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Artikel aus der Auto Bild vom 30.04.09:
Honda S2000
"Diese Drehorgel gehört unter Artenschutz gestellt"
Ein Artikel von Uli Holzwarth
"Okay, auf den Quatsch mit dem roten Startknopf, der erst nach Drehung des Zündschlüssels funktioniert, könnte ich verzichten.
Und das Mäusekino mit Digitaltacho und Balken-Drehzahlmesser im schlichten Cockpit müsste auch nicht sein.
Ansonsten darf der S2000 so bleiben, wie er ist. Doch im Juni ist Schluss, nach zehn Jahren und nur 120.000 gebauten Exemplaren stellt Honda die Produktion ein. Vielleicht war es ein Fehler, den S2000 als Roadster vom Stapel zu lassen. Und damit viele unbedarfte Sonnenanbeter ans Steuer zu locken.
Die Folge: viele Unfälle, horrende Versicherungsprämien auf Ferrari-Niveau. Keine Frage, Frischluft-Genießer sind in SLK & Co viel besser aufgehoben. Mit denen hat der schnörkellos gestylte Japaner nämlich so viel gemein wie die Route 66 mit der Nordschleife.
Der S2000 ist eine reinrassige Fahrmaschine für Kenner und Könner:
straffe Federung, nervöser Geradeauslauf und ein Heck, das in Kurven mitunter blitzartig zum Überholen ansetzt. Dazu eine Zweiliter-Drehorgel mit 240 PS, die direkt aus dem Rennsport zu stammen scheint und mit emsiger Schaltarbeit bei Laune gehalten werden will. Richtig vorwärts geht es erst ab 5850 Touren, wenn die variable Ventilsteuerung die scharfen Nocken aktiviert. Dann zündet der Vierzylinder den Nachbrenner, dreht wie entfesselt mit hysterischem Kreischen bis knapp an die 10000er-Marke.
Ein mitreißender Antrieb mit höchstem Suchpotential, dessen Literleistung von 120 PS unter Saugmotoren bis heute einzigartig ist.
Und im Zeitalter der Aufladung wohl auch bleiben wird.
Allein deswegen beantrage ich Artenschutz für den S2000.
Bitte, bitte, Honda, lasst uns diesen puristischen Hardliner! Wenn es wein muss, auch mit dem unsinnigen Start-Knopf."
Wenn das mal kein Aufruf an alle S2000-Fans ist, Artenschutz für den "S" bei Honda zu beantragen.
Wenn jeder einen "Liebesbrief" schreibt, überlegen es sich die Japaner vielleicht noch einmal...
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