Kampf der Dimensionen

  • Hallo zusammen,


    hab letztens einen interessanten Bericht in der Auto Motor Sport zum Thema Felgen- & Reifendimensionen gelesen. Der Test läßt sich zwar mit Sicherheit nicht 1:1 auf den S übertragen aber die Tendenzen dürften ähnlich ausfallen.


    Hier der besagte bericht als PDF :)


    Interessant finde ich, dass das Gewicht der Felgen-Reifen Kombinationen zwar beachtlich zunimmt, der Audi aber trotzdem zumindest auf trockener Strecke besser zu handeln ist und auch bessere Rundenzeiten erzielt. Genau dieser Vergleich mit exakten Rundenzeiten würde mich mal brennend beim S interessieren.


    Viele Grüße
    André

  • Dieser Test war für mich ein Grund mal wieder über die Kündigung meines Abos nachzudenken.
    Sicherlich geht es in dem Fall um die Entscheidung, ob man bei einem TT einen Aufpreislistenoption nimmt. Nur wird das Ergebnis, wie ja hier zu lesen, jetzt gerne als Begründung her genommen 18 generell besser zu finden.
    Leider wird da übersehen, dass die 17er komplett andere Reifen haben. Unter Anderem weil das Anforderungsprofil ein anderes ist. Und das wird eventuell eben nicht Sport sein, wenn man als Normalo die Basisausstattung nimmt.
    Also wenn jemand eine Begründung für 18er sucht, sollte er meiner Meinung nach nicht diesen Test verwenden.
    Ich sehe nur 21 kg mehr ungefederte Masse.

  • .....hatte ich mal gepostet


    Sport Auto 7/2007


    Reifentest....3 mal die gleiche Felge in 18, 19 und 20 Zoll für/auf Porsche S4


    mit der getesteten Tech Art Felge in 20 Zoll wiegt ein Komplettrad
    mit 11 x 20 Zoll und einem Reifen in 325/25 ZR 20 30,7 kg


    Elastizität gegenüber 18 Zoll um 1,2 Sek. langsamer ( von 6 Gang 80 auf 160 km/h


    .......auch das 18 Zoll Hinterrad wiegt noch 25,3 kg ( huiii )


    Stellt euch mal vor auf der "S" ein Satz 19 Zöller mit einem Gesamtgewicht von 101,80 kg


    oder in 20 Zoll von 110 kg


    ich glaube, 16 / 17 / und sehr leichte 18 Zoll mit ebenfalls "leichten" Reifen ist auf der "S" das Maximale der Gefühle


    Auf alle Fälle....Gewicht vor Optik

  • Ich hab vor kurzem auf meinem Boxster Winterreifen montiert. 19" Felgen. Da ich an dem Tag gleich die 17" Reifen von den Prodrive GC07 Felgen vom S2000 abmontiert habe konnte ich mal direkt vergleichen. Beides Michelin PS2 Reifen einmal 19" einmal 17". Montiert hab ich Continental 19" Winterreifen für den Boxster.


    Also, die Michelin sind in etwa gleich schwer, bzw. leicht. Die Contis sind um einiges schwerer. Ich schätze mal 1-2kg pro Reifen. Die Michelin PS2 sind in 17" und 19" in etwa der gleichen Gewichtsklasse.
    Die Felgen sind jedoch stark unterschiedlich. Eine Prodrive 17" Hinterradfelge hebt man locker mit einer Hand. Die 19" Porsche Felge muss man beidhändig auf die Montiermaschine wuchten. Ich schätze mal 6kg mehr.


    Übrigens geht die rotierende Masse mit Faktor 4 in die Trägheit. Das heisst 5kg Mehrgewicht pro Rad ist: 5kg x 4 x 4 Räder = 100kg !


  • also mehr als 18" sicher nicht..

