das Ende des amerikanischen Traums

  • Der Artikel (Link ist unten) ist beeindruckend.


    Zitat:


    "1978 lag das Durchschnittseinkommen von Männern in den USA bei 45.879 Dollar. 2007 waren es inflationsbereinigt 45.113 Dollar.


    Wo aber ist dann all das Geld gelandet? All die riesigen Börsen- und Unternehmensgewinne, die Profite des Finanzmarkt-Booms und das in den vergangenen 30 Jahren um 110 Prozent gewachsene Bruttosozialprodukt? Bei denen, die immer schon mehr als genug hatten.


    Während das Einkommen von 90 Prozent der Amerikaner seit 1973 nur geringfügig stieg, haben sich die Einkünfte der absoluten Top-Verdiener fast verdreifacht. 1979 ging ein Drittel aller Profite, die das Land erwirtschaftete, an das reichste Prozent der amerikanischen Gesellschaft. Heute sind es fast 60 Prozent. 1950 verdiente ein Firmenchef im Schnitt 30-mal mehr als ein einfacher Arbeiter. Heute sind es 300-mal so viel. Ein Prozent der Amerikaner teilt sich heute 37 Prozent des gesamten Volksvermögens."


    hier ist der ganze Artikel:


    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,711867,00.html

  • Jep, das ist die traurige Wahrheit. Aber die USA stehen mit dem Problem nicht alleine da. Bei denen ist die Schere allerdings sehr extrem.


    Deshalb bin ich der provokanten Meinung das kein Mensch auf der Welt alleine ein größeres Vermögen als 50 Mio. Euro besitzen darf. Ist zwar unmöglich umzusetzen, aber vielleicht ließe sich so der höher, schneller, weiter Wahn vieler Multimilliardäre etwas einbremsen und das Geld fairer verteilen.


    Es gibt mittlererweile einige unter den Reichsten der Erde die problemlos das BIP von Island aus der Portokasse zahlen könnten. Das sind zwar "nur" 12 Mrd. USD, aber ich find es trotzdem erschreckend.

  • Sehr interessant dieser Beitrag:
    Der Grund der Katastrophe
    Warum eigentlich muss die Wirtschaft wachsen?
    Wie kann man nur eine so dumme Frage stellen? Und dennoch sollte sie gestellt werden.


    Die Wirtschaft muss wachsen aufgrund einer wesentlichen tieferen Ursache, die weitgehend aus dem kollektiven Bewusstsein unserer Gesellschaft (und vieler anderer Gesellschaften) verdrängt ist und wie ein Tabu behandelt wird: Es ist die Dynamik des Zinssystems, insbesondere des Zinseszinses, die im Laufe mehrerer Jahrzehnte gesamtwirtschaftlich sowohl die Verschuldung als auch die Geldvermögen krebsartig anwachsen lässt. Und wachsende Verschuldung bedeutet jährlich wachsenden Schuldendienst in Form von Zinsen, der von den Schuldnern aufzubringen ist und an die Gläubiger fließt.


    Fast jedes Kind weiß es: Geld wächst und wächst und wächst. Und in der Schule lernen die Jugendlichen die Zinseszinsformel kennen – und mit ihr das erstaunliche Phänomen, dass ein einmal fest angelegter Geldbetrag scheinbar ganz von selbst im Laufe von Jahren und Jahrzehnten immer schneller wächst. Man nennt das "exponentielles Wachstum".


    Hätte Josef zu Christi Geburt 1 Pfennig zu 5 Prozent Zinseszins angelegt, so wären daraus bis 1990 in Gold umgerechnet 134 Mrd. Goldkugeln vom Gewicht der Erde geworden.


