Serienfahrwerk, Uk-Werte, Stabis und vielleicht Federn

  • Schön, dass Ihr mit Euren Autos tanzen könnt. :)

    Ich kanns sicher noch nicht, bin noch in der ersten Stunde und die Schritte sind ziemlich unbeholfen. Da sollte der Boden noch nicht so glatt und die Schuhe noch griffig sein sonst haut's einen ganz schnell auf die ....

    Ich habe mal Eure Rückmeldungen zusammengefasst, Kyoshi Einstellungen habe ich aus einem Stabifred hier im Forum

    Sammlung Fahrwerkseinstellungen.pdf

    Sieht so aus als wird als relativ gut emfunden: Sturz auf der HA Mitte OEM und die Spur hinten möglichst klein, evtl. sogar noch unter OEM Grenze. Vorne OEM Mitte und wenig Spur. Und dazu noch weiche Stabis. Lars hatte im Parallel Th. sogar mal Spur HA Richtung 0° genannt - wenn's nicht 1. April war.

    Gibt es noch mehr Einträge für die Tabelle ?

    Grüße
    Modiva/ Dieter

    2 Mal editiert, zuletzt von modiva (4. April 2014 um 23:11)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von modiva
    Lars hatte im Parallel Th. sogar mal Spur HA Richtung 0° genannt - wenn's nicht 1. April war.


    Wenn man sich an dem leichten Zuppeln stört, das der S macht, wenn man z.B. über nen Gullideckel rollt, DANN muss man wohl, um das weg zu bekommen Spur 0 an der HA einstellen. Damit heimst man sich aber so viele Gegeneffekte ein, dass das nun wirklich keine Empfehlung sein sollte. Nimm den Thread da nicht so ernst. ;)

    Eine Vorspur stabilisiert ne Achse. Willst Du ein stabiles Auto, ist eine gewisse Vorspur sehr sinnvoll. Die sehr große OEM-Vorspur an der Hinterachse ist aber so groß, dass man sie sehr deutlich merkt, wann immer man einseitige Reibwertsprünge überfährt. Das Auto versetzt dann leicht. Das Wort "versetzen" ist nicht gut gewählt... weil damit idR sehr drastische Bewegungen assoziiert werden. Drastisch ist das aber nicht. Nur eben schön ists auch nicht. Ich kann verstehen, dass man sich dran stört. Das aber weghaben zu wollen, ist eher kosmetischer Natur. Am deutlichsten wird das, wenn man im Winter einseitig auf Matsch kommt, wohingegen es auf der anderen Seite nur nass ist. Oder auch auf so manchen weißen Fahrbahnmarkierungsstreifen, wenn sie nass sind. Das fühlt sich richtig kacke an. Mehr aber auch nicht. Das hat aber auch wieder einen positiven Nebeneffekt... man fährt freiwillig langsam.

    Ich denke sowieso, dass diese ganze Diskussion um Feinheiten in der Acheinstellung erst nahe des Limits überhaupt nennenswert zum Tragen kommen. Und in dem großen Bereich unterhalb der Limits ists bissl gutes Gefühl suggerieren und Reifenverschleiß minimieren.
    <<< an diesem Absatz kann man sich stören. Bevor man das tut, sei erwähnt... das ist für normales Gefahre gemeint. Auf der Renne, mit dauerhaft am Limit und so, da ist dann ein anderer Schnack notwendig. Aber da gelten eh andere Ansprüche.

    Sehr unruhig wirds, wenn z.B. die Vorderachse in Nachspur geht. Da wird der Geradeauslauf nervös. Auch die OEM-Spur 0 vorn finde ich eher uncool. Auf der Bremse beim Einfedern geht die Achse dann Richtung Nachspur. Der Geradeauslauf wird beim Bremsen indifferent und man hat das Gefühl, ständig korrigieren zu müssen. Ich favorisiere daher auch eine leichte Vorspur an der Vorderachse. Das senkt nicht nur den Verschleiß, es fühlt sich auch viel stabiler an.

    Also daher mein Rat:
    Nimm die OEM-Werte mit einer leichten Vorspur an der Vorderachse. Sehr ordentliche Reifen hast Du bereits gewählt, das ist mir am wichtigsten. Rest ist Fahrer. Übe Dich auf geeignetem Terrain im "Drift ausfahren, statt zu eliminieren", besuche mal nen Sportfahrer-Sicherheitstraining und dann lass es einfach sehr langsam angehen, wenn Du unsicher oder besorgt bist. Mehr braucht es IMHO nicht.

