Seit einiger Zeit habe ich ein Klackern beim Überfahren mit dem hinteren rechten Rad von etwas grösseren Unebenheiten, wie z.B. tiefen Gullydeckeln oder Schlaglöchern.
Wenn ich mit getretener Bremse (leichtes bremsen genügt) rüberfahre, ist es nicht da.
Seit einiger Zeit bedeutet, seitdem meine Bremsbeläge gewechselt wurden.
Gestern war ich in der Honda-Werkstatt. Der Meister vermutete, dass die Schutzbleche (heissen korrekt anders, habe ich aber vergessen) der Bremsen auf den Bremssattel schlagen würden. Nachdem die aber zurechtgebogen waren, war das Klackern immer noch da. Nun will er das Auto einen ganzen Tag dabehalten.
Die Bremsleistung ist lt. Bremsenprüfstand absolut in Ordnung. Die Schrauben sind lt. Meister alle korrekt angezogen.
Das Klackern hört sich an, als ob ein Bremsbelag irgendwo kurz aufschlägt.
Könnt Ihr mir helfen?
PS: Die Geräuschethread ist wirklich klasse. Bei diesem Geräusch konnte er mir zwar nicht helfen, aber das Quietschen von vorne konnte ich durch Fetten des Motorhaubenschlosses beheben.
Klackern rechts hinten
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Hallo Schwedenkreuz,
da Du das Klappern erst seit dem Belagwechsel hast, vermute ich Folgendes:
Zuerst kurze Erklärung: Die Beläge stützen sich mit ihrer Rückenplatte auf dem Halter der Faustsattelbremse ab, und zwar dort, wo sich jeweils links und rechts des Belages ein Blech befindet. Honda nennt diese beiden Bleche "Belaghalter"!? (Kann man von außen sehen). In der Regel sind solche Bleche aus Edelstahl und verhindern einerseits die Korrosion zwischen Belagrückenplatte und dem Bremsen-Halter, andererseits reduzieren/eliminieren sie Geräusche bestimmter Frequenzen, die beim Bremsen sonst gerne mal entstehen, auch als fiese Quietschgeräusche bekannt.
Kontrolliere mal, ob die Bleche nicht vielleicht vergessen oder nicht richtig eingesetzt wurden. In der Werkstatt wird das gerne mal vergessen.
Das Gleiche gilt für das Blech, welches sich in der radial nach außen zeigenden Öffnung der Faust selbst befindet. Da ich meine Bremse bisher noch nicht abgebaut habe, kenne ich die Funktion dieses Bleches nicht ganz genau. Solche Bleche dienen aber entweder ebenfalls als Belaghalter oder Geräuschmaßnahme, oder aber auch der Fixierung der Faust selbst. Denn auch die kann vor allem beim Überfahren von Unebenheiten Klappern, da sie schwimmend gelagert ist und häufig durch weitere Maßnahmen abgestützt werden muß.
Viel Gelaber, ich weiß, daher nochmal kurze Zusammenfassung:
1. Kontrolliere einfach mal alle drei Bleche
2. Versuche von Hand die Faust radial nach außen wegzuziehen (als wolltest Du die Bremse von der Scheibe in Richtung Radhaus runterziehen). Geht das dann zu leicht, kommt das Klappern von der Faust
Gruß
Holger -
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Leider fehlt mir ohne Bremse direkt vor Augen etwas die Vorstellungskraft.
Zu den Blechen:
Es gibt ein Blech, was direkt hinter der Scheibe angebracht ist und tatsächlich sehr nahe am Bremssattel sein kann. Das wurde auch schon wieder vom Sattel weggebeogen, so dass es eigentlich nicht mehr auf den Sattel schlagen kann.
Ob die beiden Belaghalter angebracht sind und klappern, muss ich mir mal anschauen. -
Hallo Schwedenkreuz,
das Blech, welches von Dir weggebogen wurde, ist sehr wahrscheinlich das Abdeckblech. Dieses schützt Bremsscheibe und Beläge vor Schmutzbewurf von Fahrzeugunterseite her. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, daß das die Ursache ist. Aber man weiß ja nie.
Zu den Belaghaltern. Du kannst nur kontrollieren ob sie richtig eingebaut oder überhaupt da sind. Belagklappern kann man nur sehr schlecht per Hand überprüfen.
Schau aber zusätzlich nochmal (wie unten beschrieben), ob die Faust sich zu leicht bewegen läßt.
Gruß
Holger -
Äh, kurze Frage:
Wieso Faustsattel, der S hat nen Schwimmsattel, so wie alle Honda´s die ich kenn.
Das einzige was ich mir vorstellen könnte, wenn´s wirklich von der Bremse kommt:
das einer der beiden Belaghalter oben/unten nicht da ist oder defekt ist und sich der ganze Belag bewegt und dieses Geräusch verursacht.
