Neuer S2000 Testbericht auf auto-news.de

  • Auf auto-news.de giebt es einen neuen Testbericht des S2000. Diesen möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten!

    240 PS starker Roadster mit ungewöhnlichem Motor im Test

    München, 1. August 2003 – Sie sind um die Vierzig, die Schläfen werden grau, der erste Bauchansatz zeigt sich? Sie schätzen ein gutes Glas Wein und haben etwas Geld auf die Seite gelegt? Wenn das alles auf Sie zutrifft, sind Sie ein Fall für den Honda S2000. Denn Roadster wie er zielen auf Kunden ab, die jugendlich genug für ein sportliches Auto, dabei aber auch einigermaßen zahlungskräftig sind. Wir haben den offenen Honda mit einem der ungewöhnlichsten Motoren auf dem Markt für Sie getestet.

    240 PS, die es in sich haben
    Was ist so ungewöhnlich an diesem 240 PS starken Vierzylindermotor? Zunächst: Das Aggregat ist der Saugmotor mit der höchsten Literleistung überhaupt. 240 PS aus nur zwei Litern Hubraum ohne Turbo oder Kompressor - das allein ist schon eine Leistung. Außerdem ist dieser Motor einer von nur zwei Aggregaten, der gleich viermal den renommierten Preis International Engine of the Year in seiner Hubraumklasse erhielt.

    In 6,2 Sekunden auf Tempo 100
    Das Aggregat beschleunigt den 1,3 Tonnen schweren Roadster in 6,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Ein beeindruckender Wert, wenn man weiß, dass etwa ein Porsche Boxster 6,4 Sekunden braucht. Doch das eigentlich Besondere ist die Drehfreudigkeit des Motors. Blutige S2000-Anfänger, die bei 4.000 U/min hochschalten, bekommen von der Kraft des Motors nicht viel zu spüren. Denn der S2000 fängt da, wo andere Motoren aufhören, jenseits der 6.000 U/min, erst so richtig an. Erst in diesen Höhen ist der fauchende Sound zu hören, erst hier beginnt dieser Roadster zu zeigen, was er kann.

    Hindernisse willkommen
    Und auf der Straße? Da verändert sich mit dem S2000 so manche Sichtweise. Rote Ampeln im 500-Meter-Abstand, Stop-Schilder, vor sich hin träumende Autofahrer, die nicht vom Fleck kommen: All das wird zum Anlass für Freude. Denn nach Stops und Hindernissen kann man den Motor wieder mal arbeiten und fauchen lassen - endlich wieder! Man schaltet zurück, drückt aufs Gaspedal und fliegt am Hindernis vorbei.

    Nur Euro 3
    Gießen wir Wasser in den Wein und kommen wir zum Thema Umwelt. Der Motor ist nur nach Euro 3 zertifiziert, nicht wie die meisten Benziner nach Euro 4. In puncto Schadstofffreiheit muss man also Abstriche machen. Doch beim Spritverbrauch erlebten wir eine Überraschung: Honda gibt 9,9 Liter an, und in aller Regel verbraucht man mehr als der Hersteller angibt. Bei unseren Testfahrten benötigten wir jedoch durchschnittlich nur 9,4 Liter auf 100 Kilometer - dabei fuhren wir keineswegs wie die Chorknaben.

    Frontmotor und Hinterradantrieb
    Der Motor ist vorne längs hinter der Vorderachse eingebaut und treibt die Hinterräder an. Anders als frontgetriebene Roadster wie Fiat Barchetta, Alfa Spider und Audi TT bleibt der S2000 an der Vorderachse schön ruhig, wenn man aus der Kurve heraus beschleunigt. Bei soviel Kraft wie sie der S2000 hat, ist es allerdings klar, dass man das Heck in beherzt gefahrenen Kurven zum Ausbrechen bringen kann. Ein ESP ist nicht verfügbar. Damit dennoch weiter Schub auf den Asphalt ausgeübt wird, ist der S2000 mit einem Sperrdifferenzial ausgerüstet, das den Schlupf begrenzt.