  • Das Thema mit den ungefederten Massen kenne ich und verstehe ich.
    Also ist eure Meinung, dass der Audi nur aufgrund des anderen Reifens schneller ist? Sprich ein Reifen mit ähnlichen Eigenschaften wäre auf der leichteren 17" auf jeden Fall schneller? Da bleibt für mich trotzdem die Frage warum sich im Motorsport im Vergleich zu früher ebenfalls die Dimensionen vergrößert haben? Ich will hier jetzt nicht eine Rechtfertigung für 18" auf dem S starten, sondern ich will verstehen warum 18" ausser dem Gewicht eine schlechtere Wahl als 16" oder 17" sind? Beim S hatte ich leider noch keine Gelegenheit andere Dimensionen zu testen, aber auf meinem Alltagsauto hatte ich von 15" - 17" schon alles drauf und eines muss man den 17" auf dem Wagen lassen, das Einlenken ist damit wesentlich präziser und direkter möglich.
    Der Grenzbereich ist auch eine ganze Ecke später erreicht, dafür aber wesentlich abrupter. Alles Dinge die sich für mich aufgrund des niedrigeren Querschnitts der Reifen auch logisch erklären. Aber das sollten doch auch Dinge sein die einen Kurvenjäger interessieren, oder bin ich da auf dem Holzweg?


    Gruß
    André

  • Die Räder werden im Motorsport immer so groß gewählt wie das Reglement hergibt um viel Platz für die Bremse zu schaffen.
    Bei Strassenautos hat man meist die gleiche Bremse drin, von daher reicht der kleinstmögliche Felgendurchmesser. Nun ist die Übersetzung aber auf einen bestimmten Abrollumfang - also Gesamtdurchmesser ausgelegt. Wenn die Felge größer wird, muss daher der Reifenquerschnitt kleiner werden. Das geht auf Kosten des Komforts, weil ja weniger Gummi federt und erhöht die Präzision - aus dem gleichen Grund. Für diese Erkenntnis braucht man aber keinen Test von "Auto, Mercedes und Spott"

  • Heißt also, es macht mehr Sinn das Thema Präzision aussen vor zu lassen und sich primär auf die ungefederten Massen zu konzentrieren?
    Mal abgesehen vom Verschleiß und den Belastungen der Fahrwerksteile am S, was verändert sich am Fahrverhalten bei zunehmenden ungefederten Massen an den Rädern? Das die Beschleunigung insgesamt träger wird hab ich weiter oben schon gelesen. Was kommt noch hinzu? Sorry, für die diletantischen Fragen, aber ich hab von sowas nicht allzuviel Plan ;)

  • Weisst Du was "ungefederte Masse" heisst? Ich setz' das mal voraus.
    Denn das ist jetzt nun ganz was anderes als die Massenträgheit beim Bremsen und Beschleunigen. Hier ging's eher um Längsdynamik - also die Beschleunigung in Richtung Fahrzeuglängsachse.


    Gut, "ungefederte Massen" sind eher ein Problem der Hoch- und Querdynamik. Also das Ein- und Ausfedern und der Fahrbahnkontakt. Laaange Geschichte, hatten wir hier im Forum schon ausführlich diskutiert.
    Aber nur kurz: je größer diese ungefederte Masse ist, desto stärker muss die Feder sein und dann auch dementsprechend der Stoßdämpfer, der die schwingende Masse wieder beruhigen muss.

  • Zienlich komplex, das Ganze :?


    Ich würde es von meinem Fahrstil, dem Fahrzeug und dem Einsatzzweck abhängig machen.


    Für mich verbietet es sich, ein ein leichtes kurvegeiles Fahrzeug große schwere Räder zu montieren. Präzision hat der "S" genug, Leistung könnte mehr sein :D . Du hast ein neutrales Fahrzeug ( 50 zu 50 ) und mußt mit den Reifen nix kompensieren. Der Durchmesser der Bremse reicht auch, ebenso der Querschnitt der OEM Bereifung.


    Warum soll ich die Aufhängungen zusätzlich belasten und den Federweg der Reifen schlechter machen ?


