Felgenbruch auf dem Racetrack
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Wie genau sollte man sich denn die Felgen beäugen, und auf was sollte man achten?
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Wenn die Risse bereits mit bloßem Auge zu sehen sind, ist es schon zu spät, weil es in der nächsten Kurve knallen kann. Sinnvoll beurteilen kann man das mit vertretbarem Aufwand als Laie nur mit dem Farbeindringverfahren.
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Ist schon etwas her wo das passiert ist.
Hier ein Kommentar vom Fahrer:So 14 track days total (SoCal tracks, 2800lb car with driver, 40 series tires). Wheels are powdercoated as-is from Forgestar, no color change. Pre-existing cracks from the back-side of the spokes, so I never saw them just looking at the front of the wheels...
Demnach ergab sich die Schwächung wohl durch die Trackdays. Das häufige überfahren der Curbs trägt unweigerlich dazu bei. Ob es ein Qualitätsproblem durch Forgestar war ist nicht ganz ausgeschlossen immerhin sind 14 Trackdays nicht so viel, oder?
Hier der Thread dazu
LINK -
Ich finde man sollte dass Thema Pulverbeschichtung auch nicht ganz außer Acht lassen. Egal ob vom Hersteller direkt oder nachträglich. Der Prozess ist wichtig um das Materialgefüge nicht zu schwächen.
Wer Track fährt, sollte sich das überlegen bzw. genug Puffer haben, was die Festigkeiten angeht.
Natürlich schwer zu ermitteln, teuer usw.
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14 Track Days ist aber auch echt nicht viel oder ist die Schwächung des materials durch die Pulverbeschichtung so hoch ?
Um eine geschmiedet Felge so zu brechen bedarf es eines ordentlichen crashes imho.
Bevor die brechen verbiegen sie sich extrem.Das sieht eher nach einem Material/Designfehler aus. Der Hersteller hat wohl nicht umsonst die Speichendicke und Anbindung geändert bzw. deutlich vergrößert.
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Hab so nen Fall life miterlebt beim Micha aus Iserlohn.
OEM Felgen pulvern lassen. Danach entdeckte er Risse in den Speichen die er dem Pulvermann meldete. Hier handelte es sich um 2 Felgen.
Bei der nächsten Tour haben wir uns die anderen 2 Felgen genauer angeschaut und siehe da......Risse.
Als Entschuldigung kam nur, dass er ihm den nächsten Satz Felgen kostenlos pulvern wird. ......naja, dazu sag ich jetzt mal nichts.
Wichtiger ist es jedoch die Problematik des Geschehens zu untersuchen. Ich denke, dass der Pulverer die Felgen nicht wie es sonst üblich ist chemisch entlackt hat, sondern sie Gestrahlt hat. Und genau da liegt nun die Problematik. Denn das Material wird faktisch durchs Sandstrahlen essentiell geschwächt. Es entstehen mikrofeine Risse aus denen dann eine Kerbwirkung ausgeht. Riss wandert dann bei jeder Wechselspielbelastung ins Material und irgend wann einmal ist dann ende der Fahnenstange und ein Materialversagen ist die Folge.
Natürlich gibt es Leute die Felgen oder andere Bauteile Strahlen und es passiert nicht. Hierbei zählt unter anderem die Ausführung des Handwerks. Das A und O ist die Entfernung zum Strahlgut und die Einwirkdauer des Strahles pro Fläche und Zeit. Unterm Strich, es kann klappen muss aber nicht.
Würde daher jedem dazu raten diese Dinge mal abzuchecken bevor man irgendwo Dinge Pulvern läßt.
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Ja, jetzt wo du es erwähnst. Normalerweise werden die Felgen bei sowas doch per Glasperlenstrahlen entlackt. Was viel schonender wie z.B. das übliche Sandstrahlen ist.
Hat der Lackierer womöglich letzteres verwendet ? -
Eigentlich soll Edelkorund am schonendsten sein, aber keine Ahnung. Jeder sagt was anderes.
Dennoch, Temperatur verändert das Gefüge und die Beschichter arbeiten meist mit Ofen Temperaturen von 200 degC über 1h - klingt wenig, hat aber einen Einfluss.
Im normalen Straßenbetrieb, sollte es keine Probleme machen - aber highspeed Autobahn und Track - schon andere Bedingungen!
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Strahlen sollte einfach weggelassen werden. Fertig.
Chemisch entlacken ist der richtige Weg. Und was Berz bezüglich Einbrenntemp. sagt ist absolut richtig. 200 °C und Alu ist schon ne absolute Nummer. Hab jetzt mal schnell gegoogelt. 660°C ist der schmelzpunkt.
Ab 0,4 x Schmelzpunkt verändert sich das Gefüge und dadurch auch die Eigenschaften des Materials. -
Das verstehe ich nicht. 0,4 x 660 ist ziemlich weit von 200° entfernt. Dann sollte 200° ja kein Problem darstellen
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0.4 x 660 sind 264 Grad und das ist über 200 Grad
Mfg toni -
Eben.
Ab 0,4 x Schmelzpunkt verändert sich das Gefüge.
Also ab 264 Grad C.Wenn man mit 200 Grad operiert, ist man da noch 64 Grad von weg.
Aber generell ist das Erbsenzählen irgendwie.
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Interessantes thema.
In dem fall, wieso lassen die hersteller ihre felgen dann pulvern wenn man damit die felge statisch beeinflusst? -
Ich bin kein Beschichtungsexperte, aber allein Wikipedia nennt für übliche Pulverbeschichtungsverfahren Prozesstemperaturen zwischen 140°C und 200°C.
Auch die 0,4 * Schmelzpunkt zur Gefügeumwandlung sind maximal als Richtwert zu gebrauchen (den ich persönlich heute zum ersten Mal höre).
Sowohl Schmelzpunkt, als auch die Umwandlungstemperaturen im Gefüge sind stark von der verwendeten Legierung abhängig. Reines Aluminium wird eher selten verwendet. Manche Legierungen verändern ihr Gefüge auch schon bei 100°C.Ich persönlich würde mich auf jeden Fall über die Alu-Legierung der Felgen und das Beschichtungsverfahren informieren, bevor ich sowas in Erwägung ziehe. Die kostenlose Wärmebehandlung, die man da bekommt ist nämlich meist kontraproduktiv