Passivhaus / Niedrigstenergiehaus / Nullenergiehaus / EngergiePlusHaus


  • Viel Eigenleistung nen gescheiten Marken-Ofen und ne EPS-Dämmung mit nem Silikonharz anstrich, ist der gute alte mittel weg und durchaus bezahlbar.

  • Zitat

    Original von etrate
    [Viel Eigenleistung nen gescheiten Marken-Ofen und ne EPS-Dämmung mit nem Silikonharz anstrich, ist der gute alte mittel weg und durchaus bezahlbar.


    Sehe ich ziemlich ähnlich.

    "You all know me. Know how I earn a living. I'll catch this Honda for you, but it's not going to be easy... Bad car. Not like going down the pond catching bluegills and tommycocks. This S2K... swallow you whole. Shaking. Tenderizing. Down you go."

  • Zitat

    Original von Pipo 2000
    ...
    Regierungen sollten mehr Wert drauf legen, WENIGER Verbrauch zu fördern, als diese Niedrigenergiehäuser / Passivhäuser.


    Beispiel: ich fahre rund 10.000 km/Jahr mit meinem S, bezahle mehr Steuern als einer der mit einem Diesel 150.000km/Jahr fährt. Der Dieselfahrer muss weniger Steuern bezahlen wegen seinem Verbrauch... Wo ist da die Logik??


    Ich verstehe die obere zitierte Aussage nicht. Passivhäuser haben doch gerade WENIGER Verbrauch :roll:


    Bezüglich Fahrleistung weiß ich nicht, wie es in Lux ist, aber in Deutschland zahlt man relativ schnell mehr Mineralölsteuer als KfZ Steuer und das entspricht exakt der Forderung, dass jemand mit 150.000 km mehr zahlen soll als einer mit 10.000 km.


    Just my 2 Cents

  • Mit weniger Verbrauch meine ich:


    - Menschen die zu Fuss einkaufen/arbeiten gehen, oder mit der Bahn
    - weniger Wasserverbrauch (dusche anstatt badewanne)
    - weniger Stromverbrauch
    - weniger Müll


    Es muss ja nicht unbedingt neu gebaut werden um weniger zu verbrauchen...


    Was die Autosteuer betrifft: für den S bezahle ich +- 270€. Ob ich jetzt 5.000 oder 50.000 km fahre interessiert nicht.

  • Es muss nicht neu gebaut werden, um weniger zu verbrauchen. Da stimme ich zu, aber was spricht andererseits dagegen möglichst wenig zu verbrauchen, wenn sowieso neu gebaut wird? Bei deinem Beispiel Dusche statt Badewanne würde ich zum Beispiel auf die Barrikaden gehen, denn Badewanne ist für mich Erholung pur und nicht nur Körperreinigung. Das zeigt vielleicht, dass es immer einen geben wird, der die Einsparung, die der andere so sinnvoll findet nicht machen will.


    Die grundsätzliche Frage ist meiner Meinung nach, wo sollte sich die Politk raushalten und wo sollte sie eingreifen und die Freiheit des einzelnen einschränken. Ist immer schwierig abzuwägen, nicht nur bei Passivhäusern und Badwannen.



    Bezüglich Steuer: Habt ihr in Luxemburg gar keine Mineralölsteuer/Mehrwertsteuer auf Benzin? Diese ist die fahrabhängigge Autosteuer. Die KfZ Steuer ist die Mindeststeuer, aber durch die Mineralölsteuer zahlt der Vielfahrer am Ende für seine vielen Fahrten mehr Steuern als der Wenigfahrer. Das sollte man IMHO schon zusammen betrachten.

  • Altbausanierung überall


    Deutschland packt seine Altbauten ein: Fassaden und Dächer werden gedämmt, neue Fenster eingebaut, effiziente Heizungen installiert. Für Handwerker und Hersteller ein gutes Geschäft, für Eigentümer erst einmal hohe Kosten.
    Unerwünschte Nebenwirkung: Algen


    Wir sind unterwegs mit Gernot Henrich vom Institut für angewandte Bauwerksdiagnostik.
    Der Bau-Sachverständige zeigt uns die Schattenseiten der Außendämmung an der Fassade eines Mehrfamilienhauses.
    Algen! Durch die Isolierung der Hauswände mit dicken Dämmplatten finden sie hier gute Bedingungen.
    Bei den hochgedämmten Fassaden wird der Wärmestrom abgebremst und erreicht den Putz nicht mehr. Der Putz wird sehr viel kälter als bei einer herkömmlichen Fassade, auf dem kalten Putz schlägt sich, ähnlich wie auf einem kalten Auto, Feuchtigkeit nieder. In Verbindung mit dem Staub, der sich darauf ablagert, entsteht ein Nährboden für Algen.
    Dort wo die Dämmplatten mit Plastikdübeln befestigt sind, wird die Wärme besser geleitet. An allen anderen Stellen wachsen munter Algen.
    Gegenmittel: Umweltschädliche Biozide


    Die Baustoffindustrie kennt diese Probleme schon lange. Deshalb mischt sie Biozide in Farben und Putze. Die sollen Algenwachstum verhindern. Doch um wirken zu können, müssen die giftigen Stoffe wasserlöslich sein. Folge: Durch Regen wird das Biozid ausgewaschen und gelangt so in den Boden und in angrenzende Gewässer. So geht Klimaschutz zu Lasten der Umwelt.
    Und meist kommen die Algen wieder und siedeln sich nach einigen Jahren erneut auf der gedämmten Fassade an. Auf Dauer können sie Putz und Dämmung zerstören. Für Eigentümer entstehen so immer neue Kosten.
    Hohe Einspar-Versprechen


    Während Fachverbände, Hersteller und Handwerker solche Probleme verschweigen, überbieten sie sich mit Einspar-Versprechungen: 40, 50, ja bis zu 85 Prozent weniger Heizkosten - allein durch Dämmung der Außenwände. Damit finanzieren sich die hohen Investitionen innerhalb kurzer Zeit.
    Lohnend nach 30 Jahren?