So sieht übrigens die Bremse aus, mit den Belaghaltern (1
Möglicherweise ist auch das Blech ( rotmarkiert) am Bremssattel selber verbogen oder gebrochen und übt nicht mehr genug Druck auf die Beläge aus. Die Bremssattelstifte(1) sollten eigentlich fest sein, wenn´s ´ne gute Werkstatt ist :
An den Bremsbelag Beilagen (1 u. 2) kann´s eigentlich nicht liegen, die sind nur dazu da, ein Quietschen oder Korrosion zu verhindern, wie cbr600f schon geschrieben hat:
Ich würde nochmal zur Werkstatt fahren, die sollen sich das doch nochmal anschauen. Am Schluß ist´s gar nicht von der Bremse... -
schon die reserverad-schraube überprüft?
ich hab derzeit noch so ein verwindungsgeräusch auch von hinten rechts. kommt aber nur bei anfahren (egal in welche richtung). das nagt ein wenig an meinem nervenkostüm (man weiß ja nie), soll aber harmlos sein und wird demnächst gerichtet. -
Hallo john_p
eine Faussattelbremse ist eine Schwimmsattelbremse, oder anders formuliert, sie gehört zur Gruppe der Schwimmsattelbremsen. Faustsattelbremse ist die genauere Bezeichnung, denn diese Bremse besteht aus einem Halter und einer schwimmend gelagerten Faust. Daher der Name. Es gibt z.B. auch Rahmensattelbremsen. Die gehören ebenfalls zur Gruppe der Schwimmsattelbremsen. Die Erklärung dieses Namens spar ich mir jetzt aber.
Deine weiteren Ausführungen entsprechen so ziemlich dem, was ich schriftlich versucht habe zu erklären. Du hast es allerdings mit den Abbildungen deutlich besser aufbereitet. Kompliment!
Ich halte ebenfalls die von Dir rot markierte Variante als das wahrscheinlichere Problem. Wären nämlich die Bremsbelaghalter 1 und 2 nicht in Ordnung, wäre vor allem bei abwechselndem Vorwärts-und Rückwärtsbremsen Belagklacken deutlich hörbar.
Gruß
Holger -
Ich habe heute mein Auto wiederbekommen und es klappert nicht mehr!
Wenn ich den Meister richtig verstanden habe, lag es an den Bremsbelagbeilagen, denen etwas Vorspannung fehlte. Deswegen sind die immer auf die Beläge geknallt.
Ebenso wurde das Quietschen des Motorhaubenschlosses abgestellt. Beim letzten Mal hatten sie es nur mit Einsprühen/Fetten probiert, wie es im Geräuschethread gepostet ist. Leider hat das nicht lange gehalten, nachdem ich in einen heftigen Regenschauer gekommen bin. Jetzt haben sie die Haube etwas nachgespannt (sehr unpräzise ausgedrückt), sodass dass Schloss enger schliesst. Ich hoffe, dass das eine dauerhafte Lösung ist. -
Hallo Schwedenkreuz,
dann waren unsere Vermutungen ja gar nicht so schlecht!
Übrigens, danke für die Info mit dem Motorhaubenschloß. Ich habe auch nachgefettet und schon nach der zweiten Fahrt bei anständig Sonnenschein und Hitze fing das Gequietsche wieder an. Und wenn man dann durch eine Altstadt mit Kopfsteinplaster fährt ist das auch noch irgendwie peinlich. Ich werde das mit dem "Nachstellen" der Haube mal weiterverfolgen.
Gruß
Holger -
Update:
Das Klackern war leider nur temporär verschwunden und nach einiger Zeit wieder da. Noch schlimmer wurde es, als mir eine Werkstatt die Beläge gereinigt hatte. Dann hatte ich das Klackern auf beiden Seiten.
Jetzt ist das Problem aber komplett behoben:
Die Beläge waren offensichtlich nicht original von Honda und ca. 1mm kleiner als normal. Dadurch hatten sie Spiel und verursachten das Klackern. Die Verbiegen der Beilagen hat da nur zeitweise Abhilfe geschaffen.
Also Vorsicht beim Belagwechsel! Lasst Euch keine Nicht-Originalbeläge andrehen!
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Du hattest doch im ersten Post geschrieben, dass Du die Bremsen in einer HONDA Werkstatt hast machen lassen. Und die haben Dir keine Original HONDA Beläge eingebaut? Und dann noch zu kleine??
Beim Reklamieren haben sie dann die Bleche nachgebogen und immer noch nicht gemerkt das falsche Beläge drin waren? Sie waren sogar der Meinung, dass Bleche nachbiegen ausreicht um ein Klackern des Belags zu vermeiden?
Ich würde mir 'ne andere Werkstatt suchen
Gruß
Bernd -
Habe ich auch gemacht.
Das Dramatische: Nicht nur die Werkstatt, die die Beläge gewechselt hat, fand den Fehler nicht. Sondern auch die nächste, die mir dann die Beläge gereinigt hat. Erst die 3. offizielle Honda-Werkstatt konnte diese Problem beheben.
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Habe ich das jetzt richtig verstanden? Eine Honda-Werkstatt baut Dir keine originalen Honda-beläge ein? Dafür fährt man doch eigentlichzum Honda-Händler. Wenn das wirklich so war, wäre das für mich Betrug erster Kajüte, es sei denn, man hat Dich beim damaligen Einbau darüber informiert.
Gruss