Honda S2000 Nürburgring RECORD! - 7:59.8 (Nordschleife BTG)

  • Unter normalen Bedingungen würde ich sofort sagen: das ist unglaubwürdig.


    Was meinst du mit normalen Bedingungen :P .


    Na ja, Erfahrung mit einem Simulator ist schon extrem wichtig. Natürlich mit echtem Lenkrad, Pedalen usw. und lasergescannter Stecke. (d.h. praktisch auf den cm gleich wie die echte Stecke).


    Wenn man beim Simulator unter den relativ schnellen ist (z.B. beim Assetto Corsa Sim) dann erscheint die Strecke auch in Wirklichkeit relativ bekannt und man ist schon ziehmlich schnell.


    Ich habe nicht viel mehr als ca. 100 Runden im Simulator, aber im Vergleich zu jemandem mit null ist es ein riesen-Unterschied.

  • Du hast ein Video gezeigt. Lässt nicht viel Raum zum Zweifeln. ;-)


    Bleibt nur Bauchgefühl wie folgt über:


    1. Sehr talentierter Typ.
    2. Viel zu risikobereit!


    Pass auf, dass es Dich nicht irgendwann dann doch mal zerreißt.


    Ich habe früher vorher auch mit Renn Sims geübt. War auch toll... bis ich das erste Mal live da war. Seither ist das immer nur noch Spielkram. Lustig. Aber es fehlen zu viele Informationen, die man im Auto hat, im Sim aber nicht.

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

  • @Django63 : Beim runterschalten bremst das Auto hinten (und nicht mal gleichmäßig rechts und links). Wenn du schnell runterschaltest oder die Hinterachse hat nur sehr wenig Grip übrig (z.B. Spätes bremsen, Lastwechsel usw.) wirkt das fast wie eine Handbremse.
    Das kann katastrophal sein, du muss mit dem Auto sehr sanft umgehen wenn es an der Grip-grenze ist. Es gibt viele videos auf YouTube mit Crashes aus diesem Grund. Manche lassen die Kupplung sehr sehr langsam um sicher zu sein dass es hinten nicht ausbricht, das ist aber auch nicht immer ausreichend. Außerdem ist der Verschleiß der Kupplung unnötig groß ohne H&T.


    Los Eblos: Du hast recht, es fehlen Informationen bei den Sims. Ist einfach eine gute Übung, ersetzt aber auf keinen Fall das echte Fahren und die echte Erfahrung. Man spart einfach Zeit.


    Ich bin generell vorsichtig und übertreibe nicht, wenn ich mich nicht sicher fühle . Dennoch wäre ein Rollbar beim Honda keine schlechte Idee... Es kann immer was passieren. (öl, schotter, andere idioten usw)

  • @Django63 : Beim runterschalten bremst das Auto hinten (und nicht mal gleichmäßig rechts und links). Wenn du schnell runterschaltest oder die Hinterachse hat nur sehr wenig Grip übrig (z.B. Spätes bremsen, Lastwechsel usw.) wirkt das fast wie eine Handbremse.
    Das kann katastrophal sein, du muss mit dem Auto sehr sanft umgehen wenn es an der Grip-grenze ist. Es gibt viele videos auf YouTube mit Crashes aus diesem Grund. Manche lassen die Kupplung sehr sehr langsam um sicher zu sein dass es hinten nicht ausbricht, das ist aber auch nicht immer ausreichend. Außerdem ist der Verschleiß der Kupplung unnötig groß ohne H&T.

    Das Wort "Zwischengas" sagt Dir aber schon was, oder? ^^


    Ich weiß, dass viele Landstraßenheizer das heute nicht mehr beherrschen, aber ich gehöre zu der Generation, bei der das noch essenzieller Standard ist, evtl. auch, weil ich ursprünglich aus der Motorradszene komme.


    Kann sein, dass man mit Heel and Toe nochmal 'nen Ticken schneller unterwegs ist, aber die Aussage, mit klassischem V wäre man nicht schnell und/oder das wäre dann riskant ist Unfug. Der S produziert extrem starke Lastwechselreaktionen (kann mich nicht erinnern ein Auto gehabt zu haben, bei dem das dermaßen ausgeprägt war). In Verbindung mit der Tatsache, das er auch noch Situationsbedingt mal ins Über- mal ins Untersteuern kommt macht den Wagen für unerfahrene Fahrer zum echten Killer. Mit dem Unterschied zwischen Heel/Toe und V-Fahrweise hat das gar nix zu tun - wer mitten in einer Kurve runterschaltet und dabei am Besten auch noch ruckartig die Kupplung kommen lässt hat lediglich vom Fahren keine Ahnung. Wer das auf der Geraden auch noch macht, der hat dann zusätzlich auch noch von Motoren/Getrieben keine Ahnung ...