    Aber stimmt das? Wie viel Energie wird tatsächlich eingespart? Und wann rechnet sich das Dämmen?
    Die Energieberatungsgesellschaft co2online hat bei mehr als 20.000 sanierten sowie unsanierten Ein- und Zweifamilienhäusern
    die Heizkosten miteinander verglichen.
    Das Ergebnis überrascht: Die Dämmung der Hausfassade kostet im Schnitt rund 17.000 €. Nach der Sanierung werden in der Praxis statt der von einzelnen Anbietern angepriesenen 85 Prozent lediglich 15 Prozent Energie eingespart. Bei durchschnittlich steigenden Heizkosten rechnet sich die Investition erst nach knapp 30 Jahren.
    Auch bei anderen Maßnahmen ist das ähnlich: Beispiel neue Fenster: Statt 20 Prozent Energieeinsparung sind es im Schnitt nur magere 4 Prozent. Eine solche Investition rechnet sich nur selten.
    Eine neue Heizungsanlage soll bis zu 30 Prozent Energie sparen. In der Praxis sind es laut Untersuchung nur 13 Prozent. Die versprochenen hohen Einsparungen werden also fast nie erreicht.
    Kalkulation mit dem Idealfall


    Wir konfrontieren den Gesamtverband Dämmstoffindustrie mit den Zahlen zur Außendämmung. Die Unterschiede sieht man gelassen. Im Idealfall seien die hohen Einsparungen durchaus machbar.
    Christian Bruch, Gesamtverband Dämmstoffindustrie, rechnet mit 85 Prozent Ersparnis, wenn ein bestehendes Gebäude auf Passivhausstandard gedämmt werde.
    Mit Außendämmung allein ist das aber wohl nicht zu schaffen.
    Zu dicke Dämm-Platten vorgeschrieben


    Bauphysiker Gernot Henrich kritisiert zudem, es sei wirtschaftlich unsinnig, die Fassade mit extrem dicken Dämmplatten einzupacken.
    Berechnungen zeigten regelmäßig, dass die optimale Dämmstoffstärke im Wohnungsbau beispielsweise bei 10 bis 12 Zentimeter liege. Alles was darüber hinaus an Dämmung eingebaut wird, spare quasi zusätzlich kaum noch Energie ein. Das werde von der Dämmstoffindustrie nicht propagiert. Über die Politik werde veranlasst, möglichst dicke Dämmstoffstärken in den Vorschriften zu verankern, wie auch in der neuesten Energiesparverordnung.
    Heißt: Den Eigentümern werden durch die Verordnungen teilweise überzogene Auflagen gemacht.
    Müllproblem der Zukunft?


    An der Fachhochschule Hildesheim treffen wir Prof. Jens Fehrenberg. Der Architekt ist überzeugt, dass durch die Dämm-Maßnahmen heute ein Riesen-Müllproblem in der Zukunft entsteht.
    Er geht von einer Lebensdauer der Systeme von 40 Jahren aus. Ein solches System hat Klebstoff und eingespachteltes Gewebe. Es ist also ein Mischmüll. Die Kubikmeter Material, die in Deutschland schon verklebt worden sind, könnten niemals deponiert werden, so der Architekt. Schon heute kleben hierzulande etwa 800 Millionen Quadratmeter Dämmplatten.
    Sanierung genau abstimmen


    Der Experte rät Hauseigentümern, nicht nur auf die Außendämmung zu schauen, sondern das Haus als Gesamtsystem zu verstehen und genau zielgerichtet dort etwas zu unternehmen, wo Wärme abfließt und sich tatsächlich Einsparungen erzielen lassen.


    Fazit: Altbausanierung ist wichtig. Doch nur, wenn die Maßnahmen genau auf das Gebäude abgestimmt und ehrlich durchgerechnet sind, profitieren Hauseigentümer und Umwelt davon.

  • Schöner Beitrag "Etrate", wo hast Du den her?

    "You all know me. Know how I earn a living. I'll catch this Honda for you, but it's not going to be easy... Bad car. Not like going down the pond catching bluegills and tommycocks. This S2K... swallow you whole. Shaking. Tenderizing. Down you go."

  • Sehr schöner Beitrag und vor allem Verständlich!
    Nächstes Jahr kann ich euch auch mehr zu dem Thema und auch zu Förderungen der KfW Banken sagen, denn dann habe ich meinen "Gebäudeenergieberater im Handwerk" in der Tasche 8)


    Da ich aber schon täglich mit energetischen Sanierungsmaßnahmen bzw. mit Beratungen im kleinen Stil (EFH) zu tun habe (Sowohl Strom- als auch Heizkostensenkung) bin ich auch gerne bereit zu helfen, vor allem auch was die Anschaffung einer Dauerbrandfeuerstätte oder Zeitbrandfeuerstätte angeht ;)
    Man kann auch mit wenig Geld und ein paar Tricks, was das Nutzerverhalten angeht, jede Menge Geld sparen ohne direkt die Gebäudehülle zu Dämmen!


    Cheers :)