• Zitat

    Original von Maggo#13
    Willst Du damit den cw-Wert ermitteln? Nein, dafür brauchst Du einen Windkanal. Sowas haben nur Automobilhersteller und große Zubehörentwickler. Die Arbeitsstunden sind unbezahlbar.


    So isses, "unbezahlbar" ist noch untertrieben :D


    Gruß


    Markus

  • Interessant wäre es schon, ob das so einen großen Unterschied macht. Frage ist auch, ob die Front die du jetzt drauf hast, besser, oder schlechter ist als die OEM?!


    Auf jedenfall, ist das alles genau mein Geschmack. Außer, die vorderen Radkästen! Das sieht irgendwie gewöhnungsbedürftig aus!


    Gut Nacht...

  • Zur Grössenordnung der Erstellungskosten eines Windkanals bin ich vorhin über ein älteres Inteview mit Peter Sauber gestossen. Da kann man sich dann vorstellen, was eine Stunde Nutzung bedeuten würde:


    Aber steigen die Gewinnchancen adäquat zum investierten
    Geld?
    “Zweifelsohne steigen die Chancen. Mit Berechnungen, Simulation
    und Versuchen im Windkanal kann man heute sehr viel
    erreichen. Um das Gewicht zu verlagern, sollte ein Auto einerseits
    leicht, anderseits steif sein. Dazu benötigt man exotische
    Materialien, die teuer zu beschaffen und zu verarbeiten sind. Ein
    Topteam beschäftigt heute zwischen 400 und 500 Mitarbeiter.
    Stellt es zusätzlich die Motoren her, so sind es 700. Dieser Aufwand
    wird betrieben , um zwei Rennfahrer im Kreis herumfahren
    zu lassen.”


    Für 70 Millionen Franken haben Sie soeben in Hinwil einen
    Windkanal erstellt. Was erhoffen Sie sich davon?
    “Wenn man das fahrbare Chassis ohne Motor nimmt, so ist die
    Aerodynamik das Wichtigste eines Autos. Um eine optimale
    Aerodynamik beim Autobau zu erreichen, benötigt man einen
    sehr guten Windkanal. Während der letzten fünfzehn Jahre
    haben wir denjenigen der Flugzeugwerke Emmen gemietet.
    Obwohl dies ein guter Windkanal ist, war er nicht mehr
    konkurrenzfähig. Wer in der Formel 1 reüssieren will, benötigt
    das neuste Material. Der Windkanal, den wir in Hinwil gebaut
    haben, ist einzigartig.”


    70 Millionen Franken sind ein gigantischer Betrag. Wie
    konnten Sie diesen Windkanal finanzieren?
    “Die Finanzierung war nicht einfach. Das Gebäude kostete 30
    Millionen Franken, das wir mit viel Eigenkapital und einer
    Hypothek finanzierten. Wir werden den Windkanal künftig auch
    als Marketinginstrument nutzen. Unsere Partner können dort
    Events veranstalten. Deshalb war uns das Design wichtig. Die
    Maschinen kosteten 40 Millionen Franken und werden von einer
    Leasingfirma auf klassische Weise finanziert. Ein solcher Windkanal
    ist langlebig. Derjenige von Emmen wurde unmittelbar
    nach dem Krieg in Betrieb genommen und funktioniert heute
    noch einwandfrei.”


    Aber hätte man den ganzen Windkanal nicht günstiger
    bauen können?
    “Doch. Aber hätten wir den Windkanal ausschliesslich für die
    Formel 1 gebaut, wäre unser Betriebsrisiko viel grösser gewesen.
    Er wäre vielleicht nur halb so teuer, aber auf den Motorsport
    beschränkt gewesen. Das war uns zu unsicher. Da wir aber nicht
    wissen, was in zehn Jahren ist, wollten wir einen Windkanal
    bauen, den die Automobilindustrie nutzen kann. Bereits heute
    kann man Personenwagen auf dem Rollband testen.”


    Warum tun Sie das nicht? Aus Konkurrenzgründen?
    “Nein, wir benötigen eine gewisse Zeit, bis wir den Windkanal
    beherrschen. Das ist nicht einfach, zumal er grösser und schneller
    als die herkömmlichen Anlagen ist. Da es sich um einen Prototyp
    handelt, betritt auch der Hersteller Neuland. Andere Rennställe
    wie Renault und Ferrari belegen ihren Windkanal täglich
    dreimal acht Stunden. Renault hat sogar einen weiteren in Italien
    dazugemietet.”


    Wollen Sie Ihren Windkanal auch pausenlos im Betrieb
    halten?
    “Dies können wir aus Kostengründen nicht. Wenn Sie einen
    solchen Windkanal zwei- oder dreischichtig betreiben wollen,
    benötigen Sie zusätzliche Designer, Modellschreiner,
    Mechaniker und Aerodynamiker.”


    Konkret: Was erhoffen Sie sich von diesem Windkanal?
    “Im Gegensatz zu einem Flugzeug kann man die Aerodynamik
    eines Autos nicht nur am Computer berechnen. Die freistehenden
    Räder oder die Aufhängungen erzeugen Turbulenzen, die
    nicht berechenbar sind. Erst durch pausenloses Testen im Windkanal
    können diese eliminiert oder verkleinert werden. Und das
    macht letztlich die Performance eines Formel-1-Wagens aus.”




    Der erwähnte (zuvor verwendete) Windkanal in Emmen, der übrigens nur Test mit 50%-Modellen zulässt:
    http://www.ruag.com/ruag/juice?pageID=159565