    Hier mein letztes Achsmessprotokoll...

    Die Millimeterangaben beziehen sich auf 17"-Felgen.

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

    7 Mal editiert, zuletzt von Los Eblos (5. April 2014 um 00:10)

    • Offizieller Beitrag

    Warum Honda da OEM so große Vorspur in die HA macht, was ja wohl doch recht ungewöhnlich ist, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass man beim Geradeausfahren sehr den Verschleiß an den Innenflanken fördert, wenn man die Spur deutlich geringer einstellt, ohne den Sturz ebenso zu verringern. Wolfgang Weber berichtete von der 1/5-Regel. Stellst Du an der HA 1/5 des negativen Sturzwinkelwertes als Vorspur ein, läuft der Reifen neutral ab. Hilfreicher Tip, wenn man aufgrund großer Tieferlegung nicht mehr zurück zu normalen Sturzwerten zurückdrehen kann. Dann kann man Vorspur erhöhen, um den Verschleiß aufzufangen.

    Ich bin die UK-Wert gefahren... UK bedeutet ja gegenüber OEM hinten weniger Vorspur und mehr Sturz. Also alles getan für mehr Verschleiß beim Geradeausfahren. Das ist n Kompromiss, so wie Walter schon hinwies... der gut funzt, wenn man viel Gefecht auf kleinen winkligen Straßen betreibt. Bei mir haben die UK-Werte die Hinterreifen recht schnell innen verschlissen. Weil ich eben nicht dauernd am Seitenführungs-Griplimit fahre, sondern Autobahn und Stadtverkehr.

    Zu Deiner Tabelle:
    Kyoshis Setup liest sich spannend. Wieso man bei so geringer Vorspur an der HA (der Rest ist ja eher konventionell) bei Nässe dann starkes Untersteuern erntet... ist das immer so? Ich hab das da jedenfalls noch nicht verstanden. Kann man das erklären?

    Ich würde schon gern mal die Gedankengänge von Honda hinter der Hinterachse verstehen. Zum einen hat man die große Vorspur, zum anderen noch einen ausgeprägten Bumpsteer-Effekt. Und dann noch der so ungewöhnlich harte Stabi... Hat das Struktur? Sinn?

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

    5 Mal editiert, zuletzt von Los Eblos (4. April 2014 um 23:52)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe da in den beiden letzten Beiträgen recht viele Aussagen wie Fakten formuliert. Das sind alles meine Meinungen und Ansichten, die sich aus meinen Erfahrungen und Gedanken zu dem Quark mit den Achsen ergeben haben.

    Wenn wir da in gewissen Punkten gegensätzliche Meinungen finden, dann würde ich die gerne diskutieren.

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

    Einmal editiert, zuletzt von Los Eblos (4. April 2014 um 23:57)

  • Ich habe einen Nebensatz von Kyoshi unterschlagen - sollte ich noch ergänzen. Er hat überlegt, dass das Untersteuern auch von den unterschiedlichen Reifen auf Vorder- und Hinterachse kommen könnte. Die Reifen hinten waren wohl neu und die vorne halt vom Profil gut aber älter. (Das ganze war in einem Thema "Achsgeometrie" Juli 2009)

    Ich kann leider nicht viel zu Pirellis sagen. Den einen den ich bislang hatte war ein SUV Scorpion STR und 5 Jahre alt - das Auto untersteuerte auf Nässe so stark, dass ich den Reifen obwohl noch 5mm Profil weggeschmissen habe.

    Ich lebe im Flachland und der größere Teil meiner Fahrten mit dem S wird ähnlich wie bei Dir sein. Autobahn, Landstraße mit Vmax Grenzen und Traffic sowie innerorts Verkehr. Daher glaube ich auch das der Kompromiss zwischen gleichmäßigen Reifenverschleiß und Gutmütigkeit nich in den UK Werten zu finden ist.

    Bump steer beschreibt ja Vorspuränderung aufgrund von Federweg. anschauliche Erklärung Bump Steer Der Effekt dürfte beim S die Vorspur in Richtung Nachspur ändern und deswegen wird als Basis viel Abstand zur Nachspur eingestellt. Dies könnte auch ein Grund für die Anfangs härteren Federn hinten sein - wenig einfedern = wenig Bump steer. Daraus könnte man aber auch ableiten mit den 00er Federn ist weniger Vorspur nötig.

