Mir fällt auf, dass der "S", wenn man in schnell gefahrenen Kurven vom Gas geht, deutlich zu übersteuern beginnt. Ich nehme an, das ist normal, aber ich habe das bei meinen früheren Autos (z.B. Z3) in diesem Ausmaß nicht gespürt.
Nun ist mir einfach unklar, warum das so ist. Eigentlich hätte ich gedacht, dass ein Fahrzeug eher beim Gasgeben (durch eventl. weniger Bodenhaftung an den Hinterrädern) übersteuern müßte.
Kann mir eigentlich einer von Euch dieses Fahrverhalten erklären?
Gruß Klaus
Fahrwerksfrage
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Wenn du in eine Kurve fährst und aprupt Gas wegnimmst, muss der Reifen zusätzlich zu den Seitenführungskräften auch noch negative Beschleunigungskräfte auf die Straße bringen. Durch das Gas wegnehmen verlagert sich das Gewicht allerdings auch mehr auf die Vorderräder und dadurch können die Hinterreifen noch weniger Kraft (sei es nun seitlich oder geradeaus) auf die Straße bringen. Ergo: Heck bricht aus. Deswegen bekommt man oft den Tipp "auf Zug" zu fahren; sprich in der Kurve das Gas nicht zu schnell und zu viel wegzunehmen. Durch Mittelgas stabilisiert sich der Wagen noch am ehesten.
Deswegen ist es nicht empfehlenswert, bei zu schnell angefahrenen Kurven mitten in der Krümmung vom Gas zu gehen, außer man will das Auto absichtlich quer stellen.
Ein BMW ist von Grund auf etwas gutmütiger sprich untersteuernder ausgelegt und hat auch kein Sperrdifferenzial, was diese Wirkung noch ein wenig verstärken wird.
Mfg Hubi -
Danke Hubi
für die gute Erklärung, ich habs kappiert. Ist ja eigentlich auch ganz logisch.
Werde das morgen mit dem Mittelgas mal testen,
Gruß Klaus -
Gerne!
Aber nicht mir die Schuld geben, wenn das nicht so funktioniert, wie man es sich in der Theorie vorstellt gelle?
Trotzdem viel Spaß und gutes Gelingen.
Mfg -
Hast Recht Hubi, wenn man merkt, dass man in der Kurve zu schnell ist, tritt man besser aufs Gas, anstatt es wegzunehmen. So krallen sich die Hinterräder besser in den Asphalt und der Wagen ist stabiler. Dazu gehört aber eine Portion Mut und Erfahrung, sonst geht es in die Hose, bzw. in den Graben.
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Das werde ich aber morgen wohl besser nicht testen. Ich glaube, so mutig bin ich nicht.
Klaus -
Hallo,
also wenn man nicht unbedingt schnell weiter durch die Kurve kommen muß, in die man zu schnell reingefahren ist, so hilft laut ADAC auch auskuppeln!!!
Durch das Auskuppeln wird das Auto neutralisiert und das kurveninnere Rad bekommt mehr Haftung und zieht das Auto durch die Kurve. Das hat zumindest Der Typ vom ADAC so erläutert.
Denn beim Gas wegnehmen wird die Hinterachse zu leicht, beim Gasgeben die Vorderachse.
Gruß
Timo -
würde zu hubis erklärung passen, da beim auskuppeln die von ihm beschriebenen "negativen beschleunigungskräfte", die wohl durch die mototbremse bedingt sind, nicht auftreten.
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Das mit dem Auskuppeln sagen sie bei fast jedem Fahrtraining bzw. bei denen, die sich "Sicherheitsfahrtraining" schimpfen. Das hat den einfachen Grund, dass die Instruktoren annehmen (oder beauftragt werden es anzunehmen), dass ausbrechende Hecks nur bei ungewollten Aktionen auftreten. Hier ist es wahrscheinlich am sinnvollsten einfach auf die Kupplung zu treten und das Auto nur mit dem Lenkrad zu stabilisieren. Wenn man allerdings halbwegs konzentriert ist und das ausbrechende Heck schon erahnt hat bzw. es absichtlich in diese Lage gebracht hat, wird man mit etwas Gefühl und Fahrkönnen das Auto mit Einsatz des Gaspedals (sei es nun weniger, mehr oder gleichviel Gas) eher wieder auf gewollten Kurs bringen.