  • Das Wort "Zwischengas" sagt Dir aber schon was, oder? ^^


    Ich weiß, dass viele Landstraßenheizer das heute nicht mehr beherrschen, aber ich gehöre zu der Generation, bei der das noch essenzieller Standard ist, evtl. auch, weil ich ursprünglich aus der Motorradszene komme.


    Kann sein, dass man mit Heel and Toe nochmal 'nen Ticken schneller unterwegs ist, aber die Aussage, mit klassischem V wäre man nicht schnell und/oder das wäre dann riskant ist Unfug. Der S produziert extrem starke Lastwechselreaktionen (kann mich nicht erinnern ein Auto gehabt zu haben, bei dem das dermaßen ausgeprägt war). In Verbindung mit der Tatsache, das er auch noch Situationsbedingt mal ins Über- mal ins Untersteuern kommt macht den Wagen für unerfahrene Fahrer zum echten Killer. Mit dem Unterschied zwischen Heel/Toe und V-Fahrweise hat das gar nix zu tun - wer mitten in einer Kurve runterschaltet und dabei am Besten auch noch ruckartig die Kupplung kommen lässt hat lediglich vom Fahren keine Ahnung. Wer das auf der Geraden auch noch macht, der hat dann zusätzlich auch noch von Motoren/Getrieben keine Ahnung ...


    Wenn du Motorraderfahrung hast weißt du genau wovon ich spreche. Da muss man noch vorsichtiger sein mit dem Runterschalten und der Kupplung.


    Der S2000 hat ein fast perfektes Handling, man muss einfach ein bisschen Heckantrieb-Erfahrung haben und nicht zu aggressiv sein.


    Ich bin nicht sicher ob ich richtig verstehe was Zwischengas und was die V-Fahrweise ist. Zwischengas verstehe ich als kurz gas geben zwischen den Gängen, ohne gleichzeitig zu bremsen. (also kompletter Fuß kurz aufs Gas).


    Das kann man auf der Straße etweder vor dem Bremsen oder danach machen, kein Thema, ist auch gut für die Kupplung und das Getriebe, das machten früher viele erfahrene Fahrer (auch bei lkw's, natürlich Bikers usw).


    Aber auf der Rennstrecke, wenn man eine sehr gute Rundenzeit schaffen will muss Bremsen und Runterschalten gleichzeitig stattfinden. Sonst verliert man relativ viel Zeit. Das kann man gut bei Rennfahrern sehen. Und auch bei Motorradrennen.

  • V-Fahrweise und Zwischengas korrekt erkannt: Rechter Fuß bedient abwechselnd Gas und Bremse. "V" weil dabei theoretisch die Ferse an der gleichen Stelle bleibt und nur Ballen/Zehen das Pedal wechseln. Und ja: Da bin ich, wie oben schon mal angesprochen, gegenüber Hacke/Ferse-Technik sicherlich im Nachteil - aber trotzdem wirklich alles andere als langsam und Du würdest Dich auf dem Beifahrersitz bei mir auch jederzeit sicher fühlen. Und ja: V ist bissl umständlicher zu fahren - wenn ich mich z. B. verschätze und in die Kurve reinbremsen muss, dann produziere ich alleine beim Fuß-wieder-von-der-Bremse-nehmen schon eine kleine Lastwechselreaktion, was mir dann natürlich auch das optimale Rausbeschleunigen versaut ... Aber ich fahr schon immer so, komme sehr gut damit zurecht und hab - ganz wichtig - viel Spaß daran.


    Und ja: Der S hat ein wirklich klasse Handling! Man kann extremst gezielt/kontrolliert damit herumspielen (wenn man es nicht übertreibt). Deswegen will ich ja auch zurück auf den Sport Maxx, weil der aus meiner Sicht deutlich besser dafür geeignet ist, als der Pilot Sport.


