Hat jemand ne Solaranlage (Waerme) auf dem Dach?

  • Und kann mir sagen wieviel das in der Praxis effektiv bringt?


    D.h. wieviel man einsparen kann an Heizenergie (mit Angane der qm Zahl natuerlich)


    Und welche Primaerheizenergie verwendet wird?



    Aktuell ist folgende Kombination vorgesehen:


    Fabrikat Brötje EcoTherm Kompakt WBS 14F E-Gas

    Solar Brötje 2 x IK 25 K


    Speicher bivalenter Solarspeicher 300 liter Brötje SSB 300 Eco

  • Ob sich so etwas lohnt, hängt wesentlich von Deinem Nutzungsverhalten ab.


    Grundsätzlich hast Du bei allen Anlagen das Problem, die Wärme im Sommervweg zu bekommen. Je mehr Du davon brauchen kannst, um so besser. Sonst verpufftvdie Wärme ungenutzt. Bei einer PV-Anlage hast Du hingegen die Möglichkeit den Überschuß zu verkaufen.


    Nach meinem Gefühl geht der Trend in letzter Zeit zu PV mit Wärmepumpe.

  • Angenommen Du kannst 20 Platten auf Deinem Dach in Südausrichtung unterbringen.


    20x250Wp=5kWp ->maximal 5.000W unter Laborbedingungen.


    Der Ertrag dürfte bei Dir ungefähr 900-950kW/kWp im Jahr betragen. Du bekommst also ~4.500kW im Jahr von der Anlage geliefert. Ohne besondere Anstrengung sollten 25% direkter Verbrauch im Haushalt möglich sein.


    4500*0,25*30ct/kW=337,5€ im Jahr Stromkosten gespart
    4500*0,75*14ct/kW=472,5€ im Jahr vom Versorger vergütet


    In Summe wirft Dir die Anlage also 810€ im Jahr oder 16200€ in 20 Jahren aus. Dazu kommt noch das Du die Anlage über die Steuer abschreiben kannst. Mit einen guten Steuerberater kommt da also auch noch eine ordentliche Rückerstattung.


    Ach ja, die 20 Platten kosten zur Zeit etwa 6500€ schlüsselfertig montiert. Üblich werden jetzt schon 260W/Platte bei etwa 1300-1350€/kWp Kosten.

  • saubere rechnung q-treiber... nur eine frage.. kommen da nicht irgendwann noch die entsorgungsgebühren? wie schlagen die zu buche? oder gibts die in DE nicht?


    oder muss man die gar nicht entsorgen da die dinger keine "leistung" verlieren und praktisch "lebenslänglich" verwendet werden können?


    kenne mich mit der materie gar nicht aus.. sorry für allenfalls "doofe" fragen..

  • Je nach Modul-Hersteller gibt es meist eine Garantie über 25 Jahre auf 80% der Leistung. Nach 20 Jahren läuft aber die Förderung gemäß EEG ab. Dann kann man den Strom aber immer noch verschenken oder für ein Inselsystem weiter nutzen.


    Die Wechselrichter werden mit Garantien von 5-10 Jahren ausgeliefert. Wenn da nach 10-15 Jahren mal einer ausfällt, fallen in etwa 1000€ an Kosten an.

  • Entsorgung ist in Deutschland zumindest bei deutschen Herstellern kein Thema, der Hersteller muss die Platten zurücknehmen und entsorgen.
    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, eine PV-Anlage ist im Augenblick am sinnvollsten.


    Wir haben bei uns beides auf dem Dach. Die Solarthermie arbeitet in Verbindung mit einer Wärmepumpe. Das reicht im Winter dann bis ca. -3° Grad. Bei schönem Wetter auch noch ein klein bisschen tiefer (max. -5°C)
    Ab da wird bei uns über eine Pellet Heizung geheizt. Die kam diesen Winter aber noch nicht oft zum Einsatz :)
    Die Energie der PV-Anlage auf dem Dach fließt zuerst in den Eigenverbrauch, überschüssige Energie wird ins Netz eingespeist und vergütet.
    Laufzeiten von 20 Jahren sind auch realistisch. Eine zweite Anlage auf einem anderen Haus läuft bereits seit fast 16 Jahren ohne Probleme. Die Leistung hat in dem Zeitraum noch nicht nennenswert abgenommen. Alles in allem eine ziemlich problemlose Technik. Die Installation beider Anlagen konnten mein Vater und ich selbst vornehmen.

  • Zitat

    Original von Q-Treiber


    In Summe wirft Dir die Anlage also 810€ im Jahr oder 16200€ in 20 Jahren aus. Dazu kommt noch das Du die Anlage über die Steuer abschreiben kannst. Mit einen guten Steuerberater kommt da also auch noch eine ordentliche Rückerstattung.


    Wenn du die Abschreibung anführst, muss man aber auch berücksichtigen, dass die Erträge aus der Einspeisung ins Netz zu versteuern sind. Vater Staat hat nichts zu verschenken und erkennt Abschreibungen nur dann an, wenn man auch vor hat kumuliert über die Laufzeit steuerpflichtige Gewinne zu erwirtschaften. Richtig ist allerdings, dass es am Anfang höhere Erstattungen geben kann. Später zahlt man dann aber.