    Und das aus nur einem Pfennig! Wenn es sich demgegenüber um Geldvermögen in Milliardenhöhe handelt, dann reichen schon einige Jahrzehnte aus, um sie in gigantischem Maße anwachsen zu lassen. Eine feine Sache für die Vermögenden, so scheint es – aber eine verheerende Sache für viele Schuldner. Den wenigsten ist aber bewusst, dass die Geldvermögen nur wachsen können, wenn irgendwo im Gesamtsystem die Verschuldung spiegelbildlich wächst. Vereinfacht ausgedrückt:


    Die Geldvermögen der einen sind die Schulden der anderen.


    Denn Geldvermögen wachsen durch die Zinserträge, und das sind die Zinslasten der Schuldner. Letztere müssen den aufgenommenen Kredit nicht nur tilgen, sondern auch jährlich Zinsen zahlen – und außerdem den Gläubigern noch eine Kreditsicherung bieten, auf die diese im Ernstfall zurück greifen können, wenn Tilgung und Zinsen nicht vereinbarungsgemäß gezahlt werden. Die Schuldner verlieren dann in Höhe der Sicherung ihr Eigentum, und wenn es sich um Grund und Boden handelt, verlieren sie im wahren Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen. Insgesamt müssen die Schuldner also mehr zurückzahlen, als sie an Kredit aufgenommen haben. Und dieses Mehr muss irgendwo herkommen. Wenn es sich um verschuldete Unternehmen handelt, müssen sie jährlich mehr produzieren und absetzen, das heißt: gesamtwirtschaftlich muss das Sozialprodukt wachsen – auf Dauer und im Durchschnitt mindestens mit der Rate des Kreditzinses. Wächst es aber langsamer, dann brechen immer mehr Schuldner unter der wachsenden Schuldenlast zusammen. Schuldner können dabei sein:


    - private Unternehmen
    - private Haushalte
    - öffentliche Haushalte (Bund, Länder, Gemeinden)
    - das Ausland (z.B. die Dritte Welt)


    Wegen der in wachsendem Maße aufzubringenden Zinslasten ist also ein entsprechendes Wirtschaftswachstum notwendig. Aber dies ist nicht nur aus ökologischer Sicht langfristig unvertretbar, weil es die Lebensgrundlagen immer mehr zerstört – es ist auch bei größten Anstrengungen auf Dauer gar nicht durchzuhalten und fordert zudem immer mehr Opfer. Wenn aber das erforderliche Wachstum ausbleibt, kommt es zu Krisen, zu Firmen- und Bankenzusammenbrüchen und steigender Arbeitslosigkeit.


    Man kann all dies auf das Versagen Einzelner zurück führen wollen, aber selbst wenn sich jeder Einzelne in seiner Rolle verantwortungsvoll verhalten würde, müsste es dennoch – zinssystembedingt – zu Krisen kommen. Bei wachsender Verschuldung ist es auch unvermeidlich, dass die Kreditsicherungen immer unsicherer werden müssen, weil sie auf Dauer und im Durchschnitt gar nicht exponentiell mitwachsen können. Also müssen immer mehr Kredite zu "faulen Krediten" werden, was die Banken in die Krise treibt. Das Zinssystem ist also des Pudels Kern! Und genau diese wesentliche tiefere Ursache bzw. der Verstärker verschiedener Krisentendenzen wird weitgehend tabuisiert. Stattdessen hört und liest man immer wieder von allen Seiten, dass zu wenig Geld da ist, um dringliche Aufgaben und Ausgaben zu finanzieren. Wenn aber die Verschuldung wächst, müssen doch auch die Geldvermögen wachsen, und die müssen sich in irgendwelchen Händen befinden. Eigentlich müsste die ganze Gesellschaft singen:


    "Wo sind die Milliarden hin? – Wo sind sie geblieben?"


    Und Antworten auf die Frage einfordern: An wen fließen denn eigentlich die jährlich zu zahlenden Zinsen, die ohne jede Diskussion zuallererst an die Gläubiger abgeführt werden müssen, bevor es an die Verteilung des übrig bleibenden Restes vom Kuchen des Sozialprodukts geht? Und welchen Beitrag leisten die Vermögenden zur Finanzierung des Staatshaushalts? – Eine weitere Frage wäre ebenfalls wichtig, offen diskutiert zu werden:


    Warum muss sich der Staat eigentlich mit Geld verschulden, auf das er Zinsen zu zahlen hat?