    Das alles immer aus der Sichtweise, dass mich Track nicht wirklich interessiert (evtl. zum Spaß mal), eine Gerade für mich lediglich die denkbar schlechteste Verbindung zwischen zwei Kurven ist und das Ganze bis halt zum "gehobenen Landstraßen-Tempo-Niveau" geht (*hüstel*) ... ;)

  • Zwischengas ist für mich das Anheben der Drehzahl beim Zurückschalten, egal wie man das zustande bringt. Ernsthaft betrieben muss das zwangsläufig zeitgleich zum Bremsen passieren. Dabei ists völlig egal, wie man das da unten mechanisch hinbekommt und ob es nun zeitgleich oder nicht zeitgleich mit der Bremse passiert. Gas zwischen dem Schalten.


    Und ich z.B. nehme nicht Hacke & Zeh (Heel & Toe), sondern ich nehme die Bremse mit dem großen Zeh und dem Ballen und das Gas mit der rechten Außenkante des Schuhs, also am Fuß den sogenannten Außenrist. Die Hacke nehme ich dann, wenn das Gaspedal zu weit weg vom Bremspedal ist, so dass die Schuhbreite nicht mehr ausreicht, um beides sicher zu bedienen. Außenrist finde ich bequemer, weil man den Fuß nicht so sehr verdrehen muss. Beim S2000 sind die Pedale für meine Füße/Schuhe dicht genug.


    Für Eure nicht?


    Lustig, wie alle Themen irgendwann wieder kommen. :-)


    Übrigens, weil Du den LKW-Fahrer aufgeführt hast. Es gibt auch noch Zwischenkuppeln. Das war die Steigerung des Zwischengases... notwendig, um die Getriebeeingangswelle auf die richtige Drehzahl zu bringen, als es noch keine Synchronisation der Gänge gab. Also auskuppeln, Gang raus, Leerlauf rein, mit Zwischengas die richtige Motordrehzahl einstellen, im Leerlauf einkuppeln (das ist das Zwischenkuppeln)... so nimmt die Getriebeeingangswelle die Drehzahl auf... dann wieder immer noch im Leerlauf auskuppeln, kleineren Gang einlegen, und wieder einkuppeln. Gott sei Dank gibts heute Synchronringe, die das Problem lösen.

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

  • Zwischengas ist für mich das Anheben der Drehzahl beim Zurückschalten, egal wie man das zustande bringt. Ernsthaft betrieben muss das zwangsläufig zeitgleich zum Bremsen passieren. Dabei ists völlig egal, wie man das da unten mechanisch hinbekommt und ob es nun zeitgleich oder nicht zeitgleich mit der Bremse passiert. Gas zwischen dem Schalten.

    Sorry, das ist nicht ganz richtig (bzw. bedarf aus meiner Sicht einer Ergänzung) ...


    Für einen V-Fahrer bedeutet Zwischengas eben nicht einfach irgendeine Anhebung der Motordrehzahl und egal wie man das zustande bringt, sondern: das Zusammenspiel aus Gasfuß, Kupplungsfuß (und was eben sonst noch dazugehöhrt) führt dazu, dass Motor- und Getriebedrehzahl beim Einkuppeln Drehzahltechnisch wieder exakt zueinander passen und dadurch im Optimalfall absolut keinerlei Lastwechselreaktion entsteht.


    Da ist ja auch der Unterschied: Bei HaT versucht man zwei Dinge gleichzeitig möglichst optimal zu erledigen. Bei der V-Technik konzentriert man sich auf lediglich ein Sache, aber das zu 100%.


    Beide Techniken haben Vor- und Nachteile. Es kommt, galube ich, auch stark auf den Fahrer an und wie präzise man die jeweilige Technik verinnerlicht hat an. Letztendlich ist die HaT-Technik schon die schnellere, sonst würden's die ganzen Rennfahrer ja nicht machen ...


    Aber eigentlich wollt ich ja einfach nur die Aussage, mit V-Technik sollte man nicht schnell auf dem Ring unterwegs sein (oder generell überhaupt) und das wäre unsicher so zu fahren, ein wenig gerade rücken.

  • Ach ja: Zwischenanmerkung zum Kuppeln - "Zwischenkuppeln" musste mein Papa nicht mehr (soweit ich mich recht erinnere), aber Zwischengas beherrscht er auch heute noch (81!) aus der Zeit, als er z. B. einen DKW 3=6 hatte (hab den Wagen als Kind geliebt - Zweitakter klang da irgendwie geil :D ).

