Winterpause

  • Hier eine Zusammenfassung der Dinge, welche ich tue (für nötig halte...) um den S über den Winter zu bringen und sowohl mir als auch meinem Fahrzeug die "lange" Standzeit zu
    erleichtern. Ausserdem möchte ich mein Fahrzeug lange erhalten und somit ist diese Zeit ideal für eine ausgiebige Pflege und Reinigung. Ich möchte alle Leser bitten, diese Sammlung nur
    als Beispiel und nicht als Bibel zu verstehen, denn am Ende haben wir alle nur eins im Sinn:


    Spass haben an unserem S und mit Freude auf den kommenden Frühling zu warten... 8) 8) 8)


    Also, ich gehe dabei wie folgt vor:


    1. Standplatz für die Überwinterung vorbereiten. In meinem Fall eine Fertiggarage, am Haus und ständig im Blick. Da haben sich u.U. über den Sommer einige Dinge angesammelt, welche da
    einfach nicht hingehören. Also, aufräumen, entsorgen, fegen und trocknen. Wenn man vorhat im Winter etwas am Fahrzeug zu arbeiten sollte man jetzt Beleuchtung u.ä. prüfen oder erweitern.
    In meinem Fall befinden sich an den langen Seiten der Garage je 4 Neonröhren und an den Stirnseiten jeweils ein Halogenfluter, getrennt ein- und auszuschalten, denn wenn man nur mal "nach
    dem Rechten" sehen möchte braucht man(n) die Fluter nicht. Ausreichende Belüftung ist zwingend notwendig!


    2. Ich mache in jedem Fall einen Ölwechsel, unabhängig davon wie hoch oder niedrig die Laufleistung in der Saison war. Es bilden sich sehr schnell Dinge im Öl welche nicht mit überwintern sollten
    und da Syntetiköl nicht (im Vergleich zu mineralischem) altert, kann man des Fahrzeug beim "wecken" im Frühjahr mit diesem Öl problemlos fahren. (wecken kommt später)


    3. Nach dem Ölwechsel tanke ich voll (wirklich voll), erhöhe den Luftdruck in den Reifen auf 3,0 bis 3,5 bar und stelle das Fahrzeug warm an seinen Platz. Dann verschliesse ich die Auspuffrohre mit öligen Lappen und Tennisbällen um ein eindringen
    von Feuchtigkeit zu vermeiden. Den Motor lasse ich nicht zwischendurch laufen und die Klimaanlage bleibt bei diesen letzten Fahrten in Betrieb. Und Ruhe ist. (Mein Fahrzeug ist Baujahr 2002
    und bisher hatte ich keinerlei Probleme mit der Überwinterung der Klimaanlage) Dazu prüfe ich alle Füllstände und korrigiere falls erforderlich. Frostschutz für Scheibenwaschanlage nicht
    vergessen und auf der letzten Fahrt auch mal die Scheinwerferreinigungsanlage betätigen damit auch da Frostschutz ist. Es bietet sich an, auf dieser Fahrt auch über Dinge wie Unterboden-
    wäsche, Motorwäsche und dergleichen nachzudenken.


    4. Dann folgt eine gründliche Reinigung des Fahrzeugs (innen und aussen) wobei die Definition von "gründlich" für jeden anders sein mag. Je nach Vorbereitung fallen jetzt Dinge an wie die
    Reinigung der Radkästen, Laub- und Drecknester (Lüftungsgitter, Türscharniere A Säule,...) und eine gründliche Handwäsche.
    Aussen: waschen, abledern, wachsen, Scharniere und Schlösser fetten, Scheibenwischer mit Lappen von der Scheibe anheben. Die Felgen restlos vom Bremsstaub reinigen (Sidolin) und
    auch wachsen. Scheiben von aussen reinigen und dabei entdeckte Lackschäden (auch an den Felgen) ausbessern oder einen Termin zur Reperatur im Frühjahr planen.
    Innen: Sitze ausbauen und (im warmen) Keller reinigen und mit Pflegemittel behandeln. Das schafft im Fahrzeug den nötigen Platz um andere Arbeiten besser ausführen zu können. Fussmatten
    raus, reinigen und lagern. Überwintern ohne Sitze und Matten.Scheiben und Kuststoffteile reinigen, Fett an die Sitzschienen, Teppich reinigen,... Dann die Verdeckmechanik an den
    erforderlichen Stellen mit Balistol behandeln und alle Dichtungen und Gummiteile reinigen und einfetten. Ich nehme wirklich Vaseline (BW, die weisse...). Unter der Haube gibt es auch noch
    einiges zu tun und ich beziehe mich hier nicht auf die technische Wartung sondern die Kosmetik mit Wachs, Balistol und Gummipflege.
    Um einige Stellen besser erreichen zu könne baue ich nun die Batterie aus und stelle sie zu den Sitzen. Eine kleine 12V Birne (Kennzeichenleuchte) zieht ständig Strom aus der Batterie
    und alle 3-4 Wochen schliesse ich ein Ladegerät an.


