ADAC nicht mehr gegen Tempolimit

  • Ja, das ist bei uns in der CH ähnlich, wobei wir verschiedenen "Institutionen" haben :D :

    • TCS, der grösste Club (Touring Club Schweiz) --> aus meiner Sicht nur noch rein geschäftsorientiert, will alle und jeden abholen und für jeden etwas anbieten, aber - ganz wichtig - indifferent und ohne irgendwo anecken zu wollen oder dann nur gerade Mainstream folgend (kann für oder gegen Auto sein)
    • ACS, (Automobil Club der Schweiz) --> noch am ehesten Vertretung "klassischer" Autofahrer Interessen, aber kleiner Marktanteil und mittlerweilen auch schon sehr moderat unterwegs
    • VCS, (Verkehrs Club der Schweiz) --> ist sehr politisch und missionarisch. Eigentlich gegen Autoverkehr, ist immer zuvorderst bei neuen Einschränkungen, bietet aber Pannendienst. Also für diejenigen unter uns, welche eigentlich autofahren verteufeln, es aber dennoch brauchen und sich so ein bisschen im sauberen Mäntelchen zeigen wollen?

    Gibt es neben dem ADAC noch andere Möglichkeiten in D?

  • ... Mittlerweile unterstützt er (ADAC) Autofahrer auch nicht mehr politisch.

    Ziemlich einseitige Sichtweise. Auch unter den ADAC-Mitgliedern werden rund die Hälfte für ein Tempolimit sein. Genauso wie es laut Umfragen ja wohl durchaus eine Mehrheit dafür geben könnte es einzuführen - wie im übrigen Europa auch.

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    Einmal editiert, zuletzt von Diablo70 ()

  • ich verstehe die Sichtweise einer Erwartungshaltung an einen Automobil Club schon, dass dieser im grossen und ganzen eher Freiheiten der Autofahrer zu unterstützen versucht.


    Beim ADAC (wie auch bei uns beim TCS) ist es halt wohl so, dass man nicht mehr von einem "Club" sprechen kann, sondern mittlerweile von einem reinen Dienstleister, welcher ein DL- und Produktportfolio anbietet. Dies möglichst für viele passend und unpolitisch. Für jene, welche schneller als 130 fahren wollen, aber auch für alle anderen. Der TCS bietet inzwischen sogar Pannenhilfe für das Fahrrad an.


    Von daher kann man frühere Erwartungen an den "Club" vergessen, weil es diesen in dieser Art nicht mehr gibt und er diesen Spirit nur noch mit seinem Namen suggeriert. Man kann ohne "Nostalgie ADAC" als potentieller Kunde überlegen, welche Dienstleistung man benötigt und wo man sie am besten bekommt. Vielleicht passt es immer noch, vielleicht auch nicht. Für die Vertretung von Interessen, wo man sich zugehörig fühlt, muss man sich wahrscheinlich andere Formate als ADAC und TCS suchen.

  • Das passt doch alles wunderbar zur heuchelnden "grünen" Moral.
    Ein rücksichtsloser Fahrer lässt sich von sowas eh nicht aufhalten.
    Außerdem zwingt keiner jemanden auf einem Streckenabschnitt ohne Tempolimit nicht weiterhin seine 130km/h zu fahren...und dabei mehr Zeit zu haben mit seinem Handy in der anderen Hand zu spielen oder Zeitung zu lesen oder einen Burger in sich reinzustopfen ;)


    Hat sich einer der Befürworter schon mal eine Unfallstatistik angeschaut?
    Bitteschön: https://www.destatis.de/DE/Pre…_blob=publicationFile&v=3

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  • Snmalone hat es schön anschaulich auf den Punkt gebracht. Es gibt tatsächlich ein Statistik darüber auf wie vielen Strecken in Deutschland bereits ein Tempolimit existiert. Ich habe die Zahl leider nicht mehr im Kopf, aber es waren über 80% wo zeitweise oder ohne Unterbrechung ein Tempolimit existiert. Insofern ist "kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen" die meiste Zeit eine Illusion.
    Mal ganz davon abgesehen das ich zumindest auf den Autobahnen in meiner Gegend froh bin, wenn ich aufgrund des Verkehrsaufkommens 130 km/h erreiche. Oft sind es weniger.
    Ich sehe deshalb die Debatte ziemlich emotionslos.