  • wusste gar nicht, dass es einen eigenen Namen hat, wenn man zu faul ist seine Hacke zu bewegen ;-)
    Ich fahre dann wohl auch mit V-Technik... Allerdings nur, weil ich beim S trotz Gaspedal-Erweiterung nicht dazu in der Lage bin, beides vernünftig zu bedienen. Da muss ich noch viel üben. Bei meinem 94er Accord damals ging das problemlos mit der von Lars beschriebenen Technik ohne Gaspedal-Erweiterung. Beim S sind die Pedal für mich zu weit entfernt. Schuhgröße 42.


    Django, bei der von dir beschriebenen Technik verstehe ich allerdings nicht, wie ich vernünftig Bremse und gleichzeitig 2-3 Gänge vor der Kurve runterschalte. Du schreibst ja, dass du die Drehzahl trotzdem vernünftig angepasst bekommst UND gut bremsen kannst, oder verstehe ich dich da falsch?

  • sondern: das Zusammenspiel aus Gasfuß, Kupplungsfuß (und was eben sonst noch dazugehöhrt) führt dazu, dass Motor- und Getriebedrehzahl beim Einkuppeln Drehzahltechnisch wieder exakt zueinander passen und dadurch im Optimalfall absolut keinerlei Lastwechselreaktion entsteht.

    Naja, darum macht man das ja überhaupt nur. Schien mir nicht nötig, extra zu erwähnen.



    Da ist ja auch der Unterschied: Bei HaT versucht man zwei Dinge gleichzeitig möglichst optimal zu erledigen. Bei der V-Technik konzentriert man sich auf lediglich ein Sache, aber das zu 100%.


    Beide Techniken haben Vor- und Nachteile. Es kommt, galube ich, auch stark auf den Fahrer an und wie präzise man die jeweilige Technik verinnerlicht hat an. Letztendlich ist die HaT-Technik schon die schnellere, sonst würden's die ganzen Rennfahrer ja nicht machen ...


    Aber eigentlich wollt ich ja einfach nur die Aussage, mit V-Technik sollte man nicht schnell auf dem Ring unterwegs sein (oder generell überhaupt) und das wäre unsicher so zu fahren, ein wenig gerade rücken.

    Mhh, ja, naja, das ist weiterhin das Diskutieren von Abgrenzungen von Begrifflichkeiten. Wenn also unter V-Technik per Begriffdefinition das Bremsen nicht dazu gehört, dann sei das gern so. Bissl akademisch. :-) Wenn man gerade nur zurückschlaten will, ohne zu bremsen, z.B. vorm Überholvorgang, dann V. Wozu dabei H&T. Und wenn man denn nun unter Bremse zurückschalten will, macht man das mitm Fuß eben so, wie man es schafft. Das sind doch (hoffentlich) reine Automatismen, die man ohne Nachdenken beim Fahren einfach tut.


    Ich hoffe es liest sich so, wie ich es meine... ich will da gar nichts verneinen oder bemängeln.


    Aber die Kernaussage stimmt ja: Willste sicher unterwegs sein, haste es besser erlernt, Schleppmoment zu vermeiden. Egal wie Du es (technisch) zustande bringst.


    Was bei Trockenheit noch lange tolerierbar ist, wird bei Nässe ganz schnell immens wichtig. Sich auf einer nassen Nordschleife auch noch mit nicht eliminierten Schleppmomenten herumzuschlagen, würde ich gefährlich einstufen. Bei Trockenheit... naja... man muss es schon recht dolle verranzen. Und der Grad des Verranzens ist schnell ein schmaler. Besser, man vermeidet es von vorn herein.


    Ich hab auch schon viele sehr sichere und schnelle Menschen gesehen, die das auch mit Schleppmomenten beim Einkuppeln sauber hinbraten. Die, die das mit Schleppmoment also trotzdem gut machen, sind im Freizeitbetrieb noch recht lange nicht im Nachteil. Weil "not driving on the edge of the car". Tut dem Statement keinen Abbruch: Besser, man kann es. Ergänzend denke ich, dass es spätestens dann, wenn es wettbewerbsmäßig wird, muss man einfach unter Bremse auch noch Gasgeben können. Und dann sollte man auch über Linksbremsen reden.


