Motorschaden - warum?

  • Nadellager werden oft bei Hochdrehzahl-Motoren verwendet, aber überwiegend in 2-Taktern und verkehrt isses doch nicht Exclamation

    Die Problematik mit dem Nadellager ist halt das die ein glied rausfallen kann und dir schön löcher in den kolbenboden und kolbenhemd machen. Ist also ein weiteres Risiko.

  • Ich tue mich auch damit schwer, hier ein Urteil zwischen dem OEM-Pleuel und dem Zubehörteil zu fällen. Allerdings ist eines nicht zu übersehen. Der "Steg" des Pleuels (ich nenne es einfach mal Steg", ich weiß es nicht besser) ist viel dicker. Das heißt mehr Masse. Und Hochdrehzahlmotor und Bauteile mit mehr Masse.............. Rolling Eyes ich weiß nicht so recht.

    Gruß
    Holger

  • Francis schrieb am Tue, 19 July 2005 13:39

    Immer mit der Ruhe.... Natürlich ist das obere Pleuellager als Gleitlager ausgelegt. Ein Gleitlager muß nicht unbedingt eine Lagerbuchse haben, die Bohrung kann gehärtet oder beschichtet sein. Das ist absolut Stand der Technik.

    Nadellager kommen überwiegend bei 2-Taktern zum Einsatz, da hier die Ölversorgung problematischer ist.

    Also keine Panik. Und zu den Bildern: Wenn ein Pleuel eine polierte, glänzende Oberfläche hat, sagt das 0,00 über die Materialqulität aus. Ist natürlich schöner anzuschauen, aber ich hoffe so oft sehen wir die Teile nicht.

    Und zur Frage Motorschäden Warum? 1. Gibt es die überall mal, 2. schaut euch mal einige Posings an. "Ich hab gar kein Öl am Peilstab", "wie kriege ich einen Burnout hin"...

    Un wie bekomme ich am besten einen Motorschaden hin? Am besten bei kaltem Motor mit zu wenig öl und getretenener Kupplung in den Begrenzer...

    Gruß

    Francis.



    Hallo Francis,

    erst mal willkommen in unserem Forum. Wink

    Klingt plausibel, was Du da von Dir gibst. Darf ich dennoch erfahren, woher Du die Informationen über das Pleuellager hast?




  • zum Thema OL natürlich ist es absolut wichtig den Ölstand immer zu kontrollieren und natürlich auch das richtige öl einfüllen
    ABER bei meiner 1 Probefahrt mit dem s ( hatte 2500 km drauf ) ist mir das teil über den Jordan gegangen genau mit dem schaden
    p.s Nadellager sind leider bei hohen Drehzahlen bedingt einsetzbar.

    andy

  • Francis schrieb am Tue, 19 July 2005 13:39


    Un wie bekomme ich am besten einen Motorschaden hin? Am besten bei kaltem Motor mit zu wenig öl und getretenener Kupplung in den Begrenzer...

    Gruß

    Francis.



    Hi Francis,

    welcome.

    Wenn der Motor kalt ist, kriegst Du Ihn nicht in den Begrenzer -> Elektronik lässt die Umschaltung auf die scharfen Nocken nicht zu.

    @all: Meiner Ansicht nach ist der Verschleiss trotzdem enorm. Daher interessiert mich das Thema auch brennend. Warum nimmt Honda nicht wenigstens Messingbuchsen oder ähnliches?

  • Sehr interessanter Thread.
    Ich glaub ich importier mal ein paar Pleuel aus USA und verticker sie hier Rolling Eyes

    Im Ernst bisher habe ich von 2 Tunern Meinungen eingeholt.
    Der eine zeigte sich leicht bis stärker entsetzt, dass hier ohne Lagerbuchse gearbeitet wird, der Andere konnte dem durchaus Sinnvolles abgewinnen.
    Man darf nicht vergessen, dass so eine Buchse auch weicher ist wie Stahlmaterial.
    Generell finde ich die Form und Dimensionierung des OEM Pleuels absolut sexy (aus Sicht der technischen Mechanik Wink ), gefällt mir wesentlich besser wie die Tunerpleuel.
    Die Verarbeitung und Oberflächen sind aber schockierend.
    Das schreit nach einer Motorrevision (Polieren usw.) nach Ablauf der Kulanz.

