Der Motor läuft jetzt schon seit einiger Zeit –wenn auch die Abstimmung mit dem programmierbaren Hondata Steuergerät grade angefangen hat- und das Fahrwerk, bzw. die Karosseriemodifikationen sind beinahe komplett. Zeit um ein erstes Resümee über die durchgeführten Arbeiten zu ziehen.
Teil 1 - Motormodifikationen:
Der Motor wurde bei einer Laufleistung von ca. 68.000km ausgebaut und zerlegt. Dabei habe ich un-terschiedliche Verschleißzustände festgestellt. Der Kurbeltrieb wies kaum Verschleiß auf, nur die erste Schicht der Axial-Kurbelwellenlager war durchgeschliffen. Die Kurbelwellenzapfen- und Pleuellagerschalen hatten kaum Verschleiß.
Kolben und Zylinder waren in gutem Zustand – nur die Kolbenringe waren teilweise fest. Die Ölabstreifringe waren alle durch Ölkohle fest und dadurch ist wohl auch der hohe Ölverbrauch in den letzten tausend Kilometern vor der Revision zu erklären. Das bisher ausschließlich verwendete Castrol 10W-60 hat in meinen Augen versagt.
Den größten Verschleiß habe ich an den Ventilen, bzw. den Ventilführungen festgestellt. Dort habe ich ein Spiel der Auslassventile von bis zu einem (1mm) Millimeter festgestellt. Normalerweise sollte das Laufspiel 0,10 – 0,16mm betragen. Die Verschleißgrenze liegt bei max. 0,22mm für die Auslassventile! Ich bin der Meinung, das Honda hier ein Problem hat, denn mir sind noch 3 Fälle bekannt bei denen ein abgerissenes Auslassventil zum Motorschaden führte.
Alle anderen Bauteile wurden erneuert, bzw. vermessen und wieder verwendet. Die Kurbelwelle wurde neu geschliffen und anschließend feinstgewuchtet.
An neuen Teilen habe ich verbaut:
Kolben (87,5mm Durchmesser) mit 12,5:1 Verdichtung und Teflonbeschichtung
Pleuel I-Schaft Pleuel von Carrillo mit erheblich stabilerem Pleuelkopf
Lagerschalen (Original Honda)
Ventile (Schmiedeventile von Skunk2) mit Original Durchmesser aber leichter
Doppelte Ventilfedern von Skunk2
Titan Ventilfederteller von Skunk2
Neue Ventilführungen (Original Honda)
Neue gesinterte harte Ventilsitze von KS Kolbenschmidt
Neue VTEC Schlepphebelwellen – da die alten Verschleiß aufwiesen
Ölwanne von TracySports mit zusätzlichem Schwallblech, das verhindern soll, dass in schnell gefahrenen Kurven die Fliehkraft das Öl von der Pumpe wegdrückt und die Pumpe Luft saugt.
Neue erleichterte Schwungscheibe mit neuem Lager (Toda)
Neue Sinterkupplung mit Druckplatte von Toda
Zylinderkopf wurde bearbeitet (Kanäle, Brennräume, Kopffläche)
Nockenwellen hatte ich von Skunk2 Stage-II geplant aber wegen der schlechten Qualität verworfen. Nun sind die Original Wellen drin.
Aussen hab ich einen Fächerkrümmer von TracySports verbaut und auf der Einlassseite ein bearbeitetes Ansaugrohr mit aufgeweitetem Drosselklappeneinlass für die neue Skunk2 70mm Racing Drosselklappe. Die Kühlwasseranschlüsse am Saugrohr habe ich umgelegt, so dass die angesaugte Luft nicht mehr so stark aufgeheizt wird.
Ein Ölsammler wurde zwischen der Kurbelgehäuseentlüftung und Ansaugschnorchel eingebaut, damit der Ölnebel den MAP Sensor nicht mehr so einsaut.
Ein externer Ölkühler sorgt für anständige Kühlung und der unsägliche Öl-Wasser-Wärmetauscher der normalerweise unter dem Ölfilter sitzt ist rausgeflogen! Dadurch wird das Kühlwasser längst nicht mehr so heiss.
Einige Sensoren wurden ausgetauscht, bzw. neu hinzugefügt:
Kurbelwellensensor mit feinerer Auflösung
Nockenwellen-OT-Sensor für den Zündwinkel
Zusätzliche Wideband Lambdasonde um die Gemischzusammensetzung zu messen
4-bar MAP Sensor mit besserer Kennlinie und Temperaturkompensation
IAT (Ansauglufttemperatur-) Sensor vom Integra, da der S2000 Sensor bis zu 30° zu hohe Werte aus-gibt.
Gesteuert wird der Motor nun von einem freiprogrammierbaren Hondata Steuergerät, für das es eine F20C Basemap gibt. Diese passe ich grade an, dazu aber mehr in einem Extra-Thread.