    5. Dann decke ich das Fahrzeug ab (Baumwollbettlaken) und benutze nachfüllbare Luftentfeuchter (Uhu) aussen, im Innen- und Kofferraum.


    So überwintert das Auto dann und die Zeit bis zum 01.04 ist gar nicht mehr so lang... :D


    Bei der Inbetriebnahme gehe ich wie folgt vor:


    1. Alle fehlenden Teile einbauen
    2. Sicherung der Kraftstoffpumpe entfernen
    3. Batterie einbauen
    4. Anlasser betätigen um den Motor mit Öl zu versorgen ohne dass er anspringt.
    5. Sicherung rein und starten.
    6. Langsam und aufmerksam zur ersten Fahrt starten und dabei den Luftdruck auf normale Werte korrigieren.
    7. Und dann den S geniesen... :-)


    J.

  • Das war einer der besten Beiträge zur Pflege unserer S.


    Hoffe nur, jeder folgt deinen Anweisungen um möglichst lange Freude an seinem Fahrzeug zu haben.


    Meiner hat das schon vor 3 Wochen hinter sich :D

  • Jörg: Dem ist nichts hinzuzufügen, TOP! :thumbup:


    Ich persönlich baue allerdings die Batterie nicht aus und lade sie auch nicht während der Winterpause auf.


    Ich hänge die Batterie ab, reicht vollkommen, nach 3 Monaten springt der S ohne Probleme an.



    P.S. Das mit den Sitzen ausbauen finde ich schon etwas übertrieben. ;)

  • Sönke meint sicher einfach nur den Minuspol abklemmen.


    Also Jörg, werd Deinen S mal kauft bekommt einen in besserem Zustand als neu.
    Du baust wirklich auch noch die Sitze aus? 8o Wahnsinn...


    Meiner kommt demnächst auch in die Winterpause, vieles von dem was Du geschrieben hast werde ich auch machen, aber bei weitem nicht alles. Respekt!


    Gruß


    Markus

  • Was ich auch noch machen werde:
    Das Verdeck schließen aber nicht mit der Verriegelung spannen. Also nur lose auf die A-Säule legen. Und die Fenster einen Spalt öffnen.
    Hab' lange überlegt das Auto auf Holzklötze aufzubocken.
    Ist mir jetzt aber doch zu aufwendig.
    Daher werde ich alle zwei Wochen das Auto ein Stückchen verschieben.
    Nicht nur wg. der Reifen (die natürlich auch auf 3,5bar gebracht wurden) sondern wg. der Radlager.


    Gruß


    Markus

  • Sehr gute Zusammenfassung!


    Ich empfehle das Verdeck zuzumachen aber die Scheiben nicht ganz hochzufahren (wegen Feuchtigkeitsbildung im Innenraum). Ein nicht ganz geschlossenes Verdeck kann über die Monate zu Schrumpfung des Verdecks führen und dann sind zukünftige Risse wahrscheinlicher.


    Entfeuchter bringen in meiner ungeheizten Garage nicht so viel - da empfehle ich einen Stapel alter Zeitungen in die Fußräume zu legen und einmal im Winter auszutauschen.


    Es ist auch alles eine Glaubensfrage - die Sicherung der Benzinpumpe ziehe ich z.B. nicht... ;)


    Tipp: In kalten Garagen den Verschluß der Waschflüssigkeit öffnen und die Klimaanlage trockenfahren.