  • Moin!
    Mit der Kleinunternehmer-Regelung gibt es aber meine Märchensteuer zurück. Du zahlst dann also 19% zu viel.
    Klar wird die Anlage am Ende ein paar Gewinne abwerfen. Aber Du kannst Dir ja immerhin 24,9% im ersten Jahr als Abschreibung wiederholen. Was ja wieder Zinsvorteile hat.


    Wie so oft beim Thema Steuern muß man da wissen was man kann und darf. So was wie anteilige Internetkosten, ab und an mal ein Tablet zur Anlagenüberwachung, regelmäßige Messebesuche inkl. Reisekosten und so weiter und so weiter.
    Ich werde mich aufgrund meiner PV-Anlagen jetzt auch erstmals in die Fänge eines Steuerberater begeben. Der soll mich da mal auch die richtige Spur setzen.


    Fakt ist einfach, das man zur Zeit mit PV noch etwas Geld verdienen kann, zudem ein gutes Gewissen haben kann. Gerade bei komplizierten Auslegungen (Ost/West/Schatten/...) sollte man aber die Profis in den entsprechenden Foren befragen


    Bei einer Solarthermie ist der kommerzielle Erfolg hingegen meist fraglich.

  • Zitat

    Original von Q-Treiber
    Mit der Kleinunternehmer-Regelung gibt es aber meine Märchensteuer zurück. Du zahlst dann also 19% zu viel.


    Nö, das stimmt nicht. Die Einspeisevergütung erhältst Du ja netto. Die Steuer führt der Netzbetreiber dann direkt ab.


    Ich habe meine Erklärung 2012 durch einen Steuerberater erstellen lassen, der irgendwo im tiefsten Bayern sitzt. Hatte keinen persönlichen Kontakt - nur tel und per Mail. Besser hätte das nicht laufen können und ich bekam die komplette MwSt der Anschaffungskosten erstattet. Ich hatte ein kleines Aufgabenpaket und als der Kanzlei die Infos von mir vorlagen, was der Rest ein Selbstgänger. Und weil der Aufwand für solche spezialisierte Berater vergleichsweise gering ist (weil immer gleiches Schema), sind die Kosten sehr überschaubar. Kontaktdaten lasse ich Dir gern zukommen. :)

  • Hi,


    als erstes würde ich mich fragen wie lange bleibe ich dort wohnen. Oder wie alt bin ich ... tue ich meinen Kindern was gutes .. etc.


    Bis man auf 0 ist gehen unter umständen einige Jahre ins Land ...


    Ich hab mir nix aufs Dach, da ich solche Fragen noch offen habe :-)


    VG
    Ray

  • Zitat

    Original von Maggo#13
    Mario, macht es dann nicht irgendwann Sinn auf die Kleinunternehmerregelung zu wechseln? Zumindest wenn man nicht vor hat mehr als das Dach seines Hauses mit Modulen zu bestücken und das die einzige Form der selbständigen Erwerbstätigkeit ist?!


    Wenn ich dich jetzt nicht falsch verstehe, bezieht sich Kleinunternehmerregelung auf die Umsatzsteuer. Man kann keine Vorsteuer auf bezahlte Rechnugen geltend machen und stellt selber keine Umsatzsteuer in Rechnung. Habe ich bisher immer so gemacht, solange es ging, weil man sich den Verwaltungsaufwand spart. Wie es allerdings ist, wenn man auf die Investition schon Vorsteuer gezogen hat und dann in die Kleinunternehmerregelung wechseln will, weiß ich nicht. Würde mich aber wundern, wenn das Finanzamt das mitmacht.


    In meinem Post oben, bezog ich mich auf die Einkommensteuer. Da gibt es keine Kleinunternehmerregelung, d.h. Abschreibungen kann man gelten machen, aber kumuliert müssen die Gewinne versteuert werden. Wäre ideal, wenn du schon kurz vor dem Rentenalter wärst. Anfangsverluste aufgrund von Abschreibungen mindern dein Einkommen solange noch hohes Einkommen vorhanden und die steuerlichen Gewinne kommen am Ende, wenn das lfd. Einkommen schon nicht mehr so hoch ist. Apropos Steueroptimierung. Spontan würde ich behaupten, dass es Sinn machen kann für die Anlage eine dezidierte Darlehensfinanzierung zu machen. Die Zinsen müsste das Finanzamt als Kosten akzeptieren und damit gibt es am Anfang noch höhere Verluste und insgesamt weniger Gewinne.


    Bei Einzelhäusern kenne ich mich aber nur bedingt aus, ich habe ja mehr mit den großen Anlagen zu tun...

  • Moin!


    Genaues zu dem Thema gibt es im PV-Forum. Der User KPR ist da sehr im Bilde. Fährt im Winter auch immer in die Alpen, weil die Tochter vom Hotelier so schön über PV erzählen kann. Reisekosten mit 30ct/km und so... :lol:
    Man kann Anlagen wohl auch an minderjährige Kinder weitergeben. Aber wie gesagt, das sind alles so Tricks für Leute die in Steuersachen fit sind.


    Ich bin da eher einfach gestrickt. Mir reicht es, wenn die Anlage sich über Eigenverbrauch und Vergütung rechnet. Alles weitere ist "nice to have".


    Jedenfalls macht eine PV mehr Sinn als eine Warmwasser-Solaranlage.