    Uwe

  • Danke für die kurze Erklärung. Ich glaub jetzt hab ich es gerafft. :idea::)


    schlechtere Beschleunigung -> weil insgesamt das Fahrzeug mehr wiegt.


    schlechteres Handling -> weil die Federn und Stoßdämpfer wesentlich mehr Gewicht "beruhigen" müssen.


    Also wäre die größe der Felge gar kein Problem, wenn das Gewicht sich dadurch nicht so gravierend ändern würde?

  • Nicht ganz....
    Denn es kommt bei drehenden Massen darauf an wie weit sie von der Rotationsachse weg sind. Die Formel lautet:

    Man sieht, dass der Abstand von der Drehachse (r) quadratisch eingeht. Eine Änderung von 17" auf 18" bedeutet grob gerechnet, dass das Felgenbett um 1/2" (also ca. 12,5mm) weiter von der Achse wegwandert. Das dann zum Quadrat.
    Ausserdem wird das Felgenbett schwerer aus 2 Gründen: der Umfang nimmt zu, damit natürlich auch die Menge an Material. Dazu hat man größere Hebelkräfte die an der Felge wirken. Also muss die Verbindung der Speichen zum Felgenbett massiver werden.


    Selbst wenn das Felgengewicht gleich wäre (was dann allerdings eine etwas schwächere Felge bedeutet) - die Masse konzentriert sich eher aussen am Rand.

  • Nur so als Info wegen der Rennwagen und Bremsen. Die die ihre Seven im Rahmen vom Caterham Cup auf der Strecke bewegen haben in der Regel nur 13 Zoll Felgen, weil ein Seven durch das geringe Gewicht ja nur kleine Bremsen benötigt.

  • Zitat

    Original von fossi
    Nur so als Info wegen der Rennwagen und Bremsen. Die die ihre Seven im Rahmen vom Caterham Cup auf der Strecke bewegen haben in der Regel nur 13 Zoll Felgen, weil ein Seven durch das geringe Gewicht ja nur kleine Bremsen benötigt.


    Wieso faehrts Du auf deinem Einbaum denn so grosse Felgen!? :D ;)

  • Zitat

    Original von stocky


    Wieso faehrts Du auf deinem Einbaum denn so grosse Felgen!? :D ;)


    Weil der S2000 Motor so hoch baut und damit die Ölwanne so tief kommt :D ;) Ernsthaft, auf einer Rennstrecke könnte ich mir eventuell 13 er oder 14 er mit einem vernünftigen Querschnitt drauf machen. Aber auf einer inzwischen normalen deutschen Holperstraße kostet das nur zu viele Ölwannen.


    Habe aber auch größere Scheiben, weil die Renn-Cats üblicherweise ohne Beifahrersitz, Beleuchtung, straßentaugliche Abgasanlage, ... antreten.
    Dann auch noch dünnere Röhrchen für den Rahmen....
    Dadurch und dass es häufig auch Teile sind, für die ich mir erst die Beine absägen müsste, sind die noch mal über 100 kg leichter.


    Aber ich gebe gerne zu, dass es natürlich auch die Optik ist :blush: :D


    Nur habe ich keine Probleme mit der Performance. Die ist für mein Fahrerkönnen im Überfluss vorhanden. :) Und mit den ATS DTC habe ich ja auch recht leichte Felgen.

  • Zitat

    Original von stocky
    Kannst ja hoeher schrauben :D


    oder bei dem Preis des Teil koennte ja ne Trockensumpf schon
    mit dabei sein.


    Ne Oelwannenschutz wuerde auch helfen :thumbup:


    Trockensumpf ist das Stichwort :D
    Weil der F20C so hoch baut hat Chris aus dem s2ki.com Forum eine eigene Trockensumpfanlage für seinen Umbau gemacht.


    Very interesting reading!! :nod:


    http://www.speedracersportscars.com.au/PRBS2K.htm