    Fahrwerk, Lenkung, Schaltung: Alles Roadster
    Alles Roadster könnte man zu Fahrwerk, Lenkung und Schaltung sagen. Das Fahrwerk ist vorn und hinten mit einer Mehrlenkerachse ausgerüstet. Diese aufwändige Konstruktion bürgt normalerweise für gutes Handling. So auch hier: Das Fahrwerk wirkt straff und bringt einen gut durch die Kurve. Dazu passen die anderen Elemente des Roadsters: Die Lenkung ist direkt und macht beim Kurven viel Spaß. Die knackige Sechsgang-Schaltung gehört zum Besten, was wir kennen: Sie verwöhnt mit kurzen Wegen und exaktem Feeling.

    Innenraum ohne Schnickschnack
    Im Innenraum hat Honda auf eine schlichte Optik geachtet - so soll es bei einem Roadster sein. Das CD-Radio verschwindet daher dezent hinter einer Klappe. Es lässt sich über Knöpfe auf der linken Seite des Lenkrads fernbedienen. Ebenfalls auf der linken Seite befindet sich der rote Startknopf für den Motor. Serienmäßig empfangen den Roadster-Piloten Ledersitze. Sie bieten sehr guten Seitenhalt an Oberschenkeln und Rücken. Für allzu Dicke sind sie allerdings nicht gemacht.

    Halbautomatisches Verdeck, nervige Persenning
    Das Verdeck des S2000 hat eine beheizbare Glas-Heckscheibe. Es lässt sich halbautomatisch betätigen: Um es zu öffnen, wird die Verriegelung an der A-Säule manuell gelöst und dann das Verdeck elektrisch nach hinten gefahren. Nervig ist die Befestigung der Persenning: Sie muss an vier Punkten eingeknöpft werden, was aufgrund der beengten Verhältnisse zwischen Kopfstützen und Verdeck alles andere als einfach ist

    Neun Farben
    Für den S2000 gibt es insgesamt neun Karosseriefarben. Ohne Aufpreis sind jedoch nur Rot und Schwarz verfügbar, für die anderen Farbtöne ist ein Aufschlag fällig. Außerdem hat man - in Abhängigkeit von der Karosseriefarbe - die Auswahl zwischen den Lederfarben Rot, Schwarz, Beige und Blau sowie zwei Verdeckfarben, Schwarz und Blau.

    143 Liter Kofferraum
    Der Kofferraum fasst 143 Liter - ein mittlerer Wert für diese Klasse. An der tiefsten Stelle gibt es eine Ausformung, in die gerade ein Handgepäck-Trolley passt.

    35.450 Euro
    Der Preis für den S2000 liegt bei 35.450 Euro, wobei zwei Airbags, Klimaanlage, CD-Radio und Lederausstattung serienmäßig sind. Erwägenswert ist der Kauf eines Hardtops, das allerdings mit über 2.600 Euro recht teuer kommt.

    Konkurrenten Speedster Turbo, SLK und Z4
    In derselben Preisklasse wie der S2000 liegen auch Opel Speedster Turbo für 36.500 Euro, Mercedes SLK 200 Kompressor für 32.248 Euro und BMW Z4 2.5i für 32.500 Euro. BMW und Mercedes haben Sechszylindermotoren: Der nicht aufgeladene BMW-Motor leistet 192 PS, der Mercedes-Motor bringt es mit seinem Kompressor auf 163 PS. Der Vierzylinder des Opel leistet dank Turbo 200 PS. Damit bleiben alle drei Konkurrenten hinter dem 240 PS starken S2000. Doch bei der Beschleunigung von null auf 100 km/h schlägt der ultraleichte Opel sie alle: Er braucht nur 4,9 Sekunden, der Honda 6,2 Sekunden und BMW und Mercedes fahren mit 7,0 und 8,2 Sekunden hinterher.

    Vier Airbags bei Mercedes und BMW
    Für Mercedes und BMW ist die Sicherheit wichtig: Vier Airbags und ESP sind dort Serie. Beim Mercedes kommt mit dem serienmäßigen Tempomat ein roadsteruntypisches Komfortelement hinzu. Von ganz anderem Schlag ist der Speedster Turbo: Der extrem auf spartanisch getrimmte Männer-Roadster bietet keinerlei Komfort und hat nur einen einzigen Airbag. Der Speedster hat wie der BMW ein manuelles Verdeck, beim SLK ist es vollautomatisch.