    Könnte er nicht auch selbst Geld schöpfen – in wohl dosiertem, nicht inflationärem Ausmaß, und zweckgebunden für gesamtwirtschaftlich wichtige Aufgaben, zum Beispiel notwendige Infrastruktur-Investitionen ("produktive Kreditschöpfung"? Beispiele dafür hat es in der Geschichte des Geldes verschiedentlich gegeben, und sie haben sich vielfach bewährt. Stattdessen wurde das Privileg der Geldschöpfung übertragen auf ein zum großen Teil privates Bankensystem, an das der verschuldete Staat und die verschuldete Gesellschaft schon laufend Zinsen zahlen müssen. Sogar manche Zentralbank, von der fast jeder annimmt, sie sei eine öffentliche Institution, ist entgegen allem Anschein in den Händen privater Anteilseigner – zum Beispiel die US-amerikanische Zentralbank "Federal Reserve System" ("Fed").


    Um auf die Dynamik des Zinssystems zurück zu kommen: Die wachsende Kluft zwischen Gläubigern und Schuldnern treibt nach einigen Jahrzehnten unvermeidlich zu Entwertungen von Vermögen und Schulden. Hyperinflation und anschließende Währungsreform ist eine mögliche Form, das Platzen von Spekulationsblasen eine andere. Deutschland hat im 20. Jahrhundert zwei Währungsreformen mit voran gegangener Geldentwertung durchlaufen – jedes Mal nach einem Krieg mit dramatisch gewachsenen Staatsschulden. Damit wurden jedes Mal die tumorartig gewachsenen Schulden mit einem "Währungschnitt" aus dem sozialen Organismus heraus operiert – und dabei unvermeidlich auch die entsprechenden Geldvermögen vernichtet. Aber die tieferen Ursachen der Erkrankung wurden weder erkannt noch behoben. Rund fünfzig Jahre nach dem Neubeginn sind neue Tumoren heran gewachsen und rauben dem sozialen Organismus immer mehr Lebenskräfte.

  • Zitat

    Original von Freestyler


    ...
    Deshalb bin ich der provokanten Meinung das kein Mensch auf der Welt alleine ein größeres Vermögen als 50 Mio. Euro besitzen darf. Ist zwar unmöglich umzusetzen, aber vielleicht ließe sich so der höher, schneller, weiter Wahn vieler Multimilliardäre etwas einbremsen und das Geld fairer verteilen.


    ...


    Wieso 50 Mio? Wieso nicht 5o Mrd? Oder 50 Tausend?


  • Also Zinsen abschaffen, Wachstum einstellen und alles wird gut?

  • Das hat ja eigentlich weniger mit Geld zu tun, sondern eher, dass die Mittelschicht wegbricht. Und dieser Prozess ist dort extrem stark ausgeprägt.
    Dadurch, dass das politische System in den Staaten auch sehr einseitig ist, wird den Leute auch keine richtige Möglichkeit oder Perspektive gegeben. Von Obama hatten sich viele mehr erhofft und stellen jetzt fest das sie nur kräftig verarscht wurden.


  • Zitat

    Original von schwedenkreuz
    Wieso 50 Mio? Wieso nicht 5o Mrd? Oder 50 Tausend?


    Ich gebe zu der Betrag ist fast komplett aus der Luft gegriffen.
    Ich habe mir lediglich betrachtet was man sich mit 50 Mio. alles nicht leisten kann. Und das ist schon einiges.

  • Zitat

    . Insgesamt müssen die Schuldner also mehr zurückzahlen, als sie an Kredit aufgenommen haben. Und dieses Mehr muss irgendwo herkommen.


