Hallo zusammen,
mir ist was passiert, was ich Euch allen nicht vorenthalten möchte:
Anfang Juni 2006 benötigte ich neue Reifen. Ein Autozubehörlieferant (Fa. ATOS) machte mir einen guten Preis.
...Wie es der Zufall wollte, war just zu diesem Zeitpunkt ein Ölwechsel fällig. Ich gab selbigen im Zusammenhang mit dem "Reifen-Aufziehen" in Auftrag.
Nachdem ich etwa eine Stunde gewartet hatte, fuhr ich mit dem guten Gefühl, wieder vernünftige Reifen unter "dem Allerwertesten" zu haben meines Weges.
Es sollten eine Woche und 700 Kilometer vergehen, bis es mich wie der Blitz traf:
Während des Stadtverkehrs, mitten in der Beschleunigung fing es plötzlich um mich herum an, fürchterlich (wirklich übelst) zu stinken. Zudem fand ich mich plötzlich umhüllt von bläulichem Rauch.
Als ich auf die Bremse trat, war selbige extrem schwammig, so daß ich im ersten Gedanken einen geplatzten Reifen vermutete.
...Es sollte schlimmer kommen...
Als ich ca. 150 mtr. am Fahrbahnrand (Bushaltestelle) zum Stillstand kam
(Motor sofort abgeschaltet ...Ordnungsliebend wie ich bin, habe ich noch schnell das Verdeck zu gemacht (Regen schien aufzuziehen ),
Qualmte es noch immer unaufhaltsam. Gedanken wie "Geplatzter Motor" gingen mir durch den Kopf. Jedenfalls war es nicht der Reifen!
Als ich die Motorhaube öffnete, sah ich eine kleine Flamme zündeln. Schnell wieder zu gemacht, damit möglichst wenig Sauerstoff zugeführt wird.
Die Flamme war auf der linken Seite, wenn "man" vor dem Fahrzeug steht. Und zwar zwischen Motorblock und Stahlblech (schwarz). Insgesamt hinten, am Ende des Motorblocks.
Außerdem war der ganze Motorraum mit Öl eingesaut. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen blassen Schimmer, woher "die Sauerei" gekommen ist.
...Langsam "Muffensausen" bekommen... ...Wer weiß ob da nicht was explodieren kann...
Schnell noch mein Notebook aus dem Kofferaum sichergestellt und dann in gebührendem Abstand gewartet.
Freundlicherweise hat ein Passant noch bevor ich zum Stillstand auf der Haltestelle kam, die Feuerwehr verständigt.
Die Helfer "in Rot" haben dann erst mal die Straße komplett gesperrt und die Ölspur abgestreut.
Auch die Polizei war da und hat alles protokolliert...
Knapp zwei Stunden später stand der "S" mittels ADAC-Abschleppdienst auf dem Parkplatz des Ortsansässigen Honda-Händlers.
Am nächsten Morgen öffnete ich in Gegenwart des "Honda-Meisters" die Haube. Der "Meister" fragte mich, ob er mal den Ölfilter anfassen dürfe, was ich bejahte.
...Siehe da, der Filter ließ sich "vonHand" drehen. Die Dichtung war aus der Fassung gequetscht. (Der alte Dichtring war jedoch nicht mehr da.)
Was dann folgte, ist eine Tortur, welche ich niemandem von Euch wünsche:
Fa. ATOS hat (nach meinen Vorwürfen) erst mal deren Versicherung angeschrieben. Die wiederum behauptete, daß das Problem weder beim Einbau, noch beim Ölfilter selbst läge.
..."Der Schuldige" war ich selbst, bzw. die Ölpumpe des "S", welche wohl vermutlich defekt wäre...
Also:
1) Motorwäsche (Motorraum war nicht nur voller Öl, sondern auch voller Bindemittel )
2) Restöl abgelassen
3) Neuer Ölfilter + neues Öl
4) Wagen gestartet
...Könnt Ihr Euch vorstellen, wie mir zu Mute war, als ich die Maschine gestartet habe? ...Ich hatte einen riesen Kloß im Bauch.
Es kam, wie es kommen mußte: Der Motor machte häßliche Geräusche. Zwei Honda-Mechaniker und ein Meister waren zugegen. Es wurde kurz beratschlagt, was das Beste sei.
Ergebnis: Neuer Motor. Kostenvoranschlag: 9.000 € inkl. Einbau. Mann mann mann... ich glaube, ich bekam 'ne ganz schöne dicke Halsschlagader.
Nachdem ich mich ausgiebig erkundigt hatte und Fa. ATOS sich weiterhin uneinsichtig zeigte, erwog ich, den Motor zwecks Reparatur von jemandem auseinander nehmen zu lassen.
Derjenige (Privatperson) traute sich zwar nicht an den Motor heran. Sagte mir allerdings, er "kenne da jemanden". Eben einen guten Schrauber.
Wir trafen uns dann letzten Freitag auf dem Gelände der Honda-Werkstatt (wo der "S" ja nach wie vor stand) und der "gute Schrauber" bedeutet mir, den Motor nochmals zu starten. Er müsse schließlich hören, woher das Geräusch kommt.
...Ich )wiederum mit einem flauen Gefühl in der Magengegend) die Maschine gestartet. Siehe da: wieder dieses Geräusch.
Zur Erinnerung: An dieser Stelle sagte der Honda-Meister: Maschine aus + neuer Motor rein.
Nicht so dieser Mechaniker. Als ich nervös fragte (Hand am Zündschlüssel) , ob ich nicht besser ausschalten solle, winkte er gelassen ab. "Weiter laufen lassen". Dabei genüßlich eine Zigarette rauchend.
Mir wurde es langsam zu mulmig und ich fragte, was denn nun sei.
Er meinte nur: "Hörst Du noch was?"
Ich: "Nö". (Hatte ich in meiner Aufregung völlig überhört, daß da nix mehr war).
Er: "Da ist nichts. Du kannst jetzt nach Hause fahren."
Ich dachte erst, der gute Mann wolle mich veräppeln. Aber dann folgte eine ewig lange Erklärung von Kipphebeln und und und...
...Keine Ahnung, was der mir alles erklärt hat.
Ich fuhr den "S" dann zu seiner Werkstatt und besorgte einen Tag später noch schnell eine Zylinderkopfdichtung.
Nachdem er den Zylinderkopf dann abgeschraubt hat, hat er(wie bereits vermutet), keinen Schaden festgestellt.
...Mittlerweile bin ich schon wieder knappe 500 km. ohne jegliche Probleme gefahren...
...Ist das nicht alles in allem unglaublich?
Na, wie dem auch sei: Ich habe den Kfz-Meister meines Vertrauens gefunden. ...Wie sich im Gespräch herausstellte ist der Mann 51 Jahre alt und schraubt seit seinem 14. Lebensjahr an Autos herum. Fährt selbst Motorradrennen und hat schon so manchen Hochleistungsmotor wieder "auf Trab" gebracht.
Also dann:
Euch allen allzeit gute Fahrt und holt Euch immer mehrere Meinungen ein.
Gruß/ Miraculix