Ich habe dann einmal einen von diesen Fahrsicherheitsinstruktoren gefragt, ob man denn nicht mit dem Gas arbeiten könne. Darauf meinte er: "Das ginge theoretisch, wenn man den Drift absichtlich macht. Aber das kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen, weil so etwas im öffentlichen Straßenverkehr nichts verloren hat!"
Ein Marcus Groenholm wird sein Auto auch nicht mit der Kupplung auf der Straße halten.
Mfg Hubi -
Hallo Klaus,
welches Baujahr fährst Du denn eigentlich ?
Bei den ersten 3 Baujahren war die Stabiabstimmung so unglücklich gewählt, daß ein heftiger Mitlenkeffekt auftrat.
Gas geben -> Auto scheint zu untersteuern, Gas wegnehmen -> Auto scheint zu übersteuern.
Mit Scheinen mein ich das der Wagen einfach nur die Linie ändert, nicht aber wirklich im klassischen Sinne über- oder untersteuert. Vielleicht meinst Du ja auch diesen Effekt. Läßt sich übrigens mit anderen Stabis beheben.
Ansonsten ist den fahrdynamischen Erklärungen der Kollegen nichts hinzuzufügen.
@Hubi Sei nicht so hart zu den BMW's meiner hat ne Sperre
Grüße
Walter -
@ walter
na jetzt bin ih aber neugierig geworden:
also ich hab seit kurzem nen 2000er. bin noch unerfahren, würd ich sagen.
in schnell gefahrenen kurven irritiert mich manchmal etwas, was evtl. genau das sein könnte, was du beschreibst.
scheint zu übersteuern/bei vorsichtiger gaswegnahme untersteuern.
ist da wo der wagen scheinbar leicht übersteuert der grenzbereich oder scheint das nur so ?
was muß ich mir unter "ändert die linie" vorstellen ? -
Na dann hab ich ja das ideale Auto für Fahranfänger.
Mein 3L Lupo kuppelt im EcoMode automatisch aus, wenn man vom Gas geht.
Spart Benzin und bringt Sicherheit in den Kurven.
VW ist schon super Sollte Lamborghini mal übernehmen. Man muß es ja dann nicht EcoMode nennen Da findet sich bestimmt ein schönes Kürzel wie wärs mit AKKA (autom. Kurven Kraft Abschaltung)
hubbs -
Hallo Marki,
ich versuchs noch mal zu beschreiben, ist halt gar nicht so einfach den Popometer in Worte zu fassen.
S2K Modell 2001 Original:
Fährst ne Kurve noch nicht mal ganz am Limit sondern durchaus drunter.
Gehst aufs Gas --> Gefühlsmäßig setzt sich der Vorderwagen 5 cm neben die Spur (aussen). Fühlt sich nach untersteuern an, ist aber keines da noch nicht mal am Limit.
Gehst vom Gas --> Gefühlsmäßig setzt sich der Vorderwagen 5 cm neben die Spur (innnen). Dreht also ein. Fühlt sich nach übersteuern an, ist aber keines da noch nicht mal am Limit.
Diese Eigenart hat mich anfangs echt narrisch gemacht.
Ich bin nen M3 gewohnt der fährt genau da hin wohin man lenkt und nicht irgendwie in Schlangenlinien durch die Kurven.
Die Comptechstabis haben das praktisch völlig eliminiert.
Vom neuen Modell sagt man er hätte das auch nicht, hab aber noch keinen probiert.
Grüße
Walter -
@walter_s
Zum neuen Modell 2003 kann ich nur sagen: Genau das passiert auch.