    Und was ist jetzt Freizeitbetrieb, und was ist es nicht mehr? Wieder so eine Begriffsdefinition, an der man sich reiben kann. Egal welcher meiner Freunde, und sei es auch die, die da konstante 8:20 BTG hinbraten... sind alle noch ne ganze Ecke weg von den Zeiten, die Rennfahrer mit dem selben Auto zustande bringen. Das ist noch lange nicht "the edge". Ergo: Freizeitbetrieb. Viel fortschrittlicher als Otto Normal... aber eben nicht professionell.


    Wie man da persönlich seine Zeit liegen lässt, ob nun, weil man Bremsvorgang und Schaltvorgang und Einlenkvorgang noch sauber sequenziell abarbeitet, und noch nicht alles aufn Mal wuppt, oder ob man wie ich z.B. trotz der Fähigkeit, das auch alles zeitlich verschnitten auf die Reihe zu bringen, aus Sicherheitsempfinden einfach den Bremsvorgang nicht maximal weit nach hinten verlagert bekommt... finde ich letztlich egal. Solange da kein Zufall drin ist. Zufall in dem, was man da so abliefert, ist gefährlich.


    Und mit Zufall an Board fährt man idR keine 8:3x BTG. :-)

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  • Ich finde sogar, das Schleppmoment macht die Kiste beim Bremsen am Ende der Geraden stabiler.
    Praktisch gesehen sieht ein Bremsvorgang bei mir als typischer V-Fahrer so aus


    Hart Bremsen, mit Schleppmoment
    Kuppeln
    Bremse kurz lösen, Zwischengasstoß um die Drehzahl hoch zu bringen
    weiter Bremsen
    gefühlvoll aber zügig Einkuppeln, baut noch mehr Schleppmoment auf und stabilisiert den Wagen damit
    weiter Bremsen
    Einlenken
    Bremse dabei langsam lösen und wieder aufs Gas.


    Damit bin ich je Bremsvorgang mit Schalten 2x nicht produktiv, also vielleicht 2/10 die noch zu optimieren wären.
    Für den Hobbybereich vollkommen ausreichend.

  • Ich finde den gedanklichen Vorgang, das, was man da tatsächlich tut, genau zu beäugen, und ins Bewußtsein zu ziehen, extrem wichtig. Insofern ist das hier auch eine spannende Diskusion, finde ich.


    Viele fahren da einfach, ohne zu reflektieren. Und das eliminiert diesen Zufall nicht.


    Ich hatte das schon oft, dass ich Freunden, die Otto Normal Autofahrer sind, auf normalen Landstraßen einfach nur mal die zwei Anfängertips gab:


    1. Hab den richtigen Gang vor der Kurve bereits drin. Nicht noch in der Kurve die Gänge sortieren.
    2. Die Kurvenfahrt verringert aufgrund von Reibung dein Tempo... bleib leicht am Gas in der Kurve.


    Denen war damit sofort viel Streß genommen und sie sagten alle recht schnell... oh, das ist gut!


    Autofahren ist auch "Handwerk". Die Theorie ist nicht nur für Schwafler wie mich nützlich. Besser, man reflektiert und bildet sich.


    Andere Story, die mich zum Denken dieser Art bewegte:


    Ich nahm neulich eine Freundin im S2000 mit. Landstraße. Speed. Sie machte das alles mit. Später fragte ich dann, was ihre Eindrücke waren. Sie sagte sowas wie: "Warum hat Lars da nun Spaß dran?" Und "Wieso gibt mir Geschwindigkeit nichts?".


    Die folgende Diskussion war spannend. Ich musste selber überlegen: Warum macht mir das eigentlich wirklich Spaß? Und ich kam zu einigen Antworten, die auch viele andere Fragen erschlugen, z.B.: Warum eigentlich S2000?


    1.
    Schnelles Autofahren ist das Haushalten mit dem zur Verfügung stehenden Grip. Je mehr man lenkt, desto weniger kann man bremsen. Je mehr man bremst, desto weniger kann man lenken. Kammscher Kreis an jedem Rad. Dazu kommt dann die Unebenheit der Straße, Wellen, Bumps, Neigungen. Das alles durch seinen Input in das Auto auf ein hohes oder maximiertes Niveau zusammen zu bringen, ist eine nicht endende innere Challenge mit sich selbst. Und die bereitet aufgrund der Komplexität Spaß.


    2.
    Nicht jedes Auto ermöglicht diese Challenge! Man braucht ein Auto, bei dem man spürt, was an den Reifen vor sich geht. Was die Dämpfer da tun. Ein S2000 kann das. Viele andere nicht so gut.