    Gute Nacht,
    Nick

  • Hallo Jungs,


    ähm, ich hab es vor der Winterpause nicht mehr geschafft, den Luftdruck zu erhöhen (obwohl ich es vorher wußte, daß das empfehlenswert ist).
    Also steht mein S jetzt mit irgendwas um die 2,4 oder 2,5 bar in der Garage.
    Habt Ihr nen Tip für mich, ob ich jetzt noch irgendwie den Luftdruck erhöht kriege oder ob ich den S lieber aufbocken soll? Oder ob das evtl. gar nicht soooo schlimm ist, wenn ich den S alle paar Wochen mal 'n Stück vor- und zurück-rolle?
    Ramona (meine Freundin) meinte, sie hat noch so 'ne Fußpumpe für's Fahrrad im Keller. :lol: HAHA, dachte ich mir, damit krieg ich doch keinen Autoreifen auf 3,5 atü! Oder etwa doch? :roll:


    Eine Idee wär noch, an manchen Tankstellen gibts ja so Luftdruck-Geräte, die man abnehmen kann, also ohne Schlauch. Vielleicht kann ich mir da mal eins für 'ne halbe Stunde ausleihen?!?

    "Please take good care of your S2000, keep it by your side for long and enjoy it from the bottom of your heart. And share the quality and legacy of the S2000 with many friends..."
    Shigeru Uehara @ Euromeet 2009

  • :roll: Stimmt wahrscheinlich.
    Aber kann mir jemand sagen, ob es wirklich soooo wichtig ist, den Druck zu erhöhen? Daß es empfehlenswert ist, ist klar, ich hab halt nur nicht mehr dran gedacht... Wie gesagt, ich würde den S alle paar Wochen hin und her schieben (oder doch lieber aufbocken?).

    "Please take good care of your S2000, keep it by your side for long and enjoy it from the bottom of your heart. And share the quality and legacy of the S2000 with many friends..."
    Shigeru Uehara @ Euromeet 2009

  • Ich würd's mit der Fahrradpumpe probieren.
    Wenn die enigermaßen was taugt dann bekommst Du das hin.
    Wird aber etwas Mühe kosten.
    Das mit dem portablen Befüller wird nix. Wie Sönke schon schrieb: Damit kriegst'e einen Reifen auf 3 bar.
    Du kannst natürlich auch vier von den Befüllern aufsammeln und damit zu Deinem S fahren... :D


    Markus

  • Zitat

    Original von Erik


    :o Radlager...ist das dein Ernst? :lol:


    "Aber logo, lieber Erik, ich habe ein gut sortiertes Lager voller Räder, das ist mein Rad-Lager."
    So etwa hätte ich es formuliert wenn's nicht mein Ernst gewesen wäre, sondern der Karl mit den Hosen vom Ernst.
    O.K., seriös: Das Radlager besteht ja aus Kugel-/Wälzlagern. Im Stand ist die Belastung ziemlich punktuel, und das ganze über vier Monate -> :?
    Kann natürlich sein, dass es den Lagern nix macht. Aber vom Gefühl ist es sicher besser, die etwas zu bewegen.
    Und im Übrigen ist es mir auch viel zu mühsam, die Räder ohne die Lager zu drehen :lol:


    Gruß


    Markus

  • Lenkkopflager beim Mopped bekommen schon mal ne Rastung, wenn das Lager den Winter über nicht verrückt wird. Da hilft dann nur tauschen, da man ne Rastung im Lenker im Stand nicht wirklich merkt, es aber das Fahren schnell unangenehm beeinflussen kann.


    Ob man nun Radlager und Lenkkopflager vergleichen kann... Denke mal Radlager haben mehr Kräfte aufzunehmen und sind daher sicher anders ausgelegt. Anyway... Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Schaden kann es ja nicht.

    +++ S2000 MY-2005, EZ-2006, Erstbesitzer. +++ Mods: KW Variante 3. Michelin PS2 (N3) in 225/255 auf 17" OEM Felgen. Wolfgang Weber Abstimmung. Fischerflex. Luft für die Bremsen vorn und hinten. Powerflex Road Series vorn. Domstrebe. Skeed Brace. Schwallblech in Ölwanne. Schwungscheibe 5.1kg statt 6.3kg. Seeker Shift Collar. Custom made Öltemperaturanzeige. Rainbow Germanium 265.25 aktiv an Alpine 9853R. Modifry Dashboard Handy Halter. +++ http://s-zillus.de +++

  • Also ich lasse den Motor inkl. Klima alle 4 Wochen ca. 30 Minuten laufen, selbst wenn sie nicht gefahren wird. Nicht gerade umweltfreundlich, ich weiss, aber immer noch besser als festgehockte Teile oder ausgetrocknete Klimadichtungen.