    Markenzeichen Motor
    Die Vergleichskandidaten zeigen: Für rund 35.000 Euro bekommt man neben dem S2000 auch andere schöne Roadster. Hier muss sich jeder nach seinen Präferenzen entscheiden. Vom Konzept her steht der Honda zwischen Mercedes und BMW auf der einen und dem Opel auf der anderen Seite. Der S2000 bietet serienmäßig einiges an Komfort, ohne ein normales Auto zu sein - er bleibt ein waschechter Roadster. Sein Markenzeichen ist der Motor, dessen Sound man nicht mehr vergisst.

    Fazit: Motorradfeeling pur
    Die Kritik am S2000 beschränkt sich auf ein paar Details: Dass der Motor nur Euro 3 erfüllt und dass die Anbringung der Persenning so mühsam ist. Ansonsten gibt es in diesem Roadster viel Licht.

    Zwischen Sport und Komfort
    Romantiker können am Steuer des S2000 in die automobile Frühzeit zurückträumen, in eine Zeit, in der man mit Schutzbrille hinter dem Volant saß, und in der eine Spritztour ein Abenteuer war. Dennoch ist der Roadster ein modernes Auto mit einigen Annehmlichkeiten. So hält der S2000 die Waage zwischen Sport und Komfort.

    Motorrad für den Autoführerschein
    Das Herz des S2000 ist jedoch der hochdrehende, wohlklingende Motor. Der Sound erinnert an Motorräder, und nicht nur der. Man ist dem Asphalt so nahe wie beim Zweirad, muss aber bei schönem Wetter nicht unter einem Helm schwitzen. So viel Spaß wie mit dem Honda S2000 hatten wir lange nicht mehr mit einem Auto. Adrenalin für die Seele, sagt Honda. Da stimmen wir zu.

    - Datenblatt
    - Preisliste



    [Blockierte Grafik: http://www.auto-news.de/auto2/images/hon_s20_03_ro_test_1.jpg]

    [Blockierte Grafik: http://www.auto-news.de/stuff/bildergalerie.gif]


    Die Genaue Internetadresse dieses Test's ist:http://www.auto-news.de/auto2/hon_s20_03_ro_test_030801.htm

  • ... vermutlich sind die mit Lufideckel gefahren.
    Ohne wären die pausenlos über 6000 u/min unterwegs gewesen.
    Und dann wäre der Verbrauch um einiges höher, gell?

    sonst, netter Bericht. Trifft alles in Schwarze.

    geetz
    Lächler

  • Naja alles stimmt nicht ganz:

    1. Die Altersklassen sind wohl nicht um die Vierziger, der Altersdurchschnitt scheint mir eher um die Anfang 30 zu liegen. Ich komme mir hier bald schon wie ein Opa vor. Wink

    2. Die gewünschten Hindernisse sind nicht Ampeln und Stopschilder (alleine schon deshalb weil diese sich meist in Städten befinden) sondern KURVEN!

    3. 9,4l obwohl sie nicht wie die Chorknaben gefahren sind..HMM.. ok auf der Pässetour hab ich auch 'nur' 10,5l gebraucht obwohl ich mich meistens im VTec aufgehalten habe.

    4. Die Sitze sind auch für 'sehr Kräftige' wirklich GUT. Obwohl das weiß ich nur vom hörensagen. Da kann ich nicht wirklich mitreden. Wink

    5. Zum Thema Sicherheit hätte erwähnt werden können das der S2000 in EURONCAP besser als der SLK abgeschnitten hat (trotz der vielen Airbag's)


    Aber alles in allem ein SUPER Bericht!!! Very

    Oliver Smile

  • Anmerkung: Der Mercedes SLK 200 Kompressor ist kein 6-Zylinder sondern ein "normaler" 4-Zylinder! Um nen 6-Zylinder zu bekommen, muss es dann schon der SLK 320 oder der AMG-SLK sein.

    Ich glaube zudem, dass der Benz ebenfalls nicht Euro-4 erfüllt.

    Oliver: Schweizer Pässe = 9,7 Liter (halt ein "Bremser" Wink )

    Ansonst sehr nüchterner Bericht.
    Danke und Grüße,
    Nick