    3.
    Komplexität der Vorgänge: Ich habe Feder-Dämpfer-Vorgänge im KW V3 modellhaft im Kopf und ich erwische mich, wie ich dieses Wissen beim Fahren irgendwie einbeziehe und das gedankliche Modell quasi zur Laufzeit mit dem tatsächlichen Verhalten des Autos verifiziere. Das sind Dinge, die Spaß machen. Otto Normal spürt das alles gar nicht, und will das auch gar nicht spüren. Insofern ist Autofahren nicht gleich Autofahren. Nicht leicht, jemandem, der nur von A nach B will, das irgendwie zu transportieren. Auch nicht leicht, das einem (ich wage mal Schublade zu öffnen) Audifahrer nahe zu bringen, der meistens den Spaß aus Vmax-Bolzerei und nen Hauch schneller sein als andere zieht.


    Und unterm Strich:
    In der Diskussion wieder Erkenntnisse erlangt, die routineartig automatisierte Vorgänge beim Autofahren ins Bewußtsein holen. Fortschritt.

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

  • Mhh, ja, naja, das ist weiterhin das Diskutieren von Abgrenzungen von Begrifflichkeiten. Wenn also unter V-Technik per Begriffdefinition das Bremsen nicht dazu gehört, dann sei das gern so.

    Bremsen gehört immer dazu, weils einfach ´ne geile Erfindung ist um nicht wegen überhöhter Geschwindigkeit aus der Kurve zu fliegen :D

  • Jo, ungefähr so. Wobei ich eigentlich beim Einlenken nach Möglichkeit schon nicht mehr auf der Bremse bin.


    Blöd wird's, wenn die Kurve dann irgendwann nochmal zumacht. Eindeutiger Vorteil für HaT, weil damit natürlich das Problem der auftretenden Lastwechselreaktion entfällt bzw. kontrollierter ausfällt.

  • Das Messen der eigenen Fähigkeiten beim Ausloten des fahrdynamisch Machbaren an den Grenzen der unbarmherzigen Physik.

    Ja, aber warum mach ausgerechnet UNS genau DAS so viel Spaß? Wie Eblos schrieb: Andere Leute sehen da gar nix drin oder empfinden es sogar als unangenehm. Die haben dafür evtl. einen deutlich messbaren Glückshormonausstoß, wenn Sie irgend so'n Pokemon im nächstgelegenen Kartoffelacker erwischen - was bei mir nur ein müdes Gähnen erzeugt …


    Werden wir mit diesen bevorzugten Neigungen schon geboren oder kommt das erst später durch Prägung in die ein oder andere Richtung?


    Übrigens: In der Hinsicht fand ich das Intro vom letzten Forza wirklich sehr geil:

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  • Wobei ich eigentlich beim Einlenken nach Möglichkeit schon nicht mehr auf der Bremse bin.

    Mit Bremsen verlagerst du mehr Gewicht auf die Vorderachse, also haben die Vorderreifen mehr Grip und das Fahrzeug lenkt besser ein.
    Gehst du dann schlagartig von der Bremse hast du einen Impuls auf der Längsachse der sich über die Querbeschleunigung zum Teil über
    die Querachse entlädt, und dein Heck entscheidet sich lieber geradeaus zu fahren.


    Gesamtgrip = Längsgrip (Bremsen/Beschleunigen) + Quergrip (Lenken)


    Den Gesamtgrip kannst du nicht ändern, ergo kannst du nur schauen, dass die Summe beider Grips möglichst nahe an das
    Maximum kommt. Deswegen lasse ich den Bremsvorgang langsam in den Lenkvorgang übergehen. Würde ich schlagartig von der Bremse gehen hätte ich
    plötzlich weniger Grip auf der Vorderachse, da die dynamische Lastverteilung wieder Richtung Heck wandert und somit hinten eine stärkere Querkraft wirken würde -> Abflug


    Ergo: Kein Grip verschenken, immer die Summe beider Grips ausnutzen.


    Lies mal "Going faster" , dann wird dir einiges klarer. Ich konnte meine Kurvengeschwindigkeiten durch die Lektüre dieses Buchs
    deutlich steigern. Und das ohne Änderungen der Hardware, einfach durch vorher drüber nachdenken was ich da am Lenkrad eigentlich tue.