S2000, HUK24 und Nordschleife???

Ich bin kein Versicherungsexperte, aber das die Nordschleife eine Grauzone ist, ist irgendwie klar. Während der Tourifahrten ist die Nordschleife eine mautpflichtige öffentliche Straße ohne Gegenverkehr. Mithin kann eine Fahrt dort im Rahmen der Tourifahrten keine Veranstaltung zur Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten sein. Das wäre ja auf einer dann öffentlichen Straße illegal.

Trotzdem werden sich Versicherungen gerne auf diesen Passus berufen und gefühlsmäßig ist die Nordschleife ja auch eine Rennstrecke und man fährt ja in der Regel wirklich nicht da um die Cruising Eigenschaften des Autos zu testen.

Da Richter auch nur Menschen sind, kann ich mir vorstellen, dass es am Ende darauf ankommt, mit wem du es zu tun bekommst, wenn du versuchen würdest deine Ansprüche durchzusetzen. Vielleicht gibt es aber auch schon einschlägige, gefestigte Rechtsprechung? Anwälte vor

meines wissens ist die nordschleife in keinem fall eine "öffentliche straße". diese wäre ja dann

- jederzeit für
- jedermann
- frei zugänglich.

und das sind 3 punkte die schon mal gar nicht zutreffen. die nordschleife gilt allgemein als "rennstrecke" und das befahren einer solchen ist bei jeder privaten kfz-versicherung ausgeschlossen und geschieht somit auf eigene gefahr

greets

mh, also ich würde mal meine versicherungsbedingungen zücken und studieren. evtl kann man auch beim "freund und helfer" nachfragen (aber nicht 110 wählen. das haben die nicht so gerne weil s ne notruf-nr. ist )

ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß man falls es hart auf hart kommt im rechtsstreit chancen hat denn demjenigen (insbesondere die "sportwagenfahrer" - und sind das nicht alle ) der auf einer "rennstrecke" gas gibt (und dann auch sicherlich über 130 km/h fährt) wird sicherlich grobe fahrlässigkeit unterstellt wenn s zum unfall kommt in jedem fall hat er dann nicht die gemäß §1 StVO "nötige sorgfalt im strassenverkehr" an den tag gelegt !!

ich bin auch schon einige mal über die schleife (inkl. dreher) und letzten endes ist jeder für sein tun selbst verantwortlich. und leider passieren fast jedes wochenende schlimme und oftmals tödliche unfälle.

ob fahren oder nicht - entscheide selbst !! falls ja, pass auf beim "adenauer forst"

Zitat

Original von Yoda@s2k
Da steht unter anderem folgendes:
Welchen verkehrsrechtlichen Status hat die Nordschleife?
Während der Touristenfahrten: Es ist eine Mautpflichtige Kraftfahrtstraße mit durch baulichbedingte Maßnahme getrennte Fahrstreifen (Gegenverkehr gibt es nicht). Es gilt die StVO und eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Offiziell nennt sich das "Mehrspurige Kraftfahrstraße mit Autobahn-ähnlichem Charakter".

Was denn nu???

So definieren die den Status der NS, aber es steht doch nirgendwo daß es eine öffentlich befahrbare Straße ist ? Das ist in meinen Augen der Punkt an den sich die Versicherungen halten werden.

Ich denke halt die NS ist eine Privatstrecke die bei Touristenfahrten der Öffentlichkeit gegen Gebühr zugänglich gemacht wird.

wir werden immer klüger

Also ich würde mal sagen, wenn vom "Nürburgring" als Rennstrecke die Rede ist, gilt das wahrscheinlich eher für den Grand-Prix-Kurs. Und der ist so gut wie nie für Touristenverkehr frei.
Die Nordschleife ist eigentlich keine Rennstrecke in diesem Sinne mehr. Natürlich finden auf der Nordschleife auch noch Rennveranstaltungen statt. Aber wenn ich richtig informiert bin, ist sogar das jährlich stattfindende 24h-Rennen eine "Privat"-Veranstaltung, bei der die jeweiligen Veranstalter die Nordschleife für diesen Zeitraum "gemietet" haben.
Ich würde auch mal sagen, wenn ich an einem ganz normalen Tag mit meinem ganz normalen S2000 auf die Nordschleife fahre, sollte dort auch mein Versicherungsschutz gelten. Da dort aber die StVO gilt, wird meine Versicherung evtl. Zicken machen, wenn ich denen erzählen will, daß ich in der Fuchsröhre mit 210 km/h in die rechte Leitplanke gebrettert bin.