  • Ein rücksichtsloser Fahrer lässt sich von sowas eh nicht aufhalten.

    Warum nicht? Ein Fahrzeug bräuchte innerhalb Deutschlands oder der ganzen EU technisch nicht mehr schneller fahren können als 130 km/h. Innerorts nicht schneller als 50! Technisch doch kein Problem.

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  • Ich glaube wir leben in einer Phase wo wir als Benzinfreaks demnächst sowieso ein paar bittere Pillen zu schlucken haben. Deswegen: jede Saison in vollen Zügen geniessen. Solange es noch geht. Man merkt es mit jeder neuen Saison wie der Verkehr mehr und mehr explodiert. Die Anzahl der Schleicher ebenfalls. Früher hat man sich darüber noch aufgeregt, jetzt kann man es nur mehr gelassen zur Kenntnis nehmen ansonsten riskiert man einen Herzinfarkt :D

  • Warum nicht? Ein Fahrzeug bräuchte innerhalb Deutschlands oder der ganzen EU technisch nicht mehr schneller fahren können als 130 km/h. Innerorts nicht schneller als 50! Technisch doch kein Problem.

    Warum nehmen Leute unter Alkohol und anderen Drogeneinflüssen am Verkehr teil?


    Wer von uns hält sich mit dem S auf der Landstraße immer ans Tempolimit?
    Also ich nicht.


    Die Leute finden immer einen Grund schneller zu fahren. Auch wenn sie damit nur 3-5 Minuten einsparen, nehmen sie das Risiko auf sich.

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  • Warum nehmen Leute unter Alkohol und anderen Drogeneinflüssen am Verkehr teil?
    Wer von uns hält sich mit dem S auf der Landstraße immer ans Tempolimit?
    Also ich nicht.


    Die Leute finden immer einen Grund schneller zu fahren. Auch wenn sie damit nur 3-5 Minuten einsparen, nehmen sie das Risiko auf sich.

    *sarkasmuson* Es geht dann aber nicht mehr schneller als 80, 90 oder 100 km/h auf 'ner Landstraße *sarkasmusoff*


    Wenn man es wirklich wollte wäre es kein großes Problem. Das beste Argument dagegen war ernsthaft man kann es nicht kontrollieren. Äh, doch... Abschnittskontrollen, Kamera Anfang und Ende, Durchschnittsgeschwindigkeit höher wie 130 km/h zu hoch, Pappe weg - fertig.


    Alkohol und Drogen ist ein Problem, aber auch nur weil die Strafen lachhaft sind. Fahrzeug einziehen und gleich beim ersten mal Fahrverbot von mehreren Monaten und auch das wird besser, ganz sicher. Zumindest wird es wieder leerer auf den Straßen.

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  • Wenn es um die Verringerung der Todesopfer geht, sollten die lieber auf die Tabak - und Alkoholindustrie schauen.
    Das sind die TOP 2 der Todesursachen in Deutschland.


    Aber damit verdient der Staat sich dumm und dämlich daher lieber wieder am Autofahrer (des Staates Lieblingskuh) ansetzen und ihn weiter melken.

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  • Vielen Dank für den super Artikel aus der NZZ! In der Tat sehr ausgewogen - wie immer in der NZZ. Gut, dass es das Westfernsehen gibt!


