für eine firma die auch noch was dran verdienen will mag das zutreffen,aber wenn du alles selber machst und nur die maschinelle bearbeitung fremdvergeben würdest?
F20C zerlegen
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Zitat
Original von steve hislop
für eine firma die auch noch was dran verdienen will mag das zutreffen,aber wenn du alles selber machst und nur die maschinelle bearbeitung fremdvergeben würdest?
Nö, stimmt leider nicht.Habe die offizielle Preisanfrage von Micke bei Honda hier vorliegen, die notwendigen Teile würden 3700 Euro OHNE MwSt ergeben.
Da ist also kein Verdienst, keine einzige Mark für Micke mit eingerechnet.
Gruß,
Andreas
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So weiter gehts.
Der Motor ist jetzt komplett zerlegt und wird morgen, oder auch nächste Woche, mal schauen wie ich Zeit habe mit Kaltreiniger und evtl. Sand/Glas-strahler gesäubert.
Habe schon mal einige Bilder gemacht und interessantes gesehen.
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und hier die Zylinderlaufbuchsen des Vierten Zyl.
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das hier ist der Zweite.
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dagegen hat der erste Zyl. sogut wie keine bzw. sehr wenige Laufspuren.
Sagt mal, wie heißt denn überhaupt das Dingen hier?
Unterer Kurbelwellenlagerbock? Kann man das so nennen?
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na ja, auf jeden Fall kann man an den Lagerschalen der Kurbelwelle deutlich ein Temperaturgefälle sehen denen die Schalen ausgeliefert waren. Temperaturgefälle deswegen, weil die Vierte Lagerschale deutliche Temperatureinflüsse zeigt.
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die Erste dagegen eher garnichts bzw. sehr wenig.
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hier sieht man die Verfärbungen auch sehr gut.
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gleich gehts weiter....
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Dann ist mir noch etwas aufgefallen.
Und zwar gehts um die Außenwände der Kolbenlaufbucksen.
Meine den eigentlichen Kühlwasserweg.Am vierten und zum Teil dritten Zylinder müssen wohl bestimmte Anteile im Kühlwasser an den heißen Kolbenbucksen auskristallisiert sein, dies kann man auf dem Bild nur sehr schlecht sehen. Es ist so ne Art glitzerne Schicht, die auf der gesammten Zylinderbuchse sich abgelagert hat.
Aber schaut selbst.
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dies spricht wohl wirklich dafür, dass der Vierte Zylinder thermische Probleme hat! Habe mir jetzt den Kühlwasserweg nicht genau angeschaut aber es würde wohl alles dafür sprechen, dass der Vorlauf auf den ersten Zyl geht und der Rücklauf am vierten Zyl. austritt und richtung Kühler geht.
Ist es so? Weiß jemand mehr?
Weitere Bilder.
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Das wars fürs Erste einmal. Werd mal schauen ob ich den Block morgenstrahlen werde.
Weiß eigentlich jemand von Euch was es kosten würde so einen Block zu verchromen???? Würdet ihr sowas machen oder es eher ablehnen
Überlege dann auch noch den Block nach dem Strahlen mit Klarlack zu lackieren. Denke, dass somit Fingerabdrücken der Garr ausgemacht wird
So, nun könnt ihr drauf loßtippern.
UncleHo
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Also ein Tisch oder Weinregal ist es nicht aber so gut wie fertig.
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na ja, und da ich gerade kein Wein zuhand hatte hab ich den Block als Bier Lager getestet.
Funktioniert wunderbar!
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Jetzt nur noch den Kaltwasserkreislauf anschließen und das Bier bei angenehmen 5°C kalthalten
Das wäre doch was!
Habe den Block übrigens mit ner ordentlichen Schicht Klarlack überzogen. Denke, dass ich so den ganzen Fingerabdrücken entgegenwirken kann.
So, das wars erst einmal.
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Gefällt mir gut!
Auf die Terrasse damit und ne gescheite Kühlung drangebaut!
