Zukunft des S2000

  • Moinsen!


    Ich habe heute mal ein wenig rumgesponnen und mir ein paar Gedanken zur Geschichte und Zukunft des S2000 gemacht. Ergänzungen willkommen!


    2009 - Die Produktion des S2000 läuft aus. Eine handvoll deutscher Fans ergattert noch die "Ultimate Edition"


    2010 - Die allerletzten Lagerfahrzeuge werden verkauft. Mit Tageszulassung, wegen der neuen Zulassungsvorschriften ab dem 01.01.2010.


    2012 - Von ursprünglich 4200 in Deutschland verkauften Exemplaren fahren nur noch 2800 herum. Die Gebrauchtwagenpreise stabilisieren sich.


    2015 - Spritpreis klettert über 2,- €/L. Honda hält noch alle Ersatzteile verfügbar.


    2017 - Viele Hondawerkstätten haben niemanden mehr, der auf den S geschult wurde. Es gibt zwei freie Spezialisten, welche sich auf die Wartung und Reparatur des S spezialisieren. Rost wird bei den Ersten Modellen zum ernsten Thema.


    2018 - Der Anteil der 2,2 Liter Motoren in Deutschland steigt, da Interessenten nicht ausreichende Fahrzeuge auf den Gebrauchtwagenmarkt hier finden und aus den USA importieren. Die gepflegten Exemplare sind in fester Sammlerhand.


    2019 - Honda feiert Jubiläum. Der S wird wieder als großer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmes vorgezeigt, neben dem Civic Hybrid und dem NSX. Der Ruf nach einem Nachfolger für den S wird lauter.


    2020 - Die ersten Anfragen geistern durchs Forum, ob man den S auch mit 07er Nummer fahren kann. Einige wenige tuns. Die Preise ziehen leicht an. De Hydraulik für das Verdeck ist als Ersatzteil nicht mehr lieferbar.


    2022 - Besitzer der ersten Baujahre klagen über auslaufende bzw. defekte LCD-Elemente am Tacho. Honda hält noch welche am Lager, produziert aber keine mehr nach. Einige machen Hamsterkäufe und legen sich einen Tacho zur Seite.


    2023 - Erste Oldtimermagazine widmen sich dem S2000. Es wird das unverbastelte Original empfohlen. Überhaupt spielt Originalität eine größere Rolle als noch vor 15 Jahren. Das unfallfreie Original mit geringer Laufleistung ist die blaue Mauritius auf dem Markt.


    2024 - Einige Ersatzteile sind nicht mehr Lieferbar. Dies betrifft Innenaustattungsdetails, vor allem die rote Lederausstattung ist nicht mehr über Honda verfügbar. Die Kotflügel sind ebenfalls nicht mehr lieferbar. Honda verweist auf den "Aftermarket".


    2027 - Nur noch 1800 Fahrzeuge des S2000 sind in Deutschland registriert. Honda reaktiviert den Mythos S2000 um einen Nachfolger vorzustellen, der komplett elektrisch fährt und viele Carbonteile zur Gewichtsreduzierung hat. Angesichts der Benzinpreise von über 6,- €/L ist dies auch zeitgemäß.


    2029 - Die ersten S2000 erhalten das H-Kennzeichen. Mittlerweile bezahlt man für einen gepflegten S seinen ehemaligen Listenneupreis. Die ersten Restaurationen werden in den Foren dokumentiert. Das Durchschnittsalter der Fahrer ist doppelt so hoch wie bei der Erscheinung des S. Die "Generation S" fährt gerne am Wochenende bei schönem Wetter das Traumauto aus deren Zeit.


    2030 - Tuningteile von Mugen oder Spoon werden mit Gold aufgewogen. Nur ihnen gelingt der Nachweis, daß sie bereits damals verfügbar waren und es sich für die H-Zulassung um "zeitgenössisches Tuning" handelt.


    2031 - Der S wird immer öfter auf Oldtimerveranstaltungen gesehen, vor allem bei historischen Rennveranstaltungen.


    Alex 8)

  • Ergänzung zu 2023:


    "Die Kaufberatung in den Oldtimermagazinen stellt fest, daß das Teure am S nicht die Anschaffung, sondern die möglichen Reparaturen sind. Es gibt kaum noch Motorenspezialisten, die den F20C fachgerecht überholen können. Ersatzteile sind schwer zu beschaffen, wenn man überhaupt welche bekommt.


    Schlachtfahrzeuge werden durch den Mangel an Ersatzteilen hoch gehandelt. Der S lebt dadurch weiter, daß einige Fahrzeuge "sterben" und geschlachtet werden."


    Alex 8)

  • Zitat

    Original von S-enna_2000
    ...2035: S-enna_2000 wird mit dem endlich zugeteilten H-Kennzeichen an der Silvretta-Classic teilnehmen.


    Gruß


    Markus


    count me in! :twisted:

    "Racing, competing, is in my blood. It's part of me, it's part of my life. I've been doing it all my life. And it stands up before anything else.

  • Das mit den H-Kennzeichen werdet ihr vergessen können, da bis dahin


    1. diverse Steuergeräte nicht mehr gehen
    2. Diese nicht mehr lieferbar sind und Gebrauchte einfach wegkorridieren.
    3. Nicht mehr produziert/repariert werden können, weil die nötigen Chips nicht mehr gebaut werden.


    Daher wird es aus der Zeit der Fahrzeuge mit moderner Elektronik in einigen Jahrzehnten keine fahrbaren Oldtimer geben.
    Traurig aber wahr. Lowtech ist manchmal besser.