    Im Hinblick auf harten Stabilisator: das Internet schreibt im Prinzip "die Achse mit dem härteren Stabi bricht als erstes aus". Ein Stabi soll dem Kippen entgegenwirken und das Fahrzeug lieber ausbrechen. Wer weiß was die Entwickler ursprünglich für Ziele hatten. Es wird in den ersten Prospekten viel von F1 fabuliert und vielleicht wollte man die Sportlichkeit unterstreichen. Den TopGear Leuten hat der S ja auch besser als Z4 oder Boxster gefallen weil mehr klassischer Roadster. Später hat man dann festgestellt, dass man auf eine Sammelklage zusteuert und die Kiste gutmütiger gemacht. Heute würde ein Hersteller bei einem Auto mit so vielen Totalschäden vor dem Kongress antreten müssen.

    Zu Deinem Messprotokoll. Kann man die mm-Angaben über eine Formel einfach in Winkel umrechnen ? und beim Nachlauf hast du ja auch UK Empfehlung einstellen lassen.

    Im Hinblick auf Diskussion - im Moment versuche ich noch die verschiedenen Erfahrungen der langjährigen S Fahrer zu sammeln und daraus das für mein Fahrprofil und Sicherheitsbedürfnis scheinbar passendes heraus zu destillieren.

    • Offizieller Beitrag

    Nachlauf maximieren ist stets Überfall das Motto gewesen.

    Umrechnung mm zu Grad... Ja. Darum schrieb ich dazu, dass sich die Werte auf 17" Felgen beziehen. Ich suche es mal raus... Reine Trigonometrie... Steht auch irgendwo im Forum.

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

    Einmal editiert, zuletzt von Los Eblos (5. April 2014 um 07:54)

    • Offizieller Beitrag

    17" Felgendurchmesser = 425mm

    Tangens eines Winkels ist Gegenkathete / Ankathete... also:

    tan( Spurwinkel in Grad ) = Spurwert in mm / Felgendurchmesser in mm.


    In OpenOffice Calc:

    Spurwinkel in Dezimalgrad=DEG(ARCTAN(A/B))
    mit
    A = Spurwert in mm
    B = Felgendurchmesser in mm.

    Wenn Du aus dem Nachkomma-Rest dieses Wertes dann noch Winkelminuten machen willst, einfach auf das 60er-System umrechnen (durch 100 * 60).

    Beispiel:
    A = Gesamtspurwert -3,0mm
    B = Felgendurchmesser 425mm
    Spurwinkel in Dezimalgrad=-0,4
    Spurwinkel in Grad: -0°24'

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

    2 Mal editiert, zuletzt von Los Eblos (5. April 2014 um 08:18)

  • Hallo,

    habe mich ein paar Tage nicht so sehr mit dem Thema befasst. Wenn ich es richtig umgerechnet habe fährst du an der HA eine Vorspur von 1°30', am entgegengesetzten Ende der Honda Empfehlung ? 1°30' ? (WHB 1° +- 20', UK 0°40')

    Habe ich richtig gerechnet ?

    Wenn ich richtig gerechnet habe - machst Du es wegen Verschleiss und nimmst die Effekte auf Querfugen, Kanaldeckeln etc. in Kauf?

    Grüße
    modiva

  • Für die Liste, bzw. Protokoll:

    Reifen: Federal RS-R595 auf OZ Ultraleggera (VA 225/40/18 und HA 255/35/18 ) mit Kaltdruck VA 1.7Bar, HA 1,8BAR
    Fahrwerk: D2 Street, Federvorspannung 8mm, VA 5 Klicks, HA 0 Klicks, offen
    Höhe: Radmitte vo/hi:350/345mm

    Schöne Grüsse aus dem Altmühltal


    Uli

    Einmal editiert, zuletzt von ulkahn (23. April 2014 um 01:24)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von modiva
    Habe ich richtig gerechnet ?


    Ja.

    Zitat

    Original von modiva
    an der HA eine Vorspur von 1°30', am entgegengesetzten Ende der Honda Empfehlung ? 1°30' ? (WHB 1° +- 20', UK 0°40')


    Hm, nee. Wir müssen hier die OEM-Hondawerte mal in Frage stellen. Du sagst, Spur Hinterachse sei laut WHB bei 1° +/- 20'. Das alte PDF-WHB ist von 1999, gilt also für die ersten Modelljahre. Das Messsystem, das meine Protokolle ausspuckt, sagt da andere Werte als Normalwerte für MY2005...

