Moin,
man, dass wird hier ja langsam wie ein Öl-Fred. Egal, auch von mir noch mal Senf dazu:
Vielleicht war mein D66 ja nicht in Ordnung - war eines der Ersten damals, aber hier noch einmal die genauen Unterschiede zwischen D66, Bilstein und OEM-Fahrwerk!
Voraussetzung: Normale bundesdeutsche Straßen, d.h. alle im Arsch, nur Schlaglöcher und Bodenwellen, nix topfeben! (sorry, das war jetzt eine politische Äußerung) Aber ehrlich, was ich sagen will ist, dass ich mein Fahrwerk im Alltagsgebrauch auf normalen Straßen einsetze, d.h. Stadt, Landstraße und etwas BAB, keine Rennstrecke.
Und unter diesen Bedingungen ist mein D66 eindeutig zu hart gewesen.
1. Es hat oben Aluaufnahmen, die wohl für das Knallen bei kurzen Stößen verantwortlich sind und Geräusche viel mehr übertragen. Man hatte das Gefühl, jeder Schlag geht total in die Stuktur des Autos.
2. Egal, wie man die Dämpfer eingestellt hatte, die Räder haben bei Schlägen den Bodenkontakt verloren. Das habe ich gemerkt, weil das ABS beim Bremsen in Kurven auf Bodenwellen angefangen hat zu regeln - sogar auf abgesenkten Bordsteinen beim langsamen Überfahren. Besser wurde das erst, wenn man wirklich schnell unterwegs war.
3. Das Auto ist beim Überfahren von Aufpflasterungen (Verkehrsberuhigung) gehüpft wie der alte Mini mit Gummifederung.
4. Das dauernde Stuckern z.B. auf der BAB (wie ATU-Golfs) war absolut nervtötend
5. Das "Popometer" war außer Kraft gesetzt, d.h. man wußte nie genau, wieviel noch geht, weil ich das Gefühl hatte, das Auto versetzt über alle vier Räder und ich habe deswegen lieber langsam gemacht. Beispiel: In einer schnellen BAB-Kurve, leicht bergauf, hatte ich Schiss, einen X5 zu überholen, der in der Mitte fuhr und es wissen wollte. Stellt Euch das mal vor! Eine (zugegeben gut liegende) doppelt so hohe Schrankwand - und man kommt nicht vorbei....!
In dem letzten Punkt war das OEM-Fahrwerk ähnlich. Sehr undefiniert und wenig Sicherheitsgefühl vermittelnd.
Das 2000er OEM war "nach fest kommt ab", aber man wußte das und hat sich darauf einstellen können. Das 2004er und auch das 2006er haben mich genervt durch ihr Aufschaukeln um die Hochachse bei schnellen Autobahnunebenheiten. Das war so schlimm, dass ich gelegentlich Schweiß auf der Stirn hatte - auf gerader Strecke - das Auto nicht wieder einfangen zu können.
Und jetzt zum Bilstein:
1. Es ist Ruhe im Puff! D.h., kein Poltern oder Schlagen, aber das Bilstein benutzt auch die OEM-Gummi-Aufnahmen im Federbeindom. (Im Puff nur mit Gummi! :])
2. Kein ABS mehr auf Unebenheiten beim Bremsen. Ich liebe weichere Federn.
3. Kein Hüpfen auf Aufpflasterungen oder anderen Schweinerein.
4. Kein dauerndes Stuckern bei schneller Fahrt.
5. Der entscheidende Punkt! Das Popometer funktioniert wieder. Das Auto gibt genaue Rückmeldung wie weit man gehen könnte. Kein Versetzen, kein Aufschaukeln und jetzt lassen sich auch kleinere "Sideboards" wieder aussen überholen, wie es mit dem S sein sollte!
Und noch ein Wort zum Abschluss: Ich empfinde das Bilstein absolut nicht komfortabler, als das OEM Fahrwerk. Es ist höchstens vergleichbar, aber ohne die Nachteile, die das OEM ab 2004 hat!
P.S. Und natürlich spielen die Felgengewichte eine entscheidende Rolle. Mit OEM 16" Winterreifen und auch mit den 17" OEM war das D66 eine Katastrophe. Mit den leichten Volks wurde es etwas besser, hat aber auch noch geknallt und das ABS hat auf Unebenheiten angefangen zu regeln.
Ich habe gelitten und das ist jetzt vorbei!
Gruß Wolle