    @Venes: Weisst Du wieviel KM der Motor aus dem das Pleuel stammt drauf hat ?
    Hatte der einen Schaden ?
    So ein Bild sagt leider nicht allzu viel aus, ohne die Geschichte zu kennen.
    Kürzlich sind ein Pleuel & Kolben bei Ebay weggegangen
    Ärgerlich das wäre ein schönes Anschauungsobjekt.

    Grüße

    Walter

  • Ich greife die Frage der Vorredner auf:

    Was verwenden denn die anderen Hochdrehzahlverfechter (BMW M3 etc...)?

    Ich vertraue bisher den Honda Ingenieuren. Die "alten" Honda-Motoren drehten auch fast so hoch wie der S - warum sollten die da jetzt auf einmal Qualitaetsmaengel haben? Oelduesenoptimierung zeigt doch, dass im Fehlerfalle Massnahmen getroffen werden.

    Nick
    p.s. Messingbuchsen und Nadellager sind leider nicht meine Welt. Werde mich deshalb nicht wirklich an der technischen Debatte beteiligen koennen.

  • Mal ne zwischenfrage:

    Was für Lager hat der ITR???

    Hatte da nie soviel von Problemen gelesen und der dreht ja auch so hoch .... na ja, fast Wink

    Meiner hatte 98tkm und keine Probleme.


    Grüße


  • so kurz und knapp, Das Orig. Pleul ist in Gleitlager, und das einzige was man vom sehen her monieren könnte, ist daß das Teil, wohl schlecht entgradet wurde, daher wohl auch die Spuren, die an den Öl-Augen sind. Mehr lässt sich anhand der Bilder NICHT sagen, und es muß sich soweit KEINER deshalb Sorgen machen

    Mein Angebot steht, schickt mir die BEIDEN Pleule, und ich könnte zu 80% eine klare Aussage machen, welches der beiden Pleule besser ist, aber 100%ig, ob das Orig. Pleul Anlaß zur Sorge gibt.


    Also noch mal für alle Lese-Muffel
    Anhand der Bilder ist KEINE echte Aussage zu treffen, und keiner muß sich Sorgen machen

    P.S. ich arbeite bei dem 3. größten (Gleit, Wälz, Nadel) Lager Hersteller der Welt. Das Schalke Dach z.B. "gleitet" auf unseren Lagern

  • jimmy_a schrieb am Tue, 19 July 2005 17:47

    stocky schrieb am Tue, 19 July 2005 17:33

    Wie isses denn mit den unteren Lager (Kurbelwelle) ?!

    Wie sind denn die gelagert?

    Weil die machen doch mehr Reibung als die oberen !?


    Richtig, das sind dann Nadellager (speziele)

    Hier mal so ein Teil:

    http://medias.ina.de/medias/de!hp.ec.br.pr/NK*NK29%2f20-TN-X L;aX-9Pa3KCNG9



    Also ich mein den Pleuel auf der Kurbelwelle...nicht die Welle selber.

    Sind das diese?!

  • Das untere Pleullager ist ein Gleitlager mit 2 Lagerschalen.

    Das untere Lager ist einer drehbewegung ausgesetzt wobei das obere Pleulager am Kolben nur eine kleine Kippbewegung mitmachen muss.

    Beim b16a1 muss zum schalten von Vtec ausserdem min 80 grad kühwassertemperatur anliegen. Vermutlich ist es beim f20c genau so. Konnte das Vtec steuerschema auf die schnelle nicht finden.

  • stocky schrieb am Tue, 19 July 2005 17:48

    jimmy_a schrieb am Tue, 19 July 2005 17:47

    stocky schrieb am Tue, 19 July 2005 17:33

    Wie isses denn mit den unteren Lager (Kurbelwelle) ?!

    Wie sind denn die gelagert?

    Weil die machen doch mehr Reibung als die oberen !?