    Für mich der entscheidende Absatz:
    "Freie Fahrt für freie Bürger bringe zudem nicht nur Kosten, sondern auch Nutzen, sagt Schnellenbach im Gespräch, beispielsweise in Form eines höheren Freiheitsgrades der Bürger, durch die gewonnene Zeitersparnis und die Freude am selbstbestimmten Fahren. Letztgenanntem muss man allerdings wiederum die Angst anderer Verkehrsteilnehmer vor Rasern gegenüberstellen. Letztlich gehe es immer um die Abwägung von Kosten und Nutzen. So gebe es viele Bereiche, in denen sich die Zahl der Toten durch gewisse Massnahmen des Staates senken liesse, beispielsweise durch eine Reduzierung der Durchfahrtsgeschwindigkeit von Zügen in Bahnhöfen oder durch ein totales Rauchverbot."


    In einer Gesellschaft, die immer mehr von Verboten (und einer Verbotspartei) dominiert wird, ist die freie Fahrt für mich tatsächlich noch eine hohes Gut. Es verkörpert Eigenverantwortung und den erwähnten höheren Freiheitsgrad.

  • Oh, hier geht es ja gar nicht mehr nur um ADAC ja oder nein :D


    Die eigentliche Diskussion solcher Themen macht mir keine Angst und finde ich sogar gut. Ich finde sogar die Gretas gut, weil sie Impulse geben, woraus sich wieder Lösungen erschliessen können. Aber dass wir Probleme dann zunehmend nicht mehr mit Eigenverantwortung und individuellen Fähigkeiten, z.B. der Sozialkompetenz lösen wollen und das Rezept der Wahl mehr Verbote, Regulierungen und Gesetze sind, beunruhigt mich. Wenn es der Mehrheit wohl dabei ist, ist das wohl der lauf der Dinge.


    Ich bin einfach froh, dass ich als kleiner Junge noch ohne Helm, Aufsicht, Warnweste, Schwimmhilfe, GPS-Tracker, Notrufhandy allein über die Strasse in den Wald und an den Bach durfte und als Kommentar nach dem testweisen Rauchen aufgefundener Gewächse (ich hatte sogar Zündhölzer und kein Feuerzeug mit Kindersicherung) von meiner Mutter nicht präventiv zum Arzt gebracht, sondern nur den Kommentar erhielt "wenn's dir übel wird, bist du selber schuld".


    Ich weiss, ist off-topic und es war unsicherer als heute. Aber bestimmt wurde so der "gesunde Menschenverstand" trainiert, welcher in vielen Situationen ohne gesetzlichen Beistand hilft. Dafür bin ich dankbar, dass ich das noch er- und überleben durfte.

  • Ok, wenn es um eine Grundsatzdiskussion geht, dann sehe ich die Sache tatsächlich auch deutlich emotionaler.
    Da schalte ich dann auch gerne mal den Sarkasmusmodus ein und es wird off-topic:


    Es ist doch gar nicht im Sinne unseres Staates freie und mitdenkende Bürger zu haben. Wir würden doch nur auf "dumme" Gedanken kommen und wären nicht mehr zu kontrollieren.
    Auf einmal wollen wir gar noch Mitbestimmungsrecht bei politischen Entscheidungen :twisted:
    Sowas unbequemes!


    Am Ende müsste man sich noch ernsthaften politischen Diskussionen stellen und eventuell Entscheidungen gegen Lobbyisten treffen. Absolutes No-Go.


    Aber der Gipfel von allem wäre tatsächlich, dass Menschen in politischen Entscheiderpositionen Ahnung von dem haben müssten was sie tun und es könnte das was sie tun in Arbeit =O ausarten.
    Das wäre der berufliche Todesstoß für locker 90% unserer aktuellen Politiker.

  • im SPON wurde einmal ein Tempolimit von 180 gefordert. Ich finde das eine gute Idee.

    In Boxberg auf der Bosch-Teststrecke, auf der (zumindest früher) immer wieder ADAC-Rennstrecken-Trainings abgehalten wurden, war vor der Steilkurve auch immer ein "Tempolimit 200"-Schild. Damit könnte ich auf der Autobahn durchaus auch leben... :D