    Laut den Sollwerten meiner Protokolle ist die Vorgabe für die Gesamtspur für mein Baujahr 2005 bei 17" Rädern an der Hinterachse 10.8mm, dazu eine Toleranz von +/- 3.6mm. Also ist der Toleranzbereich zwischen 7.2mm bis 14.4mm Gesamtspur, in Grad sind das bei 17"-Rädern 1°27' +/- 0°29', also nicht so unsinnig kleinlich beschrieben 1°30' +/- 30'.

    Ich liege mit den 11.3mm Gesamtvorspur nicht ganz in der Mitte dieser Vorgabe, den Hauch mehr Richtung Vorspur kann man ignorieren. Meine 11.3mm entsprechen bei 17"-Rädern rechnerischen 1°31'. Also ziemlich genau in der Mitte der Vorgabe. Und das war auch mein Ziel: Standard-Werte, nur an der Vorderachse ein bissl Vorspur, statt der eigentlich von Honda gewünschten neutralen Spur.

    Nachdem ich nun mit den Reifen ca. 12000km abgespult habe, mehrfach im Harz und einmal in Oschersleben auf der Renne war, kann ich zum Reifenbild berichten:
    Mit den gezeigten Werten laufen Vorderreifen und Hinterreifen mit Michelin PS2N3 völlig gerade ab. Achtung: Das bezieht sich auf MEINE NUTZUNGSGEWOHNHEITEN. Das Gripoptimum ist das nicht. Sobald ich ballern gehe, sieht man, dass das für dauerhaftes Kurvenlimit zu wenig Sturz ist. Das geht dann ordentlich auf die Aussenflanken. Hier ist klar erkennbar, dass der Einsatzzweck großen Einfluss auf das zu wählende Setup hat.

    Zudem zeigen die PS2N3 in der Praxis, dass sie sehr gern mehr Sturz mögen und brauchen, als die MZ und Federals 17", SOFERN man damit nur ballert.

    Zitat

    Original von modiva
    machst Du es wegen Verschleiss und nimmst die Effekte auf Querfugen, Kanaldeckeln etc. in Kauf?


    Ja, ich halte an der großen Vorspur der Honda-Vorgabe an der Hinterachse fest, weil ich damit trotz viel Geradeausfahren und trotz Sturz oberhalb der Mitte ein gerades Reifenverschleißbild erreiche. Die Effekte auf Kanaldeckeln etc. fühlen sich hier und da komisch an. Zuppelt halt son bissl... fühlt sich dann für Ungewohnte scheiße an. Aber das Auto funktioniert insgesamt so gut und das Reifenbild stimmt, so verkehrt können die Werte FÜR MEINEN ALLTAG nicht sein... und sicherheitsverringernd war das Zuppeln bei mir noch nie. Bei den UK-Werten an der Hinterachse konnte ich hingegen IN MEINEM ALLTAG zusehen, wie die Innenflanken schwinden. Ich wiederhole mich: BEI MIR passte Kosten/Nutzen da nicht.

    Was ich ganz erwähnenswert finde:
    Sowohl die Beschaffenheit des verwendeten Reifens (Flanke, Profilierung), sowie die Nutzungsgewohnheiten des Autos ergeben völlig andere Reifenbilder. Daher denke ich, dass man nicht DAS RICHTIGE Setup empfehlen kann, ohne diese Faktoren individuell einzudenken. Das ganze ist komplexer, als man denkt.

    Ich würde daher, wenn man eher cruised und eher oft geradeaus fährt, mit OEM-Werten anfangen. Ist man mit viel Hartgas und ständig in Kurven unterwegs, dann definitiv mehr neg. Sturz, vllt. auch UK-Werte. Und dann alle paar Tausend Kilometer Reifenbild angucken und Maßnahmen daraus ableiten.

    Und zu den gefragten Sicherheitsaspekten:
    Ich denke, man sollte tunlichst drauf achten, dass man keine Nachspuren einstellt. Die machen das Auto nervös und den Geradeauslauf kippelig. Ob man nun zu viel oder zu wenig Sturz hat, äußert sich meiner Meinung nach nicht signifikant in sicherheitsrelevanten Punkten. Da ist die Wahl der Reifen, der Reifendruck und die Reifentemperatur viel viel maßgeblicher für sicheres Vorankommen.

    Das sind meine Meinungen. Wenn da Diskussionsbedarf ist... bitte nicht zögern. Das muss nicht alles stimmen. Es spiegelt nur meine aktuelle Sicht der Dinge wieder, die aus meiner Praxis abgeleitet sind.