    Richtig, das sind dann Nadellager (speziele)

    Hier mal so ein Teil:

    http://medias.ina.de/medias/de!hp.ec.br.pr/NK*NK29%2f20-TN-X L;aX-9Pa3KCNG9


    Also ich mein den Pleuel auf der Kurbelwelle...nicht die Welle selber.

    Sind das diese?!





    nein, war nur ein Beispiel für ein Nadellager, die werden ja je nach Einsatzzweck ausgelegt. Aber diese Antwort von http://www.kfz-tech.de dürfte die Frage beantworten

    Besondere Bauarten


    Viertaktmotoren haben in der Regel zweiteilige Dreischicht-Gleitlager. Hier werden die Schichten aus Bleibronze, Nickeldamm und Weißmetall von außen nach innen immer weicher. Eines der Lager hat einen Bund und dient als Passlager. Hier ist die Kurbelwelle mit einem Spiel von 0,2 - 0,3 mm axial gelagert. Mischungsgeschmierte Zweitaktmotoren haben Wälzlager.
    Werkstoff

    Kurbelwellen werden aus Kugelgraphitguss, Vergütungs- oder Nitrierstahl gefertigt. Höher beanspruchte Kurbelwellen können auch geschmiedet sein.

  • Also bei 4 Taktern sind Gleitlager eingesetzt, bei der Kurbelwelle im Block selber wie auch bei den Pleueln auf der Kurbellwelle. Das Lager oben dreht ja nicht wirklich, das ist vor allem bei so einem langen Pleuel eine kleine Hin- und Herbewegung...

    Aber wenn das obere Lager am Kolben "anfressen" würde, dann würde sich doch einfach der Bolzen im Kolben drehen, oder? Gibt das sofort einen Motorschaden? Das Auge oben müsste dann ja auch blau angelaufen sein, von der Hitze.

    Bei 2 Taktern werden Nadellager eingesetzt, für die Kurbelwelle im Block und für die Pleuel auf der Kurbelwelle. Dabei ist aber das Lager am Stück, das heisst die Kurbelwelle muss trennbar sein, sonst kann man das Lager nicht einsetzten!! Beim Übergang Pleuel-Kolben hats, soveil ich weiss, auch ein Nadelleger drin. Aber ein Hochleistungs 2 Takter wird auch nach 6 Stunden Rennbetrieb revidiert, das wollt ihr Eurem S2000 ja auch nicht antun Laughing

  • Erstmal danke an Venes, dass er uns Forumsfans so umfassend informiert und auch die Geduld hat, diverses noch zu präzisieren !!

    Ich hatte bei km 43'330 letztes Jahr im Sommer einen kapitalen Motorschaden.Ich war bei rund 5'000 Umdrehungen am Beschleunigen, als es geknallt hat und ich das Gefühl hatte, als ob ich über einige grössere Metallstück fahren würde - dabei hab ich auf der Strasse doch gar nichts gesehen ???
    (na ja - waren letztendlich auch Motorteile, die konnte ich auf der Strasse ja noch gar nicht sehen vorher.....)


    Optisch haben beim ausgebauten Motor 2 Reststücke von 2 Pleueln (also bei 2 Zylindern) zum Motorblock rausgeschaut.

    Honda Schweiz hat jemanden vorbeigeschickt und anhand des Schadens feststellen können, dass der Motor nicht überdreht war. Entsprechend wurde der Motorschade auf Garantie übernommen.

    Teile: Motorblock komplett inkl. Wasserpumpe und entsprechende Arbeiten dazu

    Gemäss meinem Tuner Erwin Rikli dürfte der Schaden wahrscheinlich aufgrund Pleuelbruch entstanden sein.

    (evtl. so etwas ähnliches wie Venes als Möglichkeit beschreibt ??)

    Erwin Rikli hat nun an den Pleueln folgende Änderungen vorgenommen:
    Pleuel Mikrostrahlen + Grundbohrung und Winkeln
    (was auch immer das genau für den Laien resp. Profi bedeuten mag)

    Wahrscheinlich macht es Sinn, bei Gelegenheit mal die Pleuel wieder zu begutachten um die entsprechenden Gebrauchsspuren mal zu vergleichen.

    Fazit: Bei Pleueln wäre ich auch vorsichtig...... Idea