263PS yea
So, nach etwas längerer Zeit hab ichs doch geschafft das Thema "aus schrott mach neu" auf nächste level zu bringen.
Mein alter Motor ist ja mit Ventiltellerbruch bei ca 100tkm hops gegangen (Vorstellung mit Motorschaden nach Ventiltellerbruch).
Hab mir dann einen aufgebauten F20C von ecu-performance für 8k eingeschnitten der auf motorsportmarkt inseriert war.
Zum Motor: Block aus einer Havarie, neu gehohnt, TODA high compression pistons (12.1:1), TODA valve springs, Carillo rods, TODA ITBs, facelift Ventilteller (sollten nicht gleich brechen
Motor war eine Rennsaison im Histocup-Einsatz (ca. 700km), hat damit auch den Klassensieg geholt. Das war der Kaufgrund.
Vom Schrott Motor (fehlende Teile): Lichtmaschine, Schwallblechwanne, Riemenspanner, Starter, Fuelrail, Schwung, Kupplung etc.
Nach erster Begutachtung waren die Teile verbaut die angegeben waren. Ventilspiel war auch in der Toleranz. Also ready-to-go.
Die nächsten Schritte vom build sind von mir entschieden worden und begründen sich aus meinem Halbwissen, Internet recherche, telefonaten und Kompromiss da mein S2000 noch strassenzugelassen ist.
Es ist ja die TODA Einspritzleiste mitgekommen, dabei benötigt man einen externen Benzindruckregler. Da mir das ganze zu ungewiss war hab ich einfach die OEM Leiste genommen und angepasst.
OEM fuel rail hat gleiche Abstände der Injektoren und passt super and die TODA ITBs. Den ganzen Kram wie fuel pump, press regulator, druckdämpfer ist OEM und sollt keine Probleme machen.
Injektoren sind OEM, reicht aus, duty cycle war <90% nach der Abstimmung.
Weiters war der MAP sensor ein Problem (engine load measurement). Laut Roman Kaps (ecu) werden ITBs mit TPS abgestimmt (alpha-n), ich bin den Weg mit MAP gegangen.
Weiss selber nicht genau warum, vielleicht weil OEM auch MAP hat, ich wollts einfach wissen.
TODA ITBs haben nach der Drosselklappe ports pro Zylinder wo man den Unterdruckschlauch anschliessen kann.
Hab mir Schläuche und fittings von pumpen-peters.de bestellt, alle 4 Zylinder zusammengeschlossen, MAP Sensor, Benzindruckregler und Bremskraftverstärker drauf geschlossen.
Also alles wichtige was OEM auch im Vaccum hängt mit der Hoffnung das es so funzt.
Weiters habe ich auch noch das IACV(intake air control valve) was die Leerlaufsteuerung machen soll angeschlossen. TODA ITBs haben extra 4x anschlüsse direkt bevors in den Motor geht mit mini Durchmesser.
Wieder alle 4 zylinder verbunden und damit ins IACV geleitet, like OEM. IACV ist eigentlich ein kontrolliertes vaccum leak.
Hat sich nacher als unbrauchbar herausgestellt da die Zylinder über den MAP Vaccum Anschluss über die anderen Drosselklappen Luft ziehen. Soweit hab ich nicht gedacht.
Gaszug hat auch nicht gepasst, hab mir da einen kleinen Adapter bauen/schweissen müssen damit der Gaszug richtig einhängt.
Offen wollte ich die Trichter der ITBs nie lassen, ist ja kompletter Blödsinn wie auf den ganzen ITB youtube videos. Braucht man nur irgendwas ansaugen und der Motor reibt an.
Intake plenum hab ich mir wieder aus Resten einer 3mm Dipond Platte gebaut, war ne heidenarbeit für den Fazit das es wahrscheinlich zu klein ist vom Volumen und die Anströmung zu den Trichtern nicht optimal ist.
Auf jeden Fall ist es Dreckdicht und schon okay für den ersten Versuch, Inlet Durchmesser ist 70mm, gleich wie catback. Airbox hat einen K&N pilz und saugt durch die Motorhaube.
Hab im Winter vor ein neues zu bauen mit dem verbesserten Halbwissen nach Gesprächen mit Roman.
Kleiner krims-krams wie neuer Wasserkühler, Ölkühler+adapterplatten reinigen. Alles richtig anschliessen, Kupplung, Getriebe, Kardanwelle, Krümmer, catback, Öl, Wasser muss auch wieder rein und kostet Zeit wenn mans gewissenhaft macht.
zB. Wasser entlüften war mehrmals nötig um die ganz Luft aus dem System zu bekommen.