    Also ich finde es ehrlich gesagt etwas zu einfach dargestellt. Zinsen sind doch was ganz normales, nämlich der Preis für Geld. Wer Zinsen abschaffen will, könnte auch von Unternehmen fordern, keine Gewinne mehr zu machen.
    Zinsen sind doch der Preis, den ich als Verbraucher / Unternehmen dafür bezahle, dass ich mir etwas leiste, was ich sonst nicht könnte. Eigentlich ne prima Sache, wenn da die Augen nicht größer als der Geldbeutel sind. Und da liegt m. E. einer der Hasen im Pfeffer: wenn Kreditgeber ihr Geld auf Teufel komm raus an den Mann bringen, auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist, das der brave Häusle / Firmenbauer das jemals zurückzahlt.
    Solange aber auf Abschlüsse Provision gezahlt wird, aber die Abwicklung nicht wirklich bewücksichtig wird bleibt das auch so.
    Gier frisst Hirn...
    Merken wir doch direkt wieder: in der Krise sind se alle zu den Sparkassen und Volksbanken gerannt: "Oh Ihr zahlt ja weniger Guthabenzins als die anderen... Na ja, is wenigstens sicher".
    Das ist längst vergessen. Die Frage, wie hohe Guthabenzinsen gegenfinanziert werden, ist wieder egal...
    Just my two cents ;-)


    PS. das man mich richtig versteht: ich will das aktuelle System nicht schönreden, aber mir fehlt bei aller Kritik nach dem Motto "oh das ist alles so furchtbar" immer wieder das "so wäre es gut"...

  • Nur so am Rande.


    Natuerlich kann man Vermoegen in einem offenen System nicht begrenzen.
    Gefordert ist viel mehr der Einzelne "Superreiche" siehe Bill Gates.....
    Aber wohin mit dem Geld ?
    Ich wuerde spontan sagen auf mein Konto... Damit ist klar woher das Problem kommt ... Egoismus.....steh dazu, bin weder reich noch sonstwas, aber Sozialismus funktioniert halt auch nicht.
    Nur eines ist sicher .... Die Gewinner sind immer Banken, Versicherungen, Regierungen, Institutionen.
    Nie Individuen.....
    Also was tun ?

  • @ Walter


    .. es sit witzig das immer gesagt wird, der Sozialismus funktioniert nicht, und stellt damit z.T. auch unbewußt den Kapitalismus als besser dar.


    Aber nicht vergessen, der Kapitalismus ist schon öfter gescheitert, er wird aber immer wieder, durch "Sozial" gerettet im Sinne wir verteilen das große Minus der wenigen, auf alle Schultern, um es los zu werden. Das ganze Bankenrettung Zeug der letzen Jahre ist doch nix anders gewesen, das zahlen jetzt wir alle mit, auch die, die keine Kredite am laufen haben.


    Sozial ist, die, die viel haben, geben es denen die wenig haben, und so war es jetzt auch, die die viel hatten (und noch haben), geben ihre Schulden, denen die wenig haben ;) :D

  • hai



    wo sind die gelder hin ? vielleicht zu goldmann & sachs ? die bank wurde verurteillt .zahlt die strafen mit links und der verantwortliche führt die bank weiter .und mittlerweile machen sie doch alle wieder gute geschäfte .die nächste blase wird in angriff genommen .nur wer zahlt sie dann ? die superreichen ?hoffe ich doch. da bis dahin vielleicht die mittelschicht noch weniger geworden ist und es nicht mehr zahlen kann.


    ich finde auch die leiharbeit trägt ein stück dazu bei das die mittelschicht wegbricht . die machen die gleiche arbeit verdienen aber nicht was der festeingestellte verdient . dann lieber meiner meinung den kündigungschutz etwas lockern .
    ps : ich wünsch mir ein bissel soziales und kapitales für uns alle .
    ja träum weiter .


    walter ja was tun

    Gruß Alexander G
    04.06.2002 - 28.01.2006 Silverstone Schwarz Rot
    28.01.2006 - 04.09.2019 Moonrock Bi Color Schwarz Rot