Ich glaub, darüber kann man sich wirklich lange streiten und Versicherer werden wohl zu 99% sagen "das schließen wir aus". Also daß das eine ziemliche Grauzone ist, da sind wir uns wohl einig. Ich will auch nicht den ganzen Kram zu wiederholen, den meine Vorredner schon erwähnt haben würde ich einfach mal sagen:
Es muß (und sollte) doch gar nicht erst zu der Situation kommen, irgendwelche ominösen Nordschleifen-Schäden mit der Versicherung klären zu müssen. Das Problem ist doch, daß die meisten es einfach übertreiben bzw. sich selbst überschätzen.
Es ist eigentlich nicht gefährlich, auf die Nordschleife zu fahren. Das einzige was gefährlich ist, ist die eigene Fahrweise und eventuell die Fahrweise der anderen.

Hierzu finde ich die Sätze auf folgender Seite sehr eindrucksvoll:

Zitat

Wir empfehlen:
keine Stoppuhren während Touristenfahrten!!
Ihr gefährdet euch und andere, wenn ihr euch unnötig unter Druck setzt. Die Nordschleife macht auch ohne Rundenzeiten viel Spaß.

Das dumme ist nur, da halten sich die wenigsten dran. Viele sind nämlich wirklich zur Erzielung von Höchstgeschwindigkeit da drauf (obwohl sie nicht mal die Strecke kennen).
Und auch wenn man vorher fleißig auf der Playstation geübt hat, sollte man sich bei den ersten Runden zurückhalten. Ich selbst kann aus Erfahrung sprechen. Ich war letztes Jahr mit dem Motorrad auf der Nordschleife. Die ersten Runde hab ich wunderbar hingekriegt. In der zweiten Runde wollte ich dann mal richtig Schub geben. Danach sah mein Motorrad so aus (und dabei hatte ich noch Glück - der Schaden lag nur bei 350 EUR, die Kratzer in der Verkleidung hab ich so gelassen):


Und seit diesem Erlebnis überlege ich es mir echt die ganze Zeit, ob ich es wirklich wagen sollte, mit dem S auf die Nordschleife zu gehen (obwohl ich wirklich heiß drauf wäre). Denn Versicherung hin oder her - ich will einfach nicht, daß mein geliebter S zerschrotet wird. Es kann ja auch sein, daß ich vorsichtig unterwegs bin und plötzlich brettert mir ein Geisteskranker, der auf der letzten Rille unterwegs zur Bestzeit ist, hinten rein! Was dann? Wer trägt dann den Schaden? Es heißt ja immer "der auffahrende ist Schuld" und Haftpflicht müßte eigentlich immer zahlen. Trotzdem will ich es ungern drauf anlegen...

Hallo erstmal alle zusammen,

Yoda@S2k: Die Versicherungsfrage habe ich mir auch letztens gestellt, meine erste Runde NS ist jetzt etwa 3 Monate her....
Ich sehe die Sache so um es kurz zu machen: Ich bin der Meinung es handelt sich vor Gesetz wirklich um eine "öffentliche" Straße mit geltender StVO und Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h.
Jedoch wird wohl jede Versicherung im Schadenfall immer versuchen Dir nachzuweisen das Du zu schnell warst. Über dieses heisse Thema wird auch ziemlich viel auf www.touristenfahrer.de diskutiert.

Ich hab bei meiner ersten Runde ein paar Kleinigkeiten beachtet die mir wohl geholfen haben, sonst hätte ich meine S vielleicht nicht heile nach Hause gebracht....
-ich bin ganz alleine gefahren, d.h. keinen Beifahrer, keine Leute/ Bekannte denen ich hinterhergefahren bin

-Vmax 150km/h auch wenn ich wußte es kommen nur gerade Teilstücke

-in den engeren Kurven habe ich quasi "Blümchen gepflückt", aber besser so als mit quitschenden Reifen die Kurve nur noch eben so erwischen (so wie der Boxster im Adenauer Forst vor mir)

-GT4 komplett vergessen!! Das mit der Kurvenfolge passt ja noch halbwegs, aber nicht die Bodenwellen, unterschiedlichen Asphaltbeläge und Höhen und Tiefen der Strecke.

-das wichtigste: Kopf anschalten, denn die Breite der Strecke vermittelt an manchen Stellen ein falsches Gefühl der Sicherheit.

Also nicht bang machen,einfach mal fahren, obs Dir gefällt oder nicht wirst Du dann merken.

P.S.:Ich bin "leider :D" ab dem 23. in Urlaub, sonst wäre ich das WE gerne mal zum Ring gekommen (sind ja nur 50km).
Viel Spaß auf jeden Fall und schilder anschließend mal Deine erste Runde NS.

Viele Grüße Olli

Hi Olli2000,

erstmal herzlich willkommen im Forum!