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Zitat
Original von Maggo#13
Gefällt mir gut!
Auf die Terrasse damit und ne gescheite Kühlung drangebaut!
Genau so würde ich das auch machen!
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UncleHo
da gehören volle Flaschen rein, sonst ist es ne leere Bierkiste
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Zitat
Original von UncleHo
Am vierten und zum Teil dritten Zylinder müssen wohl bestimmte Anteile im Kühlwasser an den heißen Kolbenbucksen auskristallisiert sein, dies kann man auf dem Bild nur sehr schlecht sehen. Es ist so ne Art glitzerne Schicht, die auf der gesammten Zylinderbuchse sich abgelagert hat.
Aber schaut selbst.
hmm... könnt mir vorstellen dass dort das Wasser gekocht hat.
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Hat es auch...
Das nennt man dann Kavitation. Folgendes ist an dem Motor nämlich abgegangen:durch die enorme Hitzebelastung (wegen der Aufladung) haben sich die Zylinderlaufbuchsen im oberen Bereich zu stark aufgeheizt. Das Kühlwasser ist an diesen Stellen lokal verdampft und die Dampfblasen sind sofort nachdem sie sich von der heissen Zylinderwand gelöst haben, wieder zusammengefallen. Dabei entsteht eine Druckwelle die das Zylindermaterial schädigt - wie ein dauerndes Klopfen an das Metall. Das Ganze nennt sich Kavitation und ist z.B. bei Schiffschrauben ein Thema. Wer mag kann den Begriff ja mal googeln. Da sieht man dann auch nette Bilder die zeigen was diese Kavitation ausrichten kann.
Hier bei diesem Motorblock haben sich durch die Kavitation Magnesiumbestandteile aus der Alu-Legierung des Blocks gelöst und diese wurden durch im Wasser gelöste Bestandteile und kleinen Luftanteilen zu Magnesiumhydroxit reagiert. Das sind dann die hellen weissen Kristalle die sich um den Zylinder abgelagert haben.
Die Konsequenz daraus: erstens wird die Kühlung immer schlechter, da das abgelagerte Material ein schlechter Wärmeleiter ist (wie eine Keramik) und zweitens oxydiert das Zylindermaterial immer stärker - bis es mal bricht (Spannungsrisskorrosion).
Aus den schlechten Kühlbedingungen hat dann der Ölfilm genau in diesem Bereich versagt (sieht man ja auf den Bildern wo die Riefen sind) und das wenige Öl das dort noch hingelangte ist verkohlt (Sieht man an den Kolben und teilweise an den Zylinderwänden). Die Kolbenringe konnte ihre Wärme nicht mehr ausreichend an die Zylinderwände abgeben und sind daher verkohlt oder festgegangen.
Fazit: Aufladung ist ja schön und gut, nur sollte man dann auch das Gesamtkonzept des Motors berücksichtigen. In diesem Falle wäre ein größerer Kühler angebracht gewesen, eine andere Kühlwasserzusammensetzung (Nitrithaltige Zusätze die die Kavitation verhindern) und ein höherer Kühlsystemdruck.
Gruß
Bernd -
Echt interessanter thread, bitte weiter soooo !
Schöne Einblicke in die Innereien unserer Maschine.Meinereiner ist bisher beim Teile-Zweckentfremden nicht über "Kolben als Zigarrenascher" hinausgekommen.
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Zitat
Original von bpaspi
Hat es auch...
Das nennt man dann Kavitation. Folgendes ist an dem Motor nämlich abgegangen:durch die enorme Hitzebelastung (wegen der Aufladung) haben sich die Zylinderlaufbuchsen im oberen Bereich zu stark aufgeheizt. Das Kühlwasser ist an diesen Stellen lokal verdampft und die Dampfblasen sind sofort nachdem sie sich von der heissen Zylinderwand gelöst haben, wieder zusammengefallen. Dabei entsteht eine Druckwelle die das Zylindermaterial schädigt - wie ein dauerndes Klopfen an das Metall. Das Ganze nennt sich Kavitation und ist z.B. bei Schiffschrauben ein Thema. Wer mag kann den Begriff ja mal googeln. Da sieht man dann auch nette Bilder die zeigen was diese Kavitation ausrichten kann.