    Leave Me Alone,
    I Know What
    I´M Doing ! ;)
    K.Raikkonen

  • Zitat

    Original von Maddy


    Also ich finde es ehrlich gesagt etwas zu einfach dargestellt. Zinsen sind doch was ganz normales, nämlich der Preis für Geld. Wer Zinsen abschaffen will, könnte auch von Unternehmen fordern, keine Gewinne mehr zu machen.
    ......
    PS. das man mich richtig versteht: ich will das aktuelle System nicht schönreden, aber mir fehlt bei aller Kritik nach dem Motto "oh das ist alles so furchtbar" immer wieder das "so wäre es gut"...


    Maddy:


    Sowas wie Zinsen und Zinseszins (bzw. exponentielles Wachstum) kann /darf es eigentlich in einer endlichen Welt nicht geben. Oswald hat das sehr schön und anschaulich erklärt (Stichwort "Josef-Pfennig")


    Wenn du ein "so wäre es gut" hören willst: Lies dir einfach mal die Artikel zu "Freiwirtschaft" und das "Wörgler Freigeld" durch.


    klick


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    "Wenn man schon eine Zeitmaschine in einen Wagen einbaut, dann bitteschön mit Stil"
    Dr. Emmett Brown

    2 Mal editiert, zuletzt von sculdheizo ()

  • Aber es muss doch schon deshalb "Wirtschaftswachstum" geben, weil die Gesamtbevölkerung wächst, oder?


    Aber mal davon abgesehen, ich finde die Diskussion geht in die falsche Richtung. Das "System" wollten schon einige seit Ende der 60er Jahre verändern, die Diskussionen darüber dürften sich inzwischen erschöpft haben. Geändert hat sich sowieso nix, also was soll's?


    Mich würde vielmehr interessieren wie man das Schwinden der Mittelschicht hin zu beiden Extremen verhindern kann.
    Diese Mittelschicht war für die Unterschicht immer ein erreichbares Ziel und Ansporn, für die Oberschicht eine Art Auffangbecken, falls man mal scheitert.
    Wenn diese Mittelschicht aber wegbricht -so wie grade in den USA, dann gibt's nur Unter- und Oberschicht und dann wird's brenzlig...

  • Vielleicht ist es ja noch mal an der Zeit das "System" zu überdenken.
    Aber um auf das Thema Mittelschicht zurück zukommen.
    Es wäre auf jeden Fall hilfreich, wenn der Bildung nicht die eigene finanzielle Situation im Wege stehen würde. Was bei sich bei uns im "Kleinen" mit den Studiengebühren abspielt ist in den USA ein riesen Problem. Aber leider auch nur eines von vielen.

  • Was willst Du denn an dem "System" überdenken?


    Ich wäre z.B. dafür, dass wir in Deutschland mehr Marktwirtschaft zulassen. Ich finde über 50% Staatsquote viel zu hoch. Genauso finde ich über 50% Anteil an Sozialtransfers am Bundeshaushalt viel zu hoch.


    Die Mittelschicht ist übrigens in Deutschland seit Jahren mehr oder minder unverändert groß geblieben.


    Studiengebühren sind weder in den USA noch in Deutschland ein Problem. Jeder, der fit in der Birne ist (oder sportlich ist), bekommt in den USA ein Stipendium. In Deutschland gibt es leider immer noch genug Bundesländer ohne Studiengebühren. Man kann aber an den doritgen Studentenzahlen ablesen, dass die nicht gerade wegen Überfüllung schließen müssen. Also scheinen andere Faktoren wichtiger zu sein.
    Wie kommt es eigentlich, dass die Top-Studenten weltweit fast alle in die USA wollen, um Deutschland mit seinen geringen bis nicht existenten Studiengebühren aber einen großen Bogen machen?

