz pos Spur Übersteuernd sein)
    Deshalb, ist die +Spur hinten eigentlich ein faktor der gegen das Ausbrechen auf gerader Strecke wirken müsste, bzw das Heck nach der Seite hin, wo der rutshcige Belag sich befindet drängen müsste


    Deshalb kann es wohl kaum der Grund sein?
    Anfangs dachte ich tatsächlich der S hätte neg Spur hinten (mein fehler ist 1 seite vorher gebeichtet und zugegeben worden:D)
    Greeny
    hast du Änderungen vorgenommen an den Einstellungen?

    Noch eine Frage:

    geschieht dieses Ausbrechen auf gerader Strecke nur unter Last(kann auch konstant sein!) oder auch im Schiebebetrieb?








  • Ja, ich hab die Spurwerte an der HA geändert bzw. die Spur negativER gestellt (also am Fronttriebler, nicht am S).

    Die Spurwerte an der HA sind jedoch bei jedem Auto positiv ausgerichtet, manche aber positivER als andere. Bei negativer Spur wäre jedes Fahrzeug praktisch unfahrbar, da es bei jeder Lenkbewegung überstuern würde. Man würde wahrscheinlich schon einen Dreher haben bevor man am Scheitelpunkt der Kurve angelangen würde. Trotz positiver Spur ist vorsicht geboten Wink

  • fisherspoon schrieb am Tue, 01 March 2005 23:12



    geschieht dieses Ausbrechen auf gerader Strecke nur unter Last(kann auch konstant sein!) oder auch im Schiebebetrieb?




    Das ist ja das Geheimnis, es passiert auch im Schiebebetrieb attachment.php?attachmentid=13837

  • Tja bei einem Fronttriebler ist durch die Änderung der Spur hinten das ganze viel kontrollierbarer, da sollte es ausbrechen (das heck) dies nur damit zu tun hat, dass die geforderten Seitenkräfte zu groß waren(vom bremsen in Kurven abgesehen), bei einem hecktriebler kommt jedoch das Antriebsmoment hinzu!!!!
    Macht die Sache viel schwieriger/komplizierter/unberechenbarer.
    Noch dazu mit LSD


  • Hmmmm....

    Wenn ich mir die Daten so ansehe:

    Sturz -1.30 HA recht viel für einSerienwagerl!
    Spur 6.0 ! erst recht viel !!
    Und die "alten" S sind sowieso giftiger in Sachen Heckausbruch
    Beim Gaswegnehmen in der Kurve reagiert er auch ganz sensibel....

    Es scheint als Hätte der S trotz Hondas Bemühungen (siehe Werte der H Achsgeometrie Spur, Sturz)
    ein verdammt leicht aus der Ruhe zu bringendes Heck.

    Es ist vergleichbar mit breiten Reifen z.B. 18 "
    Super Grip aber sobald der Grenzbereich überschritten ist gehts verdammt schnell und schlagartig zur Sache.

    Wenn nun das heck beim S ausbricht, dann ist dies offensichtlich ziemlich ruckartig richtig?

    nehmen wir zum Vergleich einen FWD, wenn so ein Wagen über die Vorderräder schiebt, geht man als gegenmaßnahme vom Gas um Gewicht nach vorne zu verlagern, und ÖFFNET die Lenkung!

    Wie bereits bemerkt stabilisiert beim S die Spur in einer wohl dominierenden Rolle (der große Wert zeigts) Das Heck.
    Wenn nun die Hinterräder die Haftung verlieren, ist es ähnlich, wie bei eine FWD beim Schieben.
    Durch die stark pos Spur ist das äußere Hinterrad bei einem Heckausbruch quasi recht stark eingelenkt, nur dass man diesen Spurwert nicht Richtung neg verändern kann.

    Bei einer Anregung in Form eines Drehmomentes um die Hochachse (Vorerst dahingestellt woher dies kommt), müssen beide Hinterräder dafür sorgen, dass das heck nicht ausbricht.
    Angesichts der relativ extremen Werte für Spur etc. bewegt sich der S somit schon grundsätzlich näher am Grenzbereich als so manch anderes Fahrzeug.
    Wenn nun bei jener Anregung zusätzlich nur eines der beiden Hinterräder auf griffigem belag rollt, ist dies doppelt schlimm, sollte die Grenze der übertragbaren kräfte überschritten werden.

