Nun ja,
dann wirf doch mal Bitte einen Blick auf dieses Datenblatt. Das ist ein "normales" Öl. Jedenfalls kein hypermodernes Longlife oder so.
Nicht nur das es eher wie ein technisches Datenblatt aussieht, es fällt auch auf, das bei dem 300V einige (wichtige?) Daten fehlen.
-Asche/Sulfate?
-Verdampfungsverlust (bei längerem Einsatz vielleicht nicht ganz unwichtig)
-Scherstabilität nach x Zyklen
Wenn Du dann noch das Datenblatt vom o.g. M1 danebenlegst, werden die Unterschiede noch deutlicher. Das 300V hat einen Stockpunkt von -36°. Die anderen Öle liegen mit -45 bzw -54°C deutlich darunter. Also nicht gerade ein Öl für den Wintereinsatz.
Ganz schlimm finde ich bei dem 300V die pauschale Aussage zu den Normen. Zitat:" Übertrifft die Anforderungen von ACEA & API"
Das Öl ist also von keinem Hersteller in der EU namentlich zertifiziert oder zugelassen, es entspricht keiner API-Klassifizierung. Das braucht man im Rennsport sicher alles nicht, aber im Zuge der Vergleichbarkeit ist das schon erforderlich. Zu so einer Zertifizierung gehört schließlich mehr als nur 2-3 Messergebnisse. Da andere Öle aus dem Hause Motul nach API zertifiziert sind kann es also nicht an der Zulassung an sich liegen.
Nach dem Honda-Handbuch hier ist jedoch ein Öl nach SG, SK oder SJ vorgeschrieben. Das 300V entspricht somit nicht der Honda-Vorgabe wenn Du es verwendest. Ergo keine Garatieansprüche bei Motorproblemen.
Wie bereits gesagt: ein sehr gutes Motoröl mit Zertifizierung und allem Pi-Pa-Po gibt es für ~8€/l auf dem Markt. Warum soll man dann ein Produkt mit 50% Preisaufschlag nehmen, das nach keiner Norm und keinem Hersteller weltweit zertifiziert ist?
Für eine wissenschaftliche Betrachtung gibt es jedenfalls keine ausreichend fundierten Angaben über das Öl im Web.
Gruß Ingo