  • Man sollte z.B. überdenken, warum die meisten Bankenrettungen in der Krise zu Lasten der Gemeinschaft gingen, die großen Mächtigen aber kaum zur Kasse gebeten wurden. Die fahren jetzt schon wieder unverschämte Gewinne ein und lassen die Bevölkerung weiterhin im Stich. Das sollte man auf jeden Fall überdenken.


    Das die Mittelschicht seit Jahren in Deutschland gleich geblieben ist, ist nicht richtig. Es wurde schon 2008 eine Studie veröffentlicht die genau das wiederlegt haben. Schlimmer noch sie haben darauf hingewiesen das die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht und die Mittelschicht dramatisch schwindet. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung unterstreicht dies.


    Auch das Thema Bildung ist ernster als du schreibst. Es gibt ebenfalls aktuelle Studie, gerade zu den USA, die belegen das sich viele Menschen ein Studium nicht leisten können.
    Abgesehen davon fängt das Problem schon früher an. Schau mal was das Ganze drum herum für Kinder und deren Bildung heute kostet. Ich sag nur teure Schulbücher, Schulausflüge usw. Wenn Kinder da schon nicht richtig unterstützt werden können, wie sollen sie dann ihre Intelligenz entfalten und im Beispiel USA ein Stipendium erlangen können? Hierzulande gibt es da noch Unterstützung vom Staat. Bei den Amis sieht es da schon anders aus.

  • Zitat

    Original von schwedenkreuz
    ...
    Die Mittelschicht ist übrigens in Deutschland seit Jahren mehr oder minder unverändert groß geblieben.


    Dem ist leider nicht so:
    http://www.tagesspiegel.de/pol…AAMxCZQAQDgAAAgAAAPLlEgA=


    Zitat

    Original von schwedenkreuz
    Studiengebühren sind weder in den USA noch in Deutschland ein Problem. Jeder, der fit in der Birne ist (oder sportlich ist), bekommt in den USA ein Stipendium. In Deutschland gibt es leider immer noch genug Bundesländer ohne Studiengebühren. Man kann aber an den doritgen Studentenzahlen ablesen, dass die nicht gerade wegen Überfüllung schließen müssen. Also scheinen andere Faktoren wichtiger zu sein.
    Wie kommt es eigentlich, dass die Top-Studenten weltweit fast alle in die USA wollen, um Deutschland mit seinen geringen bis nicht existenten Studiengebühren aber einen großen Bogen machen?


    Ich kann da aus eigener Erfahrung berichten. Das Studium ist in Deutschland zwar fachlich Weltspitze, aber die Ausstattung an den Universitäten ist teilweise ein Witz!
    Unsere Bibliothek war damals ganze 50m2 groß, darin standen ein paar Regale mit uralten Schmökern. Wir hatten für über 300 Studenten ganze 3 Workstations mit CAD und FEM Programmen. Das Studienmaterial mussten wir uns selbst kaufen.
    Ich musste damals allein für einen ordinären Co-Prozessor für meinen PC die ganzen Semesterferien arbeiten, weil AutoCad damals nur mit Co-Prozessoren lief.

  • Die Studie des DIW, die auch im Tagesspiegel-Artikel zitiert wird, hat zwar viel Aufmerksamkeit bekommen, ist aber "soziologisch wertlos".


    Siehe auch folgender Artikel aus der FAZ:


    Die inszenierte Mittelschichtspanik


    Wenn die deutschen Unis so schlecht ausgestattet sind, und die amerikanischen nicht, spricht das nicht eher für Studiengebühren?


    Ich kenne Unis in USA, Schweiz und Deutschland. In Deutschland sieht man die meisten Graffitis, Schmierereien und andere mutwillige Sachbeschädigungen. Das bedeutet für mich: "Was nix kost, das is auch nix."


    Natürlich ist Bildung ernster als nur das Thema Studiengebühren. Aber es ist auch nicht so einfach, dass es reicht, nur nach höheren Staatsausgaben für Bildung zu rufen.