Hier bei diesem Motorblock haben sich durch die Kavitation Magnesiumbestandteile aus der Alu-Legierung des Blocks gelöst und diese wurden durch im Wasser gelöste Bestandteile und kleinen Luftanteilen zu Magnesiumhydroxit reagiert. Das sind dann die hellen weissen Kristalle die sich um den Zylinder abgelagert haben.
Die Konsequenz daraus: erstens wird die Kühlung immer schlechter, da das abgelagerte Material ein schlechter Wärmeleiter ist (wie eine Keramik) und zweitens oxydiert das Zylindermaterial immer stärker - bis es mal bricht (Spannungsrisskorrosion).
Aus den schlechten Kühlbedingungen hat dann der Ölfilm genau in diesem Bereich versagt (sieht man ja auf den Bildern wo die Riefen sind) und das wenige Öl das dort noch hingelangte ist verkohlt (Sieht man an den Kolben und teilweise an den Zylinderwänden). Die Kolbenringe konnte ihre Wärme nicht mehr ausreichend an die Zylinderwände abgeben und sind daher verkohlt oder festgegangen.
Fazit: Aufladung ist ja schön und gut, nur sollte man dann auch das Gesamtkonzept des Motors berücksichtigen. In diesem Falle wäre ein größerer Kühler angebracht gewesen, eine andere Kühlwasserzusammensetzung (Nitrithaltige Zusätze die die Kavitation verhindern) und ein höherer Kühlsystemdruck.
Gruß
BerndSuper erklärt..... noch viel besser Querdurchströmter Motor wie mein guter alter S14.....
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Zitat
Original von walter_s
Super erklärt..... noch viel besser Querdurchströmter Motor wie mein guter alter S14.....
für die Schadensanalyse
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Zitat
Original von bpaspi
Hat es auch...
Das nennt man dann Kavitation. Folgendes ist an dem Motor nämlich abgegangen:durch die enorme Hitzebelastung (wegen der Aufladung) haben sich die Zylinderlaufbuchsen im oberen Bereich zu stark aufgeheizt. Das Kühlwasser ist an diesen Stellen lokal verdampft und die Dampfblasen sind sofort nachdem sie sich von der heissen Zylinderwand gelöst haben, wieder zusammengefallen. Dabei entsteht eine Druckwelle die das Zylindermaterial schädigt - wie ein dauerndes Klopfen an das Metall. Das Ganze nennt sich Kavitation und ist z.B. bei Schiffschrauben ein Thema. Wer mag kann den Begriff ja mal googeln. Da sieht man dann auch nette Bilder die zeigen was diese Kavitation ausrichten kann.
Hier bei diesem Motorblock haben sich durch die Kavitation Magnesiumbestandteile aus der Alu-Legierung des Blocks gelöst und diese wurden durch im Wasser gelöste Bestandteile und kleinen Luftanteilen zu Magnesiumhydroxit reagiert. Das sind dann die hellen weissen Kristalle die sich um den Zylinder abgelagert haben.
Die Konsequenz daraus: erstens wird die Kühlung immer schlechter, da das abgelagerte Material ein schlechter Wärmeleiter ist (wie eine Keramik) und zweitens oxydiert das Zylindermaterial immer stärker - bis es mal bricht (Spannungsrisskorrosion).
Aus den schlechten Kühlbedingungen hat dann der Ölfilm genau in diesem Bereich versagt (sieht man ja auf den Bildern wo die Riefen sind) und das wenige Öl das dort noch hingelangte ist verkohlt (Sieht man an den Kolben und teilweise an den Zylinderwänden). Die Kolbenringe konnte ihre Wärme nicht mehr ausreichend an die Zylinderwände abgeben und sind daher verkohlt oder festgegangen.