Nachdem die "mechanical problems" soweit gesolved waren gings zum Motorstart. Er sprang sofort an! Was für ein Glücksmoment, gestunken hats wie sau da er viel zu fett lief.
ECU ist ein aftermarket AEM EMS 2, was ich schon seit jahren im Einsatz habe, nächste Baustelle war EFI tuning, was ich mir auch selbst beibringen wollte
Ist ja schon machbar nachdem einige das Wissen öffentlich verbreiten so wie hpacademy.com und es zig foren gibt.
Anfangs kaufte ich mir einen ITB synronizator, also so ein Ding das man zum Vergaser einstellen braucht um die Luftmenge im idle auf den Zylindern gleich zu haben. -> 4kg/h on avg.
Dann idle Stellung festgelegt und gleichzeitig an der fuel map herumgedrecht damit er nicht so fett lauft.
Im Zuge dessen bin ich draufgekommen das der MAP sensor sofort hochgeht auf 100kPa wenn man nur leicht auf Gas tritt. Das ist das Hautproblem bei den ITBs + MAP, kein gscheites Vacuum (was auch viele im internet schreiben).
Aber .. es geht ja doch wenn man die load breakpoints im AEM nichtlinear legt und die Auflösung im Bereich von 80..100kPa erhöht. Idle ist ca bei 40..50kPa (OEM hat 10kPa).
Das war der Grundstein zum setup, nonlinear load breakpoints. Damit lasst sich schon ganz gut die fuel map selbst einstellen mit road tuning.
AEM bietet dazu die "quick tune" funktionalität. Man schaltet O2-feedback ein und kann die fuel map bei fahrt mit "space" in der jeweiligen Zelle (rpm/kPa) korrigieren damit der zB auf lamda=1.0 rennt. Live auf der Strasse!
Für WOT kann man sich das log anschauen und fuel dementsprechend korrigieren damit der auf lamda=0.88 rennt zB.
Ignition map war das nächste Thema, ich hatte vom OEM tune eine map mit max. 30° Vorzündung. Da ich jetz höhere Verdichtung hab sollte ich runter gehen, nur wieviel?!
Mit Prüfstand wäre das einfacher, einfach weiter unten beginnen und raufgehen bis die Leistung nicht mehr zunimmt.
Ich habs probiert über den Klopfsensor+log zu machen. Hab aber daraus kein Schema erkennen können, habe 10°, 20°, 30°, 33° probiert. Immer ca. gleiche knock voltage vs. rpm. TODA pistons sollen ja andere engine noise machen.
Naja da war ich mit meinem Halbwissen am Ende und musste hilfe von Profis bei ecu-performance holen. Sprich Termin ausmachen, rausfahren und abstimmen lassen.
Ignition hab ich meine letzte OEM map genommen und -5° abgezogen. Idle nachkorrigiert. Das hat schon verdammt gut getan laut popometer, was sich auch später am Prüfstand herausstellte.
Für die driveablility müssen noch einstellungen am Acceleration gemacht werden (delta gasstöße), das habe ich selbst noch hinbekommen.
Der Motor war eigentlich schon sehr gut fahrbar, bis auf ein paar Verschlucker im Schub/miniGas Bereich.
Nächster Termin war bei ecu-performance.
Roman und der Doc haben dann meinen Motor mit MAP abgestimmt, hat ca. 1h gedauert.
Rausgekommen sind 263PS@8750, bin zufrieden damit.
Vorzündung waren 27° optimal, bei 25° (mein pre-setting) warens um die 260PS wenn ich den Jungs recht über die Schulter geschaut hatte.
Paar Ps habens noch im 4000-6000 Bereich rausgeholt, nice-to-have.
Sie sind im Prinzip gleich wie ich vorgegangen, zuerst die fuel map mit breitbandlambda einstellen (teillast, vollast), dann ignition map mit leistungs feedback.
Am Ende hat er gemeit mein plenum+airbox sind unterdimensioniert, was Leistung kostet.
Mein Motor (2017 wo er noch im Rennauto war) hat mit Trockensumpf ca. 280Ps am gleichen Prüfstand gehabt.
Noch ein vid vom pull:
Jedenfalls hat das ganze herumbauen auch Spass gemacht, Lösungen finden, optimieren, dazulernen. Auf das kommts bei mir auch an. Bin nicht nur der Fahrer, will alles verstehen end-to-end.
Noch einige Bilder.
Kann auch gern die AEM calibration hochladen falls wer Interesse hat.
cheers,
Michael