Jep, ich kann mich Deinen Ausführungen nur anschließen.
Aber wie gesagt - meistens wird einem der eigene Ehrgeiz erst später zum Verhängnis, also in den nachfolgenden Runden, weil man denkt "jetzt kenn ich die Strecke" und dann schneller sein will als in den Runden davor.
Wie gesagt, wenn man den Kopf einschaltet, sollte man gar nicht erst in die Situation kommen, Kontakt mit seiner Versicherung aufnehmen zu müssen...

Ich überlege echt noch, ob ich an dem besagten Wochenende mal zum Ring fahre (weiß nur noch nicht ob mit S oder mit Mopped).

Hi,

ja da hast Du wohl recht, der Übermut spielt sicher eine nicht unwesentliche Rolle dabei.
Aber wie heisst es so schön: der Weg ist das Ziel , hat ja schließlich auch ein paar richtig geniale "zivile " Strecken um den Ring herum...

Kleiner Tip noch für alle die einen weiteren Weg auf sich nehmen, die NS ist unter der Woche abends meistens relativ leer im Vergleich zu den Tourifahrten am WE. Donnerstag anreisen und in ner kleinen Pension einchecken z.B.so kann man als Neuling wenigstens in Ruhe seine "Ideallinie" finden. Meine nächste Runde werd ich auch wieder unter der Woche drehen.
Na, wie gesagt schade, ich kann leider an dem WE nicht kommen.

Viele Grüße
Olli

Zitat

Original von Olli2000
Aber wie heisst es so schön: der Weg ist das Ziel , hat ja schließlich auch ein paar richtig geniale "zivile " Strecken um den Ring herum...

Das stimmt. Wenn man nicht den kompletten Weg über Autobahn zum Ring fährt, sondern 'n paar km vorher abfährt und mal die Landstraßen nutzt, kann man sich schonmal "eingrooven".
Ich komm ja aus Richtung Frankfurt und am besten gefallen mir die Serpentinen-Kurven auf der B258 zwischen Hirten und Baar (siehe Bild):

Die Idee, einen Zeitraum zu wählen, wo auf der Schleife nicht viel los ist, erscheint mir auch am cleversten. Denn ehrlich gesagt hab ich mehr Angst vor den anderen als vor mir selbst. Aber wenn man werktätig ist, ist das so 'ne Sache...

Wird wohl immer auf einen Rechtsstreit rauslaufen.

Konsequenz der Haltung ist dann halt, dass die Leute versuchen zu betrügen und den Unfall "verlegen".

Apropos HUK, hatte vor kurzem eine neue Scheibe geholt (nach 5 Jahren).
150 Euro Selbstbeteiligung.
Nach erfolgter Reparatur hat man ohne Kontaktaufnahme mit mir den Versicherungsbeitrag erhöht, weil ich hochgerechnet 18' statt 15' pro Jahr gefahren bin.
Was natürlich gar nicht stimmt, da ich mit der kurzen Achse weniger fahr wie er anzeigt (Das sollte man der Versicherung aber lieber nicht erklären).
Lange Rede kurzer Sinn echte Kleingeister bei der HUK, ich habe dort 3 Autos versichert, die meisten mit eher zu hohen Kilometerangaben.
Fahr allein mit 3 Autos zahl 3xVersicherung 3xSteuer und muss mich dann noch vera........ lassen.

Grüße

Walter

Zitat

Die Idee, einen Zeitraum zu wählen, wo auf der Schleife nicht viel los ist, erscheint mir auch am cleversten. Denn ehrlich gesagt hab ich mehr Angst vor den anderen als vor mir selbst. Aber wenn man werktätig ist, ist das so 'ne Sache...

Das ist bei mir auch so ne Sache, mal früh Feierabend haben und das passende Wetter zu erwischen.Aber von Frankfurt aus dürfte man doch auch so in 2 Stunden am Ring sein,oder?

Hi, ich hatte nichts zu tun und dachte mir ich update Bruno's Bild mal

Ups! Ehrlich jetze?
Traurig, aber irgendwie auch verständlich. Gibt halt auch genug Tragödien abseits von Rennstrecken.
Und andererseits zeigt das wiederum sehr bildlich, daß die Nordschleife kein Stück gefährlicher ist, als jede andere "normale" Landstraße. Über die Gefährlichkeit der Nordschleife wurde letztens in 'nem anderen Thread diskutiert, und genau das meinte ich ja: Wenn mir jemand sagt "Fahr nicht da drauf, das ist zu gefährlich blablabla..." dann soll derjenige sich mal die vielen Kreuze an "normalen" Straßenrändern angucken. Ich komme ursprünglich aus dem Land Brandenburg (ziemlich hohe Statistik von Unfällen mit Todesfolge aufgrund der vielen Baum-Alleen) ich kenne den Anblick solcher Kreuze zur Genüge.

He?
Dir ist klar, dass das ein Spaß war.... und wechsel nicht so oft das Avatar - da wird man ja zum Epileptiker