    Gruß


    Armin

  • Zitat

    Original von Thomas_S2K
    moment ... games für den c64 kann man heute immernoch spielen ;) .. .wo istn das problem! :twisted:


    Die Spiele laufen in der Regel in einem Emulator (simulierte Hardware). Kannst du dann in 30 Jahren auch für den S2000 haben. Der wird dann in einem neuen Audi TT simuliert. Mit Elektromotoren, Fernsteuerung via Satellit und Vmax von 50 km/h :] :roll: :lol:


    Gruß


    Armin


  • Etwas viel Pessimismus oder?

  • Zitat

    Original von S2H


    Etwas viel Pessimismus oder?


    Eher jetzt schon Raelität. Es ist schon ein Problem. Siehe z.B. hier für aktuelle Youngtimer:


    http://www.motor-klassik.de/au…_article_509833_14702.hbs


    Das Problem ist aber, dass diese Youngtimer-Steuergeräte Steinzeittechnik sind, die extrem einfach aufgebaut sind. Da kann man noch recht einfach was reparieren. Wie bei Computern aus dieser Zeit.
    Heutzutage ist das alles aber viel integrierter und komplexer. Und es sind wesentlich mehr Systeme. In den 80ern war noch nichts in Deutschland mit ABS, ESP, Airbags, Corner Braking System, komplexe Einspritzsysteme, ....
    Wo früher mehrere nicht so spezialisierte Chips die Arbeit gemacht haben, hast du heute einen Einzigen. Und wenn der nicht mehr geht und nicht mehr hergestellt wird ist Ende Gelände.


    Gruß


    Armin

  • Vielleicht ist aber in 30 Jahren die heutige Technik auch "Steinzeit" und solche Dinge sind auch nur noch geringe Probleme...


    Analog zur Technik von vor 30 Jahren, die damals auf neuestem Stand war und jetzt als Hobbybastler verlötet werden kann.


    Who knows :roll:

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  • Ich denke es wird einen Markt für frei programmierbare "Youngtimer"Motorsteuergräte geben. Wenn die die richtigen Anschlüsse besitzen, können die das alte defekte Gerät ablösen.


    Das Problem wird der S nämlich nicht alleine haben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß niemand später daraus einen Geschäftszweig machen wird. Der potentielle Kundenkreis wird ja immer größer.


    Es gibt ja heute schon eine Firma, welche alte Steuergeräte aufarbeitet.


    Freie Motorsteuergeräte für den S gibts ja schon heute am Markt...


    Alex 8)

  • Zitat

    Original von McHeizer
    Vielleicht ist aber in 30 Jahren die heutige Technik auch "Steinzeit" und solche Dinge sind auch nur noch geringe Probleme...


    Analog zur Technik von vor 30 Jahren, die damals auf neuestem Stand war und jetzt als Hobbybastler verlötet werden kann.


    Who knows :roll:


    Na dann wünsche ich viel Spaß beim Löten mit 48 schichtigen Platinen mit Komponenten zwischen den Schichten und Lötabstanden im ,5 mm Bereich. :roll: ;)


    Gruß


    Armin

  • Zitat

    Original von fossi
    Na dann wünsche ich viel Spaß beim Löten mit 48 schichtigen Platinen mit Komponenten zwischen den Schichten und Lötabstanden im ,5 mm Bereich. :roll: ;)


    Gruß


    Armin


    DAS habe ich nicht gesagt.
    Meine Vorstellungskraft reicht i.M. nicht aus, was in 30J sein wird - welche Technologien möglich sind, etc.
    Es muss nicht die gleiche Art von Reparatur wie heute sein - wahrscl nicht.


    Aber so wie VOR 30J eine elektronische Einspritzung der neueste Stand der Technik war und sich zu diesem Zeitpunkt keiner vorstellen konnte mit Drücken bis zu 1600bar einzuspritzen, oder daß gar 20 u mehr solcher Steuergeräte im Auto sind. Genauso weiss man doch nicht was in den nächsten 30J passieren kann.

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  • Zitat

    Original von bpaspi
    Wichtig ist nur die Mechanik, den Rest kann man anpassen.
    Ich krieg von Bosch heute das komplette Equipment im Aftermarket Bereich um eine Motorsteuerung auch für einen Oldtimer zu realisieren - kein Problem.


    Motorsteuerung sehe ich auch nicht das primäre Problem (habe ich ja auch bei mir).
    Außerdem habe ich bereits oben geschrieben, dass ich nicht von lowtech Fahrzeugen ausgehe, sondern von aktuellen Fahrzeugen. Und da steckt wesentlich mehr drin als nur die Motorsteuerung.
    Habe leider nur ein Beispiel für eine neuere S-Klasse. Da hat es ca. 70 vernetzte Steuergeräte. Anfang der 90er waren es noch 3.


    Gruß


    Armin

  • Ich glaube nicht, dass in 26 Jahren ausgerechnet eine marode ECU mich an der Silvretta-Classic-Teilnahme hindern wird ;)
    Richtig ist sicher, dass die Youngtimer-ECU's oft stark angegammelt sind, was aber daran liegt, dass man in den 70ern kaum an den Witterungsschutz gedacht hat.
    Heute hingegen sind die Anforderungen bzw. die Prüfungen der Bauteile enorm streng.
    Ich sehe das in einer Nachbarabteilung. Die ECU's müssen Salzwasserbestrahlung genau so widerstehen wie Hochtemperatur, Schockgefrieren und Schwingungen auf einem "Rüttler".
    Und nicht zuletzt ist der S, wenigstens für mich, auch ein Liebhaberstück, der erst gar nicht unnötig widriger Witterung ausgesetzt wird :nod:


    Gruß


    Markus