Ich fahr als Neuling den S in einer Kurve, die ich genau kenne und denke, hui, der zieht aber nach aussen, wenn man schneller wird. Dann hab ich vor lauter Panik das Gas langsam weggenommen und in der Kurve schonb das Auto, so wie Du es sagst, nach innen. Diese Verhalten fand ich sehr komisch. Je schneller man aber die Kurve fährt, desto weniger ist davon zu spüren; wahrscheinlich weil man den kleinen Versatz früher und schneller kompensiert und bei schneller Fahrt in der Kurve nicht auch noch mehr Gas gibt.
Landos -
Hallo!
Mir sagte ein Instruktor bei einem BMW-Fahrtraining, dass der neue M3 mit SMG-Getriebe ein spezielles System hat: Fährt man eine Kurve wirklich am Limit bei einer bestimmten (nämlich hohen) Drehzahl und geht aprupt vom Gas, akzeptiert der Motor das nicht und kuppelt entweder aus oder bleibt weiter am Gas. Deswegen meinte der Instruktor auch, dass ein M3 mit Schaltgetriebe nur für geübte Fahrer empfehlenswert sei, da dieser kein ähnliches System besitze. Ich meine hier nicht DSC (bzw. ESP).
Das Phänomen, dass der Wagen bei Gasgeben eher unter - als übersteuert, könnte ich mir dadurch erklären, dass die Hinterreifen genügend Reibung aufbringen können um Beschleunigung und Seitenführungskräfte auf die Straße zu bringen, aber die Vorderreifen durch die erhöhten Seitenführungskräfte (hervorgerufen durch die Beschleunigung) eben nicht ganz auf den Asphalt kriegen ----> untersteuern.
Allerdings ist das sehr theoretisch.
Ich kann mir das aber ehrlich gesagt nicht so ganz vorstellen außer in engen Kurven. Bei eher langgezogenen Kurven und etwas höheren Geschwindigkeiten, müsste ein beherzter Gasstoß spätestens am Scheitelpunkt bei einem Auto wie dem S2000 auf jeden Fall zu einem schönen Heckausbruch führen.
Also ich habe nicht besonders viel untersteuert bei meiner Probefahrt und bin aber auch selten vom Gas gegangen in Kurven. Vielleicht fahrt ich noch einmal eine Runde und probiert das ein bisschen aus.
Mfg Hubi -
Hallo Walter,
habe einen "S" Modell 2002 und bei mir tritt wohl der von Dir beschriebene "Mitlenkeffekt" auf. Obwohl ich das nicht als sehr negativ empfinde, würde mich interresieren mit welchen Stabis sich das verbessern läßt.
Ich habe heute auf einem wenig befahrenen Autobahnkreuz getestet (hat echt Spaß gemacht) und festgestellt, dass man mit gefühlvollen Gasfuß ganz gut zurechtkommt. Ich hatte nicht das Verlangen auszukuppeln, war allerdings sicher auch noch nicht im Grenzbereich (Das müßte man auf einer abgesperrten Strecke mit Auslaufzone machen).
Klaus -
Wenn das Auto ausbricht ist das Limit mit Sicherheit erreicht. Aber nicht das Geschwindigkeitslimit, sondern das Haftungslimit! *bisschenklugscheißentu*
Quer ist ja auch nicht gleich schnell. Ein schöner "querer" Drift muss nicht wirklich schnell sein.
Schumi und Co fahren auch nicht im Drift.
Ich persönlich finde es beeindruckend, wenn Leute Bestzeiten fahren, aber eine Fahrweise, die echt quer, aber halt ein bisserl langsamer ist, finde ich irgendwie geiler.
Mit driftenden Grüßen
Hubi -
driften finden viele cool,
kleiner exkurs: (querverweis auf andere beiträge)
viele probierens, bei manchen gehts schief, die werden dann halt rausgeschnitten...
und dann unterhalten wir uns hier übers schlimme fahrverhalten des s2000
... weiter im text
ich find den hier beschriebenen effekt gar nicht so schlecht.
bin heut den ganzen tag auf zug durch die kurven - hab mich durch das scheinbare untersteuern nicht irritieren lassen, sondern bin auffem gas geblieben und später sogar weiter beschleunigt - ich muß sagen - top !
hab mich ab und zu auch schon zwischen den bäumen gesehn...