    Somit lässt sich der starke versetzer erklären.
    Da die Hinterräder recht große Kräfte übertragen können (Muss so sein wegen Sturz etc.) ist es umso kräftiger zu spüren wenn die grenze Überschritten wird.
    hinzu komt die beraits angesprochene sehr straffe Auslegung des gesamten fahrzeuges=> noch weniger Spielraum (für Verformungsarbeit, Dämpfung)

    Warum jedoch entstehtdiese Moment um die Hochachse?
    hmmm
    Wie gesagt unter Last würde ich es dem LSD zuschreiben.
    aber warum auch im Schiebebetrieb?
    Dass im Schiebebetrieb die grenze der Übertragbaren Kräfte erreicht wird ist ja noch erklärbar (Motorbremsmoment)
    Aber woher kommt die Anregung um die Hochachse?
    Durch die Spur der VA ausgeschlossen, da sie ja quasi 0 beträgt.

    Hier wäre es interessant zu erfahren wie es mit dem Lenkrollradius aussieht ob neg o. pos.

    In jedem Falle hat Honda das Fahrverhalten soweit ich mitbekommen habe ( bitte um Bestätigung, Berichtigung) ab 02 entschärft, sprich mehr gen untersteuern und nicht ganz so ei direktes gefühl etc.)

  • zum LSD hab ich noch was gefunden...



    So lange Antriebsleistung übertragen wird, sperrt das Helical LSD, unabhängig von der Drehzahldifferenz. Auch bei weiten Kurven führt das dazu, dass das Differenzial das Fahrzeug wieder auf Geradeaus-Kurs bringen will. Das Sperrdifferenzial fördert in diesem Fahrzustand ein Untersteuern.


  • Der Lenkrollradius (auch Lenkrollhalbmesser gen)
    ist der Abstand des Schnittpunktes Lenkdrehachse (jene Achse um die sich das Rad dreht;bei einer McPherson Aufhängung bsp. Dohmlager=>Elastomerlager-Dreiecksquerlenker) mit Fahrbahn zum Schnittpunkt der Reifenmitte in Längsrichtung und der Fahrbahn.

  • fisherspoon schrieb am Wed, 02 March 2005 01:05


    Der Lenkrollradius (auch Lenkrollhalbmesser gen)
    ist der Abstand des Schnittpunktes Lenkdrehachse (jene Achse um die sich das Rad dreht;bei einer McPherson Aufhängung bsp. Dohmlager=>Elastomerlager-Dreiecksquerlenker) mit Fahrbahn zum Schnittpunkt der Reifenmitte in Längsrichtung und der Fahrbahn.




    das hab ich nicht auf Lager und will es auch garnicht verstehen. Embarassed


  • UK 45 schrieb am Wed, 02 March 2005 01:10

    fisherspoon schrieb am Wed, 02 March 2005 01:05


    Der Lenkrollradius (auch Lenkrollhalbmesser gen)
    ist der Abstand des Schnittpunktes Lenkdrehachse (jene Achse um die sich das Rad dreht;bei einer McPherson Aufhängung bsp. Dohmlager=>Elastomerlager-Dreiecksquerlenker) mit Fahrbahn zum Schnittpunkt der Reifenmitte in Längsrichtung und der Fahrbahn.




    das hab ich nicht auf Lager und will es auch garnicht verstehen. Embarassed





    Das sind auch Angaben, die kann dir "fast" niemand sagen

  • fisherspoon schrieb am Tue, 01 March 2005 23:12

    bei positiver Spur ......
    stimmt
    wobei ziehen und drücken eher hier nicht pass, da der S unabhängig von seiner Spur an der HA
    von hinten gedrückt wird LaughingLaughing speziell von einem Lotus elli-chassis
    Very Happy Twisted Evil
    back to topic!



    Sorry, hab mich vielleicht unvollständig ausgedrückt. Die Kräfte von denen ich schreibe sind Seitenkräfte, der Wagen bricht ja selten vor- bzw. rückwärts, meistens aber seitlich Wink