Fazit: Aufladung ist ja schön und gut, nur sollte man dann auch das Gesamtkonzept des Motors berücksichtigen. In diesem Falle wäre ein größerer Kühler angebracht gewesen, eine andere Kühlwasserzusammensetzung (Nitrithaltige Zusätze die die Kavitation verhindern) und ein höherer Kühlsystemdruck.
Gruß
BerndWenns schön interessant wird ,schreibt unser Bernd auch!
Wenns es aber nicht so interessante Threads sind, gibt der uns seine Beihilfe nicht so gerne -
Mal ganz naiv gefragt, warum kühl man so ne Hochleistungsmotoren nicht mir einem dünnflüssigem Öl? Der Siedepunkt dürfte doch um einiges höher liegen als Wasser, also hat man das mit der Blasenbildung nicht.
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Wegen der schlechteren Wärmeaufnahmefähigkeit von Öl.
Tabelle aus Wikipedia: -
Bernd, mein Gott der Technik! [Blockierte Grafik: http://www.uboot.com/i/int/chat_emoticons/anbet.gif]
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Zitat
Original von bpaspi
Fazit: Aufladung ist ja schön und gut, nur sollte man dann auch das Gesamtkonzept des Motors berücksichtigen. In diesem Falle wäre ein größerer Kühler angebracht gewesen, eine andere Kühlwasserzusammensetzung (Nitrithaltige Zusätze die die Kavitation verhindern) und ein höherer Kühlsystemdruck.Gruß
Bernd
Bernd,dem stimme ich nicht zu. Die über 100 und teilweise noch höheren Temperaturen hätten durch einen zusätzlichen Kühler keine Linderung gebracht, schliesslich war die falsch eingestellte Zündung für die hohen Temperaturen zuständig.
Ein dünnflüssigeres Öl als das Standard 10W40 hätte ich auch mehr gebracht, so wie ich es jetzt drin habe.
Fazit: Einer muß immer den Prototypen stellen
Andreas
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Zitat
Original von A4XRBJ1
Bernd,dem stimme ich nicht zu. Die über 100 und teilweise noch höheren Temperaturen hätten durch einen zusätzlichen Kühler keine Linderung gebracht, schliesslich war die falsch eingestellte Zündung für die hohen Temperaturen zuständig.
Ein dünnflüssigeres Öl als das Standard 10W40 hätte ich auch mehr gebracht, so wie ich es jetzt drin habe.
Fazit: Einer muß immer den Prototypen stellen
Andreas
Klar, die Pioniere trifft's als erstes! Die Probleme die Du erfahren hast helfen bei der Analyse wie der F20C ausgelegt ist.
Die Zündungsproblematik hab ich Dir ja damals per E-Mail erklärt. Schade dass Du das hier nicht reinstellen wolltest. Zeigt diese Motorprogrammierung doch sehr intensiv wie falsch man eine Zündungsabstimmung machen kann.
Anyway, der Motor ist thermisch schon ziemlich am Ende (grad der 4.Zylinder). Wenn man dann noch auflädt und eine grundfalsche Einstellung hat ist der Kühlkreislauf schnell am Ende.
Immerhin hast Du jetzt fast die doppelte Leistung und diese Wärme muss ja auch vom Kühlwasser abtransportiert werden. Auch wenn jetzt nicht mehr soviel Energie in's Abgas, sondern mehr in Bewegung umgesetzt wird als früher. Aber allein auf ein anderes Öl zu vertrauen? -
Es gibt ja im S2ki.com Forum viele Diskussionen über defekten #4 Zylinder!!
Laut Denen tritt dieses Problem im #4 Zylinder vor, wenn man den Auto "schlecht" behandelt hat ,also nicht wamgefahren etc.. es kann euch vielleicht dabei helfen, einfach mal da lesen gehen!