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

    8 Mal editiert, zuletzt von Los Eblos (23. April 2014 um 02:39)

  • So jetzt sind einige Monate vergangen und die Saison neigt sich leider langsam dem Ende zu. Es wird Zeit mit Euch, die ihr Euch mit mir auseinander gesetzt habt, die vorgenommenen Einstellungen und Erfahrungen zu teilen. Zur Erinnerung: ich fahre 18" 225er vorne und 255er hinten.

    Ich habe im Mai die Werte einstellen lassen, die ich bei Kyoshi gefunden habe (findet ihr in der Anlage) und konnte das Auto im Alltagsbetrieb zunächst auf Pirelli PZero Nero, ca. 5 Jahre alt 30-50% Restprofil und später wieder mit den neuen GY Eagle F1 Asym2 V1 fahren. Auf den GY Reifen war ich auch auf einem (Fahrsicherheits) Drift-Training.

    Nun zu den Erlebnissen:
    Den Pirelli habe ich fast ausschließlich auf trockener Straße und einige wenige Male im Nassen gefahren. Grundlegend in Erinnerung geblieben ist mir, dass das Auto mit diesem Reifen jeder Bodenwelle, jeder Rille im Boden nachgegangen ist und aktiv festgehalten bzw. zurückgezwungen werden mußte. Beim überfahren von Markierungsstreifen ergab sich ein gewisses unangenehmes Feedback zu den Fahrbahneigenschaften - das von Lars beschriebene "Zubbeln" trifft es vielleicht. Querfugen/ -kanten kamen ungefiltert im Rücken an. Auf Nässe habe ich mich sehr zurück genommen, so dass es nichts wirklich zu berichten gibt.

    Der Goodyear ist ganz anders. Auf den gleichen Straßen, den gleichen Spurrillen fährt das Auto nun unbeeindruckt neutral und muss nicht permanent korrigiert und festgehalten werden. Straßenzustand und Fugen werden gut erkennbar vermittelt aber trotzdem recht komfortabel geschluckt. Fahrbahnmarkierungen sieht man nur noch. Dabei finde ich, dass das Auto nicht an Lenkwilligkeit und Fahrdynamik eingebüßt hat. Eigentlich hat es sogar gewonnen, da es jetzt macht was ich vorgebe und ich nicht permanent den Vorgaben des Autos hinterher hechele.

    Das Drift Training fand auf bewässerter Piste statt. Hier habe ich erlebt, dass das Auto nur mit massiven Lastwechseln und heftigen Lenkbewegungen dazu zu bewegen war auszubrechen. Alternativ ging ein Drift auch mit hohen Geschwindigkeiten in Kurven einfahren und einen Lastwechsel provozieren. (Alles wäre im Alltag weit jenseits von gut und böse für mich) Manchmal mit zunehmender Trainingszeit auch öfter konnte ich das Auto wieder fangen - oft habe ich auch Pirouetten gedreht. :D

    Auf der Kreisbahn neigte der S bei zunehmender Geschwindigkeit und stärkerem Lenkwinkel zu untersteuern. Ob sich dies mit weniger Luftdruck im Reifen reduzieren ließe konnte ich nicht probieren - hatte ca. 2,4 bar warm. Nur über Geschwindigkeit reduzieren, Lastwechsel einleiten ließ er sich wieder ins übersteuern bringen. Im Slalom folgte der S stoisch den Lenkbewegungen und heftige Gasstöße ergaben ein leichtes Wegdriften des Hintern.

    Auf dem Weg nach Hause habe ich auch noch ein paar kurvige Straßen im Bergland und teilweise echt schlechtem Belag mit genommen. Das hat so viel Laune gemacht wie lange nicht mehr. Der S hing selbst auf holpriger Strecke am Lenkrad wie auf Schienen. Auf der BAB gab es auch keinerlei Anlass für Misstrauen. Auch bei Tempo 200 zog er ruhig und sauber seine Bahn

    Insgesamt vermittelt die aktuelle Kombination von Reifen und Fahrwerkseinstellung ein sehr hohes Vertrauen in die Fahrsicherheit des S. Wenn ich ein paar Tausend km gefahren bin werde ich auch noch was zum Reifenbild schreiben.

    Sammlung Fahrwerkseinstellungen 2014 09 29.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von modiva (30. September 2014 um 23:17)